"Wir müssen – in den konkreten Kämpfen vor Ort – zuerst revolutionäres Bewusstsein schaffen; also das Bewusstsein darüber, dass wir uns in einer revolutionären Situation befinden, dass das kapitalistische System an seine Entwicklungsgrenzen gestoßen ist. Die konkrete Aktion, der Abwehrkampf vor Ort, der Streik, die Betriebsbesetzung, die Straßenblockade, die Demonstration – diese vor uns liegenden Kämpfe müssen bereits als Teil des Ringens um eine postkapitalistische Gesellschaft aufgefasst und propagiert werden."
Vielleicht fehlt mir die Fantasie. Aber ich kann mir nicht vorstellen, um was ich kämpfen soll, damit es sich z.B. mit dem Geld, der Lohnarbeit, dem Profit erledigt? Um die Produktionsmittel, um dann selbst damit zu arbeiten? Die Kämpfe sind m.E. nur welche um die Bedingungen *innerhalb* der Verhältnisse, die du überwunden sehen möchtest: Schimpfen über die Verhältnisse (bei den Radikalen) und dann geständigerweise irgendwie praktisch gut wegkommen in ihnen. Mit der Erzählung des notwendig-schädigenden, also doofen Kapitalismus ist noch nicht einmal dem Agitator geholfen. Der steht nach seiner Andacht gleichermaßen hilflos in der Gegend wie all jene, die er bekehrte. Dann finden mit Glück beide Ihre Verwurstung zur Kapitalmehrung unerfreulich, haben mit der Einsicht in die Verhältnisse ebenjene noch nicht abgeschafft. Die nehmen Sie dann nur umso bewusster an sich wahr - ohne Abhilfe zu kennen bzw. die dann mit dem Ruf um abstrakte Revolution zu simulieren. Hoffnung stirbt zu letzt oder so...
W-Day (Gast) - 3. Apr, 11:10
Um was wir kämpfen müssten, es jedoch nicht tun, weil sich nur sehr wenige über die Wurzel des Mangels an revolutinärem Bewusstsein im Klaren sind: nämlich gegenseitige Ausbeutung und Unterdrückung, ist die Abschaffung jeglicher Herrschaft. Stattdessen möchten wir da und dort ein wenig herumdoktern, um einen Kapitalismus mit menschlichem Antlitz zu schaffen. Er jedoch hat erst dann ein menschliches Antlitz, wenn wir gänzlich aufgehört haben, menschlich zu sein.
So lange sich die Menschheit ein Leben ohne Geld oder Lohnarbeit nicht vorstellen kann, so lange kann sie sich ein Leben ohne Herrschaft nicht vorstellen.
Vielleicht fehlt mir die Fantasie. Aber ich kann mir nicht vorstellen, um was ich kämpfen soll, damit es sich z.B. mit dem Geld, der Lohnarbeit, dem Profit erledigt? Um die Produktionsmittel, um dann selbst damit zu arbeiten? Die Kämpfe sind m.E. nur welche um die Bedingungen *innerhalb* der Verhältnisse, die du überwunden sehen möchtest: Schimpfen über die Verhältnisse (bei den Radikalen) und dann geständigerweise irgendwie praktisch gut wegkommen in ihnen. Mit der Erzählung des notwendig-schädigenden, also doofen Kapitalismus ist noch nicht einmal dem Agitator geholfen. Der steht nach seiner Andacht gleichermaßen hilflos in der Gegend wie all jene, die er bekehrte. Dann finden mit Glück beide Ihre Verwurstung zur Kapitalmehrung unerfreulich, haben mit der Einsicht in die Verhältnisse ebenjene noch nicht abgeschafft. Die nehmen Sie dann nur umso bewusster an sich wahr - ohne Abhilfe zu kennen bzw. die dann mit dem Ruf um abstrakte Revolution zu simulieren. Hoffnung stirbt zu letzt oder so...
So lange sich die Menschheit ein Leben ohne Geld oder Lohnarbeit nicht vorstellen kann, so lange kann sie sich ein Leben ohne Herrschaft nicht vorstellen.
Ciao
W-Day