kandinsky (Gast) - 21. Sep, 17:47

Donnerstag, 25.9.2008

Hallo mo :),

tja, was du hier gebloggt hast, habe ich in verschiedenen Beiträgen in einem bekannten Forum gepostet. Am Donnerstag, 25.9.2008 wird wohl Deutschland in punkto Entschuldung sozial notleidender Banken nachziehen. Ich habe jetzt schon einen dicken Hals und ne relative Hasskappe...

3 Millionen Kinder, Tendenz steigend, leben in ärmlichen Verhältnissen. Viele Kinder gehen zur Schule und haben Hunger, da es zu Hause nix zu Essen gab und gibt, dank Hartz4 und der organisierten Kriminalität in Berlin.

Sollte diese Woche bekannt werden, das sich Deutschland diesem irssinigen Pakt zur Entschuldung der Banken anschließt und sich der deutsche Michel nicht rührt, sich dieses eindeutige Verbrechen gegen die Menschlichkeit gefallen läßt, bin ich jedenfalls fertig mit diesem Volk.
Mit Magendrücken schreibe ich das hier: ich habe zum Glück die Wahl, denn Ende 2008 Anfag 2009 werde ich nach Südfrankreich gehen und so wie es aussieht niemals wieder zurückkehren.
Was mich bedrückt ist eher: was passiert, oder was machen die Leute, die keine Wahl und Möglichkeit haben ?

Zusammenbrechen wird das System trotzdem. Hier geht es nur noch darum, das die Kriminellen sich aus der Affäre ziehen. Ob nun mit Depression(Hunger und Armut) oder Repression(Polizei und Militär), und wenn es gar nicht mehr anders geht, kommt das Allbekannte: Krieg(Iran, Russland, China).
Sie haben Schiß um ihre Macht und Möglichkeiten und sie haben höllische Angst am nächsten Laternenpfahl aufgeknüpft zu werden...; wohl weniger in Deutschland.

Ich bin gespannt auf nächste Woche...

Gruß,
Kandinsky

Tamara (Gast) - 22. Sep, 11:19

Ist die aktuelle Wirtschaft nicht ...

... das Spiegelbild der Gesellschaft im Abschwung? Dieser Gedanke geht mir nach dem Lesen des neues Buches von Gunter Dueck "Abschied vom Homo Oeconomicus: Warum wir eine neue ökonomische Vernunft brauchen" nicht mehr aus dem Kopf, weil es stimmen könnte.

Simulationen von Leben im dauernden Hochstress bzw. Verselbständigt nach einer für den Körper zu langen Phase des negativen Stresses? Weil negative Stress die Wahrnehmung verengt und den entweder Kampf, Flucht oder Verharren auslöst, somit erstmal das neodarwinististische/neoliberale Denken allgemein fördert, weil u.a. der Kampf ja die offensivste und "vitalste" Stressreaktion darstellt?

Die letzten zehn bis fünfzehn Jahre hatte ich in den kurzen Zeiten der kleinen Aufschwünge häufig den Eindruck die Wirtschaft redet eine kleine Rezession herbei um Kürzungen und Massenentlassungen weiter durchführen zu können. Dann irgendwann war es "normal geworden" trotz kurzer eher guten Zeiten Mitarbeiter aufgrund des Gewinnes der Firma zu entmachten, zu drücken, zu Zugeständnissen zu bewegen und/oder später doch zu entlassen.

Es erschreckt mich weniger, wie jetzt in der Bankenkrise agiert wird. Sondern vielmehr der Eindruck, dass die „Oberen“ mal wieder wirklich glauben, was sie sagen. Wenn dieser Eindruck stimmen sollte, wissen sie ja wirklich nicht was sie tun, weil sie es nicht sehen können.

Für mich sind die Überlegungen von Dueck eine prima Ergänzung. Sie ergänzen für mich die Arbeiten von Liedloff, Miller und auch die von Bauer. An den Arbeiten Millers stört mich nur eine Kleinigkeit: mein Eindruck (der ja auch falsch sein kann) der Ausschließlichkeit psychische und psychosomatische Störungen immer auf die Kindheit zurückzuführen. Ich glaube Menschen können auch später durch ihre Umgebung ausgelöst solche Störungen entwickeln - auch wenn mir klar ist, dass die Wahrscheinlichkeit viel geringer sein wird.

Trotz dieser ganzen Entwicklungen glaube ich daran, dass der Mensch eigentlich ein auf Kooperation "gepoltes" Wesen ist, welches in Zeiten der Not auch unglaublich aggressiv werden kann - wenn seine Bedürfnisse nach Zwischenmenschlichem (alles andere ist für mich oft ein Ersatz, welcher fehlende soziale Bindung zu kompensieren sucht, zu sein) nicht mehr erfüllt werden können. Maslow hat meiner Ansicht nach bei einer Pyramide das Bedürfnis nach Zwischenmenschlichem zu weit oben angesiedelt. Ich glaube dieses Bedürfnis gehört nach ganz unten - mindestens auf gleicher Stufe mit den körperlichen Bedürfnissen.

Zynisch könnte man sagen Soziopathen sind am Besten angepasst an eine neoliberale Welt - an eine Welt des Kampfes. Das ist es doch, was sie von sich sagen, oder?

Ich persönlich sehe es anders herum: Soziopathen machen sich Umstände zu Nutze um die Welt dazu zu bewegen sich ihnen anzupassen. Da sie aber oft kaum oder keinen Zugang mehr zu ihren Gefühlen haben, kennen sie keine Grenzen mehr. Sie machen sich oft für sie gerade passende Glaubensgrundsätze und "Schwächen" (aus ihrer Sicht) der eher kooperativen Menschen zu nutze. Sie versetzen andere Menschen in Hochstress, um diese besser "steuern"(sie sich ihnen anpassen) zu können.

Hochstress engt die Wahnehmungsfähigkeit aller Menschen ein. Meist überlassen sie das aktive Ausüben auch noch anderen Menschen. So schließt sich der Kreis. Gefährlich wird nur der, der keinen oder kaum Stress empfindet ... da werden manchmal selbst Soziopathen kooperativ oder ziehen sich zurück ... glauben sie doch einen der ihren vor sich zu haben.

Gruß,
Tamara
monoma - 22. Sep, 21:58

kurz nur auf der durchreise, aber bingo!

"Zynisch könnte man sagen Soziopathen sind am Besten angepasst an eine neoliberale Welt - an eine Welt des Kampfes."

genau das ist es. die implikationen daraus sind gewaltig, aber wie gesagt - mehr in der nächsten zeit.

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