ich möchte ihnen zu ihren scharfsinnigen schlussfolgerungen herzlich gratulieren!
als AS-betroffener kann ich begriffe wie "totalsimulation", das fehlen von "authentischer subjektiver biografie/zeit" an mir selbst in reinstform nachvollziehen. auch das bild der maske hinter der sich wieder eine maske verbirgt, oder ich würde es eher so beschreiben, daß maske neben maske in einem unerschöpflichen fundus (so viele, wie es eben menschen auf der welt gibt, mit denen man interagieren möchte) vorhanden ist, ist sehr treffend.
ich wurde erst vor ein paar monaten durch eine trennung von einer "geliebten" person und das vollkommene ausbleiben einer authentischen emotionalen reaktion meinerseits stutzig und nach einer intensiven beschäftigung mit AS und der anschließenden diagnose ist der grund für dieses ausbleiben sonnenklar. die tiefensimulation lebt ja vom spiegeln der emotion des/der anderen und in so einer situation (die andere person entzieht einem durch das sich-abwenden die basis für die spiegelung) versagt sie schlichtweg. daß es eine bedrohliche angelegenheit ist, da kann ich ihnen nur beipflichten.
da ich nicht in diese existenz hineinwachsen konnte (lebenslanges schauspiel, selbstverleugnung) ist mir jetzt quasi ein blick von aussen und von innen gleichzeitig auf das phänomen asperger vergönnt...
was mich bei der sicht der umwelt (und auch verharmlosenderweise bei manchen betroffenen selbst) auf das phänomen stört, ist, daß hier die wahrnehmungsebene an erster stelle steht, also das bild erzeugt wird, daß , könnte man die emotionen nur wahrnehmen (etwa durch training), es soetwas wie mitfühlen/mitempfinden geben könnte. das ist, kann ich ihnen aus eigener erfahrung sagen, kompletter schwachsinn. das liebenswerte bild vom menschen, der sich nicht zurechtfindet, weil er praktisch nur die "sprache" der anderen nicht versteht, greift viel zu kurz.
das bild highsmiths mit den augen in denen man nicht lesen kann ist sehr typisch auch für meine wahrnehmung, wenn auch so formuliert, daß ein außenstehender es nachvollziehen kann. man kann mit entsprechender sozialisation zwar schon sehr gut ablesen, ob das gegenüber traurig, nachdenklich, amüsiert etc. ist, was fehlt, und was diese „undurchdringlichkeit“, die man empfindet, ausmacht, ist, daß man in einem solchen moment eben denkt und nicht fühlt (abgesehen davon, daß man die augen vielleicht als schön empfindet).
oft werden in entsprechenden berichten/dokumentationen auch AS/NT-partnerschaften vorgeführt, die anscheinend zu beiderseitiger zufriedenheit „funktionieren“...dahinter steckt wohl die hoffnung, daß es für jeden ein happy-end geben kann, bzw. daß sich ein NT-mensch den umfang dieser empathielosigkeit aus dem eigenen empfinden heraus gott sei dank gar nicht vorstellen kann.
seit dieser „selbstdemaskierung“ ist sie für mich in jedem moment der kommunikation präsent und ich empfinde es fast als akt der gewalt, den menschen die zeit mit gesprächen über empfindungen zu stehlen, wenn sie mich ohnehin nicht berühren KÖNNEN...daß man das, mit allem was man hat, wollen kann steht ja auf einem anderen blatt und ist wohl auch eine starke triebfeder für die "simulation"...kaum ein „normaler“ mensch wird wohl so sehr den wunsch haben, mit anderen empfinden zu können, als einer, der es nicht kann (und einmal mit einer sehr empathischen person zusammengelebt hat)...
gratulation
als AS-betroffener kann ich begriffe wie "totalsimulation", das fehlen von "authentischer subjektiver biografie/zeit" an mir selbst in reinstform nachvollziehen. auch das bild der maske hinter der sich wieder eine maske verbirgt, oder ich würde es eher so beschreiben, daß maske neben maske in einem unerschöpflichen fundus (so viele, wie es eben menschen auf der welt gibt, mit denen man interagieren möchte) vorhanden ist, ist sehr treffend.
ich wurde erst vor ein paar monaten durch eine trennung von einer "geliebten" person und das vollkommene ausbleiben einer authentischen emotionalen reaktion meinerseits stutzig und nach einer intensiven beschäftigung mit AS und der anschließenden diagnose ist der grund für dieses ausbleiben sonnenklar. die tiefensimulation lebt ja vom spiegeln der emotion des/der anderen und in so einer situation (die andere person entzieht einem durch das sich-abwenden die basis für die spiegelung) versagt sie schlichtweg. daß es eine bedrohliche angelegenheit ist, da kann ich ihnen nur beipflichten.
da ich nicht in diese existenz hineinwachsen konnte (lebenslanges schauspiel, selbstverleugnung) ist mir jetzt quasi ein blick von aussen und von innen gleichzeitig auf das phänomen asperger vergönnt...
was mich bei der sicht der umwelt (und auch verharmlosenderweise bei manchen betroffenen selbst) auf das phänomen stört, ist, daß hier die wahrnehmungsebene an erster stelle steht, also das bild erzeugt wird, daß , könnte man die emotionen nur wahrnehmen (etwa durch training), es soetwas wie mitfühlen/mitempfinden geben könnte. das ist, kann ich ihnen aus eigener erfahrung sagen, kompletter schwachsinn. das liebenswerte bild vom menschen, der sich nicht zurechtfindet, weil er praktisch nur die "sprache" der anderen nicht versteht, greift viel zu kurz.
das bild highsmiths mit den augen in denen man nicht lesen kann ist sehr typisch auch für meine wahrnehmung, wenn auch so formuliert, daß ein außenstehender es nachvollziehen kann. man kann mit entsprechender sozialisation zwar schon sehr gut ablesen, ob das gegenüber traurig, nachdenklich, amüsiert etc. ist, was fehlt, und was diese „undurchdringlichkeit“, die man empfindet, ausmacht, ist, daß man in einem solchen moment eben denkt und nicht fühlt (abgesehen davon, daß man die augen vielleicht als schön empfindet).
oft werden in entsprechenden berichten/dokumentationen auch AS/NT-partnerschaften vorgeführt, die anscheinend zu beiderseitiger zufriedenheit „funktionieren“...dahinter steckt wohl die hoffnung, daß es für jeden ein happy-end geben kann, bzw. daß sich ein NT-mensch den umfang dieser empathielosigkeit aus dem eigenen empfinden heraus gott sei dank gar nicht vorstellen kann.
seit dieser „selbstdemaskierung“ ist sie für mich in jedem moment der kommunikation präsent und ich empfinde es fast als akt der gewalt, den menschen die zeit mit gesprächen über empfindungen zu stehlen, wenn sie mich ohnehin nicht berühren KÖNNEN...daß man das, mit allem was man hat, wollen kann steht ja auf einem anderen blatt und ist wohl auch eine starke triebfeder für die "simulation"...kaum ein „normaler“ mensch wird wohl so sehr den wunsch haben, mit anderen empfinden zu können, als einer, der es nicht kann (und einmal mit einer sehr empathischen person zusammengelebt hat)...