Grummel - 2. Jul, 13:38

2 Links,

Spanien, Einzug/Wirkung der Krise, EM, Kämpfe mit der Polizei
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/550076/Damit-ihr-keine-Ausrede-habt

steigende Kriminalität, Banden, Überforderte Polizei, Roma, Deutschland
http://www.focus.de/panorama/welt/immer-mehr-einbrueche-invasion-der-einbrecherbanden_aid_775554.html

Wenn ich das mit dem Fiskalpakt/ESM verstanden hab, wird das Geld bald direkt aus dem System gesaugt -keine Kontrolle mehr (bin auf dem Gebiet aber kein Profi)... dh. Einsparungen etc. werden weiter zunehmen und damit die Folgen.
Das riecht nach Chaos ... *** ...Schrotflinte und Dosenfutter rulez

Wednesday - 2. Jul, 14:05

> Schrotflinte und Dosenfutter rulez

Schlecht für jene, die auch so schon Angst vor ihren Nachbarn haben.
sansculotte - 2. Jul, 14:49

> Schlecht für jene, die auch so schon Angst vor ihren Nachbarn haben.

Ja! Deshalb brauchen wir dringend eine Angst- und Furchtbewältigung (-dekonditionierung) für die meisten von uns. Das ist folgerichtigerweise auch eine politische Handlung.

Btw: Kennt ihr das hier?

Trauma Releasing Exercises
Wednesday - 3. Jul, 08:44

TRE?

> Ja! Deshalb brauchen wir dringend eine Angst- und Furchtbewältigung (-dekonditionierung)
> für die meisten von uns. Das ist folgerichtigerweise auch eine politische Handlung.

Naja, was soll das nun genau heissen? Daß man dabei aufhört, Vermeidungsstrategien zu fahren? Mitmenschen: wenn man die von früh an als gefährlich erlebt hat, wie bitte soll man sich von seiner Furcht lösen können? Mir ist das unbegreiflich, erst recht, wenn später aus ähnlichen Konstellationen Kriege entflammen.
Ich kann solche Erfahrungen nicht löschen und ich kann nicht verzeihen, vor allem mir nicht, als ob ich mir vorwerfe, kein kleines Mädchen mit Superkräften gewesen zu sein, das seine Gegner einfach gegen die Wand geworfen hätte (und sitze dann zähneknirschend mit den Tätern zusammen, auch weil sie mir, ist vermutlich pervers, leid tun).
Ich empfinde die Bewältigungsstrategien als mindestens ebenso stressig wie die Vermeidungsversuche und vergesse sie daher auch regelmässig. Traumatherapie habe ich so kennengelernt, daß man lernt, die Scheiße, die einen umgibt, zu akzeptieren, Tätern zu verzeihen. Das ist aber ein Horror, und politisch ist daran, daß man sich anpassen soll, um zu funktionieren. Ich habe festgestellt, je mehr ich in das Begreifen hineingerate, desto zorniger macht mich alles, echt alles! *platz* Nein, nicht alles, das ist ja gelogen.

Als Kind dachte ich, ich wäre von Ausserirdischen hier vergessen worden.
Heute kommt es mir vor, als wären etliche Therapeuten nicht von dieser Welt.

> Btw: Kennt ihr das hier?
> Trauma Releasing Exercises

Nein. Geht das so in die Richtung "Weiteratmen"? ;-)

Ciao
W-Day
Grummel - 3. Jul, 13:31

Angst und Furchtbewältigung?

Von mir muss keiner Angst haben, im Gegenteil, ich helf wo ich kann und bin viel zu oft bereit mehr zu geben als mir gut tut.

Mit einer Ausnahme, wer meine Existenz bedroht stirbt.
Das ist die Grenze und das ist richtig so.

Ach ja, Schrotflinten sind relativ unpraktisch, besser ist ein Karabiner in 7,62 x 54 Ru oder 9 mm Para (je nach dem wen man fragt)
... Mittelalterliches Haugerät kann auch ganz praktisch sein.


@Wed.
Wenn man schlechtes Akzeptiert wirds nicht besser und Schaden verschwindet nicht dadurch das man sich seinem Diktat unterwirft.

