Dienstag, 10. August 2010

notiz: krisennews spezial - wenn die menetekel am himmel erscheinen

"Das Jahr 2010 ist voller Merkwürdigkeiten und es ist noch lange nicht beendet."

so drückt es ein fachlich durchaus versierter user in einem
meteorologischen forum am ende seines beitrages in einem thread zur aktuellen hitzewelle in russland aus, und bezieht sich damit primär auf atmosphärische strömungsmuster der ganzen letzten monate bis in den letzten winter hinein, die nicht nur in deutschsprachigen foren verbreitet als seltsam, wenn nicht gleich als anomalien bezeichnet werden.

nun hatten wir hier im blog ja schon in der vergangenheit längere
auseinandersetzungen hinsichtlich eines möglichen anthropogenen klimawandels, aber ich finde, dass die derzeitigen globalen wetterextreme....

(...) "Kältewelle in Südamerika, Dürre und Hitzwelle in Russland, die verheerende Brände auslösen, Starkniederschläge in Pakistan, Afghanistan, Indien und China, die gewaltige Überschwemmungen und Zerstörungen verursachen, auch in Deutschland, Polen und Tschechien heftige Regenfälle und Überschwemmungen. Dazu schnell voranschreitende Schmelze des arktischen Eises, das erste Halbjahr 2010 war das wärmste seit Beginn der Messungen 1880, jedes der drei letzten Jahrzehnte war wärmer als das zuvorkommende gewesen …" (...)

...zumindest in ihrer objektivierbaren
häufung innerhalb der letzten jahre jenseits aller streitereien um den menschlich verursachten anteil durchaus unterstreichen, dass etwas mit dem planetaren klima ( = ich verstehe das wort u.a. im sinne von statistischem wetter, wobei die statistik anhand von realen ereignissen über einen zeitraum von mindestens 30 jahren als klima gelten kann) passiert. da das globale klima lange nicht bis ins letzte verstanden ist und auch einflüsse wie die sonnenaktivität eine rolle spielen, erscheint es leicht, den möglichen (und für mich wahrscheinlichen) menschlichen einfluss als übertreibung, panikmache etc. abzutun. wir werden gerade diesen speziellen punkt hier im blog bestimmt nicht abschließend klären können; aber ich denke mir, dass selbst bei @sansculotte, der damals sehr klar und mit durchaus nachvollziehbarer argumentation (ansonsten eine seltenheit bei den "skeptikern") gegen einen relevanten einfluss gerade von co2 stellung bezogen hatte, ein minimalkonsens vorhanden sein könnte in der weise, dass wir uns darauf einigen können, dass wir aktuell die wirkungen von klimatischen anomalien besichtigen können - die ursachen sind ein anderes kapitel.

*

das diese wirkungen nun v.a. in russland und pakistan so katastrophal wie selten zuvor ausfallen, hat natürlich sehr direkt auch mit menschlichem tun bzw. unterlassen zu tun. wenn die these des (anthropogenen) klimawandels aber zutrifft, dann haben wir heute die gelegenheit, so etwas wie eine mögliche blaupause dafür zu betrachten, was uns in zukunft noch alles blühen könnte, vor allem hinsichtlich der reaktion von regierungsoffizieller seite. und bezgl. dieser scheint es fast egal, in welchem land sich die wetterdramen abspielen - das russische desaster ähnelt für mich strukturell sehr der
nichtreaktion der damaligen us-administration nach dem hurricane katrina 2005. sicher, formal unterschiedliche systeme und unterschiedliche ursachen - und doch erscheint die mentalität der jeweils handelnden "politischen eliten" nicht nur in diesen fällen gleich, und zwar gleich ausgeprägt antisozial.

bevor ich letzteres gleich speziell am beispiel russland näher deutlich machen will, nochmal direkt zum thema klima und den derzeitigen
anomalien:

(...) "Die extremen Wetterereignisse stehen laut Atmosphärenforschern in einem direkten Zusammenhang.

