daß ich über den Spielverderber dieses Blog entdeckt habe! Ich bin mit allem (Arno Grünscher Psychoanalyse folgenden) Interpretationen der Pschologie des Sebastian B. sehr einverstanden. Besonders gefallen mir die Geanken zum gesellschaftlichen Konzept des Amok als Mittel zur Abwehr der Einsicht in die eigentlich "kranke" Gesellschaft. Und besonders gefällt mir auch die Interpretation von Huellebecqs "Ausweitung der Kampfzone". Ich erinner mich, daß mir das Buch damals sehr gefallen hat und ich wütend war auf die Abwehr der Literaturkritik, die es nicht als gesellschaftlichen Befund gelesen haben wollte, sondern als "verdorbenes Produkt", das nicht zur "schönen" Literatur zu zählen sei. Mir fällt dazu noch ein anderes Buch ein: Peter Hoeg, "Der Plan von der Abschaffung des Dunkels." In diesem Roman wird die Geschichte dreier hochsensibler und intelligenter Kinder entfaltet, die an den Widersprüchen der Realität und den Double Binds der sie beschulenden Erwachsenen leiden. Sie versuchen, hinter die Widersprüche zu kommen und "forschen" gemeinsam daran. Mit ihren Forschungen bringen sie nicht nur die Schulroutine durcheinander, sondern natürlich auch sich selbst in Gefahr. Einer überlebt das nicht - er zündet sich selbst an. Der zweite gelangt in eine Besserungsanstalt, aus der er nur schwer wieder herauskommt. Die dritte übersteht den Clash einigermaßen unbeschadet, aber auch nur, weil sie im pädagogisch/psychologischen Blick der Lehrer nicht als "krank" gegolten hatte. Ein unglaublich gutes Buch!
Wie schön,
erstmal...
es beruhigt mich in gewisser hinsicht, dass ich mit meinem eindruck von der "kampfzone" augenscheinlich nicht alleine dastehe.
aber mir ist gerade nicht so recht klar, wo ich mit arno gruens hilfe die psyche des sebastian b. interpretiert hätte ;-)