Es ist jedenfalls ein interessanter Aspekt. Andererseits ist es ja so, dass wir uns durchaus besser fühlen können, wenn wir einfach mal lächeln.
Aber Gefühle vortäuschen ist sicher etwas anderes.
mo (Gast) - 3. Mär, 22:30
hallo claudia,
Andererseits ist es ja so, dass wir uns durchaus besser fühlen können, wenn wir einfach mal lächeln.
ja - aber vertraglich festgeschrieben, den ganzen tag und unter den spähenden augen des/der vorgesetzten?
sansculotte (Gast) - 4. Mär, 09:04
Aus der Studie von Dieter Zapf geht ja hervor, dass die gesündeste Reaktion der "Call Center Agents" darin besteht, einfach zurückzupöbeln. Ich halte das für einen nicht-trivialen Aspekt dieses Experiments, weist er doch darauf hin, dass es so etwas wie einen "natürlichen Reaktionsmechanismus" geben könnte, der dem seelischen Wohlbefinden und der körperlichen Integrität einfach am zuträglichsten ist. Und gerade dieser spontane Reaktionsmechanismus wird durch die kapitalistischen Handlungszwänge und die ubiquitäre Verwertungsdoktrin zerrissen, blockiert und verunmöglicht. Weil jede menschliche Begegnung nur noch im Verwertungszusammenhang stattfindet, weil menschliche Beziehungen sich der Profitlogik unterzuordnen haben, braucht es im Kapitalismus den gesunden Menschen mit seinen natürlichen Reaktionen nicht mehr, sondern nur noch den für diese besondere Gesellschaftsform zugerichteten Menschen, der seine Abrichtung auch noch fröhlich willkommen heisst und sich stattliche Legitimationsideologien zusammenzimmert. Ich bin mir sicher, dass ein Großteil der Menschen auf diesem Planeten, die in diesen Verwertungszusammenhang nocht nicht ganz und gar eingespannt sind, solche Konzepte wie "surface" oder "deep acting" für gänzlich verrückt halten und die Selbstmanipulation durch ein aufgesetztes Lächeln für den Gipfel dieser Verrücktheit.
Aber Gefühle vortäuschen ist sicher etwas anderes.
Andererseits ist es ja so, dass wir uns durchaus besser fühlen können, wenn wir einfach mal lächeln.
ja - aber vertraglich festgeschrieben, den ganzen tag und unter den spähenden augen des/der vorgesetzten?