Irritierend finde ich auch, daß in den im Boulevard veröffentlichten Textfragmenten von Che Seung Hui so viel Anklänge an sexuellen Mißbrauch zu finden sind. Die Aufzeichnungen von Hui scheinen davon nur so zu strotzen.
Man wird vermutlich nicht wirklich erfahren, wie die Dominanz dieses Themas für Hui entstanden ist, auffällig ist diese Präsenz von mißbrauchshaft wirkenden Textteilen auf jeden Fall.
Zu Deinem Kurzkommentar oben: so viel ich auch überlege, zu den Bezügen zwischen Als-Ob-Welt und authentisch intakter Welt fällt mir kaum sorgfältige Literatur ein. Mertz beschreibt die beiden Welten eigentlich in der Art, als ob die gesunde, authentische Welt parasitär von der Als-Ob-Welt überzogen und bedrängt wiürde, zunehmend, durch ichfremde Projekte, in die andere, oft unterlegene authentische Menschen hineingezwungen werden - entweder als "Schützlinge", oder als arglose, gutgläubige Beziehungspartner, oder als Geschädigte im Globalisierungsbereich, z.B. aufgrund der Kapitalmaximierung von besonders "Erfolgreichen".
Den Einflüssen, welche die gesunde Welt in Richtung Als-Ob-welt aussendet, geht Mertz eigentlich kaum direkt nach. Allenfalls suggeriert er, der gesunde, intakte Mensch würde instinktiv den Bannkreis des Als-Ob-Menschen meiden, sobald er ihnerkannt und durchschaut hat,entweder baldmöglichst durch subliminale Mißempfindungen kakophonischer Art, oder spätestens, wenn die Maskerade des Als-Ob-Partners zusammenbricht und sich der Phantomkern der ganzen bisherigen Beziehung zeigt.
So gesehen wären es nach Mertz zwei Welten: die Als-Ob-Welt, welche die intakte Welt immer mehr bedrängt. Ansonsten eher getrennte Welten, in denen die Als-ob-Welt die authentische Welt nie, unter keinen Umständen, wirklich erreichen kann (immer nur über Pseudokontakt, über Manipulationen, über Pseudovorwürfe oder über Machtkämpfe und Annektionen).
Die authentische Welt also nach Mertz auf dem Rückzug, hart bedrängt.
Eigentlich eine recht grobmaschige Beschreibung.
Genauer könnte man mit Mertz noch zusätzlich annehmen, daß von der Als-Ob-Welt die geheimsten Träume der authentischen Welt getroffen werden und dann manipulierend eingesetzt werden. Durch die Vortäuschungskünste von Als-Ob-Personen würden sogesehen durchaus reale Träume und Wünsche der authentischen Menschen berührt, vielleicht sogar in genialer Weise abgerufen und vergegenständlicht. Die Träger dieser Vorstellungen wären dann auf Als-Ob-Seite entweder Werbeagenturen, oder Schauspieler/innen und Bühnensternchen oder andere Massenidole, vielleicht auch charismatische Politiker, oder im Privatbereich der Als-ob-Beziehungspartner, der seinem authentischen Partner dessen authentische Wünsche als Erfüllung vorgaukelt, um anschlußfähig zu werden.
Immer wäre hier die authentische Welt aber bedroht, müßte sich vor den Angriffen und Vortäuschungen der Als-ob-Welt in acht nehmen.
Es ist aus meiner Sicht sehr interessant, wie hier auch immer wieder ein Verfolgungsgedanke deutlich wird. Ich habe oben im Chemie-Beitrag auch implizit ein wenig mit diesem Verfolgungsgefühl gespielt, als ich über die Chemie-Hypothesen geschrieben habe. Mögen auch alle Beispiele dort zurecht angeführt sein, kommt man dabei doch unweigerlich auf eine etwas paranoide Bahn (unter den Aktiven der multiple chemical sensitive-Bewegung sind z.B. sicher viele mit einer etwas paranoiden Struktur, manche auch auf einen Stoff fixiert wie Amalgam, Jod oder irgendwas anderes).
Was man als Platzhalter x für ein vorhandenes Verfolgungsgefühl einsetzt, ist dann eigentlich egal, jedenfalls prinzipiell austauschbar. Bei Mertz ist als Platzhalter wohl die usurpierende Borderline-Welt eingesetzt.
