notiz: lesestoff für eine sehr unruhige nacht
zum ersten:
"Die Aufrüstung findet praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: Bundeswehr und verschiedene Polizeibehörden planen die Einführung neuartiger "nicht tödlicher Waffen", die Widerstand fast unblutig brechen sollen. Zunächst geht es vor allem um Elektroschockwaffen wie den Taser, die Gegner noch auf mehrere Meter Entfernung mit Stromstößen lähmen. Aber die Rüstungsfirmen haben weit mehr im Angebot: Mikrowellen, die unerträglichen Schmerz verursachen, Akustikkanonen, um öffentliche Plätze zu räumen oder Fangnetze und Gasminen, mit denen Grenzen oder Lager gesichert werden können. Aus Sicht ihrer Befürworter sind die neuen Waffen die angemessene Antwort auf wachsende soziale Widersprüche, Gewalteruptionen in den Vorstädten, militante Globalisierungskritiker und Flüchtlingswellen am Grenzzaun von Ceuta."
das manuskript der ganzen sendung lässt sich auf der verlinkten seite als .pdf abrufen - ich empfehle da besonders die die dokumentierten ausführungen des früheren generalbundesanwaltes kay nehm sowie die gedanken zur traumatischen wirkung von nicht sichtbaren verletzungen und schmerzen.
*
zum zweiten:
"Und ganz allgemein kann man sagen, dass es in 60 bis 70 Prozent der Tagesnachrichten um Traumatisches geht. Das ist einfach Alltag."
diesen artikel möchte ich die tage nochmals aufgreifen, daher an dieser stelle nicht mehr dazu. aber lesen Sie den obigen satz ein paar mal in ruhe, und denken Sie über die aussage nach.
*
zum dritten:
(...)"Eingesetzt werden soll die Drohne zur Bekämpfung von "Verbrechen und antisozialem Verhalten" sowie zur Überwachung der "öffentlichen Ordnung", von Menschenmengen bei großen Ereignissen und Verkehrsstaus."(...)
das thema "drohnen" im polizeilichen auftrag hatte ich hier neulich schon mal angerissen - jetzt wird´s sehr konkret, und die alte und neue begründung von der notwendigkeit, gegen "antisoziales" verhalten vorzugehen, wird wieder einmal explizit genannt. das problem ist dabei nur: wer definiert, was darunter fällt? ausgerechnet die herrschenden antisozialen?
*
im gleiche kontext das folgende - zum vierten:
"Verwaltungsangestellte, Sozialarbeiter und Ärzte sollen in Großbritannien künftig gesetzlich verpflichtet werden, Informationen über mögliche Gewaltverbrecher an die Polizei weiterzugeben. Dies sehen Vorschläge aus dem britischen Innenministerium vor, die der Times zugespielt wurden. Zunächst soll mit dem Vorstoß von Simon King, dem Chef der für gewalttätige Straftaten zuständigen Abteilung im Innenministerium, der Informationsaustausch zwischen verschiedenen Behörden effizienter gestaltet werden. Damit wäre aber auch verbunden, dass eine große Menge an persönlichen Daten einschließlich besonders sensibler medizinischer Dossiers zwischen zahlreichen Ämtern und Sicherheitsbehörden herumgereicht würde. Begründete Verdachtsmomente über das potenzielle Risiko der betroffenen Personen müssten nicht nachgewiesen werden.(...)
Der Guardian fühlt sich an den Science-Fiction-Film Minority Report erinnert, in dem potenzielle Straftäter vor dem Begehen eines Verbrechens ausgemacht und verhaftet werden. Die Tageszeitung verweist zudem auf weitere Regierungspläne, wonach unter anderem ungeborene Babys auf das Risiko eines möglichen sozialen Ausschlusses und sich daraus ableitende Verbrechensneigungen hin eingeschätzt werden sollen. Ein weiterer Gesetzesentwurf, der bereits vom Parlament beraten werde, will eine ähnliche Untersuchung bei Menschen mit geistigen Störungen verpflichtend machen.(...)
Staatssekretär David Davis sieht die Polizei bereits heute mit Informationen überversorgt. Großbritannien sei bereits eine "Überwachungsgesellschaft", sodass in diesem Bereich nicht mehr nachgebessert werden müsse."(...)
gute nacht.
