notiz: "Hikikomori"
keine ahnung, ob sich der begriff hier irgendwann durchsetzen wird - in japan jedenfalls hat er schon seit längerer zeit eine gewisse psychiatrisch-soziologische bedeutung:
(...)"Das japanische Gesundheitsministerium definiert als Hikikomori eine Person, die sich weigert, das Haus ihrer Eltern zu verlassen und sich für mindestens sechs Monate aus der Familie und der Gesellschaft zurückzieht. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Hikikomori für Jahre oder sogar Jahrzehnte in dieser selbst gewählten Isolation bleiben. Nach Schätzungen des Psychologen Saito Tamaki, der auch den Begriff prägte, dürfte es in Japan (ca. 127 Million Einwohner) mehr als 1 Million Hikikomori geben. Das Gesundheitsministerium gibt in einer vorsichtigeren Schätzung nur 50.000 Hikikomori an, ein Drittel davon älter als 30 Jahre.
Obwohl akuter gesellschaftlicher Rückzug in Japan Jungen und Mädchen gleichermaßen zu betreffen scheint, sind es aufgrund der unterschiedlichen gesellschaftlichen Erwartungen der japanischen Gesellschaft an Jungen und Mädchen vor allem Jungen, die mit ihrem Verhalten Besorgnis oder Aufmerksamkeit erregen. In Familien mit mehreren Kindern ist es am häufigsten der älteste Sohn."(...)
im weiteren verlauf des artikels wird verschiedenen und imo auch vermutlich zutreffenden hypothesen über die gründe dieses als den sozialen phobien zurechenbaren verhaltens raum gegeben:
(...)"Der durchschnittliche Hikikomori beginnt als Schulschwänzer (tōkōkyohi). Junge japanische Erwachsene fühlen sich von den hohen Erwartungen, die die Gesellschaft an sie hat, häufig überfordert. Versagensangst und das Fehlen eines ausgeprägten Honne und Tatemae (grob übersetzt die Fähigkeit, zwischen „öffentlichem Gesicht“ und „wahrem Ich“ zu unterscheiden und mit den täglichen Paradoxien des Erwachsenenlebens umzugehen) drängen sie in die Isolation. Die Gemeinsamkeit der Hikikomori, am Übergang von Jugend und Kindheit in die Welt der Erwachsenen zu scheitern, wird von vielen Psychologen mit dem Fehlen von Transformations- und Initiationsritualen im modernen, kapitalistischen Japan begründet."(...)
das "öffentliche gesicht" ließe sich hier auch mit simulierter maske vs. authentischem selbst übersetzen - und aus dieser sicht wäre die reaktion, zum hikikomori zu werden, eine irgendwie auch nachvollziehbare - wer will schon wirklich an all den blödsinnigen und v.a. destruktiven machtspielchen teilnehmen, mit denen sich große teile dieser angeblich intelligenten spezies die zeit vertreiben? (okay: die, die vielleicht gar nicht anders können, lasse ich hier mal außen vor).
warum ich überhaupt auf dieses thema komme? darum. auch das ist globalisierung.
(...)"Das japanische Gesundheitsministerium definiert als Hikikomori eine Person, die sich weigert, das Haus ihrer Eltern zu verlassen und sich für mindestens sechs Monate aus der Familie und der Gesellschaft zurückzieht. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Hikikomori für Jahre oder sogar Jahrzehnte in dieser selbst gewählten Isolation bleiben. Nach Schätzungen des Psychologen Saito Tamaki, der auch den Begriff prägte, dürfte es in Japan (ca. 127 Million Einwohner) mehr als 1 Million Hikikomori geben. Das Gesundheitsministerium gibt in einer vorsichtigeren Schätzung nur 50.000 Hikikomori an, ein Drittel davon älter als 30 Jahre.
Obwohl akuter gesellschaftlicher Rückzug in Japan Jungen und Mädchen gleichermaßen zu betreffen scheint, sind es aufgrund der unterschiedlichen gesellschaftlichen Erwartungen der japanischen Gesellschaft an Jungen und Mädchen vor allem Jungen, die mit ihrem Verhalten Besorgnis oder Aufmerksamkeit erregen. In Familien mit mehreren Kindern ist es am häufigsten der älteste Sohn."(...)
im weiteren verlauf des artikels wird verschiedenen und imo auch vermutlich zutreffenden hypothesen über die gründe dieses als den sozialen phobien zurechenbaren verhaltens raum gegeben:
(...)"Der durchschnittliche Hikikomori beginnt als Schulschwänzer (tōkōkyohi). Junge japanische Erwachsene fühlen sich von den hohen Erwartungen, die die Gesellschaft an sie hat, häufig überfordert. Versagensangst und das Fehlen eines ausgeprägten Honne und Tatemae (grob übersetzt die Fähigkeit, zwischen „öffentlichem Gesicht“ und „wahrem Ich“ zu unterscheiden und mit den täglichen Paradoxien des Erwachsenenlebens umzugehen) drängen sie in die Isolation. Die Gemeinsamkeit der Hikikomori, am Übergang von Jugend und Kindheit in die Welt der Erwachsenen zu scheitern, wird von vielen Psychologen mit dem Fehlen von Transformations- und Initiationsritualen im modernen, kapitalistischen Japan begründet."(...)
das "öffentliche gesicht" ließe sich hier auch mit simulierter maske vs. authentischem selbst übersetzen - und aus dieser sicht wäre die reaktion, zum hikikomori zu werden, eine irgendwie auch nachvollziehbare - wer will schon wirklich an all den blödsinnigen und v.a. destruktiven machtspielchen teilnehmen, mit denen sich große teile dieser angeblich intelligenten spezies die zeit vertreiben? (okay: die, die vielleicht gar nicht anders können, lasse ich hier mal außen vor).
warum ich überhaupt auf dieses thema komme? darum. auch das ist globalisierung.
monoma - 29. Aug, 13:44