Es gibt Dinge die kann man weder akzeptieren noch vergessen und schon gar nicht vergeben.
Manchmal ist es genau das Richtige das so zu erkennen, alles andere würde einem Trauma den Gegenstand/Berechtigung nehmen den es hat. Ein Trauma ist weder Vergangenheit noch unbedeutend sondern jetzt (wenn man damit zu kämpfen hat) und ist genau so real wie seine Ursache.

Wenn man es schafft mit der "Sache" abzuschließen kann man über das Akzeptieren und Vergeben noch mal reflektieren, muss aber nicht sein.
sansculotte - 4. Jul, 01:06

Traumatherapie

Hi Wed,

tut mir leid, dass du so schlechter Erfahrungen mit Traumatherapie gemacht hast. Und wenn ich so lese, wie du Traumatherapie kennengelernt hast, dann hab ich den Eindruck, dass hier von TherapeutInnenseite das Pferd wieder mal komplett von hinten aufgezäumt wurde.

Es geht nicht im geringsten darum, Tätern zu verzeihen. Das ist ein Schritt, der - wenn überhaupt - erst ganz am Schluss einer Traumaverarbeitung stehen kann. Und völlig richtig: Traumaerfahrungen können nicht gelöscht werden.

Es geht darum, diese Erfahrungen zu integrieren. Das ist Arbeit, zugegeben, aber es ist Arbeit, die zunächst auf körperlicher Stressbewältigung und emotionaler Integration aufbaut. Ich hab keine Ahnung, warum sogenannte Traumatherapeuten hartnäckig im kognitiven Räsonnieren hängenbleiben, das hat sich ja mittlerweile schon bis zur Ausreizung als völlig frucht- und nutzlos erwiesen und widerspricht sämtlichen Erkenntnissen der Neurowissenschaften, weil die entscheidenden Bereiche des Gehirns, die von einem Trauma betroffen sind, durch Quatschen und Intellektualisieren gar nicht berührt werden. Akzeptieren, verzeihen, begreifen - du verwendest diese Audrücke - sind Begriffe aus der kognitiven Kiste. In einer guten Traumaintegration spielen aber kognitive Strategien so gut wie keine Rolle. Gefühle und körperliche Reaktionen um so mehr.

Nein, TRE ist kein "Weiteratmen". Schau's dir einfach mal an ;-)

gruß, s
Wednesday - 4. Jul, 09:28

> Schrotflinten [...] Karabiner [...] Mittelalterliches Haugerät

Grummel, nichts für ungut, aber auf solche Anregungen solltest Du in diesem Forum verzichten.
Ansonsten danke, auch an Sansculotte.

Ciao
W-Day
Grummel - 4. Jul, 11:16

Was ist falsch an der Einsicht?
"Das Böse" (ich denk da immer an Zimbardo) existiert, da ändert auch eine Fluffirosarote-Brille nix dran.
Da man immer weniger auf Hilfe hoffen kann sollte man bereit sein sich selbst zu helfen, das Recht dazu hast du/ ist im Gesetz fest geschrieben.

Ein Ansatz das im Vorfeld zu vermeiden ist sich mit "guten" Leuten zu umgeben.
Wednesday - 5. Jul, 12:53

Hallo Grummel, ich verstehe Deine Frage nicht, hier läuft keiner mit einer rosa Brille herum. Im Gegenteil. Versuche, sich mit "guten Leuten" zu umgeben, wirken nur bedingt. Oft müssen Menschen ihre gewohnte Umgebung und damit "verlässliche" Menschen verlassen und sich woanders ein Zuhause suchen, und das neue Umfeld stellt sich oft als schwierig heraus. Viele Menschen vereinsamen (ist kein neues Phänomen), z.B. weil sie wegen zunehmender Verarmung gezwungen sind, ihr Wohngebiet gegen ein billigeres einzutauschen, sich wg. zunehmender Verarmung nicht mehr wie gewohnt mit ihrer Familie, ihren Freunden und Bekannten treffen wollen oder können, oder weil sie jobbedingt entweder umziehen mussten oder kaum noch Freizeit haben. Hat man sich einen Kreis zusammengestellt, kann der wegen Krankheiten, wg. weltanschaulicher bzw. politischer, wg. sonstwie ungünstiger Neukonstellationen auseinanderdriften. Usf.
Egal. Ich habe jedenfalls keinen Bock auf eine Gesellschaft, die aus voneinander abgeschotteten Gemeinschaften besteht, die sich mißtrauisch schwerbewaffnet gegenüberstehen, weil staatliche Gewaltenkontrolle, die im besten Fall den Schwächeren zu schützen hat, wegfällt.
Grummel - 5. Jul, 15:22