Auf jeden Fall florieren dann verfolgungsbewegt sehr die Gedanken, man kann dazu eigentlich ohne Ende Kognitionen bilden. Ein Verfolgungsgefühl bietet immer auch Stoff für einen kognitiven Selbstläufer (vergleiche die sich bildenden Steigerungsformen der paranoiden Welterklärung).
Ob man reale Bedrohungen überhaupt so paranoid gefärbt darstellen würde? Bei der paranoiden Denkfigur scheint immer ein starkes Unbehagen im Raum zu stehen, das sich selber Nahrung sucht. Ein noch nicht überall konkret gewordenes Unbehagen schafft am meisten Stoff fürs Verfolgungsmotiv.
Der konkrete Feind würde viel weniger Aufwand bei der Gedankenbildung erfordern.
Es stünden sich dabei nach Mertz eigentlich zwei Verfolungsmotive gegenüber: in der authentischen Welt das Gefühl, von explodierenden Borderline-Strukturen privat und gesellschaftlich überrannt zu werden. Von Seiten der Als-Ob-Welt das Gefühl, von allem Authentischen und Lebendigen existentiell bedroht und überschwemmt zu werden (Störfaktor und Eigenwilligkeitsfaktor des Lebendigen).
Daraus würden sich dann auch zwei Kontrollmotive ableiten: einmal der Kontrollwille der authentischen Welt, sich gegen den Vormarsch der Als-ob-Welt abzusichern oder diesen Marsch sogar zurückzudämmen - wie das konkret aussehen soll, dazu schweigt aber auch Mertz weitgehend - denn mehr als "Türen verrammeln" oder "Kontakt abbrechen" geht doch nach seiner Lesart eigentlich gar nicht - keine gute Position, um ein Verfolungsgefühl zu managen.
Und bei der Als-ob-Welt das umgekehrte Motiv, dem Lebendigen nicht so viel Raum zu geben, also Körper und authentische Umwelt möglichst streng zu kontrollieren und in Schach zu halten.
Das wäre alles sehr polar und jeweils feindlich gedacht. Ob das einigermaßen zutreffende Beschreibungen sind? Oder holzschnittartige Vergröberungen?
Die Austausch-Stelle, an der die Als-Ob-Welt der authentischen Welt etwas vormacht, mit allem Erfüllungsgehilfentum und aller Manipulation, finde ich besonders interessant.
Wo wäre eigentlich die Einflußstelle der authentischen Welt auf die Als-Ob-Welt? Oder gibt es diese Einflußstelle gar nicht?
Bei alledem dämmert mir, daß diese Zuordnungen, hier auf Mertz basierend, doch nicht so ausgegoren und treffend sind. Scheint es nicht eher ein Kontinuum zu geben mit einem breiten Kollektiv in der Mitte, das für sich "Normalität" in Anspruch nimmt, aber bereits ziemlich verführbar ist und nicht im "vollauthentischen" Modus drin?
Dann nach den Ränden zu einerseits eine extremere Als-ob-Welt, mit der Speerspitze klinisch-psychiatrischer Vollbilder bei den Persönlichkeitsstörungen, dahinter das breite Massiv der getrieben wirkenden, arbeitswütigen Funktionseliten und der Profiteure in Machtpositionen.
Und zur anderen Seite hin noch ein Teil der Bevölkerung (25%?), der widerstandsfähiger gegen Verführungen aller Art ist? Mit einer Spitze von originellen Dichtern, Denkern und Künstlern, die wie bei einem Kreis schon wieder fast das Extrem des Isolierten und Künstlichen tuschieren?
Dann hätte man also vielleicht 25% Extrem-Als-Obler, dann ein breites Massiv von vielleicht 50% Normalitätsmittelbau (prinzipiell leicht verführbar, ohne Dominanzstreben), und vielleicht 25% No-Mainstream-Personen, zum Rand hin schon sehr abgetrennt vom Normalitätsmittelbau , sehr skeptisch auch gegenüber den Extrem-Alsoblern?
Das ruhende Mittelmassiv wäre dann beiden Beeinflussungen ausgesetzt, zum einen der Agitation von den Extrem-Alsoblern, aber auch von den Zur-Wehr-Setz-Parolen der No-Mainstream-Vertreter. Der Extrem-Alsobler-Bereich hätte aber sicher das Monopol der Beeinflussung, schon über die werbefinanzierten, sich oft fast prostituierenden Medien. Vom No-Mainstream würden ab und zu aber vielleicht auch Impulse ausgehen, die später mal mehrheitsfähig werden, z.B. als Avantgarde der Umweltbewegung, oder privat aus dem Internet heraus.
