Zitat:
"und letztere begründung macht ebenso zum wiederholten male ein unheilvolles - und objektivistisches - prinzip deutlich, welches unsichtbar über der gesamten gesellschaft liegt: die letztlich nicht haltbare ideologie der abstrakten gleichheit aller menschen vor dem sog. "gesetz". der alte sinnige spruch vom gesetz, welches sowohl dem reichen wie dem armen verbietet, unter brücken zu schlafen, bringt das, was ich meine, gut auf den punkt.
es ist einfach -und zwar aufgrund der menschlichen neurophysiologischen bzw. allgemeinen psychophysischen eigenarten - nicht vertretbar und angemessen, überall den gleichen abstrakt-objektivistischen und fiktionalen maßstab anzulegen, ebenso wie das konstrukt der angeblichen verantwortlichkeit auf basis des angeblichen "freien willens"."
So abstrakt sind Ideale gar nicht, dienen sie doch mehr als Meßlatte, um die Entfernung zu einem wahrscheinlich niemals erreichbaren Ideal, zu messen. Manche Ideale können und sollen auch nicht erreicht werden. Auf das "abstrampeln" in die Richtung, darauf kommt es an....
"angeblich freier Wille" ?
Begibst Du Dich tatsächlich auf den Leim der Neurowissenschft, der biologischen Psychologie?
Schau Dir die Frage und das zu untersuchende Subjekt an.
"Hat der Mensch einen freien Willen"
Was ist das für eine Frage? Ein Frage der Biologie? Eine Frage der Naturwissenschaften? Eine Frage der Psychatrie?, etc. Ist es nicht eher eine erkenntnistheoretische Frage?
Wenn ich ein erkenntnistheoretische Frage stelle, dann untersuche ich auch mit erkenntnistheoretischen Mitteln. Genau das macht auch die Neurowisenschaft, die biologische Psychologie. Sie leugenen aber, erkenntnistheoretische Mittel zur Anwendung gebracht zu haben. Diese Verlogenheit sticht einem sofort ins Auge. Daher fragt sich, wozu sie denn dem Menschen einen freien Willen absprechen möchten. Eigentlich ganz einfach: indem ich dem Menschen den freien Willen abspreche und ihn biologisch deteminiere(Genetik) spare ich mir soziale Programme jeglicher Art. Das kommt dem konservativen und autoritären Charaktern in der Politik und Wirtschaft nur zu gelegen, und die Marionetten in den Neurowissenschaften und der biologischen Psychologie ereifern und überbieten sich in den Wiederholungen eines solchen Schwachsinns. Wenn Armut also vererbar ist, dann helfen auch keine sozialen Programme? Für so blauäugig hätte ich Dich nun doch nicht gehalten. Verstehen kann ich aber durchaus, das der neoliberlae Schleim, der überall zu finden ist, auch hier seine Wirkung entfaltet.
"Eigentlich ganz einfach: indem ich dem Menschen den freien Willen abspreche und ihn biologisch deteminiere(Genetik) spare ich mir soziale Programme jeglicher Art. Das kommt dem konservativen und autoritären Charaktern in der Politik und Wirtschaft nur zu gelegen, und die Marionetten in den Neurowissenschaften und der biologischen Psychologie ereifern und überbieten sich in den Wiederholungen eines solchen Schwachsinns. Wenn Armut also vererbar ist, dann helfen auch keine sozialen Programme?"
1. wenn das konstrukt des "freien willens", den ich lediglich für eine option - und als option genauso wie die verantwortlichkeit abhängig von den sozialen verhältnissen - halte, mit falschen argumenten angegriffen wird -warum sollte ich dann meine eigene position dazu grundsätzlich ändern? eher geht es doch dann darum, die eigene argumentationsgrundlage so deutlich kenntlich zu machen, dass es nicht zu derartigen verwechslungen - wie jetzt deinerseits - kommen kann. für dieses letztere kannst du mich berechtigt kritisieren, aber sonst?
2. vielleicht nochmal ein lesetipp speziell zum thema: von der (un-)möglichkeit des freien willens, perverser justiz, moral und einigem mehr. da lassen sich meine gedanken dazu etwas detaillierter nachlesen. das ich keinem "genetischen determinismus" hinterherlaufe, ebenso wenig einer verkürzten neurowissenschaftlichen argumentation dazu, sollte eigentlich ebenfalls durch diverse beiträge hier deutlich sein.
3. mich erstaunt andersherum folgendes: wenn du immer wieder die unheilvolle rolle von psycho-/soziopathen erwähnst, dann arbeitest du ausgerechnet mit einem diagnostischen modell für eine gruppe von menschen, bei denen gerade speziell und besonders keine rede von einem freien willen sein kann, weil sie dazu schlicht nicht die nötigen psychophysischen voraussetzungen besitzen (bei "nur" funktionell antisozialen, die vielleicht derart ein (postnatales) trauma re-inszenieren, gibt es zumindest abstufungen und die option, bei wiedererlangung der authentischen beziehungsfähigkeit auch mehr und mehr entscheidungsfreiheit im sinne des freien willens zu erlangen) . sie sind geradezu das extrembeispiel für einen nichtvorhandenen freien willen. das kann imo übrigens nicht als entschuldigung begriffen werden, wohl aber geht es - und muss es gehen - um ein verstehen der zugrundliegenden prozesse, um sie zukünftig präventiv verhindern zu können.
4. noch was: ich sehe in den neurowissenschaftlichen angriffen auf das willenskonstrukt durchaus ein emanzipatorisches potenzial liegen, welches ich nicht gewillt bin, aus furcht vor falschen verbündeten aufzugeben.
Was hat Dich denn geritten ?
