notiz: krisennews spezial - situation in den usa
und für diese situation finde ich nur noch die bezeichnung heulender wahnsinn angemessen - wäre es nicht an der zeit, zumindest dort von einer depression zu sprechen?
(...)"Die Suppenküchen und Lebensmitteltafeln zwischen New York und Los Angeles wappnen sich dem Artikel zufolge für die größte Herausforderung, der sich dieses Wohltätigkeitssystem seit dessen Aufbau in den Sechzigern stellen muß. Es gebe Planungen, neue, große Einrichtungen zur Nahrungsmittelvergabe in den Städten zu errichten. Das Ziel, besonders den »arbeitenden Armen« genügend Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, die neuesten Untersuchungen zufolge bereits die größte Gruppe der Unterernährten in den USA stellen. Der Bedarf wachse der ersten Generation der Suppenküchen bereits »über den Kopf«, berichtete Robert Egger, der Präsident das Wohltätigkeitsverbandes Central Kitchen.(...)
Derzeit bemühten sich viele Sozialverbände, staatliche Zuschüsse für ihre Lebensmittelprogramme zu erhalten, berichtete die Washington Post. Allerdings ließe das Engagement der Bundespolitik arg zu wünschen übrig. Der Harvard-Professor J. Larry Brown stellte beispielsweise kürzlich eine Studie vor, derzufolge die Ausweitung staatlicher Zuschüsse um zwölf Milliarden Dollar ausreichen würde, um Hunger und Unterernährung in den Vereinigten Staaten größtenteils zu beseitigen. Dennoch sei eine Ausweitung der Vergabe von staatlich finanzierten Lebensmittelmarken nicht in Sicht, monierte die Washington Post. »Mir ist keine Nation bekannt, die die Ernährungssicherheit ihrer Bevölkerung durch private Wohltätigkeitsorganisationen sichergestellt hätte«, erklärte Brown. Es gebe »eine bundesstaatliche Verantwortung, der nicht nachgekommen wird.«
Insgesamt sind 35 Millionen Bürger der Vereinigten Staaten von Hunger oder Mangelernährung betroffen. Auf der anderen Seite werden laut Erhebungen des US-Landwirtschaftsministeriums jährlich Lebensmittel im Wert von 31 Milliarden Dollar – was etwa einem Fünftel der gesamten Produktion entspricht – vernichtet, da sie auf keine zahlungskräftige Nachfrage treffen. 49 Millionen Menschen hätten mit diesen Nahrungsmitteln ernährt werden können.
Wachsende Verelendung mitten im Überfluß kennzeichnet auch die Wohnsituation von immer mehr US-Amerikanern. Landesweit entstehen immer neue Zeltstädte. In diesen wild wuchernden provisorischen Siedlungen sammeln sich all jene ehemaligen Hausbesitzer, die ihre Hypotheken nicht mehr abzahlen konnten und sich nach einer Zwangsversteigerung auf der Straße wiederfanden. Allein im Großraum Los Angeles seien 60000 Häuser auf diesem Wege in den Besitz der Banken übergegangen, meldete die BBC. Die ehemals der amerikanischen Mittelklasse angehörenden neuen Obdachlosen würden oft schikaniert oder vertrieben. In etlichen Städten gingen Sicherheitskräfte gegen die Lager vor und zerstörten die Zelte."(...)
letzteres ist in diesem video zu sehen:
und nicht nur in der nahrungsfrage werden die spezifischen eigenarten des kapitalismus dann voll sichtbar:
(...)"Auf der anderen Seite hat die Hypothekenkrise zu Wohnraumleerständen in bisher unvorstellbaren Größenordnungen geführt. Laut dem US-Ökonomen Richard Wolff beträgt die Quote beispielsweise in Cleveland (Ohio) bereits zehn Prozent. Die Konsequenz der Stadtverwaltung ist nicht etwa, die Obdachlosen dort einzuquartieren. Im Gegenteil: Wenn die Häuser nach einer gewissen Zeit keinen neuen Besitzer finden, sollen sie abgerissen werden. Ähnlich würden auch viele andere Städte handeln, so Wolff. »Es gibt Tausende von leeren Häusern und Tausende von Obdachlosen – und wir leben in einer Wirtschaftsordnung, die beide Probleme nicht lösen kann«, lautet sein bitteres Fazit."
