kontext 57: fernsehender amok in der u-bahn

der sog. "amok" von ansbach als auch die schläger aus der münchener u-bahn werden öffentlich-medial wieder in der üblichen weise abgehandelt - zwischen allerlei aufgeblähtem nichts zwecks vernebelung aller wahrnehmungen, die unerwünschter weise in tiefer gehende nachfragen münden können bis hin zur gewohnten instrumentalisierung für allerhand reaktionäre politprojekte finden sich eher zufällig verstreute fragmente der realität, wenn auch meistens ungewollt, so wie in diesem schönen beispiel:

(...) "Aber wir müssen auch ehrlich sein. Das Problem liegt nicht nur in der Psyche der einzelnen Jugendlichen. Wir wollen die individualisierte Gesellschaft, die jedem von uns verspricht, dass er das Beste aus seinen Talenten und Wünschen machen kann. Schuster-bleib-bei-deinen-Leisten ist nicht mehr attraktiv. Das kann missverstanden werden. Wer nicht der Größte sein kann, muss aber noch lange nicht versagt haben. Damit sich keiner abgehängt fühlt, müssen wir also neue attraktive Plots bereitstellen, und zwar Plots für ein glückliches kleines Leben. Preise vergeben für die beste Nebenrolle sozusagen."

plots und (neben-)rollen werden bekanntlich für theaterstücke und filme geschrieben und rollen dort vergeben, die nebenrollen sind dabei den statisten vorbehalten. ich halte den autor dabei gar nicht mal für zynisch, eher hat er eine realistische einschätzung der rezepte gegeben, die in einer gesellschaft, die sich mehr und mehr im grundsätzlichen widerspruch zwischen authentischer realität und inszenierten simulationen derselbigen verheddert, inzwischen als normal angesehen werden - diejenigen, die auf verschiedenste weise an dem bösartigen wuchern der simulationen ver-rückt werden und das u.u. extrem destruktiv an sich und/oder anderen ausagieren, sollen also mittels umschreibens ihrer rollen das versprochene glück finden. weil "wir ja die individualisierte gesellschaft wollen".

was reiner bullshit ist, und zwar deshalb, weil es authentische individualität hier nur in absoluten ausnahmefällen gibt - was u.a. daran liegt, dass sie sich weder kaufen noch verkaufen lässt -, und diese individualität nur innerhalb einer authentischen kollektivität gedeihen und existieren kann. beides ist hier aktuell absolut nicht erwünscht, sondern eher das, was zu lesen ist, wenn der satz realistisch formuliert wird: "wir wollen die vereinzelte gesellschaft", und damit überhaupt keine form der sozialität mehr, sondern nur noch beziehungslose, zum kollektiven handeln absolut unfähige und beliebig manipulierbare monaden, im schlimmen falle von angst, im schlimmsten von absoluter gleichgültigkeit determiniert. und die zwangsläufig pathologischen folgen dieses totalitär kapitalistischen projektes, welches nichts weniger als einen neuen menschen anstrebt, sind es, die in den aktuellen geschehnissen weder zum ersten noch zum letzten mal zu besichtigen sind.

*

im gegensatz zur offenbar völlig unbewussten kenntlichmachung der als-ob-gesellschaft schafft es ein forensischer psychiater, zumindest etwas bewusste realität in die
diskussion zu bringen:

(...) "Säuglinge, die unter solchen Umständen auf die Welt kommen, bedürfen der besonderen Fürsorge, wobei die Konstanz einer mütterlichen Bezugsperson von ausschlaggebender Bedeutung ist. Fehlt dieser Schutzfaktor für das Neugeborene und setzen Eltern ihren Rauschmittelmissbrauch fort, kümmern sie sich nicht um das Kind oder lehnen es gar ab, so führt das schon beim Kleinkind zu Verweigerung und aggressiven Verhaltensweisen - was dann wiederum weitere Ablehnung durch erwachsene Bezugspersonen zur Folge hat.

Auch im Kindergarten werden sie zu Außenseitern. Sie werden zurückgewiesen und sind nicht in der Lage, Beziehungen und Loyalitäten aufzubauen. Ihr störendes und abweisendes Fehlverhalten verstärkt sich. Anschluss finden sie häufig bei Kindern, die sich ähnlich entwickelt haben. Mit ihnen gehen sie auf Abenteuersuche, wobei die Abenteuer oft darin bestehen, Regeln zu brechen und körperliche Kraft zur Positionierung in der Gruppe der Gleichaltrigen einzusetzen. Hinzu kommt, dass ihnen oft männliche Rollenvorbilder fehlen, die ihnen andere Möglichkeiten der Konfliktlösung vorleben und soziale Kompetenzen vermitteln könnten.

