pholos (Gast) - 29. Nov, 18:32

"zusammenhänge zur existenz virtueller welten - die bewegungen hin zur neukonstruktion des eigenen selbst sowie die vielfältigen manipulationen am eigenen körper ähneln sich imo sehr."

----------------------

In diesem Zusammenhang ist eine weitere Form interessant:
"Ein 39-jähriger Deutscher [...] sucht „nach einer Möglichkeit, meine innere Identität als Mensch mit einer Querschnittlähmung zu realisieren und somit psychische Heilung zu erlangen."
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/756/64692/

che2001 (Gast) - 25. Sep, 11:36

Was mir fehlt, ist eine zweite Perspektive: Tattoos und Piercings nicht als Form der Selbstverstümmelung, sondern als spielerischer Umgang mit dem eigenen Körper, als die Erwahsenen-Version von Maskenschminken, und ich denke, die wahrheit liegt auf halbem Wege zwischen dem von dir angezeigten Komplex und der Homo-Ludens-Variante.
monoma - 25. Sep, 18:27

@che

nunja, dabei gilt es vermutlich erstmal, zwischen tattoos und piercings zu unterscheiden - bei letzteren ist der schmerzaspekt imo dann doch noch ein anderer.

aber auch, wenn die freude an der kunst am eigenen körper eine rolle spielen mag (wobei mir da eher die körpermalerei aus den hippiezeiten in den sinn kommen würde) - der fakt bleibt, dass es doch eine bemerkenswerte entwicklung in den letzten zwei bis drei jahrzehnten gegeben hat. vielleicht warst du ja auch in 70ern "bravo"-leser *g* und kannst dich an die fast in jeder ausgabe vorhandenen kleinanzeigen erinnern, in denen für die entfernung von tattoos geworben wurde? oder wie ca. 1977 ein typ wie "rocky" aus hamburg, volltätowiert, iroschnitt und nasenpiercing, von der "bravo" als skurrilität gehypt wurde, der heute vermutlich fast kein aufsehen mehr erregen würde?

seefahrer- und knastmilieu, also antibürgerliche welten, waren wie gesagt auch die assoziationen von uns kids damals. und die typische symbolik dieser welten hat sich also als normalität auf faktisch alle gesellschaftlichen bereiche ausgedehnt - und zwar unter verschärften und haarsträubenden sozialen bedingungen. dieser zusammenhang ist es, der mich zum nachdenken bringt.

die ganz offen schmerzerzeugenden und/oder gar verstümmelnden praktiken habe ich dabei noch nicht mal so im blick, weil da die motivationen/hintergründe für mich sehr deutlich zu sein scheinen. aber die modifizierten und milderen formen als mainstreamereignis - darüber wird mir zuwenig geredet.

ich kann zum thema auch die schilderungen von solschenyzin im "archipel gulag" empfehlen, in denen er die welt der erklärt kriminellen häftlinge beschreibt. ebenfalls greift ein aktueller tp-artikel das gangwesen und seine ausbreitung auf den amerikanischen kontinenten auf, zu dem die erwähnten maras gezählt werden müssen.

mir geht es dabei keinesfalls um die sorge für die bürgerlich-kapitalistische gesellschaft, die sich eh bereits in der sackgasse befindet (zombienation...). aber ich kann in der verbreitung von praktiken (nicht nur) aus dem gangwesen auch nicht unbedingt eine emanzipatorische tendenz erkennen, sondern sehe eher die im ausgangsbeitrag geschilderten zusammenhänge, die bei mir ziemlich ungute gefühle wecken.

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