ja, was sagt das wohl über diese wirtschafts"ordnung" aus? darüber dürfen jetzt immer mehr "freigesetzte" in den usa nachdenken - wenn sie von selbst drauf kommen würden, ihr bisheriges leben sowie ihre ziele einmal gründlich zu reflektieren. nicht nur ständige grenzverletzer und -überschreiter sind in ihrer funktion als täter verantwortlich, sondern ab einem gewissen punkt auch diejenigen, die diese ständigen übergriffe - und der entzug von nahrung und wohnung bzw. das stürzen von millionen in armut und verelendung ist ein existenzieller und brutaler übergriff - dulden und tolerieren:
(...)"Wegen der sich vertiefenden Rezession entlassen große Konzerne aus den USA und Europa quer durch alle Branchen zehntausende Mitarbeiter. Zum Wochenauftakt gaben etliche börsennotierte Unternehmen an einem Tag den Abbau von mehr als 50 000 Stellen bekannt."(...)
um genauer zu sein: es waren alleine heute 56.000 stellen! und das nur von den bekannteren und "großen" namen; wieviele kleine betriebe geben wohl derzeit täglich den löffel ab? es deuten jedenfalls zur zeit verdammt viele indizien darauf hin, dass wir tatsächlich in die endphase der globalen raub- und plünderungsökonomie, die auf ein ständiges und real unmögliches exponentielles wachstum angewiesen ist, eingetreten sind. und das bisher ohne praktikable alternativkonzepte.
wie lautet doch jener chinesische fluch noch?
"mögest du in interessanten zeiten leben"
(...)"Die Suppenküchen und Lebensmitteltafeln zwischen New York und Los Angeles wappnen sich dem Artikel zufolge für die größte Herausforderung, der sich dieses Wohltätigkeitssystem seit dessen Aufbau in den Sechzigern stellen muß. Es gebe Planungen, neue, große Einrichtungen zur Nahrungsmittelvergabe in den Städten zu errichten. Das Ziel, besonders den »arbeitenden Armen« genügend Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, die neuesten Untersuchungen zufolge bereits die größte Gruppe der Unterernährten in den USA stellen. Der Bedarf wachse der ersten Generation der Suppenküchen bereits »über den Kopf«, berichtete Robert Egger, der Präsident das Wohltätigkeitsverbandes Central Kitchen.(...)
Derzeit bemühten sich viele Sozialverbände, staatliche Zuschüsse für ihre Lebensmittelprogramme zu erhalten, berichtete die Washington Post. Allerdings ließe das Engagement der Bundespolitik arg zu wünschen übrig. Der Harvard-Professor J. Larry Brown stellte beispielsweise kürzlich eine Studie vor, derzufolge die Ausweitung staatlicher Zuschüsse um zwölf Milliarden Dollar ausreichen würde, um Hunger und Unterernährung in den Vereinigten Staaten größtenteils zu beseitigen. Dennoch sei eine Ausweitung der Vergabe von staatlich finanzierten Lebensmittelmarken nicht in Sicht, monierte die Washington Post. »Mir ist keine Nation bekannt, die die Ernährungssicherheit ihrer Bevölkerung durch private Wohltätigkeitsorganisationen sichergestellt hätte«, erklärte Brown. Es gebe »eine bundesstaatliche Verantwortung, der nicht nachgekommen wird.«
Insgesamt sind 35 Millionen Bürger der Vereinigten Staaten von Hunger oder Mangelernährung betroffen. Auf der anderen Seite werden laut Erhebungen des US-Landwirtschaftsministeriums jährlich Lebensmittel im Wert von 31 Milliarden Dollar – was etwa einem Fünftel der gesamten Produktion entspricht – vernichtet, da sie auf keine zahlungskräftige Nachfrage treffen. 49 Millionen Menschen hätten mit diesen Nahrungsmitteln ernährt werden können.
