sansculotte (Gast) - 22. Mär, 13:14

Danke

Die Wichtigkeit pränataler Erfahrungen kann gar nicht genug herausgestellt werden. Pränatales Erleben ist sozusagen "kollektive Erinnerung" und die Matrize und Blaupause für alle weiteren emotionalen und physischen Aktivierungsmuster. Als kollektive Erinnerung fließt das Pränatale in unsere Erzählungen und Geschichten, Sagen, Mythen und Märchen ein: dies sogar in Medien, in denen wir es nicht vermuten würden. Wenn etwa der unscheinbare Clark Kent sich in eine Telefonzelle (Uterus) zurückzieht und dort zu "Superman" wird, dann vollzieht er eine regressive Transformation, verwandelt sich in der Sicherheit der Gebärmutter in einen "omnipotenten" Fötus. Auch in dem uns selbstverständlichsten Medium, der Sprache, bedienen wir uns Bilder, die auf die Erfahrung der Geburt hinweisen: wenn uns etwa "alles zu eng wird" und wir "ausbrechen möchten", dann beschreiben wir die Situation des Kindes unmittelbar vor der Geburt.

Leider hat die moderne Apparatemedizin bislang wenig Rücksicht auf die Empfindungen des Fötus und Säuglings genommen (damit ist noch lange nicht gesagt, dass traditionellere Verfahren hier rücksichtsvoller wären). Ein klinisch-kalter Umgang mit dem Ungeborenen und die dazugehörige Geburtenpraxis, bei der verletzliche Föten in einen kalten Raum mit grellem Licht entbunden und danach vielleicht sogar noch von der Mutter getrennt werden, beeinträchtigen und beschädigen die grundsätzlichen emotionalen und somatischen Muster einen Menschen oft lebenslang. Es steht zu vermuten, dass die Erfahrung dieses Umgangs eine ganze Generation geprägt hat und in der Errichtung einer klinisch-kalten und sterilen Geschäfts- und Arbeitswelt wiederinszeniert wird.

Mit dieser ersten Andeutung und einem Buchtipp (Ludwig Janus: Wie die Seele entsteht) bedanke ich mich noch einmal für das Aufgreifen dieses Themas, das allzu oft im Hintergrund bleibt, vielleicht weil es selbst den großen Hintergrund unseres Lebens darstellt.
gruß, s

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