mo (Gast) - 5. Dez, 13:06

nachtrag 2

ein überblick zur situation der verschiedenen gesellschaften mittel- und südamerikas mit schwerpunktsetzung auf das thema gewalt und ihre folgen bietet die verlinkte seite. auch, wenn schon 1999 geschrieben, ist hier vieles nach wie vor gültig. auszug:

"Im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Gewalt wurden neben den physischen Konsequenzen neue Erkenntnisse über die Folgen von Bürgerkriegen oder Militärdiktaturen in der "kollektiven Psyche" der betroffenen Gesellschaften vorgestellt. Auch Jahrzehnte nach den Bürgerkriegen oder Militärdiktaturen ist das "Trauma des Krieges" bzw. des Staatsterrors in Ländern wie Argentinien, Chile, El Salvador oder Uruguay noch immer lebendig. Deshalb stand eindeutig der Aspekt der Rekonstruktion der Gesellschaft nach Beendigung von Bürgerkrieg bzw. Gewaltherrschaft im Vordergrund der Beiträge und Diskussionen. Dabei wiederum konzentrierte man sich auf die Erinnerung an die Gewalt, wobei die Geschichte der Opfer als traumatisch nicht nur für diese selbst sondern für die betroffenen Gesellschaften gewertet wurde. Diese Traumas bedürften einer sozialen Behandlung. Die postautoritären Gesellschaften Lateinamerikas seien in Opfer und Täter fragmentierte Gesellschaften, in denen die Konstruktion eines kollektiven Gedächtnisses eine besondere Herausforderung und Notwendigkeit darstellt.

Mit den Symptomen des Terrors wurde, aus psychologischer Perspektive, die Geschichte der Opfer thematisiert. Hier wurde der Begriff des Traumas, als individuelles und kollektives Leiden, aufgegriffen. Trauma bedeute den psychischen Bruch der Persönlichkeit, von dem man zwar wisse, wann es beginne, nicht aber, wann es ende. Insofern könne man von einer "Traumatisierung in Sequenzen" sprechen, d.h. einem Traumatisierungsprozess, der bestimmte zeitliche Phasen beinhalte (z.B. Entführung - Konzentrationslager - Nachkriegszeit). Insbesondere in der Nachkriegs-Phase fände das Leiden der Opfer kein Ende. Von Politik und Gesellschaft würden sie zudem meist als rein klinische Fälle behandelt und damit als Kranke marginalisiert. Somit konvertiere das individuelle auch zu einem kollektiven, gesellschaftlichen Trauma, und die rein klinische Behandlung des Problems verdecke lediglich den gesamtgesellschaftlichen Schaden. Man müsse daher, so die Schlussfolgerung, den Terminus des "sozialen Traumas" in die soziale Analyse integrieren und die Kriegs- und Nachkriegsleiden nicht nur als individuelle sondern vielmehr kollektive gesellschaftliche Schäden behandeln."

jana (Gast) - 9. Dez, 20:24

kann es sein, dass a) die als "normal" und "legal" (was innerhalb dieser "legalität" alles so als "normal" angesehen wird, lässt sich u.a. hier nachlesen) wahrgenommenen ökonomischen strukturen zu einem großen teil diese anscheinende normalität durch simulative effekte einerseits und massenhaft verbreitete defekte bzw. defizitäre (z.b. durch dissoziationszustände) wahrnehmungsmodi innerhalb großer bevölkerungsteile andererseits produzieren?;


+++
übersetzt : kann es sein , daß das denken : höchstmögliche effiziens , schnellstmöglichstes , höchstmögliches ergebnis bei geringstem einsatz aller mittel (technik,mensch usw) , was heutzutage als normal und legal gilt, eben durch den einsatz dieses denkens und der ausbreitung dieses denkens erst zum allgemein-denken ("gut") wurde und nun als bestehend von den menschen als normalität wahrgenommen wird zum einen und alles daran gemessen wird und gemessen werden darf, wie auch im weiteren, die störungen im menschsein als soziales wesen nicht mehr wahrgenommen werden können, wie dauerweggetretensein, nichtselbstsein bzw- denken usw, weil bald schon institutionalisiert durch die legitimation des effizienzdenkens.
der mensch an sich ist keine maschine,also (wie allerdings menschengeschaffene maschinen ebensowenig ;-) ) ein effizientes wesen , es ist sogar weit störanfälliger als ein tier,denke ich,was wenigstens als sowas wie "selbstständigkeit" einzig oder v.a. durch seine instinke lebt, dies tier nimmt sich als existent wenigstens durch die wahrnehmbaren instinkte wahr (doppeltgemoppelt) , der mensch ist dazu mehr und mehr außerstande und dies effizienzdenken,-leben bringt ihn noch weiter weg von seinem instinktersatz,der kurtur nämlich. effizientes leben wurde nun als kulturelle errungenschaft derart als "ist" gesetzt, daß es nun wiederum, "um nicht ins chaos zu verfallen oder gar ohohoh "primitiv" zu werden wie irgendwelche urvölker", unter allen umständen verteidigt werden muß und je mehr es angegriffen,angezweifelt wird,desto extremer muß es gelebt werden,was abermals extremere störungen im menschlichen dasein des einzelnen hervorruft,was aber nicht wahrgenommen werden kann ...