"Gute" Leute gibts überall, genau so wie "schlechte".
Mit einigermaßen offenen Augen und Intuition kann man die auch unterscheiden.
Es geht auch nicht immer um beste Busenkumpels sondern um ein gesundes Umfeld.
Die "Atomisierung" in unserer Gesellschaft ist leider weit fortgeschritten, mit dem Niedergang "des Systems" wird sich das aber wieder ändern und dann sind soziale Präferenzen gegenüber Egospinnern ein klarer Vorteil.

Wer sagt das ich in ein paar Jahren nicht auf der Seite "der Schwachen" stehe?
Wenn "dem Starken" dann ein existenzielles "Vetorecht" entgegen blasen könnte überlegt der es sich hoffentlich vorher wie er mit seiner Umwelt umgeht.
Wer sich nie Gedanken um diesen Aspekt gemacht hat (oder diesen ausblendet) und nicht mal minimal Vorsorge trifft, kann in so Fällen auch nicht anderen helfen.... Wodurch diejenigen die dem Themenkomplex Gewalt (mit gutem Grund) ablehnend gegenüber stehen erst recht zu Opfern werden.

Meine Erfahrung ist das man es sich manchmal nicht aussuchen kann ob man was abbekommt oder dem aus dem Weg gehen kann... von daher, be Prepared


Nachtrag:
Was ich damit auch ausdrücken will... der Soziale Weg ist der richtige (womit du Recht hast), ich denke aber jeder kennt aus eigener Erfahrung, neben der gemeinsamen Stärke, wie verletzlich das machen kann/ diese Gebilde/Systeme sein können (Gemeinschaftlich wie Subjektiv).
Daher muss das geschützt werden, im Krisenfall -wie er sich immer mehr auch hier andeutet- übernimmt "das Soziale" existenzielle Aufgaben, dessen Schutz steht daher an erster Stelle.
(müssen ja nicht gleich Kanonen sein, wenn die "Integration" gelingt wird sowiso jede Gewalt überflüssig)

Unter "Sozial" verstehe ich "Empathische Konnektivität", als Voraussetzung Konstruktiver Schwarmphänomene.... im Übertragenen Sinne, Freiheit der Entwicklung in Resonanz mit der Gemeinschaft (für jeden)... das daran gewisse Bedingungen gekoppelt sind ist hoffentlich klar.
Damit hab ich wahrscheinlich kompliziert ausgedrückt was jedem gesunden Mensch selbstverständlich ist... nur ist halt nicht jeder Mensch "gesund" ...





Mir ist noch ein Beispiel zum Thema Empathische Konnektivität eingefallen ...

Im "Handbuch für die Gefährlichsten Orte der Welt" wird in einem Kapitel das Verhalten bei Vergewaltigungen angesprochen.
Dabei werden 2 Fälle erwähnt in denen die Frau gezielt, durch Assoziationen mit Schwester oder Mutter des Angreifers, Empathie, ja, getriggert haben.
Durch den damit verbundenen reflexiven Vorgang wurden die (in den Fällen) Soldaten mit ihrer eigenen Gewalt konfrontiert und haben abgelassen/ sind in Tränen ausgebrochen.

Konnektivität passt hier nicht ganz, weil ich mir nicht vorstellen kann das eine Frau in einer solchen Situation Sympathien entwickeln kann (beschreibt ja ein wechselseitiger Prozess). Zeigt aber gut den Kontrast zwischen der Wahrnehmung in Selbstreferenten Systemen (alles Gegner /Feinde/Fremde/Objekt, nur wir sind die Guten) und der Wahrnehmung eines Mitmenschen als Teil des Eigenen Systems/Identität.

Integration ist dann der Prozess in dem man "jemand" (funktioniert ja nicht nur mit Einzelpersonen) die Teilhabe an einem solchen empathischen System ermöglicht.