Zitat:
"und letztere begründung macht ebenso zum wiederholten male ein unheilvolles - und objektivistisches - prinzip deutlich, welches unsichtbar über der gesamten gesellschaft liegt: die letztlich nicht haltbare ideologie der abstrakten gleichheit aller menschen vor dem sog. "gesetz". der alte sinnige spruch vom gesetz, welches sowohl dem reichen wie dem armen verbietet, unter brücken zu schlafen, bringt das, was ich meine, gut auf den punkt.
es ist einfach -und zwar aufgrund der menschlichen neurophysiologischen bzw. allgemeinen psychophysischen eigenarten - nicht vertretbar und angemessen, überall den gleichen abstrakt-objektivistischen und fiktionalen maßstab anzulegen, ebenso wie das konstrukt der angeblichen verantwortlichkeit auf basis des angeblichen "freien willens"."
So abstrakt sind Ideale gar nicht, dienen sie doch mehr als Meßlatte, um die Entfernung zu einem wahrscheinlich niemals erreichbaren Ideal, zu messen. Manche Ideale können und sollen auch nicht erreicht werden. Auf das "abstrampeln" in die Richtung, darauf kommt es an....
"angeblich freier Wille" ?
Begibst Du Dich tatsächlich auf den Leim der Neurowissenschft, der biologischen Psychologie?
Schau Dir die Frage und das zu untersuchende Subjekt an.
"Hat der Mensch einen freien Willen"
Was ist das für eine Frage? Ein Frage der Biologie? Eine Frage der Naturwissenschaften? Eine Frage der Psychatrie?, etc. Ist es nicht eher eine erkenntnistheoretische Frage?
Wenn ich ein erkenntnistheoretische Frage stelle, dann untersuche ich auch mit erkenntnistheoretischen Mitteln. Genau das macht auch die Neurowisenschaft, die biologische Psychologie. Sie leugenen aber, erkenntnistheoretische Mittel zur Anwendung gebracht zu haben. Diese Verlogenheit sticht einem sofort ins Auge. Daher fragt sich, wozu sie denn dem Menschen einen freien Willen absprechen möchten. Eigentlich ganz einfach: indem ich dem Menschen den freien Willen abspreche und ihn biologisch deteminiere(Genetik) spare ich mir soziale Programme jeglicher Art. Das kommt dem konservativen und autoritären Charaktern in der Politik und Wirtschaft nur zu gelegen, und die Marionetten in den Neurowissenschaften und der biologischen Psychologie ereifern und überbieten sich in den Wiederholungen eines solchen Schwachsinns. Wenn Armut also vererbar ist, dann helfen auch keine sozialen Programme? Für so blauäugig hätte ich Dich nun doch nicht gehalten. Verstehen kann ich aber durchaus, das der neoliberlae Schleim, der überall zu finden ist, auch hier seine Wirkung entfaltet.
Gruss,
Kandinsky
hier kommt die kavallerie ;-)
"Eigentlich ganz einfach: indem ich dem Menschen den freien Willen abspreche und ihn biologisch deteminiere(Genetik) spare ich mir soziale Programme jeglicher Art. Das kommt dem konservativen und autoritären Charaktern in der Politik und Wirtschaft nur zu gelegen, und die Marionetten in den Neurowissenschaften und der biologischen Psychologie ereifern und überbieten sich in den Wiederholungen eines solchen Schwachsinns. Wenn Armut also vererbar ist, dann helfen auch keine sozialen Programme?"
1. wenn das konstrukt des "freien willens", den ich lediglich für eine option - und als option genauso wie die verantwortlichkeit abhängig von den sozialen verhältnissen - halte, mit falschen argumenten angegriffen wird -warum sollte ich dann meine eigene position dazu grundsätzlich ändern? eher geht es doch dann darum, die eigene argumentationsgrundlage so deutlich kenntlich zu machen, dass es nicht zu derartigen verwechslungen - wie jetzt deinerseits - kommen kann. für dieses letztere kannst du mich berechtigt kritisieren, aber sonst?
2. vielleicht nochmal ein lesetipp speziell zum thema: von der (un-)möglichkeit des freien willens, perverser justiz, moral und einigem mehr. da lassen sich meine gedanken dazu etwas detaillierter nachlesen. das ich keinem "genetischen determinismus" hinterherlaufe, ebenso wenig einer verkürzten neurowissenschaftlichen argumentation dazu, sollte eigentlich ebenfalls durch diverse beiträge hier deutlich sein.
3. mich erstaunt andersherum folgendes: wenn du immer wieder die unheilvolle rolle von psycho-/soziopathen erwähnst, dann arbeitest du ausgerechnet mit einem diagnostischen modell für eine gruppe von menschen, bei denen gerade speziell und besonders keine rede von einem freien willen sein kann, weil sie dazu schlicht nicht die nötigen psychophysischen voraussetzungen besitzen (bei "nur" funktionell antisozialen, die vielleicht derart ein (postnatales) trauma re-inszenieren, gibt es zumindest abstufungen und die option, bei wiedererlangung der authentischen beziehungsfähigkeit auch mehr und mehr entscheidungsfreiheit im sinne des freien willens zu erlangen) . sie sind geradezu das extrembeispiel für einen nichtvorhandenen freien willen. das kann imo übrigens nicht als entschuldigung begriffen werden, wohl aber geht es - und muss es gehen - um ein verstehen der zugrundliegenden prozesse, um sie zukünftig präventiv verhindern zu können.
4. noch was: ich sehe in den neurowissenschaftlichen angriffen auf das willenskonstrukt durchaus ein emanzipatorisches potenzial liegen, welches ich nicht gewillt bin, aus furcht vor falschen verbündeten aufzugeben.
soweit für den moment,
gruß
mo