Noch ein Zusatz, weil es mir keine Ruhe lässt: Eine europäische Revolution wäre, die Grenzen Europas konsequent komplett zu öffnen und die einreisenden Menschen leben und arbeiten zu lassen. Die wollen das nämlich, und wer will sich da hinstellen und ihnen erzählen, Lohnarbeit sei Scheiße? Es geht um nackte Existenzen, da lass ich die Kritik an der Lohnarbeit stecken. Und mal staatstragend ;-) gesagt, wer arbeitet, zahlt Steuern und konsumiert.
Ich sehe, neben alle Klassen durchwuchernden Rassismus, dabei vor allem *ein* krasses Problem, das sind Wohnungsnot und die daraus resultierenden hohen Mieten.
Grummel - 20. Okt, 13:02
Hmmm.. Grenzen öffnen und alle die wollen einreisen lassen...
Ich muss dabei daran denken was ein Freund aus Jordanien erzählt hat...
Die haben Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, mit dramatischen Folgen.
Viele Flüchtlinge sind verhältnismäßig gut ausgebildet und arbeiten für das sprichwörtliche "Butterbrot" um sich und ihre Familien ernähren zu können.
Die Folge ist das Einheimische kaum noch bezahlte Arbeit finden können und langsam in die gleiche prekäre Situation abrutschen wie die Menschen denen eigentlich geholfen werden soll.
Die Mietpreise sind astronomisch hoch, kein "normaler" Mensch kann sich das leisten.
Die schlechte Situation in der sich immer mehr Menschen befinden sorgt für den Anstieg von Unzufriedenheit und Kriminalität. Radikale Bewegungen erhalten Zulauf, Bestechung, OK etc. nehmen zu und destabilisieren weiter.
Das sind alles Effekte welche die Möglichkeiten des Staates "Jordanien" zu helfen einschränken und im Extrem zu einen Kollaps führen können.
Damit ist keinem geholfen, weder den Flüchtlingen noch den Menschen/ Staat der helfen möchte.
___________________________
Auf Europa übertragen ... da weiß ich nicht wo die Grenze von dem liegt was das System tragen kann. Im Zuge der Wirtschaftskrise und der damit verbundenen Prekarisierung breiter Bevölkerungsschichten wird diese immer weiter gehörig runter gelevelt.
Die beste Möglichkeit dieser Problematik zu begegnen ist, meiner Meinung nach, mit aller Macht dafür zu sorgen, dass in der Heimat der Flüchtlingen wieder ein Leben möglich ist. Am besten mit Mitteln der Selbsorganisation, Politisch, Monetär und durch Bildung ein konstruktives selbst erhaltendes System zu Formieren/ unterstützen.
Wenn der Versuch Erfolg hätte würde mit dem Leidensdruck auch der Flüchtlingsstrom nachlassen/umkehren. Ein möglicher positiver Effekt wäre ein gutes Verhältnis zu den stabilisierten Enitäten... und, wenn diese stark genug geworden sind, ein möglicher Freund und Verbündeter wenn es uns hier mal schlecht geht.
Ich denke das "Ich kann nur helfen wenn ich dazu auch in der Lage bin" impliziert das man Tendenzen welche diese "Lage" gefährden könnte unter Kontrolle bringen muss um seine Handlungsfähigkeit zu erhalten.
Empathie ist existentiell da sie das verbindende Element ist, die Notwendigkeit des Funktionierens aber auch .. wie kann man das zusammen bringen?
Was hältst du von Evolution statt Revolution ... bei letzterem denke ich immer an ein "Reset"
Hallo Grummel, ein paar Denkanstösse. Wie ist es denn mit den bisher hier eingereisten Menschen? Die allermeisten legal eingereisten Migranten, Muslime wie Nicht-Muslime, haben sich bestens integriert, auch in größeren Krisenzeiten, nur fällt das nicht auf - eben WEIL sie sich integriert haben.
Ich sehe die Gefahren durch wachsende Kriminalität nicht, im Gegenteil sind Menschen, die NICHT kaserniert und zu Untätigkeit und Sprachlosigkeit verdammt vor sich hin warten müssen, ein Vorteil für die Gemeinschaft, weil sie sich willkommen fühlen und Arbeit suchen können, die Kinder ohne Furcht vor plötzlicher Abschiebung in Schulen gehen können usf., und sie können auch leichter lohnsklavenähnlichen Zuständen ausweichen als in der jetzigen Rechtslage (ich will damit die Arbeitsmarktsituation nicht schönreden, aber was sonst soll man machen? Erwerbslose, egal ob sie Einheimische oder Zugereiste sind, in Lager sperren?). Flüchtlinge wären dadurch nicht von vornherein kriminalisiert, ein wichtiger erster Schritt, und müssten nicht kriminell werden, um Geld zu verdienen. Das akzeptierte Wesen lebt mit weniger Druck, weniger Druck bedeutet grössere Anpassungsmotivation.
