Es ist meines Erachtens eine Frage der Erwartungshaltung an eine solche Bewegung, die bei mir sehr niedrig ist, weil meiner Einschätzung die überwiegende Mehrheit der Überzeugung ist, dass sie bis ans Ende ihrer Tage die Vogel-Strauß-Politik durchziehen kann.
Was wäre denn nötig @Demon Driver oder @Wednesday für eine Bewegung nach Eurem Geschmack? Wofür müsste sie eintreten? Oder haltet Ihr die Lage für völlig aussichtslos?
demon driver - 24. Okt, 16:15
Was ich mir wünschen würde
Schön, dass die Frage kommt, das ist ja doch wenigstens mal ein Diskussionsansatz!
Es ist ja nicht so, dass ich die Bewegung komplett scheiße finde, im Gegenteil, ich bin ja durchaus Sympathisant, und deswegen mische ich mich ja auch in Diskussionen ein und versuche mich einigermaßen über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.
Was meine Ansprüche an eine solche Bewegung angeht - also, zuallererst müsste sie, zumal wenn sie selbst ja doch zugibt, noch unorganisiert und in ihrer Entstehung und Inhaltsfindung begriffen zu sein, Kritik an dem zulassen, ja begrüßen, was bis jetzt an Inhalten, Forderungen und Zielen aus ihr heraus veröffentlicht wird.
Eine Bewegung, die gegen die Zumutungen des Kapitalismus protestiert, sollte vielleicht auch einfach hundertsiebzig Jahre fundierter Kapitalismuskritik nicht komplett ignorieren, deren Erkenntnisse nicht als Elfenbeintürme diffamieren und kritische Sympathisanten, die sich womöglich seit zwanzig Jahren intensiv mit der Frage auseinandergesetzt haben, was die Probleme des herrschenden Systems sind, welche Alternativen denkbar sind und welche Alternativen eben nur scheinbar welche sind, nicht als Klugscheißer beschimpfen und rauszuschmeißen versuchen, noch bevor die Bewegung überhaupt eine richtige Bewegung ist.
Und, ja, die Lage halte ich leider insgesamt für sehr aussichtslos. Je länger ich mich mit der Thematik beschäftige, umso weniger scheinen mir nennenswerte Verbesserungen der Lebensrealität für die Menschen auf dieser Erde überhaupt noch realisierbar ohne den weltweiten und vollständigen Wechsel von einem markt- und profitbasierten zu einem selbstverwalteten, vernetzten, bedarfsorientierten und geldlosen System der Ressourcengewinnung, Produktion und Güterverteilung. Und ein solcher Wechsel, selbst wenn irgendwann mal eine signifikante Minderheit zu einem Konsens darüber fähig wäre, dass es ohne ihn nicht geht, müsste noch damit rechnen, dass er gegen die globale Wirtschaftsmacht und gegen die bewaffneten Staaten durchgesetzt werden müsste...
Mal ganz abgesehen davon, dass der Versuch zumindest eine ungefähre Vorstellung davon zur Voraussetzung haben müsste, wie man eine solche Wirtschafts- und Pruduktionsweise denn nun organisieren soll.
Und da wäre für mich Voraussetzung, um eine Protestbewegung gegen kapitalistische Zumutungen irgendwie ernst zu nehmen, dass zumindest ein Fünkchen dahingehend erkennbar wäre, dass sich etwas ganz, ganz vorsichtig mal irgendwann in diese Richtung entwickeln könnte. Sonst macht das alles ja doch einfach keinen Sinn und ist nutzlos verbrannte Energie und verschwendete Lebenszeit.
Meine Erwartungshaltung ist gleichzeitig hoch und hoffnungslos:
Für die Zerschlagung der Marktwirtschaft.
Für die Vergesellschaftung.
Für ein Ende der Herrschaft.
Einverstanden!
Erwartungshaltung
Was wäre denn nötig @Demon Driver oder @Wednesday für eine Bewegung nach Eurem Geschmack? Wofür müsste sie eintreten? Oder haltet Ihr die Lage für völlig aussichtslos?
Was ich mir wünschen würde
Es ist ja nicht so, dass ich die Bewegung komplett scheiße finde, im Gegenteil, ich bin ja durchaus Sympathisant, und deswegen mische ich mich ja auch in Diskussionen ein und versuche mich einigermaßen über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.
Was meine Ansprüche an eine solche Bewegung angeht - also, zuallererst müsste sie, zumal wenn sie selbst ja doch zugibt, noch unorganisiert und in ihrer Entstehung und Inhaltsfindung begriffen zu sein, Kritik an dem zulassen, ja begrüßen, was bis jetzt an Inhalten, Forderungen und Zielen aus ihr heraus veröffentlicht wird.
Eine Bewegung, die gegen die Zumutungen des Kapitalismus protestiert, sollte vielleicht auch einfach hundertsiebzig Jahre fundierter Kapitalismuskritik nicht komplett ignorieren, deren Erkenntnisse nicht als Elfenbeintürme diffamieren und kritische Sympathisanten, die sich womöglich seit zwanzig Jahren intensiv mit der Frage auseinandergesetzt haben, was die Probleme des herrschenden Systems sind, welche Alternativen denkbar sind und welche Alternativen eben nur scheinbar welche sind, nicht als Klugscheißer beschimpfen und rauszuschmeißen versuchen, noch bevor die Bewegung überhaupt eine richtige Bewegung ist.
Und, ja, die Lage halte ich leider insgesamt für sehr aussichtslos. Je länger ich mich mit der Thematik beschäftige, umso weniger scheinen mir nennenswerte Verbesserungen der Lebensrealität für die Menschen auf dieser Erde überhaupt noch realisierbar ohne den weltweiten und vollständigen Wechsel von einem markt- und profitbasierten zu einem selbstverwalteten, vernetzten, bedarfsorientierten und geldlosen System der Ressourcengewinnung, Produktion und Güterverteilung. Und ein solcher Wechsel, selbst wenn irgendwann mal eine signifikante Minderheit zu einem Konsens darüber fähig wäre, dass es ohne ihn nicht geht, müsste noch damit rechnen, dass er gegen die globale Wirtschaftsmacht und gegen die bewaffneten Staaten durchgesetzt werden müsste...
Mal ganz abgesehen davon, dass der Versuch zumindest eine ungefähre Vorstellung davon zur Voraussetzung haben müsste, wie man eine solche Wirtschafts- und Pruduktionsweise denn nun organisieren soll.
Und da wäre für mich Voraussetzung, um eine Protestbewegung gegen kapitalistische Zumutungen irgendwie ernst zu nehmen, dass zumindest ein Fünkchen dahingehend erkennbar wäre, dass sich etwas ganz, ganz vorsichtig mal irgendwann in diese Richtung entwickeln könnte. Sonst macht das alles ja doch einfach keinen Sinn und ist nutzlos verbrannte Energie und verschwendete Lebenszeit.
Für die Zerschlagung der Marktwirtschaft.
Für die Vergesellschaftung.
Für ein Ende der Herrschaft.