... hmm ... ich hör jetzt mal auf mit Monologe
Wednesday - 8. Jul, 17:49

@sansculotte, betreff Trauma Releasing Exercises. Das, was ich bisher dazu sehen konnte, erinnert in Erscheinungsform, Entrückungsstufen und Ergebnis an unverkrampften Sex, oder an ausgelassenen Tanz, und an die Praktik von Gläubigen, sich in Ekstase an Gott heranzutanzen.
Viele Völker schütteln sich mittles Tanz und Trommelschlag den Alltags-Stress vom Leib, machen wir ja immer noch, zum Teil zumindest. Gut ist, was dem Patienten hilft. ;-)
sansculotte - 10. Jul, 12:15

@Wednesday

Du siehst das schon richtig ;-) Viele Kulturen haben diese Art des Stressabbaus auf intuitive Art und Weise ritualisiert. Der imperialen Zivilisation ist es allerdings vorbehalten gewesen, den Körper so gründlich bis in die letzte Faser zu disziplinieren und zuzurichten, dass dieses Wissen verloren gegangen ist.

Faktisch steht ein uraltes biologisches Programm dahinter, die Stressreaktionen über die HPA-Achse und die sympathico-adrenomedulläre Achse. Beide Stressreaktionen aktivieren - kurz dargestellt - über limbisches System und Stammhirn die Skelett- und periphere Muskulatur, mit dem Zweck, auf Kampf-oder-Flucht bzw. Furchtstarre (Fight, Flight, Freezing) vorzubereiten. Diese Überlebensstrategien können bei anhaltendem Stress oder schwerer traumatischer Belastung verfestigen. Die ausgelösten Reaktionen werden chronisch und bleiben als Aktivierungsmuster im Gehirn bzw. in den Erfolgsorganen (in dem Fall die Muskeln) gespeichert.

Bei unseren evolutionären Kumpels, den anderen Säugetieren, können wir beobachten, dass sie nach schwerer Stressbelastung die Aktivierungsenergie durch unwillkürliches Zittern und Schütteln wieder los werden. Eine Gazelle, die knapp dem Löwen entkommen ist, ein Eisbär, der von einem Hubschrauber verfolgt worden war - sie zeigen diesen typischen Tremor. Ein Beispiel findest du hier:

http://www.youtube.com/watch?v=51DQL0bBEnc (ab Min. 1:08)

Einzig den Menschen blieb es vorbehalten, diese natürliche Stressentlastung zu unterbinden. Ursache dafür ist das sozial-neocortikale System (damit meine ich, dass gesellschaftliche Strukturen und Gehirnstrukturen wechselwirken), das über Beschämung, Disziplinierung, Sanktionierung (Verbot und Strafe) diesen Stressabbau verhindert (das mag stammesgeschichtliche Vorteile gehabt haben).

Ziel dieser TRE ist es also, den letzten Teil der Stressantwort wieder einzuleiten, wobei über die Aktivierung der Erfolgsorgane (Muskeln) auch die entsprechenden Gehirnnetzwerke wieder aktiviert werden und so auch lebensgeschichtliche Traumata wieder gelöst werden können (so die Theorie; der Vollständigkeit halber muss ich erwähnen, dass zur somatisch-neuronalen Verarbeitung auch die gefühlsmäßige Verarbeitung kommen muss).

lg, s
Wednesday - 10. Jul, 13:19

Danke für die genaue Erklärung und das Video. Was das Disziplinieren und Beschämen betrifft, das erinnert mich daran, daß manche Eltern ihr Kind, das beim Geschlagenwerden schreit, nochmal für's Schreien schlagen, und daß das Kind ggf. für's Wegrennen danach auch noch eine draufkriegt. Und für's Weinen ausgelacht wird.
Ich nehme an, das Zittern kennt jeder, der ein schreckliches Erlebnis beobachtet oder am eigenen Leib erlebt hat, man hat mir das mit einer Stressdosis Adrenalin im Körper erklärt, und nicht so exakt wie du es hier beschreibst.
Ich habe solches Abschütteln übrigens auch bei Ziervögeln und Hühnern beobachten können, die man in den Händen gehalten hatte, vielleicht ist diese Art von Stressabbau nicht nur bei uns Säugetieren üblich.

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