Verbesserungen vor Ort, damit Menschen erst gar nicht flüchten müssen, sind, wenn sie auftauchen, immer mit wirtschaftlichen Vorteilen, diktiert durch Unterstützung versprechende Nationen, verbunden.
"Wir" koalieren mit denen, die an Ausbeutung und Unterdrückung interessiert sind. Ein Beispiel: Stichwort Grenzsicherung, Ghaddafi hat mit europäischer Hilfe Lager in Libyen errichten lassen, durch die Festsetzung in diesen Lagern wurden Flüchtende daran gehindert, nach Europa zu wandern. In diesen Lagern wurden Menschen gefoltert und getötet, anscheinend auch in den Wüstengebieten ausgesetzt, wo sie umkamen.
In andere Gebiete exportieren wir Waffen und Waffensysteme, mit denen die Bevölkerung ermordet wird. Oder wir kaufen, in Stellvertretung durch Konzerne, die uns dann mit ihrer Ware beliefern, große Anbauflächen weg, die Bäuerinnen und Bauern, die bis dahin darauf anbauten, werden entschädigungslos verjagt oder ermordet, und statt wie bis dahin Nahrungsmitteln für die einheimlische Bevölkerung werden auf diesen Flächen SCHNITTBLUMEN für übersättigte Märkte oder Ölsaaten zur Energiegewinnung für die umweltbewussten (!) Industrienationen angebaut, und ziemlich schnell kommt es auch dadurch zu Hungerkatastrophen. Der Krieg gegen Menschen ist nicht unbedingt laut.
Es gibt kein Interesse in Brüssel oder sonstwo, solche Entwicklungen auch nur aufhalten zu wollen, geschweige denn rückgängig zu machen. JENE Evolution, die Entkoppelung der Großkonzerne weg von staatlichem Kontrollmechanismus durch die sog. Globalisierung, führte zu einer Art Neokolonialismus, der mittelfristig zu den gewaltigen Flüchtlingsströmen führt.
Ich sehe keine Hoffnung für die Flüchtenden in der Rückführung, sondern nur die "Menschlichkeit", diese Menschen dort aufzunehmen, wohin sie zu flüchten versuchen.
Edit: Ein weiterer Audio-Beitrag, heisst: Die Logik der Vertreibung: Finanzkrise, Land Grabbing und Totalüberwachung.
Noch ein Zusatz, weil es mir keine Ruhe lässt: Eine europäische Revolution wäre, die Grenzen Europas konsequent komplett zu öffnen und die einreisenden Menschen leben und arbeiten zu lassen. Die wollen das nämlich, und wer will sich da hinstellen und ihnen erzählen, Lohnarbeit sei Scheiße? Es geht um nackte Existenzen, da lass ich die Kritik an der Lohnarbeit stecken. Und mal staatstragend ;-) gesagt, wer arbeitet, zahlt Steuern und konsumiert.
Ich sehe, neben alle Klassen durchwuchernden Rassismus, dabei vor allem *ein* krasses Problem, das sind Wohnungsnot und die daraus resultierenden hohen Mieten.
Ich muss dabei daran denken was ein Freund aus Jordanien erzählt hat...
Die haben Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, mit dramatischen Folgen.
Viele Flüchtlinge sind verhältnismäßig gut ausgebildet und arbeiten für das sprichwörtliche "Butterbrot" um sich und ihre Familien ernähren zu können.
Die Folge ist das Einheimische kaum noch bezahlte Arbeit finden können und langsam in die gleiche prekäre Situation abrutschen wie die Menschen denen eigentlich geholfen werden soll.
Die Mietpreise sind astronomisch hoch, kein "normaler" Mensch kann sich das leisten.
Die schlechte Situation in der sich immer mehr Menschen befinden sorgt für den Anstieg von Unzufriedenheit und Kriminalität. Radikale Bewegungen erhalten Zulauf, Bestechung, OK etc. nehmen zu und destabilisieren weiter.
Das sind alles Effekte welche die Möglichkeiten des Staates "Jordanien" zu helfen einschränken und im Extrem zu einen Kollaps führen können.
Damit ist keinem geholfen, weder den Flüchtlingen noch den Menschen/ Staat der helfen möchte.