Energetisch geladen wären bei diesem Modell eher die Flanken, der Mittelbau wäre etwas träger und würde einfach privatisiert mitvollziehen, was vorgegeben wird.
Es gäbe dazu eine elitäre Schicht von Als-Oblern (Funktionärsschichten, führende Manager und Politiker, Reklamegurus) und von No-Mainstream-Agenten (mahnende Buchschreiber, Aussteiger mit ideologischem Hintergrund, Esoterik-Sucher, dazu auch Sekten mit zweifelhafter Anbindung eigentlich zu beiden Rändern).
Man sieht dann möglicherweise, daß sich soziologisch die Extremgruppen im Als-Ob-Bereich und im No-Mainstream-Bereich sogar etwas überlappen könnten. Man dürfte z.B. erwarten, daß hochintelligente Sonderindividuen es in beiden Gruppen zu Einfluß bringen würden - als Sonderlinge bei den No-Mainstreams, und als Innovatoren bei den Als-Oblern. Die Einordnung fällt teils etwas schwer, wohin gehört z.B. ein Einstein, wohin ein Bill Gates?´Wohin ein Hans Asperger, wohin eine Marsha Linehan? Wohin ein Harald Schmidt, wohin ein Helge Schneider?
Womöglich switchen solche Individuen auch ziemlich raffiniert hin- und her. Ein Heinz-Rudolf Kunze kann dann heute im Mercedes-Forum ein Konzert geben, es nimmt daran keiner mehr Anstoß, ebenso kann ein Ex-Terrorist sich über talkshows und Homestorys monetär vermarkten. Es gäbe Argumente, die beispielhaft genannten Personen Einstein, Gates, Asperger, Linehan, Schmidt und Schneider entweder mehr auf der Seite des Als-ob-Personals zu verorten, wo sie zu Steuerungsagenten werden, oder aber auf der Seite des No-Mainstreams, mit einem Impuls der Nicht-Vereinnahmung als Leitmotiv.
Bei dieser Betrachtung wird das Verfolgungsmotiv immer unschärfer. An diesem Punkt möchte ich einmal für heute schließen.
An diesem Punkt...
Man wird vermutlich nicht wirklich erfahren, wie die Dominanz dieses Themas für Hui entstanden ist, auffällig ist diese Präsenz von mißbrauchshaft wirkenden Textteilen auf jeden Fall.
Zu Deinem Kurzkommentar oben: so viel ich auch überlege, zu den Bezügen zwischen Als-Ob-Welt und authentisch intakter Welt fällt mir kaum sorgfältige Literatur ein. Mertz beschreibt die beiden Welten eigentlich in der Art, als ob die gesunde, authentische Welt parasitär von der Als-Ob-Welt überzogen und bedrängt wiürde, zunehmend, durch ichfremde Projekte, in die andere, oft unterlegene authentische Menschen hineingezwungen werden - entweder als "Schützlinge", oder als arglose, gutgläubige Beziehungspartner, oder als Geschädigte im Globalisierungsbereich, z.B. aufgrund der Kapitalmaximierung von besonders "Erfolgreichen".
Den Einflüssen, welche die gesunde Welt in Richtung Als-Ob-welt aussendet, geht Mertz eigentlich kaum direkt nach. Allenfalls suggeriert er, der gesunde, intakte Mensch würde instinktiv den Bannkreis des Als-Ob-Menschen meiden, sobald er ihnerkannt und durchschaut hat,entweder baldmöglichst durch subliminale Mißempfindungen kakophonischer Art, oder spätestens, wenn die Maskerade des Als-Ob-Partners zusammenbricht und sich der Phantomkern der ganzen bisherigen Beziehung zeigt.
So gesehen wären es nach Mertz zwei Welten: die Als-Ob-Welt, welche die intakte Welt immer mehr bedrängt. Ansonsten eher getrennte Welten, in denen die Als-ob-Welt die authentische Welt nie, unter keinen Umständen, wirklich erreichen kann (immer nur über Pseudokontakt, über Manipulationen, über Pseudovorwürfe oder über Machtkämpfe und Annektionen).
Die authentische Welt also nach Mertz auf dem Rückzug, hart bedrängt.
