notiz: ist "anständigkeit" eine tatsächlich relevante kategorie...
...bei der wahrnehmung der heutigen ökonomischen strukturen? als deutlich moralische forderung eher nicht, wie ich finde - moral wird in gesellschaften immer dann gefordert, wenn die selbstregulationsfunktionen individuell und kollektiv bereits so geschädigt sind, dass ein konstruiertes soziales korsett - und nichts anderes stellt eine aufgepfropfte moral dar - als handlungsleitend eingesetzt werden soll. im angesicht der hier thematisierten psychophysischen tatsachen halte ich derartiges jedoch für weitgehend wirkungslos - weder narzissten noch borderlinemenschen, und schon gar nicht psychopathen werden sich von derartigen korsetts tatsächlich beeindruckt zeigen können - auch, wenn sie vielleicht vorübergehend diese moralischen handlungsanweisungen in der ewigen eigenen identitätskonstruktion verwerten mögen. und warum schreibe ich dies alles? weil das folgende mich dazu angeregt hat:
Der neue Typus nämlich, den der amerikanische Soziologe Christopher Lasch in seinem Buch Die blinde Elite beschrieben hat, ist bedenkenlos fixiert aufs ökonomische Kalkül. Gestählt in den Ausbildungslagern der Business Schools, ist er ein Ministrant des Kapitals. Von Grund auf heimatlos, fühlt er sich in der weiten Welt zu Hause, in den klimatisierten Arealen der Abflughallen, Hotelzimmer und Vorstandsetagen, und wo immer er sich befindet, agiert er weltumspannend. Anständigkeit mag er im privaten Umgang für erstrebenswert halten, im Job ist sie ihm keine handlungsleitende Tugend mehr.
und dieses schlußfolgerung ist sicher richtig:
"Schon jetzt sind die Anzeichen psychischer und sozialer Verwahrlosung erschreckend sichtbar, und es wäre, wenn die Entwicklung anhält, auf Dauer sinnlos, sich in eingezäunten Bezirken zu verschanzen.
es wird nicht ausreichend sein, hier noch an "anstand" zu appellieren.
Der neue Typus nämlich, den der amerikanische Soziologe Christopher Lasch in seinem Buch Die blinde Elite beschrieben hat, ist bedenkenlos fixiert aufs ökonomische Kalkül. Gestählt in den Ausbildungslagern der Business Schools, ist er ein Ministrant des Kapitals. Von Grund auf heimatlos, fühlt er sich in der weiten Welt zu Hause, in den klimatisierten Arealen der Abflughallen, Hotelzimmer und Vorstandsetagen, und wo immer er sich befindet, agiert er weltumspannend. Anständigkeit mag er im privaten Umgang für erstrebenswert halten, im Job ist sie ihm keine handlungsleitende Tugend mehr.
und dieses schlußfolgerung ist sicher richtig:
"Schon jetzt sind die Anzeichen psychischer und sozialer Verwahrlosung erschreckend sichtbar, und es wäre, wenn die Entwicklung anhält, auf Dauer sinnlos, sich in eingezäunten Bezirken zu verschanzen.
es wird nicht ausreichend sein, hier noch an "anstand" zu appellieren.
monoma - 1. Dez, 17:09