Weiter verstärkt wird ihre aggressive Verhaltensbereitschaft, sofern sie sich kontinuierlich und immer wieder mit Gewalt-Videos und -Computerspielen beschäftigen, in denen sie ihre eigene Ohnmacht und Bedeutungslosigkeit mit aggressiver Allmacht kompensieren können. Auf diese Weise stumpft der ihnen verbliebene Rest an mitmenschlichen Empfinden gänzlich ab. Spätestens dann haben die Gene ihre Umwelt gefunden. Kommen schließlich noch Drogen und Alkohol hinzu, sind die weiteren Schritte vorhersehbar." (...)


abgesehen von einigen zu undeutlichen aussagen wie bezgl. der überbetonung der genetischen determiniertheit (die meistens aufgrund des gerade erst ansatzweise zusammenspiels mit umweltbedingten triggern als solche erscheint) und dem nicht falschen, aber auch nicht ausreichenden hinweis auf externe toxische einflüsse während der
pränatalen phase sind in dem abschnitt meiner meinung nach viele treffende individuell-biographische bedingungen benannt, mittels der sich die umsich- und tiefgreifende auflösung elementarer sozialer fähigkeiten in vielen menschlichen gesellschaften manifestiert. wer das wissen will, kann das aufgrund der arbeit etlicher disziplinen auch wissen. solange aber keinerlei konsequenzen - die zwangsläufig radikal umwälzend sein werden und das auch sein müssen - aus diesem wissen gezogen werden, ist letzteres lediglich eine art erklärungsplacebo in dem sinne: "auch wenn alles den bach runtergeht, wissen wir immerhin, warum. ändern? nee, wieso?"

*

das zum letzteren u.a. ein grundsätzlich anderes verhältnis gegenüber kindern bzw. ein anderes verständnis von kindheit gehört, schwang hier in der vergangenheit in vielen beiträgen schon (un-)ausgesprochen mit. eine art unterpunkt jedoch, der sich oben in beiden zitierten artikeln ebenfalls auf unterschiedlichen arten finden lässt, stellt das problem der technisch produzierten medialen simulation / fiktionen dar, in form des fernsehens und auch von video- und computerspielen. hatte ich vor einiger zeit in einem beitrag bereits einmal primär auf mögliche fatale
psychophysiologische wirkungen des fernsehens besonders mittels seines einflusses auf die augen hingewiesen (im verlinkten beitrag recht weit unten), so bin ich kürzlich auf die arbeiten einer britischen hirnforscherin namens susan greenfield gestoßen, die neben anderen einiges vom derzeitigen stand der neurobiologie / - physiologie / - psychiatrie in sachen medienwirkungen deutlicher werden lässt:

(...) "Dass ein Medium, das von einer Mehrheit der Bevölkerung jeden Tag mehrere Stunden genutzt wird, auch das seelische Leben der Menschen und der Gesellschaft verändert, ist offenkundig. Den Einfluss des Fernsehens und des Computers auf die Menschen und ihre seelische Befindlichkeit beschreiben Soziologen, Hirnforscher und Medienwissenschaftler inzwischen als gravierend. Psychologe Winterhoff-Spurk betont, dass heute das Fernsehen die Massstäbe der Lebensgestaltung, der ethischen Werte, setzt. Er charakterisiert das Fernsehen denn auch als den «geheimen Erzieher» der Kinder- und Jugendlichen. Winterhoff-Spurk ermittelte, in welch drastischem Umfang die Gewaltdarstellung im Fernsehen zugenommen hat. Sogar in den Nachrichten hat sich im kommerziellen Kampf um die Quote die Zahl gewalthaltiger Darstellungen im Zeitraum von nur zehn Jahren verdoppelt." (...)

in dieser (und ähnlichen) betrachtung gar nicht berücksichtigt ist dazu die möglichkeit sekundärer traumatisierungen, bei denen es sich durchaus nicht um ein wissenschatfliches konstrukt handelt - bspw. haben feuerwehrleute und beschäftigte bei rettungsdiensten als zeugen menschlichen leidens oft genug damit zu tun. und ich halte es für wahrscheinlich, dass auch medial vermitteltes leid solche traumata - oder aber entsprechende abwehrreaktionen zb. in form der oft genannten abstumpfung - erzeugen kann. weiter heisst es im text:

(...) "Das geschieht nicht nur durch die unbewusste Übernahme von Leitbildern, von Werten und Lebensweisen, die etwa durch TV-Serien als «üblich» oder «richtig» dargestellt werden. Vielmehr wird der Mensch dadurch, dass er sich über einen grossen Teil seiner Zeit der Zweidimensionalität aussetzt – anstatt dem realen Leben – in seinem Innersten, in seinem Wesen verändert.

