Claudia Troßmann (Gast) - 2. Okt, 21:23

Im Prinzip eine verlangsamte Exponentialfunktion in einem "geschlossenen System"

Die momentan vorherrschende Art des Wirtschaftens lässt sich eigentlich ganz gut mit "verlangsamter Exponentialfunktion" (Zins und Zinseszins) und Kondratjew-Zyklen erklären. Das ist schlichtweg der "Systemfehler". Ein weiterer und eigentlich wichtigerer Kritikpunkt wurde etwa von Riane Eisler in "The real wealth of nations" dargestellt. Ein dominatorisches System richtet nicht nur sich selbst zugrunde, sondern auch die daran Beteiligten, egal in welcher Position oder wo sie sich befinden. Das äußerst Dumme ist, dass es diesmal wirklich die ganze Welt umfasst. Marx war da schon auf der richtigen Spur, aber so ganz begriffen hat er es nicht. Denn wer das Wichtgste ignoriert (Erhalt und Pflege der Erde, Natur und des MenschSeins, gewissermaßen eine höherentwickelte, vor allem kulturelle und spirituelle Subsistenzwirtschaft im Idealfall, als realisierbare Utopie), es als gegeben (gratis) und dann noch in einem Privatisierungswahn kommerzialisieren will, stößt an die Grenzen.
Ich bin sehr neugierig, ob der weise Mensch oder der Narr sich durchsetzt. Erstere wären mir lieber. Aber bei der Dummheit war sich ja schon Einstein nicht sicher. ;-)

- ein Gedankensprung und doch keiner

… diese Art des Wirtschaftens ist einerseits eine "zivilisiertere Form" des Krieges, denn sie ernährt sich von der Idee "der andere Mensch sei böse" und andererseits lebt sie vom realen Krieg, Konflikt oder wie man es auch umschreiben mag. Es war, ist und bleibt millionenfacher Mord!!! Die Menschheit verballert ihren Wohlstand hier wie dort und wundert sich auch noch darüber.

"Trotz des heiligen Versprechens der Völker, den Krieg für alle Zeiten zu ächten, trotz der Rufe der Millionen: »Nie wieder Krieg!«, entgegen all den Hoffnungen auf eine schöne Zukunft, muss ich sagen: wenn das heutige Geldsystem, die Zinswirtschaft, beibehalten wird, so wage ich es, heute zu behaupten, dass es keine 25 Jahre dauern wird, bis wir vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg stehen!" - Silvio Gesell, Offener Brief an die Berliner Zeitung am Mittag, 1918 (Anmerkung: dachte ein wenig weiter als marx, aber so ganz durchdrang auch er es nicht. Trotzdem eine gedankliche Auseinandersetzung wert)

"Wir sollten ein riesiges Referendum abhalten, gleichzeitig auf der ganzen Welt, sogar in den finstersten Gegenden. Es ginge nur um eine einzige Frage: Wer ist dafür, nie wieder einen Krieg zu führen? Und jetzt überlegen Sie mal, wie diese Wahl wohl ausgehen würde! Das ist nicht nur ein alberner Traum, das wäre tatsächlich machbar. Aber nein, nicht mit den Politikern, die wir haben." - Jack Nicholson, www.sueddeutsche.de, 23. Januar 2008

Ich schätze mal, dass es etwa 5% gäbe, die immer noch Krieg führen wollten, aber die würde ich - schwarzer Humor - in die Stadien packen. :-(( ;-)

monoma - 3. Okt, 12:52

das mit der...

...verlangsamten exponentialfunktion verstehe ich nicht ganz - ich habe eher den eindruck einer ständigen exponentiellen beschleunigung - geld, konsum, ressourcen - die jetzt beginnt, mit den vorhandenen grenzen zu kollidieren. aber vermutlich verstehe ich dich auch etwas falsch?

und der olle kondratjew hat bei mir eine kleine hartnäckige stimme im hinterkopf ausgelöst, die mir sagt, nochmal etwas genauer bei deMause dessen verbindung von ökonomie und psychischer entwicklung zu studieren. da war jedenfalls was...trage ich demnächst mal vor.

zu gesell kann ich definitiv nix sagen, fehlt mir die grundlage. und ansonsten stimme ich dir zu, besonders bei diesem satz:

"Ein dominatorisches System richtet nicht nur sich selbst zugrunde, sondern auch die daran Beteiligten, egal in welcher Position oder wo sie sich befinden."

ja, die ganze geschichte hier ist hochgradig suizidal. und nicht nur im ökonomischen bereich.

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