carlos (Gast) - 17. Mär, 10:38

emanzipation?

ich kann deine hoffnung das von den demos auch nur ein hauch von emanzipation ausgehen wird leider nicht teilen. augenscheinlich ist es doch die nunmehr typische "deutsche" krisenbewältigung, die dort gefordert werden soll. wenn von "demokratischer kontrolle" , also dem intervenieren des staates als krisenlösung die rede ist, und die verfassers des aufrufs, wie es scheint, der meinung sind, dass wenn diese "kontrolle" schon da gewesen wäre, es nicht zu der krise gekommen wäre, dann ist das doch nicht mehr und nicht weniger als die forderung nach der durchsetzung des "autoritären" kapitalismus von der straße. da wird kein bischen an der kapitalistischen verfasstheit der reproduktion gekratzt. einigkeit besteht dann auch darin das die krise ja eigentlich ein "amerikanisches" problem sei, bzw. "gier und verantwortungslosigkeit" bei sog. managern sollen doch bitteschön in schranken gewiesen werden, und dann laufe die karre wieder wie geschmiert.
von dem fiesen zynismus der dahinter steckt das "WIR" nun wirklich nicht für diese krise zu "zahlen" haben, während viele millionen menschen nicht die geringste chance auf ein halbwegs erträgliches leben haben, ganz zu schweigen.
wenn dann wie letztes wochenende bereits wieder "Yuppie"-karren brennen und Mc Donalds "entglast" wird, wird sich zeigen was vom deutschen mob zu erwarten ist. da wird noch jede nationale stimmungsmache und jedes personifizierte feinbild aufgegriffen.
naja. die feuchten träume des" wirschaftsirren" hans werner sinn von einem kapitalismus in dem endlich "nicht mehr jeder machen kann was er will" werden von gewerkschaften und politik realisiert und das in dem festen glauben man wäre sonstwie antikapitalistisch und kritsich usw.

monoma - 17. Mär, 19:41

@carlos

ehrlich gesagt ist dein kommentar für mich ein klassisches beispiel für verbalradikales linkes genöle, bei dem sich die derart nölenden dann beruhigt auf die position des nichts-tun-wollens-weil-eh-alles-scheisse-und-ich-hab-recht zurückziehen - deine positionen zu ende gedacht, dürfte hier nichts und niemand irgendwelche aktionen egal zu welchen themen machen, weil alle im falschen und kapitalaffirmativen bewußtsein existieren. vielleicht nimmst du mal zur kenntnis, dass es sich erstens um bündnis-demonstrationen handelt und der allgemeine aufruf teil des damit zusammenhängenden und durchaus üblichen - auch wenn ich das bedauerlich finde - minimalkonsenses ist; und das es zweitens inzwischen sehr viele verschiedene aufrufe aus fast allen beteiligten spektren gibt, von denen ich einige durchaus unterschreiben würde, weil sie inhaltlich durchaus das nötige ausdrücken (gibt´s auf den mobilisierungsseiten nachzulesen).

wir leben hier nun mal in einem psychosozialen entwicklungsland mit einer horrorgeschichte und allen daraus resultierenden folgen, aber das heisst eben vor allem harte arbeit, wenn man hier tatsächlich strukturen zum tanzen bringen will, wenn dir das zu anstrengend ist, dann sagt das auch so, aber bemäntel das dann nicht mit so einem - ja, gejammer.
herr in. (Gast) - 17. Mär, 21:46

Wie verhalten?

Hallo,

ich teile die Richtung deiner Argumentation, Monoma. Es stimmt, dass die Linksradikale tendenziell Schreibtischtäter sind. Es stimmt, dass das nicht richtig ist.

Wie aber verhalten? Die Schreibtischtäter sind sich immerhin der Komplexität bewusst und der Ruf nach Theorie ist nicht falsch. Muss maa nicht erst einmal wissen, was falsch läuft? Diese Reserviertheit ist wohl das einzig positive Ergebnis des Realsozialismus. Das bedeutet keinen Rückzug. Es bedeutet aber der Vernunft gegenüber dem Aktionismus unbedingt Vorzug zu geben.

Was soll denn deiner Meinung nach getan werden? Ich bin nicht gegen politische Aktion. Solidarität mit Illegalisierten, Überflüssigen oder irgendeine konkrete Aktion in diesem Sinne ist richtig. Aber wie soll denn das Ganze erreicht werden? Wie soll man denn die Hegenomie brechen? Robert Zion hat sehr leicht reden davon, dass man die Definition von Freiheit nicht dem Feind überlassen sollte. Er verkehrt damit aber doch die Machtverhältnisse. "Die Linke" hat sich wohl kaum dazu entschieden, es den Anderen zu überlassen. Robert Zin versteckt mit diesem Herumgelaber die eigentliche Frage!

Es ist alles vielleicht doch nicht so einfach,
Herr In.
carlos (Gast) - 17. Mär, 21:58

hmm

find ich jetzt etwas kindisch, wie du auf meine kritik reagierst, so wie..dann spiel halt nicht mit. kannst du dir vielleicht vorstellen das ich mehr im sinn hab als mich zurückzulehnen und zuzuschauen..?
ich find den aufruf an sich auch garnichtmal so schlecht, abgesehen von dem geschnipsel..aber innhaltliche punkte von wegen warenform und profit-wachstumszwang usw. - super! aber ich denke man muss doch im auge behalten dass wichtige teile des bündnissen ganz klar auch ein "teil des problems" sind..ich befürchte deshalb eine instrumentalisierung wie beschrieben. um evt. wirklich relevante "bewegungen" zu bewirken sollte man dieser instrumentalisierung von vornherein entgegen wirken, sich zumindest darauf einstellen.
so in die richtung geht mein anliegen zum einen.
andererseits halt die widerliche suche nach schuldigen, da hört dann bei mir in der tat die bereitschaft zu kompromissen auf, denn mit solchen leuten wirds keine befreiung geben. die haben nur eins im sinn..

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