Das stationäre Hoch über Russland sorgte für sehr hohe Temperaturen, die wiederum zu den Waldbränden geführt haben. Östlich des Hochs liegt ein Trog, und der verstärke den Jetstream über dem Himalaya, sagt Olivia Romppainen-Martius, Atmosphären-Forscherin an der ETH Zürich. Der starke Jetstream seinerseits begünstigte die starken Niederschläge. «In Kombination mit einem aussergewöhlich starken Monsun kam es zu heftigen Niederschlägen über Pakistan und Nordindien», so die Wissenschaftlerin. «Dieses Jahr ist der Jetstream über dem Himalaya anomal stark. Aussergewöhnlich ist auch, dass er genau über Pakistan beginnt. Normalerweise ist er im Sommer weiter nördlich gelegen.» Worauf die Anomalien zurückzuführen sind, kann Romppainen-Martius nicht mit Bestimmtheit sagen, es wäre Spekulation." (...)


und um die dimensionen auch in historischer hinsicht nochmal ganz deutlich zu machen:

(...) «Seit der Gründung unseres Landes, also in den vergangenen tausend Jahren, ist eine vergleichbare Hitzewelle weder von uns noch von unseren Vorfahren beobachtet worden», sagte der Chef des staatlichen Wetterdienstes Rosgidromet, Alexander Frolow. (...) «Das ist ein einzigartiges Phänomen, so etwas gibt es in den Archiven nicht», so Frolow.

Auch die Folgen der Flutkatastrophe in Pakistan werden immer dramatischer beschrieben. Bisher seien 13,8 Millionen Menschen betroffen, dies übertreffe vorangegangene Naturkatastrophen, sagte Maurizio Giuliano, ein Sprecher des UN-Büros für die Koordination Humanitärer Angelegenheiten. «Dieses Desaster ist schlimmer als der Tsunami, das Erdbeben in Pakistan von 2005 und das Erdbeben in Haiti.»


hat aber weit weniger öffentliche aufmerksamkeit.

*

nun ist es durchaus so, dass ein sommerliches hochdruckgebiet bzw. strömungsverhältnisse, die über wochen subtropische heisse luftmassen ununterbrochen richtung nordosten befördern - selbst teile von finnland hatten bisher schon viele tage mit temperaturen von weit über 30° C; eine stadt wie archangelsk am weißen meer hoch im nördlichen russland verzeichnete tropennächte, d.h. dass die temperatur nachts nicht unter 20 ° C fällt - , nicht unbedingt derartig verheerende auswirkungen auf die menschliche gesellschaft haben muss wie zurzeit. sicher, eine derartige hitze in regionen, die eigentlich eher mit schnee und eis assoziiert werden, trifft unvermeidlich auf eine solches ungewohnte bevölkerung und es sollte spätestens seit dem hitzesommer 2003 in mitteleuropa bekannt sein, dass ein derartiges wetter besonders in verstädterten gebieten nicht nur aufgrund der temperatur mehr herz-kreislauf-tode verursacht, sondern auch für eine starke luftverschlechterung sorgt. und das wochenlange hitze die waldbrandgefahr steigen lässt, ist ebenso eine binse.

das jetzige geschehen in russland jedoch hat eine vorgeschichte, aus der sich eigentlich direkt auch verantwortlichkeiten ableiten lassen. die zentralen punkte sind meines wissens nach die folgenden:
  • die nicht stattgefundene rekultivierung entwässerter moorgebiete besonders rund um moskau. die wurden teils schon in den 1920er jahren trockengelegt; einerseits zur brennstoffgewinung, andererseits aber auch, weil sie lediglich als brutstätten für moskitos und damit assoziierte krankheiten begriffen worden sind. innerhalb der frühen sowjetischen industrialiserung / modernisierung war allerdings eine andere als eine sehr technokratische, d.h. verdinglichende wahrnehmung von natur auch schier undenkbar
  • alles andere aber ist der post-sowjetischen phase zuzuordnen - da wäre die aushöhlung bzw.regelrechte zerschlagung jeglicher feuerprävention und - bekämpfung
  • ebenso wie die zerschlagung des staatlichen forstwesens (nicht nur wichtig zur hege des waldes, sondern auch zur früherkennung von bränden)
  • vor ein paar jahren wurde das umweltministerium faktisch aufgelöst und - ausgerechnet und bezeichnenderweise - dem rohstoffministerium eingegliedert
  • was sicher die neuen "besitzer" vieler wälder gefreut hat, oligarchen und großindustrielle, die in der einschlägigen holzverarbeitung tätig sind, und denen besonders unter putin die "privatisierung" ehemals öffentlichen gutes sehr leicht gemacht wurde - das lässt sich nicht ohne bezug zu den in russland zu beobachtenden quasi-mafiösen strukturen in politik & wirtschaft begreifen
  • zu schlechter letzt müssen aber auch große teile der russischen bevölkerung genannt werden, in denen so etwas wie umweltbewusstsein na sagen wir mal nicht allzusehr ausgeprägt ist. und die durch ihre weitgehende apathie auch das gesamte und auch in anderen bereichen destruktive treiben der alt-neuen russischen "eliten" faktisch duldet (was sie allerdings nicht groß von vielen anderen regionen der welt unterscheidet)
all das zusammengenommen führt dann zu jenen apokalyptischen bildern von feuerwalzen, vernebelten millionenstädten und hustenden menschen in masken, wie sie gerade täglich über die fernsehschirme flackern - bis hin zu vögeln, die
tot vom himmel fallen:

(...) "Vor allem Exoten wie Papageien und Kakadus würden derzeit in großer Zahl sterben, schrieb die Zeitung "Moskowski Komsomolez" unter Berufung auf Tierärzte. Der Leiter der Moskauer Vogel-Klinik, Wladimir Romanow, sagte, dass Tierbesitzer zu Dutzenden ohnmächtiges Federvieh einlieferten. Bei einigen Tiere seien Blutgefäße geplatzt und schwere Kohlenmonoxidvergiftungen festzustellen.

Nur wenige Papageien hätten noch in speziellen Sauerstoffkammern gerettet werden können. In freier Wildbahn seien besonders Bussarde und Milane betroffen. Auch sonst fielen in der Stadt, in der seit Wochen eine Hitze um die 35 Grad herrscht, viele Vögel einfach tot vom Himmel, schrieb das Blatt. Gründe seien der Sauerstoffmangel in der Luft und der hohe Gehalt an giftigen Schadstoffen." (...)


*

die "frankfurter rundschau" hat kürzlich aus einem russischem blog zitiert, in dem in einer sehr direkten sprache etliches von den obigen punkten
aufgegriffen wurde:

(...) „Unter den perversen Dreckskommunisten, über die jetzt alle schimpfen, gab es drei Löschwasserbrunnen und eine Alarmglocke, die geschlagen wurde, wenn es brannte, und oh Wunder: ein Feuerwehrauto, zugegeben nur eines für drei Dörfer, aber es gab eines. Und dann kamen die demokratischen Herrschaften und die ganze Scheiße begann. Als erstes wurden die Löschwasserbrunnen zugeschüttet und das Land verkauft, das Feuerwehrauto ist auch irgendwohin verschwunden, wahrscheinlich von Außerirdischen geklaut, und die Alarmglocke wurde durch ein Telefon ersetzt (Drecksmodernisierung!) bei dem die Scheißkerle irgendwie vergaßen es anzuschließen.“

Diesen Beitrag übersendete am Mittwoch Alexei Wenediktow, der Chefredakteur des unabhängigen Radiosenders Echo Moskwa, mit einem Begleitschreiben an Putin. Ob dieser denn wisse, wie unzufrieden die Bevölkerung mit der Arbeit seiner Regierung sei? Dass sich die meisten nicht trauten, ihm ins Gesicht zu sagen, was sie denken, das Internet aber überquelle vor wütenden Beiträgen.

„Wohin fließen unsere Steuern?“ fragt der Blogger weiter, „befreit mich von meinen Steuern und Rentenbeiträgen, denn ich werde so eh nicht mehr lange leben, und ich kaufe dafür ein Feuerwehrauto. Wenn wir euch verehrten Abgeordneten und Beamten scheißegal sind, dann sind wir uns selbst nicht scheißegal. Nehmt eure Gesetze und lasst uns leben wie wir wollen. Und leben wollen wir glücklich und zufrieden. (…) Gebt mir meine Scheißalarmglocke zurück, ihr Schweine, und nehmt euer Dreckstelefon wieder mit.“


angeblich hat putin höchstpersönlich dem blogger geantwortet (im verlinkten artikel zu lesen) und sich dabei implizit an der benutzten sprache ergötzt:

(...) "Sie sind ein bewundernswert geradliniger und aufrichtiger Mensch. Einfach ein Prachtkerl. Und Sie sind zweifelsfrei ein begnadeter Autor. Der von seinem Schreiben ganz sicher ebenso gut wie Lenins Lieblingsschriftsteller Gorki leben könnte.“ (...)

das nun finde ich einen sehr interessanten punkt, weist er doch direkt auf eine tieferliegende spezifische struktur hin, die für das verständnis der heutigen russischen verhältnisse sehr hilfreich ist. im artikel wird das bezgl. der sprache nicht nur von putin so angerissen:

(...) "Er benutzt gerne die Schimpfwortsprache, die im Russischen oft als „nicht normative Sprache“ bezeichnet wird. Er möchte den georgischen Präsidenten an seinen primären Sexualorganen aufhängen, Terroristen auf der Toilette ertränken und widerspenstigen Wirtschaftsmagnaten mal einen Doktor vorbeischicken.