schön wirr...ich sollt stichpunkte machen ;-)...

also :
ja




b) das diese ökonomischen strukturen einerseits sowohl ausdruck bestimmter bedürfnisse von als auch anziehungspunkt für menschen sind, die bevorzugt von einigen hier im blog thematisierten psychophysischen störungen betroffen sind?;

die einengung der gesamtstörung im menschlichen dasein unter dem alleinigen gesichtspunkt,der alleinigen vorherrschaft von effizienz auf störungen , wie bl oder nps oder..oder ...kann ich so nich stehenlassen !
falls du andere meinst,was sich als "blande" rumtreibt,laut maertz, ka, ich denke,damit läßt sich entweder nicht viel anfangen oder nur überreagieren im sinne von paranoid-werden dahingehend ;-)...
erstmal sind von der störung alle menschen betroffen,die nicht irgendwie sich so weit es geht außerhalb des effizienzdenkens,-lebens aufhalten können über lange zeit...
von der wahrnehmbaren störung,selbst von den normal-gestörten wahrzunehmenden störung würde ich behaupten,daß es sich um störungen auf grund der grenudgestörtheit handelt,was eben dann doch weiterführend dahin läuft,daß die erste,die grundstörung gesehen wird von dieser art besonders gestörten, das einzige problem,was dabei aber herrscht,menschen zu finden, die einem dabei helfen können+unterstützen können,diese grundstörung als solche anzuerkennen und sich dorthin zu entstören,worauf hin zumeist die störung der störung sich aufhebt langsam,da die voraussetzung fehlt ...
autsch...ja,komme lustig draufgrade,sorry...

ein "nein" zu der einengung,die durchschimmert,zumindest,wenn du die offiziell gestörten meintest ;-)..
lanzenbrechenmußjana ;-)

und das c) als eine zwangsläufige folge bei weitgehender bejahung der beiden obigen fragen nicht davon ausgegangen werden muss, dass eine im herkömmlichen sinne verstandene wirkungsvolle politische opposition gegen derartige strukturen nicht von den trägerInnen eben dieser strukturen als existenzielle bedrohung angesehen werden muss und dementsprechend bekämpft werden wird? (wobei der verlust von eigenen machtpositionen und materiellen privilegien imo eher als oberflächlicher grund angesehen werden muss, da das streben nach dem gerade erwähnten eigentlich nur verständlich wird bei kenntnis der möglichen psychophysischen schäden und deren möglichen kompensationsformen, die bei menschen so auftereten können).

zu c hatte ich was gesagt....

hmm, nur n empfinden-bild...

gen feminismus und psychoanalyse im kritisieren freuds,wie aber auch fortführen freund an seinen offenen stellen, wie auch den nachweislich fehlinterpretierten stellen seinerseits hatte vor "urzeiten" christiane oliviere n buch geschrieben, "jokastes kinder" , dies buch+was darin steht kann natürlich,zumindest heute von mir nicht als absolute wahrheit genommen werden,doch viel darin ist sehr,sehr wichtig...
nur übt sie darin,wie wohl auch in ihrem leben viel kritik an der feministischen bewegung,glaube,es ist aus den 50-ern , 60-ern .... und klar,absolut zurecht,finde ich...
ebenso an diesen freudianer oder gar noch extremeren auswüchsen gen psychoanalytiker-clique ....

was is passiert,wie lebte sie? sie hats n bissel eingeflochten ins buch und hier und da spürt man verletzungen , ihre , beim lesen, wie auch,zum glück empörung...
egal..
wo also stand diese frau da ?
sie stand nicht auf der herkömmlich akzeptierten seite,aber konnte auch nicht auf der "gegner"-seite stehen, denn die eine und die andre haben sich nur im (vor) zeichen,also eigendlich nur im m und w zeichen unterschieden, die mechanismen liefen auf beiden seite,kehrseiten von medailien....

daher meine frage,was für opposition du meinst?
ich bin da sehr vorsichtig nun immer,da ich für mich erkannt habe in daueropposition gelebt zu haben,egalworin...
sprich : eigendlich hab ich nur die kehrseite dessen gelebt,was mir ein graus war,deshalb unlebbar und auch absolut ungewollt ....doch ich hab nicht mich gelebt....
das is übertragbar auch gen politischer opposition oder anderweitiger,denke ich einfachmal...

so,nu erklärt und nicht-beantwortet oder wenn nunja, umständlich ;-)

lg
jana

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