monoma - 5. Feb, 13:19

nachträge

und zwar einige:

- zunächst habe ich ärgerlicherweise den hinweis auf das nettblog vergessen, dem ich den hinweis auf den artikel zum "happy slapping" verdanke. hiermit nachgeholt.

- dann zum thema "zur falschen zeit am falschen ort": ich habe die vermutung, dass sich da neben der bereits erwähnten information - den täterInnen sind reale menschen aufgrund ihrer wahrnehmungsschädigungen egal - noch mindestens eine andere entschlüsseln lässt, die aber viel schwerer fassbar erscheint bzw. auch stark mißverständlich erscheinen könnte.

und zwar geht es um die schon fast ironische art und weise der gerechtigkeit, die sich dort aus einer bestimmten perspektive finden lässt. was ich meine? in kürze das hier: genauso, wie wir letztlich alle für die art und weise unserer kollektiven lebensumstände (und eben auch für mögliche destruktive arten und weisen) verantwortlich sind, kann es bei mißachtung dieser kollektiven verantwortlichkeit eben auch dazu kommen, dass jemand - trotz ganz persönlicher "unschuld" - zur falschen zeit am falschen ort von genau den konsequenzen solcher negativer lebensweisen eingeholt wird.

klar, was ich meine? es gibt keine "freien zonen" mehr, in denen unschuld vorhanden ist. jede/r, auch Sie und ich, können auf genauso brutale und v.a. willkürliche weise zum opfer werden, wie es jeden tag bspw. in den kriegszonen dieser welt - oder auch mit pech an der nächsten straßenecke - zu beobachten bzw. zu ereleben ist. die allgemeine destruktion fordert auf die genauso willkürliche und allgemeine weise ihre opfer, wie sie ständig seitens der globalen "eliten" und ihrer (un-)freiwilligen helfershelferInnen gefordert werden. und während die "eliten" sich mittels ihrer materiellen möglichkeiten (noch) verschanzen können, gilt das für den großen "rest" der menschheit nicht (mehr).

aus einer bestimmten perspektive lässt sich eine art mitverantwortung sehen: wenn sich immer mehr menschen darauf beschränken, ihre anscheinend "privaten" dinge regeln und nur noch diese leben zu wollen, geben sie gleichzeitig ihre potenzielle mitwirkung am "öffentlichen" auf, von dem aber jede/r nichtsdestotrotz ein teil bleibt. und eben deshalb auch destruktiven entwicklungen, die aus und in diesem raum passieren, passiv ausgesetzt bleibt. es gibt daher eine gewisse konsequenz in der anscheinenden "wahllosigkeit", die direkt aus diesem verzicht auf mitwirkung entspringt.

als metapher: wer sich dafür entscheidet, die steigende flut vor den bereits leck geschlagenen deichen zu ignorieren und sich auf das auf- und abdrehen des persönlichen wasserhahns beschränken will, braucht sich nicht darüber zu wundern, irgendwann selbst bis zum hals im nassen zu stehen.

- langeweile: dazu fielen mir noch jene immer mal wieder zu lesenden "erklärungen" besonders zu angeblich "unerklärlichen" gewalttaten ein, bei denen den tätern öfter eben "langeweile" als motiv attestiert wird. in der form ist das eine nullerklärung - oder könnten Sie einen zwingenden grund benennen, warum ein gelangweilter mensch ausgerechnet destruktiv handeln müsste? er/sie könnte genauso gut ein bild malen, musik machen bzw. hören, sich den rücken kraulen lassen oder jemand anders kraulen etc.

kurz: es geht hier keinesfalls um eine gewöhnliche langeweile. sondern eher um eine existenzielle, die aus der oben beschriebenen besonderen psychophysischen konstellation entsteht.

- sinnlosigkeit: ergänzend sei angemerkt, dass unter lebensumständen, die sehr stark von objektivistischen umständen geprägt sind, das gerade ein ernstes problem für psychophysisch relativ gesunde menschen werden kann - sie sind nicht kompatibel genug.

Wednesday - 5. Feb, 17:49

Der Überfluß ist die Mutter der Langeweile

kurz: es geht hier keinesfalls um eine gewöhnliche langeweile. sondern eher um eine existenzielle, die aus der oben beschriebenen besonderen psychophysischen konstellation entsteht.

Ist mir gar nicht aufgefallen; ich bin gleich von der existentiellen Langeweile ausgegangen. Tja.

„Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung.“ B. Pascal
monoma - 6. Feb, 22:30

das ist...

... eine richtige wahrnehmung - und gleichzeitig wird sie zur falschen, wenn sie als beschreibung einer angeblichen menschlichen konstante verstanden wird.

„Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung.“ B. Pascal

die "schwärze, traurigkeit, der kummer, der verzicht und die verzweiflung" sind produktionen von herrschaftsverhältnissen, die genau darüber ihre fortexistenz sichern (und da glaube ich nicht, dass ich dir etwas neues erzähle)

boah, hab ich mittlerweile eine wut auf das, was hier abläuft...

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