Die bildhafte Ausdrucksweise, derer sich Putin dabei bedient, ist der Ganoven- und Kriminellen-Jargon, der über die sowjetischen Lager in alle Teile der Gesellschaft vorgedrungen ist und von Alkoholikern und schimpfenden Waschweibern über Intellektuelle und Dissidenten bis zu Polizisten und Geheimdienstlern gesprochen wird." (...)


das könnte nun vor allem bei leserInnen von solschenizyns "archipel gulag" ein aha-erlebnis produzieren; zumindest mir ging es dabei so. solschenizyn hat sehr detailliert die entstehung einer privilegierten parallelgesellschaft im sowjetischen lagersystem beschrieben, bestehend aus all jenen, die als "normale kriminelle" (im gegensatz zu "politschen") verurteilt wurden. die strafen für diese kriminellen waren aus gründen, die rückblickend nur als völlig missverstandener pseudomarxismus bezeichnet werden können, i.d.r. weitaus geringer als für die "politischen" - "sozial nahestehende elemente", wie sie die kriminellen für die ideologen des stalinismus darstellten, wiesen mit einiger wahrscheinlichkeit genau jene persönlichkeitsstrukturen auf, die sich ausserhalb der lager auch bevorzugt in der sowjetischen "elite", aber auch im bürokratischen sowie polizeilich-militärischen apparat sammelten. mit stalin an der spitze eine gang von teils rücksichtslosen funktionärsgestalten, antisoziale vollstrecker eines pseudorevolutionären programmes ohne rücksicht auf verluste und widerstände. die sprache war dabei auf beiden seiten durchaus die gleiche; man verstand sich. putin stammt als ehemaliger kgb-funktionär selbst aus den späten formen dieser strukturen, und so kann seine begeisterung für diese sprache nicht erstaunen. es kann aber auch nicht erstaunen, dass ihm und seinen regime bei näherer betrachtung die not seiner untertanen schlicht am arsch vorbeigeht und like den finstersten stalinistischen zeiten alles dafür getan wird, um den schein von (be-)sorgnis und aktivität aufrechtzuerhalten. das drückt sich dann einerseits in solchen aktionen aus, wie ein paar offiziere hinauszuwerfen, die angeblich bei der brandbekämpfung an militärstützpunkten versagt hätten; andererseits ist bisher niemand von diesen herrschaften auf die idee gekommen, wenigstens in großstädten wie moskau während der schlimmsten smogtage ein fahrverbot für autos auszusprechen. stattdessen werden
maulkörbe verteilt:

(...) " Moskauer Ärzte gaben gegenüber Reuters Africa an, dass sie es kaum wagten, bei Patienten Krankheiten zu diagnostizieren, die mit der Hitze und dem Rauch zusammen hängen, aus Angst, ihre Stelle zu verlieren.

Als Ärzte in Internet-Blogs klagten, dass sich die Leichenhallen mit Menschen füllten, die an den Folgen der Brände gestorben waren, und dass die Situation in allen Moskauer Spitälern ähnlich sei, stritt die Regierung dies erst einmal reflexartig ab." (...)


kurz: wir sehen auf so ziemlich allen ebenen, von der sprache bis hin zum verhalten, von den gesellschaftlichen "eliten" (ignorante antisoziale frechheit) bis hin zu großen teilen der bevölkerung (apathie, fatalismus, egozentrismus) das unheilvolle zusammenwirken von vergangenen kollektiven traumatisierungen (durch diktatur & kriege) und heutigen (die offen mafiöse struktur des russischen kapitalismus). ersteres hat letzteres in vielfacher hinsicht begünstigt und es ist ganz und gar kein zufall, dass diejenigen persönlichkeitsstrukturen, die auch in den stalinistischen phasen der sowjetunion in einer art negativen auslese bevorzugt in elitäre positionen gelangten, das gleiche nun auch heute unter formal entgegengesetzten ideologischen und realen prämissen schaffen. diese spezifisch russische traumatische matrix ist es, die im hintergrund einiges zur aktuellen situation beiträgt.