Wachsende Verelendung mitten im Überfluß kennzeichnet auch die Wohnsituation von immer mehr US-Amerikanern. Landesweit entstehen immer neue Zeltstädte. In diesen wild wuchernden provisorischen Siedlungen sammeln sich all jene ehemaligen Hausbesitzer, die ihre Hypotheken nicht mehr abzahlen konnten und sich nach einer Zwangsversteigerung auf der Straße wiederfanden. Allein im Großraum Los Angeles seien 60000 Häuser auf diesem Wege in den Besitz der Banken übergegangen, meldete die BBC. Die ehemals der amerikanischen Mittelklasse angehörenden neuen Obdachlosen würden oft schikaniert oder vertrieben. In etlichen Städten gingen Sicherheitskräfte gegen die Lager vor und zerstörten die Zelte."(...)
letzteres ist in diesem video zu sehen:
und nicht nur in der nahrungsfrage werden die spezifischen eigenarten des kapitalismus dann voll sichtbar:
(...)"Auf der anderen Seite hat die Hypothekenkrise zu Wohnraumleerständen in bisher unvorstellbaren Größenordnungen geführt. Laut dem US-Ökonomen Richard Wolff beträgt die Quote beispielsweise in Cleveland (Ohio) bereits zehn Prozent. Die Konsequenz der Stadtverwaltung ist nicht etwa, die Obdachlosen dort einzuquartieren. Im Gegenteil: Wenn die Häuser nach einer gewissen Zeit keinen neuen Besitzer finden, sollen sie abgerissen werden. Ähnlich würden auch viele andere Städte handeln, so Wolff. »Es gibt Tausende von leeren Häusern und Tausende von Obdachlosen – und wir leben in einer Wirtschaftsordnung, die beide Probleme nicht lösen kann«, lautet sein bitteres Fazit."
ja, was sagt das wohl über diese wirtschafts"ordnung" aus? darüber dürfen jetzt immer mehr "freigesetzte" in den usa nachdenken - wenn sie von selbst drauf kommen würden, ihr bisheriges leben sowie ihre ziele einmal gründlich zu reflektieren. nicht nur ständige grenzverletzer und -überschreiter sind in ihrer funktion als täter verantwortlich, sondern ab einem gewissen punkt auch diejenigen, die diese ständigen übergriffe - und der entzug von nahrung und wohnung bzw. das stürzen von millionen in armut und verelendung ist ein existenzieller und brutaler übergriff - dulden und tolerieren:
(...)"Wegen der sich vertiefenden Rezession entlassen große Konzerne aus den USA und Europa quer durch alle Branchen zehntausende Mitarbeiter. Zum Wochenauftakt gaben etliche börsennotierte Unternehmen an einem Tag den Abbau von mehr als 50 000 Stellen bekannt."(...)
um genauer zu sein: es waren alleine heute 56.000 stellen! und das nur von den bekannteren und "großen" namen; wieviele kleine betriebe geben wohl derzeit täglich den löffel ab? es deuten jedenfalls zur zeit verdammt viele indizien darauf hin, dass wir tatsächlich in die endphase der globalen raub- und plünderungsökonomie, die auf ein ständiges und real unmögliches exponentielles wachstum angewiesen ist, eingetreten sind. und das bisher ohne praktikable alternativkonzepte.
wie lautet doch jener chinesische fluch noch?
"mögest du in interessanten zeiten leben"
monoma - 26. Jan, 21:36
krass
Ich lese diese Meldungen schon seit einer Weile würde aber gerne mal von den Betroffenen selbst etwas hören.
Das klingt nach wilden Westen.
Mir ist die Vorstellung ernährungstechnisch auf Sozialverbände angewiesen zu sein ganz schön unangenehm wobei Hartz 4 ja auch übelste Abhängigkeit ist und da ist man schneller drin als man kucken kann.
In den Fängen von Papa Staat und Mama Wirtschaft zu sein ist wie die Fortsetzung einer Kindheit bei empathielosen Eltern.
Es gibt nur was zu essen/Taschengeld wenn man gerade sitzt, "lieb" ist, Messer und Gabel richtig hält und nicht kleckert usw.
Aus solchen kaputten Beziehungen/Abhängigkeitsverhältnissen sollten sich die Menschen befreien weil wenn Mama und Papa sich streiten oder andere Probleme haben -bekommen dies auch die Kinder zu spüren.
Diese garstigen Eltern mögen gar in Versuchung geraten weiter ihren Frust an den Kindern abzustreifen oder sie dafür verantwortlich zu machen, wäre jedenfalls nichts neues.
Die Kleinen sollten sich organisieren und selber Essen produzieren, ja die ganze Küche besetzen und allen abgeben dann würden die Alten aber ganz schön blöd aus der Wäsche schauen.
yo
oder traditionell ausgedrückt: the whole fuckin bakery...
ps: deine anregung hat mich schnell bei you tube vorbeischauen lassen - sofort fündig geworden.