Dienstag, 26. Oktober 2010

notiz: krisennews spezial - frankreich, weitere updates und unterstützungsaufrufe

um den vorherigen beitrag zum thema nicht zu unübersichtlich werden zu lassen, jetzt eine fortsetzung - und ich zitiere zum einstieg einen satz, dessen inhalt ich nach wie vor für sehr treffend halte:

"und klar sollte auch sein, dass es sich hier um eine echte kraftprobe mit signalwirkung für ganz europa handelt"

in diesem sinne also - los geht´s:

zuerst ein ganz wichtiger punkt - wie vielleicht bekannt, gibt es für streikende in frankreich seitens der diversen gewerkschaften kein oder nur ein geringes streikgeld, was dann eben mittelfristig zu massiven existenziellen problemen führen kann, wenn sich eine situation wie die aktuelle entwickelt hat, in der es dringend notwendig erscheint, den druck durch die verschiedenen streiks aufrechtzuerhalten und noch auszuweiten. deshalb hat das labournet inzwischen verschiedene aufrufe aus frankreich übersetzt und veröffentlicht, in denen es um die
materielle solidarität geht:

(...) "Jeden Tag wird die Zahl der Lohnabhängigen und Bürger_innen in vielen großen, mittleren und kleinen Städten Frankreichs größer, die sich zum Widerstand gegen die Regierungspolitik entscheiden: Lehrer_innen, Schüler_innen, Studierende, Lkw-Fahrer_innen sowie Beschäftigte der SNCF, der Flughäfen, der Raffinerien und Häfen. Es wird möglich, das Wirtschaftssystem des gesamten Landes lahm zu legen.

Hier spielt Geld eine strategische Rolle. Es ist notwendig, den Streikenden zu helfen, damit sie durchhalten können, um diese ungerechte und niederträchtige Reform zu bekämpfen. Wer nicht streiken kann, hat die Möglichkeit, durch finanzielle Unterstutzung Solidarität zu zeigen, selbst mit bescheidenen Beiträgen. Bereits gibt es zahlreiche Initiativen dieser Art, sie sollen aber weiter ausgeweitet werden.

Wir rufen alle dazu auf, die in der Streikbewegung involvierten Gewerkschaften mit Spenden zu unterstützen." (...)


es gibt in den beiträgen drüben links und daten, die wege für spenden aufzeigen.

*

aber nicht nur auf dieser ebene lassen sich die aktionen unterstützen - ich übernehme, allerdings ungeprüft, auszugsweise ein posting bei
indymedia, welches sich hinsichtlich der beschriebenen situation durchaus plausibel anhört:

"Die Raffinierie-Arbeiter/innen aus Frankreich brauchen dringend
internationale Solidarität. Der sehr wirksame Raffinerie-Steik wird
ausgehölt durch vermehrte Treibstoff-Importe aus Nord-Europa (auch
Deutschland), was man nur als internationalen Streikbruch bezeichnen kann
(auch wenn die betroffenen LKW-Fahrer und Seeleute sich dessen meist nicht
bewusst sind).

Angeblich sind belgische Genoss/innen bereit die belgisch-französische
Grenze dicht zu machen, aber sie warten erst auf grünes Licht aus Paris. Das
Problem ist, dass die Gewerkschaftszentralen in Paris gegen den Streik sind
(ausser FO und Solidaires). Die Basis ist jedoch in grossem Masse für den
Streik. Deshalb ist es unsinnig, auf Zustimmung der Gewerkschaften aus Paris
zu hoffen.

Es wäre ausserordentlich nützlich, wenn Ihr in Deutschland in diese Richtung
hin agitieren könntet. Selbst sehr symbolische Blockade-Aktionen vor
deutschen Treibstoff-Lagern, Raffinerien oder in deutschen Häfen wären sehr willkommen."


*

zur aktuellen situation ansonsten hier ein
aufruf aus rennes, unterschrieben von teilnehmenden an einer vollversammlung von studentInnen, erwerbslosen und (streikenden) lohnarbeiterInnen. und ein weiterer bericht von bernard schmid, der sich mit den folgenden punkten beschäftigt: die staatlich angeordneten "dienstverpflichtungen" zwecks streikbruchs, den tendenzen bei den verschiedenen gewerkschaften sowie der an verschiedenen orten zu beobachtenden faschistischen gegenmobilisierung , die besonders gegen die teilnehmenden migrantischen jugendlichen aus den banlieus zielt. dabei wird einmal mehr sehr gut deutlich, welche funktionen faschistische straßenschlägertrupps in krisenhaften entwicklungen schon immer hatten, wem sie nutzen und wer sie nutzt - geschichte wiederholt sich zumindest partiell dann doch.

*

zum schluß noch unkommentiert der hinweis auf eine weitere - und bislang noch nirgends wirklich ausprobierte - aktionsform, zu der sich zumindest in frankreich bisher an die zehntausend menschen mit ihrer unterschrift bekennen: am 7. dezember sollen von zehntausenden überall in frankreich, nach möglichkeit aber auch an vielen anderen stellen in europa, die eigenen konten und sparbücher bei den banken abgeräumt und aufgelöst werden -
stopbanque ...

"...ist ein Aufruf zum Europaweiten massiven Abzug aller Gelder von Banken und der Schliessung von Sparkonten.

Die Aktion Stopbanque hat in Frankreich bisher 10’100 Teilnehmer, und erwartet weitere 57’000.

Das ist die erste spontane Bürgerinitiative, um sich vor medialer und politischer Korruption zu schützen und uns aus der Sklaverei, die uns vom Grosskapital auferlegt wurde, zu befreien.

Unsere Aktion ist legal, friedlich, säkular, nicht politisch und nicht gewerkschaftlich organisiert.

Wir tun dies da Demonstrationen offensichtlich nichts mehr nützen, da die Elite uns nicht zuhört und die reale Macht sowieso in den Händen Internationaler Banken und Konzerne liegt." (...)


mehr dazu in den nächsten tagen.

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