kandinsky (Gast) - 21. Nov, 06:40

Der Nihilismus läßt grüßen

Hallo mo :)

Deine Kraft und Dein Mut, Dich immer wieder mit diesen Dingen auseinander zu setzen, bewundernswert!
Mir brennen allmählich die Sicherungen in Richtung Nihilismus durch. Für Sozio- und Psychopathen mag das ja alles "normaler Alltag" sein, und wahrscheinlich wundern die sich, woher denn nur all diese Aufregung kommt...., und können das alles überhaupt nicht verstehen, was ich natürlich wiederum ganz gut verstehen kann. In welche Richtung kann und darf das alles noch gehen? Und ja, da titelt das neo-neoliberale Kampfblatt etwas, was ungehuerlich ist. Wobei wir logischer Weise kurzum wieder bei den Sozio- und Psychopathen sind. In der kuscheligen Ecke eines Jounallien Büros läßt sich die Heimat vorzüglich verteidigen. Und diese Tips und Tricks, die aus diesen Büros kommen. Was für ein Mut und was für ein Patriotismus...., mir werden fast die Knie weich.

Aber das sind sie eben, die Journaillen, Nutten der Wirtschaft und Stiefellutscher der politischen Kaste, Kriegstreiber der übelsten Sorte. Aber nicht nur das ist mein Problem mit diesen Dingen. Aus meiner nächsten Nähe erfahre ich, das die Meisten einknicken und sich auf den Pfad des Konformismus begeben haben. Motto:" Da hat der Knacki ja selbst Schuld. Hätte der nix kriminelles begangen, wäre der heute noch am Leben." Ich hab diese Leute mal für Intellektuelle und teilweise auch Künstler gehalten....
Der geistige Dünnschiss der Repression und Depression zieht sich wie ein unaufhörlicher Gestank durch alle Bevölkerungsteile. Dabei werden zwei Charaktermerkmale bei den Deutschen provoziert, die schlimmer nicht sein können: Das Charaktermerkmal der Feigheit und der Mißgunst. Es gibt sogar Leute, die das noch nett und niedlich verpacken wollen, nämlich als "Depression". Mann kann es auch übertreiben wie ich finde. Manchmal muß man die Dinge eben beim Namen nennen, auch gegen den Charakterzug der Eitelkeit...., sonst hilft´s nicht.

Wenn ich mal versuche das Ganze zu verstehen, dann fällt mir auf, das hier mit einer Demoralisierung der gesamten Bevölkerung gespielt wird. Die Frage der Fragen ist natürlich keine kausale, sondern eine finale. Wozu das alles, und wozu das Ganze? Mir schwahnt da allmählich fürchterliches......

Gruß und danke für Deine Mühen und Deine Standhaftigkeit :)

kandinsky

monoma - 21. Nov, 18:18

auch hallo,

Deine Kraft und Dein Mut, Dich immer wieder mit diesen Dingen auseinander zu setzen, bewundernswert!

oh, ich schramme auch wieder und wieder an meinen grenzen lang...es ist einfach recht schwierig, das gleichgewicht von nötigen auszeiten und der inneren stimme zu halten, die da immer wieder flüstert "äußere dich! es ist auch deine welt, dein leben und das all derer, die dir etwas bedeuten...das darf diesen .... nicht auch noch geopfert werden - es gibt schon viele zu viele opfer..."

es gibt übrigens auch das phänomen der sekundären oder indirekten traumatisierung - unter besonderen umständen reicht es bereits aus, nur passiver zeuge einer auch medial vermittelten grausamkeit zu sein.

gestern hätte ich eigentlich noch was zum "amok" (dieser begriff ist für derartige ereignisse imo völlig fehl am platz, und ich frage mich, warum er trotzdem so hartnäckig benutzt wird) schreiben wollen - und nachdem ich den knastbeitrag oben nochmals gelesen hatte, überkam mich ein gefühl, wie in einem schlachthaus zu sein. klares stoppsignal also.

