"die Frage, ob und was hierzulande in diesem kontext passiert..."
...meine Antwort: ich befürchte, nichts Gutes. Jedenfalls nichts, was irgendjemanden oder irgendetwas ernsthaft in die Knie zwingen könnte, denn genau das wird von den üblichen Verdächtigen gescheut wie die Pest; also von den üblichen Wir-machen-ein-breites-Bündnis-Kräften, sprich Attac, Linkspartei und Gewerkschaften (zu denen Du oben ja bereits alles gesagt hast). Ich verlinke in dem Kontext mal auf einen bitterbösen Kampftext bezüglich der Weichspülstrategie des Frankfurter Blockupy-Bündnisses, wenn es um Themen wie "Internationale Solidarität" geht:
"Schaut her, ihr Genoss*innen aus dem Süden, wir sind auch ganz schön betroffen und trotzdem sind wir solidarisch. Fein, da kann es ja losgehen. Hier herrscht zwar Friedhofsruhe und der Merkelantismus hat eine solide Mehrheit, das werden wir aber aufwiegen – mit den besseren Parolen."
"Polemisch gewendet: man hat sich mit einigen Genoss*innen aus dem Süden dekoriert, um eine brüchige Koalition hierzulande zu kitten und sich selbst zu bestätigen, dass damit eine breite Basis vertreten sei."
Die Kritik bezieht sich auf eine sog. Blockupy-"Arbeitskonferenz" vor zwei Wochen, wo griechische, spanische und italienische Aktivisten - wie menschlich-leibhaftige Alibis - auf dem Podium saßen und aus ihrer Praxis erzählten (spannend mit militant-anarchistischen Untertönen), neben deutschen Gewerkschaftern und Linksparteilern (zahnlos-brav ihr unermüdlich-reformistisches Bemühen abspulend).
Bezüglich 14N ist von dieser Seite ähnlich Zahnloses zu erwarten. Drum erlaube ich mir noch ein drittes Zitat, das die Zahnlosigkeit und den fehlenden Arsch in der Breite-Bündnis-Hose gut dokumentiert:
"...wie wirksam Widerstand inszenieren, ohne dadurch jemanden zu belästigen, denn das könnte ja nach hinten losgehen, wie besetzen, ohne zu blockieren, da hat man ja diese Geschichte mit Gewalt und so, man will ja sich verständlich machen und dazu benötigt man das offene Ohr der Bevölkerung. Das nenne ich mal 'Solidarität mit Erlaubnis'. Es scheint so zu sein, dass Widerstand hier sich im wesentlichen darauf zu beschränken hat, in Form legalisierter Bahnen abzulaufen, damit das Erfolgsmodell Deutschland weiterhin funktioniert und lediglich in der einen oder anderen Hinsicht anders akzentuiert werden muss. Solange das irgendwie funktioniert, gibt es offenbar kaum Anlass, konkrete Veränderungen vor Ort einzuleiten, es scheint, als müsse ein bestimmter Verelendungszustand eintreten, aus dem heraus alles von allein zum Richtigen drängt."
- wobei das mit dem "Verelendungszustand" (im doppelten Wortsinne) durchaus auch auf die Qualität der genannten Solidaritätsbündnisse anzuwenden ist. Es ist ein Elend, ein elendes.
Bin trotzdem gespannt auf Deine Updates und hoffe, Du wirst Stimmungsaufhellendes beisteuern ;)!
"die Frage, ob und was hierzulande in diesem kontext passiert..."
http://kwassl.net/2012/10/28/blockupy-im-oktober-2-von-wegen-internationale-solidaritat/
- und erlaube mir, daraus zu zitieren:
"Schaut her, ihr Genoss*innen aus dem Süden, wir sind auch ganz schön betroffen und trotzdem sind wir solidarisch. Fein, da kann es ja losgehen. Hier herrscht zwar Friedhofsruhe und der Merkelantismus hat eine solide Mehrheit, das werden wir aber aufwiegen – mit den besseren Parolen."
"Polemisch gewendet: man hat sich mit einigen Genoss*innen aus dem Süden dekoriert, um eine brüchige Koalition hierzulande zu kitten und sich selbst zu bestätigen, dass damit eine breite Basis vertreten sei."
Die Kritik bezieht sich auf eine sog. Blockupy-"Arbeitskonferenz" vor zwei Wochen, wo griechische, spanische und italienische Aktivisten - wie menschlich-leibhaftige Alibis - auf dem Podium saßen und aus ihrer Praxis erzählten (spannend mit militant-anarchistischen Untertönen), neben deutschen Gewerkschaftern und Linksparteilern (zahnlos-brav ihr unermüdlich-reformistisches Bemühen abspulend).
Bezüglich 14N ist von dieser Seite ähnlich Zahnloses zu erwarten. Drum erlaube ich mir noch ein drittes Zitat, das die Zahnlosigkeit und den fehlenden Arsch in der Breite-Bündnis-Hose gut dokumentiert:
"...wie wirksam Widerstand inszenieren, ohne dadurch jemanden zu belästigen, denn das könnte ja nach hinten losgehen, wie besetzen, ohne zu blockieren, da hat man ja diese Geschichte mit Gewalt und so, man will ja sich verständlich machen und dazu benötigt man das offene Ohr der Bevölkerung. Das nenne ich mal 'Solidarität mit Erlaubnis'. Es scheint so zu sein, dass Widerstand hier sich im wesentlichen darauf zu beschränken hat, in Form legalisierter Bahnen abzulaufen, damit das Erfolgsmodell Deutschland weiterhin funktioniert und lediglich in der einen oder anderen Hinsicht anders akzentuiert werden muss. Solange das irgendwie funktioniert, gibt es offenbar kaum Anlass, konkrete Veränderungen vor Ort einzuleiten, es scheint, als müsse ein bestimmter Verelendungszustand eintreten, aus dem heraus alles von allein zum Richtigen drängt."
- wobei das mit dem "Verelendungszustand" (im doppelten Wortsinne) durchaus auch auf die Qualität der genannten Solidaritätsbündnisse anzuwenden ist. Es ist ein Elend, ein elendes.
Bin trotzdem gespannt auf Deine Updates und hoffe, Du wirst Stimmungsaufhellendes beisteuern ;)!