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Auf Europa übertragen ... da weiß ich nicht wo die Grenze von dem liegt was das System tragen kann. Im Zuge der Wirtschaftskrise und der damit verbundenen Prekarisierung breiter Bevölkerungsschichten wird diese immer weiter gehörig runter gelevelt.
Die beste Möglichkeit dieser Problematik zu begegnen ist, meiner Meinung nach, mit aller Macht dafür zu sorgen, dass in der Heimat der Flüchtlingen wieder ein Leben möglich ist. Am besten mit Mitteln der Selbsorganisation, Politisch, Monetär und durch Bildung ein konstruktives selbst erhaltendes System zu Formieren/ unterstützen.
Wenn der Versuch Erfolg hätte würde mit dem Leidensdruck auch der Flüchtlingsstrom nachlassen/umkehren. Ein möglicher positiver Effekt wäre ein gutes Verhältnis zu den stabilisierten Enitäten... und, wenn diese stark genug geworden sind, ein möglicher Freund und Verbündeter wenn es uns hier mal schlecht geht.
Ich denke das "Ich kann nur helfen wenn ich dazu auch in der Lage bin" impliziert das man Tendenzen welche diese "Lage" gefährden könnte unter Kontrolle bringen muss um seine Handlungsfähigkeit zu erhalten.
Empathie ist existentiell da sie das verbindende Element ist, die Notwendigkeit des Funktionierens aber auch .. wie kann man das zusammen bringen?
Was hältst du von Evolution statt Revolution ... bei letzterem denke ich immer an ein "Reset"
Ich sehe die Gefahren durch wachsende Kriminalität nicht, im Gegenteil sind Menschen, die NICHT kaserniert und zu Untätigkeit und Sprachlosigkeit verdammt vor sich hin warten müssen, ein Vorteil für die Gemeinschaft, weil sie sich willkommen fühlen und Arbeit suchen können, die Kinder ohne Furcht vor plötzlicher Abschiebung in Schulen gehen können usf., und sie können auch leichter lohnsklavenähnlichen Zuständen ausweichen als in der jetzigen Rechtslage (ich will damit die Arbeitsmarktsituation nicht schönreden, aber was sonst soll man machen? Erwerbslose, egal ob sie Einheimische oder Zugereiste sind, in Lager sperren?). Flüchtlinge wären dadurch nicht von vornherein kriminalisiert, ein wichtiger erster Schritt, und müssten nicht kriminell werden, um Geld zu verdienen. Das akzeptierte Wesen lebt mit weniger Druck, weniger Druck bedeutet grössere Anpassungsmotivation.
Verbesserungen vor Ort, damit Menschen erst gar nicht flüchten müssen, sind, wenn sie auftauchen, immer mit wirtschaftlichen Vorteilen, diktiert durch Unterstützung versprechende Nationen, verbunden.
"Wir" koalieren mit denen, die an Ausbeutung und Unterdrückung interessiert sind. Ein Beispiel: Stichwort Grenzsicherung, Ghaddafi hat mit europäischer Hilfe Lager in Libyen errichten lassen, durch die Festsetzung in diesen Lagern wurden Flüchtende daran gehindert, nach Europa zu wandern. In diesen Lagern wurden Menschen gefoltert und getötet, anscheinend auch in den Wüstengebieten ausgesetzt, wo sie umkamen.
In andere Gebiete exportieren wir Waffen und Waffensysteme, mit denen die Bevölkerung ermordet wird. Oder wir kaufen, in Stellvertretung durch Konzerne, die uns dann mit ihrer Ware beliefern, große Anbauflächen weg, die Bäuerinnen und Bauern, die bis dahin darauf anbauten, werden entschädigungslos verjagt oder ermordet, und statt wie bis dahin Nahrungsmitteln für die einheimlische Bevölkerung werden auf diesen Flächen SCHNITTBLUMEN für übersättigte Märkte oder Ölsaaten zur Energiegewinnung für die umweltbewussten (!) Industrienationen angebaut, und ziemlich schnell kommt es auch dadurch zu Hungerkatastrophen. Der Krieg gegen Menschen ist nicht unbedingt laut.
Es gibt kein Interesse in Brüssel oder sonstwo, solche Entwicklungen auch nur aufhalten zu wollen, geschweige denn rückgängig zu machen. JENE Evolution, die Entkoppelung der Großkonzerne weg von staatlichem Kontrollmechanismus durch die sog. Globalisierung, führte zu einer Art Neokolonialismus, der mittelfristig zu den gewaltigen Flüchtlingsströmen führt.
Ich sehe keine Hoffnung für die Flüchtenden in der Rückführung, sondern nur die "Menschlichkeit", diese Menschen dort aufzunehmen, wohin sie zu flüchten versuchen.