Quirinus (Gast) - 2. Dez, 08:55

Ja, leider. Aber dennoch ist es nötiger denn je, auch an Anstand & Moral zu appellieren, um daran zu erinnern, daß es dergleichen durchaus gibt: sogar in unserer längst von Borderlinern dominierten Gesellschaft. Deren Verwahrlosung nämlich wird immer weiter um sich greifen, je weniger Eltern ihren Kindern beibringen, und zwar notfalls mit Strenge! was meine Mutter mich gelehrt hat: Das tut man nicht. Punktum. Keine Diskussion. Antisoziales Verhalten muß geächtet werden. Denn: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Punktum. Keine Diskussion. Schluß mit dem bequemen Laissez-faire der 70er Jahre, das sich als kritisches Hinterfragen maskiert und zur allgemeinen Verwahrlosung beigetragen hat.

monoma - 2. Dez, 10:13

hm - das ist allerdings ein schmaler grat,...

...auf dem Sie da wandeln - aber das ist Ihnen vermutlich klar?

...je weniger Eltern ihren Kindern beibringen, und zwar notfalls mit Strenge! was meine Mutter mich gelehrt hat: Das tut man nicht. Punktum. Keine Diskussion.

das könnte so, wie´s da steht, auch von vielen menschen als kompatibel mit den ansichten des neulich hier zitierten generalstaatsanwaltes von berlin empfunden werden, und wie ih dazu stehe, sollte klar sein. ich würde Ihre worte übersetzen in "grenzen ziehen", und zwar a) bestimmt, b) liebevoll, c) ohne gewaltanteile (das ist imo entscheidend, denn sonst werden Sie unfehlbar individuen bekommen, die sich zwar rein äusserlich "korrekt" verhalten können, aber innerlich mehr oder weniger von wut und rachegelüsten bestimmt sind - damit wäre buchstäblich nichts gewonnen!), und d) kann das altersgemäß durchaus mit verständlichen erklärungen gekoppelt sein.

dazu sehe ich das problem, dass definiert werden muss, was antisoziales verhalten heute eigentlich ausmacht - das, was z.b. manager und politiker heute in großem maßstab praktizieren, fällt vielleicht für Sie und mich darunter, gilt aber immer noch weiten teilen der bevölkerung als "normal, respektabel und erstrebenswert" - während z.b. politischer widerstand dagegen real kriminalisiert und als "antisozial" begriffen wird.

und wenn Sie diese aspekte nicht berücksichtigen, werden Sie sich schneller, als Ihnen lieb sein kann, in sehr seltsamen koalitionen wiederfinden.
Morgaine (Gast) - 2. Dez, 11:07

Grenzen ziehen in der Erziehung? Ja. Und diese gleichzeitig erklären. Wenn das nicht getan wird, führt das nämlich zur autoritären Persönlichkeit, die sich bedingungslos unterwirft oder zum o.g. Borderliner, der immer wieder versuchen wird, diese Grenzen zu sprengen, um a) sie überhaupt zu erkennen und b) sie zu überschreiten, weil er deren Existenz nicht anerkennt. Grenzen erklären heißt aber gegenüber einem älter werdenden Kind auch, diese Grenze in Frage stellen zu lassen. Ein schmaler Erziehungsgrad, denn wir wollen ja die starken Persönlichkeiten, die sich nicht dem Irrsinn beugen.
Quirinus (Gast) - 2. Dez, 23:15

Guter monoma,

vergessen Sie nicht, daß eine pointierte Bemerkung nichts weiter ist als das; und glauben Sie nicht, Leute, die solche Bemerkungen machen, könnten nicht differenziert denken. Gerade Leute, die es können, haben oft ein gewisses Vertrauen in die Intelligenz ihrer Online-Leser, setzen also voraus, nicht für dumm gehalten zu werden, ergo nicht immer wieder erklären zu müssen, was andere schon tausendfach erklärt und auch Sie wieder erklärt haben. Möge es denen nützen, die's noch nicht wissen. Ich aber weiß es und lebe sogar danach. Also, machen Sie sich um mich keine Sorgen.

In diesem Sinne grüßend:

Quirinus.
monoma - 2. Dez, 23:40

werter herr quirinus,

...sooo gut kennen wir uns denn doch nicht, als das ich bestimmte bemerkungen Ihrerseits sofort mit ihren implikationen - oder eben nichtimplikationen - verstehen würde. und ich denke, selbst Sie müssen zugeben, dass das wort "strenge" ohne weitere definition allerlei bedeuten kann. bei mir haben einige Ihrer sätze gewisse ungute 50er-jahre-assoziationen hervorgerufen. aber nach Ihren obigen worten bin ich beruhigt.

mfg
mo

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