Eigentlich eine recht grobmaschige Beschreibung.
Genauer könnte man mit Mertz noch zusätzlich annehmen, daß von der Als-Ob-Welt die geheimsten Träume der authentischen Welt getroffen werden und dann manipulierend eingesetzt werden. Durch die Vortäuschungskünste von Als-Ob-Personen würden sogesehen durchaus reale Träume und Wünsche der authentischen Menschen berührt, vielleicht sogar in genialer Weise abgerufen und vergegenständlicht. Die Träger dieser Vorstellungen wären dann auf Als-Ob-Seite entweder Werbeagenturen, oder Schauspieler/innen und Bühnensternchen oder andere Massenidole, vielleicht auch charismatische Politiker, oder im Privatbereich der Als-ob-Beziehungspartner, der seinem authentischen Partner dessen authentische Wünsche als Erfüllung vorgaukelt, um anschlußfähig zu werden.
Immer wäre hier die authentische Welt aber bedroht, müßte sich vor den Angriffen und Vortäuschungen der Als-ob-Welt in acht nehmen.
Es ist aus meiner Sicht sehr interessant, wie hier auch immer wieder ein Verfolgungsgedanke deutlich wird. Ich habe oben im Chemie-Beitrag auch implizit ein wenig mit diesem Verfolgungsgefühl gespielt, als ich über die Chemie-Hypothesen geschrieben habe. Mögen auch alle Beispiele dort zurecht angeführt sein, kommt man dabei doch unweigerlich auf eine etwas paranoide Bahn (unter den Aktiven der multiple chemical sensitive-Bewegung sind z.B. sicher viele mit einer etwas paranoiden Struktur, manche auch auf einen Stoff fixiert wie Amalgam, Jod oder irgendwas anderes).
Was man als Platzhalter x für ein vorhandenes Verfolgungsgefühl einsetzt, ist dann eigentlich egal, jedenfalls prinzipiell austauschbar. Bei Mertz ist als Platzhalter wohl die usurpierende Borderline-Welt eingesetzt.
Auf jeden Fall florieren dann verfolgungsbewegt sehr die Gedanken, man kann dazu eigentlich ohne Ende Kognitionen bilden. Ein Verfolgungsgefühl bietet immer auch Stoff für einen kognitiven Selbstläufer (vergleiche die sich bildenden Steigerungsformen der paranoiden Welterklärung).
Ob man reale Bedrohungen überhaupt so paranoid gefärbt darstellen würde? Bei der paranoiden Denkfigur scheint immer ein starkes Unbehagen im Raum zu stehen, das sich selber Nahrung sucht. Ein noch nicht überall konkret gewordenes Unbehagen schafft am meisten Stoff fürs Verfolgungsmotiv.
Der konkrete Feind würde viel weniger Aufwand bei der Gedankenbildung erfordern.
Es stünden sich dabei nach Mertz eigentlich zwei Verfolungsmotive gegenüber: in der authentischen Welt das Gefühl, von explodierenden Borderline-Strukturen privat und gesellschaftlich überrannt zu werden. Von Seiten der Als-Ob-Welt das Gefühl, von allem Authentischen und Lebendigen existentiell bedroht und überschwemmt zu werden (Störfaktor und Eigenwilligkeitsfaktor des Lebendigen).
Daraus würden sich dann auch zwei Kontrollmotive ableiten: einmal der Kontrollwille der authentischen Welt, sich gegen den Vormarsch der Als-ob-Welt abzusichern oder diesen Marsch sogar zurückzudämmen - wie das konkret aussehen soll, dazu schweigt aber auch Mertz weitgehend - denn mehr als "Türen verrammeln" oder "Kontakt abbrechen" geht doch nach seiner Lesart eigentlich gar nicht - keine gute Position, um ein Verfolungsgefühl zu managen.
Und bei der Als-ob-Welt das umgekehrte Motiv, dem Lebendigen nicht so viel Raum zu geben, also Körper und authentische Umwelt möglichst streng zu kontrollieren und in Schach zu halten.
Das wäre alles sehr polar und jeweils feindlich gedacht. Ob das einigermaßen zutreffende Beschreibungen sind? Oder holzschnittartige Vergröberungen?
Die Austausch-Stelle, an der die Als-Ob-Welt der authentischen Welt etwas vormacht, mit allem Erfüllungsgehilfentum und aller Manipulation, finde ich besonders interessant.