Dieser erschreckende Befund ist statistisch gut dokumentiert. Die in Oxford lehrende Professorin Susan Greenfield sagt, dass die Menschen als Folge dieses Verhaltens «weniger Empathie» haben und «rücksichtsloser, waghalsiger» werden. Ihr Sozialverhalten verschlechtert sich schnell und gründlich. Mit Blick auf die künftige Entwicklung sagt die Hirnforscherin: «Das wird eine ganz andere Welt sein.»

Der Medienwissenschaftler Peter Winterhoff-Spurk beschreibt die Auswirkungen der Fernsehdominanz auf die Menschen in ähnlicher Weise: «Die Gefühlskultur wandelt sich hin zum Oberflächlichen, Theatralischen, Sexualisierten, zur Selbstinszenierung mit ständigem Drang nach Aufregung. Gefühle werden lediglich dargestellt, aber nicht empfunden; der Trend geht hin zum ‹kalten Herz›.»


das kalte herz der soziopathen. und entscheidend:

(...) "Das Fernsehen beeinflusst den Seelenhaushalt nicht nur durch die Vermittlung von Werten negativ. Es hat zerstörerische Kraft, weil es die Menschen in einer Simulationswelt festhält – und dies über so lange Zeit. Wirklichkeit und Scheinwelt können immer weniger auseinander gehalten werden." (...)

das dürfte verschärft für gerade bei solchen kindern und jugendlichen gelten, die eh schon durch die weiter oben angeführten destruktiven antisozialen bedingungen (selbst-)wahrnehmungsgeschädigt werden und deshalb zwangsläufig in die kompensationsversuche des objektivistisch-konstruktivistischen modus in der menschlichen struktur getrieben werden. die medialen simulativ-virtuellen welten wirken für diesen modus wie ein verstärker - abnahme authentischer sozialer fähigkeiten bei gleichzeitigem training instrumenteller intelligenz, wie susan greenberg in einem
interview genauer ausführt:

(...) Greenfield: Ich denke da in erster Linie an die Monitore, die schon im Leben von sehr jungen Menschen eine zentrale Rolle spielen. Man kann durchaus sagen, dass die Menschen heutzutage in zwei Dimensionen leben – den Dimensionen der Flachbildschirme. Kinder in westlichen Ländern verbringen mittlerweile täglich sechs bis acht Stunden vor einem solchen Display.

WELT ONLINE: Welche Folgen hat das sogenannte Leben in zwei Dimensionen?

Greenfield: Das hat viele Aspekte, auch positive. So hat sich beispielsweise dadurch der Intelligenzquotient der Menschen insgesamt verbessert. Die Fähigkeiten, die bei einem IQ-Test abgefragt werden, sind in vielen Aspekten jenen ganz ähnlich, die man bei Computerspielen trainiert. Man muss Muster und Strukturen schnell erkennen und interpretieren. Was man dabei nicht so sehr braucht, ist detailliertes Wissen. Man nutzt das Gehirn vielmehr in einer recht abstrakten Weise. (...)

Doch das Problem, mit dem wir zunehmend konfrontiert werden, ist: Informationen sind noch kein Wissen. Wer im 20.Jahrhundert aufgewachsen ist, kann Google sehr effizient nutzen, weil man dann noch gelernt hat, die richtigen Fragen zu stellen. Außerdem muss man erkennen können, ob die Antworten der Maschine sinnvoll sind oder nicht. Doch ich beobachte bei jungen Menschen, die von jüngster Kindheit an in der zweidimensionalen Welt der Monitore aufgewachsen sind, dass sie zunehmend den Bezug zur realen Welt verlieren und nicht mehr die Bedeutung der Dinge erkennen können – obwohl ihr Intelligenzquotient beeindruckend hoch ist. (...)


den "bezug zur realen welt verloren" dürfte sich als umfassende diagnose auch bei den protagonisten der eingangs erwähnten taten stellen lassen. interessant finde ich auch ihre hier nicht zitierten bemerkungen zu den (investment-)bankern am bildschirm, während mir ihre definition eines "kindlichen modus" fraglich erscheint - ich nehme kinder durchaus als kleine menschen mit differenzierenden fähigkeiten dar, jedenfalls dann, wenn sie in einem liebevollen umfeld aufwachsen können.