"Mir brennen allmählich die Sicherungen in Richtung Nihilismus durch. Für Sozio- und Psychopathen mag das ja alles "normaler Alltag" sein, und wahrscheinlich wundern die sich, woher denn nur all diese Aufregung kommt...., und können das alles überhaupt nicht verstehen, was ich natürlich wiederum ganz gut verstehen kann."

mit deiner spekulation liegst du bezgl. dieser besonderen zeitgenossen vermutlich sehr richtig. ich denke in letzter zeit wieder öfter an all die sci-fi-szenarien von der unterwanderung durch bösartige aliens - die szenarien lassen sich als objektivistische konstrukte betrachten, die aber ihren ursprung nur in der ganzen subjektiven wahrnehmung der konstruierenden besitzen können - d.h. in letzter konsequenz, dass sie etwas sehr reales verfremdet wiederspiegeln - und ich kann mir nicht helfen, aber dieses reale könnte durchaus in der frage nach neurologisch anders "tickenden", anders - und beschränkter - wahrnehmenden innerhalb unser spezies liegen.

"Aber das sind sie eben, die Journaillen, Nutten der Wirtschaft und Stiefellutscher der politischen Kaste, Kriegstreiber der übelsten Sorte. Aber nicht nur das ist mein Problem mit diesen Dingen. Aus meiner nächsten Nähe erfahre ich, das die Meisten einknicken und sich auf den Pfad des Konformismus begeben haben. Motto:" Da hat der Knacki ja selbst Schuld. Hätte der nix kriminelles begangen, wäre der heute noch am Leben." Ich hab diese Leute mal für Intellektuelle und teilweise auch Künstler gehalten....

ich denke, es ist wichtig, eine unterscheidung zu lernen: diejenigen, die sich aus purer angst vor dem, was sie diffus ahnen, konform verhalten (diese können unter bestimmten umständen imo noch "wach" werden) - und denjenigen, die diese konformität als ihre eigentliche identität begreifen. und vom verwirrten als-ob-menschen (wie er für mich teilweise in der gestalt des tom ripley gezeichnet ist; zu dieser gruppe rechne ich auch die meisten medial-öffentlichen elitären funktionsträger)) bis hin zum kalt kalkulierenden soziopathen im schlimmsten sinne des wortes ist es diese letztere gruppe, die wir vor allem identifizieren müssen. und wenn das geschehen ist - und ich warne dabei vor jeglicher illusion - werden sie konsequent aus allen machtpositionen innerhalb der menschlichen gesellschaft rausgehalten werden müssen (was vermutlich am besten dadurch geschehen kann, in dem die meisten heutigen dieser positionen als das erkannt werden, was sie sind: versuche zur "selbstverwirklichung" von menschen, die auf machtverhältnisse bei ihren identitätskonstruktionen elementar angewiesen sind. und keineswegs positionen, die für eine menschliche gesellschaft unverzichtbar wären).

das zeichnet sich schlicht als überlebensfrage ab. sie haben bereits unermeßlichen schaden angerichtet und jegliche grenzen längst überschritten. und sie zwingen alle anderen mehr und mehr dazu, diesem prozeß zu folgen.

"Wenn ich mal versuche das Ganze zu verstehen, dann fällt mir auf, das hier mit einer Demoralisierung der gesamten Bevölkerung gespielt wird. Die Frage der Fragen ist natürlich keine kausale, sondern eine finale. Wozu das alles, und wozu das Ganze? Mir schwahnt da allmählich fürchterliches......"

die demoralisierung - das ist ein interessantes wort, welches ich vielleicht so nicht nutzen würde. aber ich glaube zu wissen, was du meinst - einen prozeß einer rapide anwachsenden ent-sinnlichung in wörtlichster bedeutung - mit dem endstatus der sinnlosigkeit (die in der herrschaft des objektiven, des toten, des geldes und der damit unabwendbar einhergehenden abstrakten (primär bei den tätern) und wütenden (bei vielen opfern) gewalt implizit angelegt ist).

die frage "wozu?" lässt sich imo übrigens heute zumindest ansatzweise und einleuchtend beantworten. ebenso wie das "warum?". aber dazu müssen wir den mut aufbringen, uns selbst ganz genau zu betrachten.

gruß zurück und danke für das feedback ;-)

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