Es gibt übrigens auch einen erwachsenen oder bewussten Umgang mit dem "biologischen Phänomen" der Angst. Dazu ist es allerdings nötig, diese erst einmal bis zur Neige auszukosten.
In den alten Gesellschaften gab es zu dem Zweck ja die Übergangsriten. Beim Erwachsenwerden-Ritual wurden die Kandidaten denn auch häufig in Todesnähe gebracht, die Rettung des zu Tode Geängstigten durch Aufnahme in die Gesellschaft ist aber ebenso Bestandteil des Rituals.
Heutzutage machen wohl nur noch ein paar Aussenseiter solche Erfahrungen, meistens durch zufällige Erlebnisse, die auch nur einige ebenso zufällig meistern. Angstfrei oder so etwas ist man danach aber natürlich nicht, aber wenigstens versteht man um was es sich dabei eigentlich handelt und kann weitgehend bewusst über sich bestimmen.
Die crux an der gesellschaftlichen Perspektive ist natürlich, dass die "westliche" Gesellschaft bisher weitgehend darauf basiert hat, ihre Mitglieder durch Angst zu disziplinieren und zu unterwerfen. Getragen wurde das bisher durch den wirtschaftlichen Erfolg des Ganzen, man wird sich aber in Zukunft ganz anderen Kategorien des Selbstbewusstseins zu stellen haben da längst nicht alle menschlichen Gemeinschaften dieser Welt auf diese Weise funktionieren.
Wednesday (Gast) - 22. Mai, 07:10
> Heutzutage machen wohl nur noch ein paar Aussenseiter solche Erfahrungen
Daran habe ich erhebliche Zweifel, abgesehen davon daß viele Teenager Grenzerfahrungen suchen; Angsterfahrung machen wir ja immer wieder, Todesangst erleben mehr Menschen bewusst als einem lieb sein dürfte, und diese alten Riten finde ich mehr als zweifelhaft. Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, nein danke.
In den alten Gesellschaften gab es zu dem Zweck ja die Übergangsriten. Beim Erwachsenwerden-Ritual wurden die Kandidaten denn auch häufig in Todesnähe gebracht, die Rettung des zu Tode Geängstigten durch Aufnahme in die Gesellschaft ist aber ebenso Bestandteil des Rituals.
Heutzutage machen wohl nur noch ein paar Aussenseiter solche Erfahrungen, meistens durch zufällige Erlebnisse, die auch nur einige ebenso zufällig meistern. Angstfrei oder so etwas ist man danach aber natürlich nicht, aber wenigstens versteht man um was es sich dabei eigentlich handelt und kann weitgehend bewusst über sich bestimmen.
Die crux an der gesellschaftlichen Perspektive ist natürlich, dass die "westliche" Gesellschaft bisher weitgehend darauf basiert hat, ihre Mitglieder durch Angst zu disziplinieren und zu unterwerfen. Getragen wurde das bisher durch den wirtschaftlichen Erfolg des Ganzen, man wird sich aber in Zukunft ganz anderen Kategorien des Selbstbewusstseins zu stellen haben da längst nicht alle menschlichen Gemeinschaften dieser Welt auf diese Weise funktionieren.
Daran habe ich erhebliche Zweifel, abgesehen davon daß viele Teenager Grenzerfahrungen suchen; Angsterfahrung machen wir ja immer wieder, Todesangst erleben mehr Menschen bewusst als einem lieb sein dürfte, und diese alten Riten finde ich mehr als zweifelhaft. Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, nein danke.