(...) WELT ONLINE: Hat das Leben in der zweidimensionalen Welt auch Konsequenzen für die weitere Evolution des Menschen?

Greenfield: Auf jeden Fall. Dafür muss man gar nicht Jahrtausende in die Zukunft blicken. Das kann man schon heute sehen. Die Menschen werden intelligenter, haben aber weniger Empathie, sind rücksichtsloser, waghalsiger, schnelllebiger. Das wird eine ganz andere Welt sein, in der übrigens auch andere Produkte gefragt sein werden.


äusserst ärgerlich und auch bedenklich, dass sie das unausgesprochen als unabwendbaren prozess beschreibt. denn was sie da beschreibt, ähnelt wieder verdammt der grundausstattung des simulativ intelligenten soziopathen, übrigens völlig analog dem mehr oder weniger unausgesprochen erwünschten und geforderten menschentyp im totalitären kapitalismus. die (instrumentell) intelligente, rücksichtslose und gleichgültige monade.

WELT ONLINE: Die gute Nachricht ist also, die Menschen werden intelligenter?

Greenfield: ...und die schlechte ist, dass sie diese Intelligenz nicht nutzen – und dass es um die sozialen Fähigkeiten schlecht bestellt sein wird. Man kann bereits beobachten, dass manche lieber per Display kommunizieren, als anderen tatsächlich im realen Leben zu begegnen. Es ist sehr traurig, dass erwachsene Menschen – meines Wissens zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte – alleine spielen. Früher ist man zu Nachbarn gegangen und hat Bridge oder Poker gespielt. Dabei hat man leckeren Wein getrunken und sich nett unterhalten. Das waren schöne Abende. Heute sind es Computerspiele, die mit ihrer Geschwindigkeit dem Einzelnen einen Kick geben.

WELT ONLINE: Und dies hat weitreichende Konsequenzen für die Gesellschaft insgesamt?

Greenfield: Ja. Statt im Regen spazieren zu gehen, eine Fremdsprache zu lernen oder eine Liebesaffäre zu haben, verbringen die Menschen ihre Zeit vor einem Bildschirm. Dort findet ihr Leben statt. Die Intensität und Häufigkeit sozialer Kontakte geht zurück. Wir haben es dann mit einer Gesellschaft zu tun, in der das Individuum zwar eine Menge Glücksgefühle erlebt, aber letztlich keinen tieferen Sinn mehr erfährt. (...)


wobei der ausdruck glücksgefühle meiner meinung nach fraglich ist, weil glück nur als moment erfahrbar ist, und ebenfalls nur vor dem hintergrund von frustrationen, leid und unglück als solches erfahrbar ist (wovon ich gesellschaftlich produziertes überflüssiges leid ausdrücklich ausnehme - aber selbst in einer anarchie, als bis dato am weitesten entwickelte menschliche sozialform denkbar, wird es schmerz und trauer, verluste und endgültige grenzen geben).

*

insgesamt aber bestärken mich die obigen medienbezogenen ausführungen dahingehend, dass ich denke, das die genannten und bisher sichtbaren wirkungen besonders des fernsehens mehr als bisher von allen thematisiert werden müssen, denen an emanzipatorischen entwicklungen gelegen ist. "dsds", "gntm", "big brother", "dschungelcamp", all die krawalltalkshows und unsäglichen soaps sind keinesfalls harmlose bis ärgerliche nebeneffekte eines pervertierten systems, sondern funktionieren vermutlich mehr als bisher gedacht als tragende stütze. da fällt mir wieder eine parole ein, die vor langer zeit hier schon einmal zu lesen war:

zerstört die simulationen!
errorking - 21. Sep, 21:11

wie wahr

und doch werd ich heut wieder fernschaun...
als ausrede dient mir dabei der spruch: fernsehn macht dumme dümmer und kluge klüger.
in einer einzigen tv sendung kann man dinge wie den 30 jährigen krieg packend darstellen, in seinen vielen facetten und es wird beim seher viel hängenbleiben...
in der schule hab ich vielleicht insgesamt mehrere stunden darüber erzählt bekommen...hängengeblieben is nur, dass er 30 jahre gedauert hat....hat er das überhaupt?

monoma - 21. Sep, 22:44

"tv tv tv ist ne droge..."

