Mitnichten. Ich habe es im Rahmen eines meiner Jobs seit 6 Jahren mit dem Sponsoring zu tun und weiß, wie wichtig den Sponsoren und der Politik solche Veranstaltungen sind. An die 90 % der Sponsorengelder werden hierzulande in Sport-Events investiert, obwohl es bei großen Sportveranstaltungen immer wieder zu einer Massenpanik mit zahlreichen Toten kommt; von den restlichen 10 % werden hohe Summen in das Sponsoring von Rockfestivals investiert. Die Sponsoren sind durchaus nicht jugendfeindlich, weil sie auf jugendliche Konsumenten angewiesen sind; und die Politiker sind ebenfalls nicht jugendfeindlich, solange es darum geht, die Jugendlichen als Wähler zu gewinnen und sie sich in kontrolliertem Rahmen austoben zu lassen, damit sie nicht auf politisch unerwünschte Gedanken kommen.
Das Ding mit der Loveparade ist den Berliner Politikern einfach zu groß geworden, doch aus Profilierungssucht haben sich die Politiker im Ruhrgebiet eben darauf eingelassen, sie wiederzubeleben, weil sie glaubten, der wirtschaftliche Nutzen werde die Kosten überwiegen. Für die Bundesländer und Kommunen muß es ja immer wieder darum gehen, junge Investoren, Arbeitnehmer und Touristen anzulocken, um ihre Steuereinnahmen zu erhöhen. Dieses langfristige Ziel hat zu der katastrophalen Entscheidung geführt, die Loveparade als Ergänzung zu den Karnevalsumzügen und den CSD-Paraden (Veranstaltungen, die über das Fernsehen noch weitere Millionen erreichen!) ins Ruhrgebiet zu holen und darauf zu vertrauen, daß die dortigen Städte den Menschenandrang schon irgendwie würden verkraften können.
Darüber, daß die Loveparade 2010 wohl die letzte gewesen sein wird, sind viele Politiker und Verwaltungsmenschen gewiß sehr froh. Doch das Ende der Loveparade wird nicht das Ende der jugendorientierten und TV-kompatiblen Massenveranstaltungen sein, solange sie der Wirtschaft und dem Staat genügend Geld einbringen.
sansculotte - 26. Jul, 16:20
Hmm,
ist/war die Loveparade eine ausgewiesen gesponserte Veranstaltung? Oder haben sich die Veranstalter gegen das Sponsoring eher gesperrt? Wie "interessant" war die Parade vom kommerziellen Gesichtspunkt aus (Ehrlich naive Fragen, ich weiß es nicht).
Ansonsten ist dein Bericht über Sponsoring natürlich plausibel.
Eliminierung von Massenveranstaltungen?
Das Ding mit der Loveparade ist den Berliner Politikern einfach zu groß geworden, doch aus Profilierungssucht haben sich die Politiker im Ruhrgebiet eben darauf eingelassen, sie wiederzubeleben, weil sie glaubten, der wirtschaftliche Nutzen werde die Kosten überwiegen. Für die Bundesländer und Kommunen muß es ja immer wieder darum gehen, junge Investoren, Arbeitnehmer und Touristen anzulocken, um ihre Steuereinnahmen zu erhöhen. Dieses langfristige Ziel hat zu der katastrophalen Entscheidung geführt, die Loveparade als Ergänzung zu den Karnevalsumzügen und den CSD-Paraden (Veranstaltungen, die über das Fernsehen noch weitere Millionen erreichen!) ins Ruhrgebiet zu holen und darauf zu vertrauen, daß die dortigen Städte den Menschenandrang schon irgendwie würden verkraften können.
Darüber, daß die Loveparade 2010 wohl die letzte gewesen sein wird, sind viele Politiker und Verwaltungsmenschen gewiß sehr froh. Doch das Ende der Loveparade wird nicht das Ende der jugendorientierten und TV-kompatiblen Massenveranstaltungen sein, solange sie der Wirtschaft und dem Staat genügend Geld einbringen.
Hmm,
Ansonsten ist dein Bericht über Sponsoring natürlich plausibel.