Klaudia Siegmann (Gast) - 24. Apr, 10:00

Ich kann Ihren Inhalten zustimmen, soweit ich das überblicke. Ich bin nicht ganz so belesen wie Sie.

Was mir allerdings fehlt bei dem Händling dieser erschütternden Inhalte ist der nächste Schritt. Was tut man nun mit diesem Wissen? Hinnehmen? Aufzeigen und das war s ?

Wegen eigener Aufarbeitung bin ich mehrfach in Kontakt zu Trauer aus dem von Ihnen beschriebenen Zusammenhang gekommen. An meine Trauer. Wegen meinen Erlebnissen und meiner Taten. Das Gefühl auszudrücken ging ja noch. Nur die Reaktionen verschiedenster Gegenüber war bunt, um es mal neutral zu beschreiben. Es ist anscheinend für andere nur schwer auszuhalten, dem Leben solcher Gefühle beizuwohnen. Das ist aber für mich der nächste Schritt. Man kann nicht alles alleine mit sich ausmachen. Obwohl da auch schon vieles geht.

Menschen sind soziale Wesen mit Bedürfnissen. Um die Einsamkeit, in die wir (und unsere Eltern und Großeltern und Urgroßeltern und ...) als Kleinkinder stürzten, zu überwinden, braucht es auch mal andere. Das müssen nicht zwingend Therapeuten sein. Verstehen mit geöffnetem Herzen genügt, um mit mancher Trauer abzuschließen. Das ist dann wieder etwas, was man selber machen kann. Für wen anders. Erstaunlicherweise tun sich ähnlich geschädigte Menschen oft am schwersten mit der Solidarität untereinander.

monoma - 24. Apr, 14:21

anmerkungen

"Was mir allerdings fehlt bei dem Händling dieser erschütternden Inhalte ist der nächste Schritt. Was tut man nun mit diesem Wissen? Hinnehmen? Aufzeigen und das war s ?

das blog dient für mich selbst primär der intellektuellen aufarbeitung eigener wahrnehmungen, sowie dem teilen dieser aufarbeitung und in zweiter linie auch der vermittlung von mir wichtig erscheinendem wissen - ob das nun verschiedene theoretische ansätze sind, empirische beobachtungen oder persönliche wahrnehmungen anderer etc.
auf der basis können dann bestenfalls im realen leben veränderungsprozesse entstehen bzw. angestoßen werden - wissen ist dafür "nur" eine voraussetzung. aber eben auch eine nicht gering zu schätzende.

"Erstaunlicherweise tun sich ähnlich geschädigte Menschen oft am schwersten mit der Solidarität untereinander."

das nun finde ich überhaupt nicht erstaunlich - leider sind, wie schon früher an einigen stellen hier dargestellt, scham, minderwertigkeitsgefühle und allgemeines misstrauen sehr typische symptome der traumatischen matrix. wie sich diese auflösen, oder wenigstens auf ein erträgliches maß reduzieren lassen, ist eine schlüsselfrage für jede emanzipatorische bestrebung.
Klaudia Siegmann (Gast) - 25. Apr, 20:04

Gehört zur eigenen Aufarbeitung nicht auch die Reflektion des eigenen Handelns? Z. B. wenn man Umstände in seinem Leben hat, die man selber zugelassen hat und/oder regelrecht einläd ins eigene Leben, die sich destruktiv auswirken und die man da weiter duldet???

Wir sind nicht nur Opfer der Umstände. Das "Böse" geschieht mir nicht nur. Manches ist auch eine eigene Reaktivierung von traumatisierendem Mangel oder Schrecken. Ich lade Böses ein. Und DA hat man die Wahl, man kann andere Einstellungen entwickeln und aus solchem Selbstverletztendem rausgehn.

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