"...tv macht süchtig" sang nina hagen ende der 70er.

ich denke, es kommt tatsächlich primär auf zwei dinge an: erstens die eigene sozialisation, die u.a. darüber mitentscheidet, ob tv in einem quasi drogenförmigen sinne benutzt wird. und zweitens entscheidet das eben benannte auch darüber mit, was dann eigentlich geschaut wird - es gibt schon immer wieder noch bildungsfernsehen im wahrsten sinne des wortes - filme, dokumentationen, diskussionen, die durchaus inspirierend wirken können.

aber gerade die "anfälligen" bevölkerungsgruppen sind die ersten, die derlei angebote wegzappen.

und es bleibt die frage, ob die möglichen physiologischen wirkungen über die augen auf das hirn sich nur bei dauerkonsum manifestieren.
monoma - 21. Sep, 22:53

nachtrag

zur ganz speziellen frage, wie sich eigentlich die interaktionen / kommunikation zwischen eltern und kindern verändert, wenn im hintergrund die glotze läuft, hatte telepolis jüngst einen interessanten artikel:

"Das Ergebnis: Die Eltern sprachen und spielten weniger mit ihren Kindern. Ihre Aufmerksamkeit für die Kinder war deutlich reduziert. Sie hatten um gemessene 20 Prozent weniger Zeit für Aktivitäten mit ihren Kindern, für Antworten und Reaktionen auf Signale ihrer Liebsten."

wäre auch interessant, diesbezgl. mal die interaktionen zwischen erwachsenen bei laufenden geräten zu beleuchten (dazu wären dann auch handys heranzuziehen - ebenfalls quasi virtuelle bzw. stark reduzierte komminikation, die sich oft genug in reale kontakte hereindrängt).

iliuh (Gast) - 25. Sep, 15:20

>zerstört die simulationen!
>

das würde gemalte bilder und bücher aber auch einschließen. oder sind das akzeptable simulationen?

monoma - 25. Sep, 16:21

@iliuh

wie das so ist mit eingängigen parolen: sie sind komplexitätsreduzierend, vereinfachend, schwarz-weiss-malerei...

aber hier kommt es eher auf die verarbeitungsmöglichkeiten an: gemälde und bücher drängen einem nicht ihr eigenes tempo auf, lassen sich wiederholt, mit abstand, nähe und ruhe betrachten, lassen sich haptisch wahrnehmen...

und haben vor allem nicht die skizzierten wahrscheinlichen wirkungen auf gehirn und wahrnehmung wie bspw. elektronisch produzierte bilder in allen variationen. ebenfalls dominieren sie nicht (wie bspw. werbung) optisch und akustisch derart den öffentlichen raum, dass sich diesen einflüssen faktisch niemand entziehen kann.

von daher würde ich eher sagen, dass es auf die jeweilige wirkung einer simulation ankommt.
Peter (Gast) - 27. Sep, 19:23

Computer/Medien

Ich finde das Interview in der Welt sehr spannend - allerdings frage ich mich, ob man diese Erkenntnisse wirklich so 1:1 stehen lassen kann. Diese Diskussion, dass das Starren auf den Computer-Bildschirm vereinsamt verfolgt mich seit den 80ern und ich kann es für mich (wobei ich vermutlich nicht repräsentativ bin :-) nicht bestätigen. Da ich im realen Leben immer sehr schüchtern war und insbesondere schwer auf unbekannte Menschen zugehe, habe ich via Internet etc. deutlich mehr Kontakte geknüpft als mir das im Vor-Computer-Zeitalter möglich war. Wenn oft sind aus den rein "virtuellen" Bekanntschaften dann irgendwann auch "reale" geworden. Von daher bin ich nicht "asozial" und "unsozial" dadurch geworden,im Gegenteil. ich kann mir allerdings schon gut vorstellen, dass es für andere Menschen durchaus gilt, insbesondere, wenn man bedenkt, dass PC & TV so einfach erreichbare Scheinwelten und Fluchtwelten anbieten, die bequem per Knopfdruck zu erreichen sind...

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