Wo wäre eigentlich die Einflußstelle der authentischen Welt auf die Als-Ob-Welt? Oder gibt es diese Einflußstelle gar nicht?
Bei alledem dämmert mir, daß diese Zuordnungen, hier auf Mertz basierend, doch nicht so ausgegoren und treffend sind. Scheint es nicht eher ein Kontinuum zu geben mit einem breiten Kollektiv in der Mitte, das für sich "Normalität" in Anspruch nimmt, aber bereits ziemlich verführbar ist und nicht im "vollauthentischen" Modus drin?
Dann nach den Ränden zu einerseits eine extremere Als-ob-Welt, mit der Speerspitze klinisch-psychiatrischer Vollbilder bei den Persönlichkeitsstörungen, dahinter das breite Massiv der getrieben wirkenden, arbeitswütigen Funktionseliten und der Profiteure in Machtpositionen.
Und zur anderen Seite hin noch ein Teil der Bevölkerung (25%?), der widerstandsfähiger gegen Verführungen aller Art ist? Mit einer Spitze von originellen Dichtern, Denkern und Künstlern, die wie bei einem Kreis schon wieder fast das Extrem des Isolierten und Künstlichen tuschieren?
Dann hätte man also vielleicht 25% Extrem-Als-Obler, dann ein breites Massiv von vielleicht 50% Normalitätsmittelbau (prinzipiell leicht verführbar, ohne Dominanzstreben), und vielleicht 25% No-Mainstream-Personen, zum Rand hin schon sehr abgetrennt vom Normalitätsmittelbau , sehr skeptisch auch gegenüber den Extrem-Alsoblern?
Das ruhende Mittelmassiv wäre dann beiden Beeinflussungen ausgesetzt, zum einen der Agitation von den Extrem-Alsoblern, aber auch von den Zur-Wehr-Setz-Parolen der No-Mainstream-Vertreter. Der Extrem-Alsobler-Bereich hätte aber sicher das Monopol der Beeinflussung, schon über die werbefinanzierten, sich oft fast prostituierenden Medien. Vom No-Mainstream würden ab und zu aber vielleicht auch Impulse ausgehen, die später mal mehrheitsfähig werden, z.B. als Avantgarde der Umweltbewegung, oder privat aus dem Internet heraus.
Energetisch geladen wären bei diesem Modell eher die Flanken, der Mittelbau wäre etwas träger und würde einfach privatisiert mitvollziehen, was vorgegeben wird.
Es gäbe dazu eine elitäre Schicht von Als-Oblern (Funktionärsschichten, führende Manager und Politiker, Reklamegurus) und von No-Mainstream-Agenten (mahnende Buchschreiber, Aussteiger mit ideologischem Hintergrund, Esoterik-Sucher, dazu auch Sekten mit zweifelhafter Anbindung eigentlich zu beiden Rändern).
Man sieht dann möglicherweise, daß sich soziologisch die Extremgruppen im Als-Ob-Bereich und im No-Mainstream-Bereich sogar etwas überlappen könnten. Man dürfte z.B. erwarten, daß hochintelligente Sonderindividuen es in beiden Gruppen zu Einfluß bringen würden - als Sonderlinge bei den No-Mainstreams, und als Innovatoren bei den Als-Oblern. Die Einordnung fällt teils etwas schwer, wohin gehört z.B. ein Einstein, wohin ein Bill Gates?´Wohin ein Hans Asperger, wohin eine Marsha Linehan? Wohin ein Harald Schmidt, wohin ein Helge Schneider?
Womöglich switchen solche Individuen auch ziemlich raffiniert hin- und her. Ein Heinz-Rudolf Kunze kann dann heute im Mercedes-Forum ein Konzert geben, es nimmt daran keiner mehr Anstoß, ebenso kann ein Ex-Terrorist sich über talkshows und Homestorys monetär vermarkten. Es gäbe Argumente, die beispielhaft genannten Personen Einstein, Gates, Asperger, Linehan, Schmidt und Schneider entweder mehr auf der Seite des Als-ob-Personals zu verorten, wo sie zu Steuerungsagenten werden, oder aber auf der Seite des No-Mainstreams, mit einem Impuls der Nicht-Vereinnahmung als Leitmotiv.
Bei dieser Betrachtung wird das Verfolgungsmotiv immer unschärfer. An diesem Punkt möchte ich einmal für heute schließen.
Gruß! Ubue