kontext 8: indirekte verbindung posttraumatischer zustände mit autismus?
zufällig bin ich über diese zusammenfassung eines bloggers gestolpert, die dieser wohl zur illustration einer ganz anderen geschichte genutzt hat - und trotzdem ist da etwas sehr wichtiges gut erfaßt:
"In Krisen zeigen die meisten Menschen Abwehr- und Fluchtreaktionen, die aus der Tierwelt übernommen sind. Der Herzschlag beschleunigt sich, die Muskeln spannen sich, das Gehirn wird bis auf vegetative Funktionen abgeschaltet. Leider führt das manchmal dazu, dass wir uns in einer Krise, die weder durch Angreifen noch durch Flucht gelöst werden, absolut irrational verhandeln. Wir operieren mit einem IQ auf Höhe der Zimmertemperatur. Unter anderem werden Emotionen, die instinktiv durch Körpersprache vermittelt werden, nicht mehr erkannt. Man wird für kurze Zeit zum Autisten."
temple grandin - siehe hier - führt ihren eigenen erfolg in ihrem beruf u.a. darauf zurück, dass sie sich perfekt in tierisches bewußtsein hineinversetzen könne, da sie selbst z.t. in diesem kontext funktionieren würde.
der traumaforscher und -therapeut peter levine geht in seinem ansatz von folgendem aus:
"Es beruht auf Verhaltensbeobachtungen in der Tierwelt. Der zugrunde liegende biologische Mechanismus geht auf das Jäger-Beute-Verhalten zurück, einen ursprünglichen Reiz-Reaktions-Zyklus mit grundsätzlich drei Optionen: Flucht-, Angriff- und Totstell-Reflex.
Tiere in freier Wildbahn sind zwar häufig lebensbedrohlichen Gefahren ausgesetzt, werden jedoch nicht nachhaltig traumatisiert, da sie über angeborene Mechanismen verfügen, die es ihnen ermöglichen, die hohe, im Überlebenskampf mobilisierte Stress-Energie wieder abzubauen. Zwar sind wir Menschen mit grundlegend gleichen Regulationsmechanismen ausgestattet, doch wird die Funktionsfähigkeit dieser instinktgeleiteten Systeme häufig durch den „rationalen“ Teil unseres Gehirns gehemmt und außer Kraft gesetzt.
Dies kann bei uns Menschen dazu führen, dass die vom Körper im Alarmzustand bereit gestellte Überlebensenergie vom Nervensystem nur unvollständig oder verzögert aufgelöst wird. Der Organismus reagiert in der Folge weiterhin auf die Bedrohung der Vergangenheit. In diesem Falle sind die in der Gegenwart zu beobachtenden Reaktionsweisen, Verhaltensmuster, Überzeugungen, Gedanken und Gefühle der Person oft noch mit den erschreckenden Erfahrungen der Vergangenheit gekoppelt."
mein eigener eindruck läuft auf ähnliches hinaus, wenn sich zum beispiel eine ständige erregung des vegetativen nervensystems, dissoziative phänomene, selbstverletzende aktionen sowie verlust an weltvertrauen insgesamt mit einer grundsätzlichen isolation als folge sowohl bei menschen mit ptbs-diagnose als auch autistInnen wiederfinden lassen. möglicherweise lässt sich über die oben thematisierte verbindung einiges besser verstehen.
und überlegen Sie einmal, wie´s eigentlich in hierarchisch strukturierten gesellschaften wie unserer mit der nur oberflächlich kontrollierten und verwalteten gewalt aussieht.
"In Krisen zeigen die meisten Menschen Abwehr- und Fluchtreaktionen, die aus der Tierwelt übernommen sind. Der Herzschlag beschleunigt sich, die Muskeln spannen sich, das Gehirn wird bis auf vegetative Funktionen abgeschaltet. Leider führt das manchmal dazu, dass wir uns in einer Krise, die weder durch Angreifen noch durch Flucht gelöst werden, absolut irrational verhandeln. Wir operieren mit einem IQ auf Höhe der Zimmertemperatur. Unter anderem werden Emotionen, die instinktiv durch Körpersprache vermittelt werden, nicht mehr erkannt. Man wird für kurze Zeit zum Autisten."
temple grandin - siehe hier - führt ihren eigenen erfolg in ihrem beruf u.a. darauf zurück, dass sie sich perfekt in tierisches bewußtsein hineinversetzen könne, da sie selbst z.t. in diesem kontext funktionieren würde.
der traumaforscher und -therapeut peter levine geht in seinem ansatz von folgendem aus:
"Es beruht auf Verhaltensbeobachtungen in der Tierwelt. Der zugrunde liegende biologische Mechanismus geht auf das Jäger-Beute-Verhalten zurück, einen ursprünglichen Reiz-Reaktions-Zyklus mit grundsätzlich drei Optionen: Flucht-, Angriff- und Totstell-Reflex.
Tiere in freier Wildbahn sind zwar häufig lebensbedrohlichen Gefahren ausgesetzt, werden jedoch nicht nachhaltig traumatisiert, da sie über angeborene Mechanismen verfügen, die es ihnen ermöglichen, die hohe, im Überlebenskampf mobilisierte Stress-Energie wieder abzubauen. Zwar sind wir Menschen mit grundlegend gleichen Regulationsmechanismen ausgestattet, doch wird die Funktionsfähigkeit dieser instinktgeleiteten Systeme häufig durch den „rationalen“ Teil unseres Gehirns gehemmt und außer Kraft gesetzt.
Dies kann bei uns Menschen dazu führen, dass die vom Körper im Alarmzustand bereit gestellte Überlebensenergie vom Nervensystem nur unvollständig oder verzögert aufgelöst wird. Der Organismus reagiert in der Folge weiterhin auf die Bedrohung der Vergangenheit. In diesem Falle sind die in der Gegenwart zu beobachtenden Reaktionsweisen, Verhaltensmuster, Überzeugungen, Gedanken und Gefühle der Person oft noch mit den erschreckenden Erfahrungen der Vergangenheit gekoppelt."
mein eigener eindruck läuft auf ähnliches hinaus, wenn sich zum beispiel eine ständige erregung des vegetativen nervensystems, dissoziative phänomene, selbstverletzende aktionen sowie verlust an weltvertrauen insgesamt mit einer grundsätzlichen isolation als folge sowohl bei menschen mit ptbs-diagnose als auch autistInnen wiederfinden lassen. möglicherweise lässt sich über die oben thematisierte verbindung einiges besser verstehen.
und überlegen Sie einmal, wie´s eigentlich in hierarchisch strukturierten gesellschaften wie unserer mit der nur oberflächlich kontrollierten und verwalteten gewalt aussieht.
monoma - 4. Okt, 19:23