*

wer nun vor dem hintergrund des oben stehenden auf die idee kommen sollte, mir "antirussische" ressentiments o.ä. vorwerfen zu müssen, sollte vorher seinen/ihren kopf geraderücken - russland lässt sich noch nicht mal als als-ob-demokratie des durchschnittlich mitteleuropäischen typs bezeichnen; es ist ein autoritäres system, und der kapitalismus dort zeigt deutlicher als anderswo (vielleicht ähnlich wie bestimmte zonen in mittel- und südamerika) seine direkte innere verwandschaft bzw. wesensgleichheit mit dem, was sich als organisierte kriminalität begreifen lässt. für die gesellschaft "als ganzes" wie auch das, was normalerweise als "politische kultur" bezeichnet wird, hat das die zu erwartenden folgen - exemplarisch zu sehen an einem sehr langen, aber empfehlenswerten
beitrag auf indymedia, in dem anhand des widerstands gegen die abholzung von wäldern für eine autobahn in der nähe von moskau schlaglichtartig etliches der russischen verhältnisse besser erkennbar wird. lesetipp!

*

ein ebenfalls sehr spezifischer aspekt der russischen katastrophe liegt in der gefahr möglicher radioaktiver kontaminationen durch neuen fall out, wenn nämlich die brände verstrahlte gebiete erreichen sollten, die es nicht nur rund um tschernobyl (in der ukraine) gibt, sondern auch rund um die russische wiederaufarbeitungsanlage und atomare lagerstätte in
majak, bei der nach einem schweren (und mir bisher unbekannten) störfall in den 1950er jahren zu einer bis heute andauernden verstrahlung eines ca. hundert quadratkilometer großen gebietes kam. es gibt tatsächlich eine gewissen wahrscheinlichkeit dafür, dass ein feuer in verstrahlten zonen radioaktive partikel in den obersten bodenschichten und auch innnerhalb von pflanzen wieder freisetzen, aufwirbeln und transportieren kann - die eigentliche gefahr jedoch könnte eine andere sein, wie es in diesem interview mit dem leiter des instituts für risikoforschung an der uni wien deutlich wird - da ich nicht weiß, wie lange das video beim orf noch online sein wird, in stichworten das wichtigste: er berichtet davon, dass durch brände auch viel stromtrassen zerstört worden sind, was bei zwei akw durch rückkoppelungseffekte zum brand und zur zerstörung der jeweiligen transformatorenstationen geführt habe. das aber bedeutet, dass die akw von jeglicher externen stromversorgung abgeschnitten seien, was zu schweren und sehr gefährlichen problemen führen kann, wenn die akw wg. der feuer im prozess des herunterfahrens seien - da muss nämlich für die brennstäbe eine dauernde kühlung gesichert sein. falls diese nicht mehr aufrechterhalten werden könne, dann...

tja. erstens: ein unglück kommt selten alleine. zweitens: alles, was schief gehen kann, wird auch schiefgehen. drittens: eine kernschmelze ist genau das, was diesem desolaten jahr als "krönung" noch fehlen würde. das wäre dann wirklich ein vernünftiger grund, sich mal hemmungslos zu betrinken... (bevor dann kollektiv zur abrechnung mit den "eliten" geschritten wird).

*

wer sich fragt, warum ich das wort menetekel in der überschrift habe, sollte sich die beiträge der letzten wochen und monate zum ölGAU im golf noch mal betrachten. zur situation in pakistan fehlt es mir z.zt. noch an material, auch wenn beim oberflächlichen betrachten ähnliche strukturelle eigenschaften der dortigen administration zu erkennen sind wie in russland. ansonsten kann es sein, dass ich die nächste zeit wilde thematische sprünge mache: es ist zuviel material aufgelaufen, wie neulich schon mal angemerkt. und ich muss das für mich erst mal alles sortieren. auch für mich ganz persönlich - es werden insgesamt szenarien sichtbar und zur realität, die ich zwar befürchtet habe, aber deren ausmaß und eintreffen dann doch erst mal emotional verkraftet werden muss.

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