3. Proteste: es gibt in Ägypten ständig Proteste, soziale wie politische Proteste. Der Mindestlohn liegt in Ägypten z.B. bei umgerechnet $6,50 (!) - im Monat. Deshalb ist man durchaus streikfreudig.
Mubarak hat in den vergangenen 3 Jahrzehnten jegliche oppositionelle Kräfte nach Belieben integriert oder unterdrückt. Während die Kommunalwahlen eigentlich relativ offen gehalten werden, damit Mubarak ein Stimmungsbild erhält, wechselt es bei den Parlamentswahlen. Vergangenes Jahr wurden sie massiv gefälscht und jeder Protest unterdrückt. Bei der vorletzten Wahl ließ man dagegen mehr Freiräume und die Muslimbrüder konnten als größte Oppositionspartei einziehen. Von Wahlen erhofft sich ohnehin niemand mehr etwas in Ägypten. Im 2. Wahlgang 2010 stimmten nur 5% ab. Dieser Protest durch Absentismus ist die am weitesten verbreitete Form.
Neben Tunesien, sind die iranischen Proteste von 2009 ein Vorbild. Der (politische) Westen ist übrigens keines. Denn die westlichen Regierungen sind ja mit Mubarak verbündet. Da muss sich niemand wundern, wenn die "westlichen" Menschenrechte nur als Heuchelei abgetan werden, die keinerlei Substanz besitzen.
Freiheit wird allerdings durchaus geschätzt. Deswegen trifft man sich auch am Tahrir-Platz (Tahrir = Freiheit).
4. Die Muslimbrüder, Al Gama al Islamiyah, Jihad Islami und verschiedene "Cyber-Imame" und Fernsehimame (analog zum amerikanischen Televangelist, z.B. Amr Khaled) verhalten sich vollkommen neutral. Weder befürworten, noch verurteilen sie die Proteste. Da insbesondere die Muslimbrüder und die Cyber-Imame eine neoliberale Mittelschicht ansprechen, können sie sich ohnehin nicht mit den Protesten identifizieren.
weitere Quellen und Anmerkungen
2. Al Jazeera (Englisch): gibt nur allgemeine Informationen wieder
3. Proteste: es gibt in Ägypten ständig Proteste, soziale wie politische Proteste. Der Mindestlohn liegt in Ägypten z.B. bei umgerechnet $6,50 (!) - im Monat. Deshalb ist man durchaus streikfreudig.
Mubarak hat in den vergangenen 3 Jahrzehnten jegliche oppositionelle Kräfte nach Belieben integriert oder unterdrückt. Während die Kommunalwahlen eigentlich relativ offen gehalten werden, damit Mubarak ein Stimmungsbild erhält, wechselt es bei den Parlamentswahlen. Vergangenes Jahr wurden sie massiv gefälscht und jeder Protest unterdrückt. Bei der vorletzten Wahl ließ man dagegen mehr Freiräume und die Muslimbrüder konnten als größte Oppositionspartei einziehen. Von Wahlen erhofft sich ohnehin niemand mehr etwas in Ägypten. Im 2. Wahlgang 2010 stimmten nur 5% ab. Dieser Protest durch Absentismus ist die am weitesten verbreitete Form.
Neben Tunesien, sind die iranischen Proteste von 2009 ein Vorbild. Der (politische) Westen ist übrigens keines. Denn die westlichen Regierungen sind ja mit Mubarak verbündet. Da muss sich niemand wundern, wenn die "westlichen" Menschenrechte nur als Heuchelei abgetan werden, die keinerlei Substanz besitzen.
Freiheit wird allerdings durchaus geschätzt. Deswegen trifft man sich auch am Tahrir-Platz (Tahrir = Freiheit).
4. Die Muslimbrüder, Al Gama al Islamiyah, Jihad Islami und verschiedene "Cyber-Imame" und Fernsehimame (analog zum amerikanischen Televangelist, z.B. Amr Khaled) verhalten sich vollkommen neutral. Weder befürworten, noch verurteilen sie die Proteste. Da insbesondere die Muslimbrüder und die Cyber-Imame eine neoliberale Mittelschicht ansprechen, können sie sich ohnehin nicht mit den Protesten identifizieren.