Sonntag, 8. Mai 2011

kontext 74: kriegsenkel

passend zum heutigen datum - vor 66 jahren endete der zweite weltkrieg formal; in anderer hinsicht ist er noch lange nicht beendet - bin ich über das obige wort gestolpert, und zwar im zusammenhang mit diesem mir bisher unbekannten gleichnamigen forum:

"Das Forum Kriegsenkel bietet Interessierten und Betroffenen die Möglichkeit, sich auszutauschen und sich über die Nachwirkungen des Zweiten Weltkrieges bis in die dritte Generation zu informieren.
Die Generation der circa zwischen 1960 und 1975 geborenen ist nach dem Krieg in Gesellschaften aufgewachsen, die versuchten, den Krieg hinter sich zu lassen, oft mit wirtschaftlichem Ehrgeiz oder auch durch Emigration. (...)

Doch hinter den Fassaden der verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Neuorientierungen, der „heilen Welten“, war und ist die Generation der Kriegsenkel umso subtiler von den Wirkungen des Nationalsozialismus und des Krieges betroffen: Denn faschistische Gewalt, Traumata, Ängste, Minderwertigkeitskomplexe und Aggressionen wurden nach dem Krieg weitestgehend dort ausgelebt und weitergereicht, wo die Öffentlichkeit keinen Zutritt hatte: In der Familie.

Über Jahrzehnte wurden und werden familiäre Verstrickungen während der Zeit des Nationalsozialismus tabuisiert und über Kriegserlebnisse geschwiegen. Ein ganzes Kapitel deutscher Familiengeschichte wurde somit auf Jahrzehnte verdrängt. Nicht selten leidet die Kriegsenkel-Generation dadurch an immer wiederkehrenden Blockaden, diffusen Ängsten, dem Gefühl der Heimatlosigkeit, bleiernen Schuldgefühlen oder depressiven Verstimmungen, ohne sich erklären zu können, wo die Probleme ihren Ursprung haben können." (...)


einige der dortigen bisher veröffentlichten
lebensgeschichten haben in mir spontane beklemmungen ausgelöst - ich kenne viel zu viel von dem, was da steht, selbst.

aber für den moment möchte ich mich mit dem hinweis auf dieses forum begnügen, und gleichzeitig nochmals auf die älteren beiträge hier verweisen, die sich ausführlich mit dem thema beschäftigen: das wären einmal die traumageschichte(n) zur (pseudo-)diagnose
"vegetative dystonie", zum anderen die längere mail einer frau, die ebenso wie ich der "dritten generation" angehört und entsprechende biographische erfahrungen machen musste.

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