"Die Aufrüstung findet praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: Bundeswehr und verschiedene Polizeibehörden planen die Einführung neuartiger "nicht tödlicher Waffen", die Widerstand fast unblutig brechen sollen. Zunächst geht es vor allem um Elektroschockwaffen wie den Taser, die Gegner noch auf mehrere Meter Entfernung mit Stromstößen lähmen. Aber die Rüstungsfirmen haben weit mehr im Angebot: Mikrowellen, die unerträglichen Schmerz verursachen, Akustikkanonen, um öffentliche Plätze zu räumen oder Fangnetze und Gasminen, mit denen Grenzen oder Lager gesichert werden können. Aus Sicht ihrer Befürworter sind die neuen Waffen die angemessene Antwort auf wachsende soziale Widersprüche, Gewalteruptionen in den Vorstädten, militante Globalisierungskritiker und Flüchtlingswellen am Grenzzaun von Ceuta."
das manuskript der ganzen sendung lässt sich auf der verlinkten seite als .pdf abrufen - ich empfehle da besonders die die dokumentierten ausführungen des früheren generalbundesanwaltes kay nehm sowie die gedanken zur traumatischen wirkung von nicht sichtbaren verletzungen und schmerzen.
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zum zweiten:
"Und ganz allgemein kann man sagen, dass es in 60 bis 70 Prozent der Tagesnachrichten um Traumatisches geht. Das ist einfach Alltag."
diesen artikel möchte ich die tage nochmals aufgreifen, daher an dieser stelle nicht mehr dazu. aber lesen Sie den obigen satz ein paar mal in ruhe, und denken Sie über die aussage nach.
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zum dritten:
(...)"Eingesetzt werden soll die Drohne zur Bekämpfung von "Verbrechen und antisozialem Verhalten" sowie zur Überwachung der "öffentlichen Ordnung", von Menschenmengen bei großen Ereignissen und Verkehrsstaus."(...)
das thema "drohnen" im polizeilichen auftrag hatte ich hier neulich schon mal angerissen - jetzt wird´s sehr konkret, und die alte und neue begründung von der notwendigkeit, gegen "antisoziales" verhalten vorzugehen, wird wieder einmal explizit genannt. das problem ist dabei nur: wer definiert, was darunter fällt? ausgerechnet die herrschenden antisozialen?
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im gleiche kontext das folgende - zum vierten:
"Verwaltungsangestellte, Sozialarbeiter und Ärzte sollen in Großbritannien künftig gesetzlich verpflichtet werden, Informationen über mögliche Gewaltverbrecher an die Polizei weiterzugeben. Dies sehen Vorschläge aus dem britischen Innenministerium vor, die der Times zugespielt wurden. Zunächst soll mit dem Vorstoß von Simon King, dem Chef der für gewalttätige Straftaten zuständigen Abteilung im Innenministerium, der Informationsaustausch zwischen verschiedenen Behörden effizienter gestaltet werden. Damit wäre aber auch verbunden, dass eine große Menge an persönlichen Daten einschließlich besonders sensibler medizinischer Dossiers zwischen zahlreichen Ämtern und Sicherheitsbehörden herumgereicht würde. Begründete Verdachtsmomente über das potenzielle Risiko der betroffenen Personen müssten nicht nachgewiesen werden.(...)
Der Guardian fühlt sich an den Science-Fiction-Film Minority Report erinnert, in dem potenzielle Straftäter vor dem Begehen eines Verbrechens ausgemacht und verhaftet werden. Die Tageszeitung verweist zudem auf weitere Regierungspläne, wonach unter anderem ungeborene Babys auf das Risiko eines möglichen sozialen Ausschlusses und sich daraus ableitende Verbrechensneigungen hin eingeschätzt werden sollen. Ein weiterer Gesetzesentwurf, der bereits vom Parlament beraten werde, will eine ähnliche Untersuchung bei Menschen mit geistigen Störungen verpflichtend machen.(...)
Staatssekretär David Davis sieht die Polizei bereits heute mit Informationen überversorgt. Großbritannien sei bereits eine "Überwachungsgesellschaft", sodass in diesem Bereich nicht mehr nachgebessert werden müsse."(...)
gute nacht.
monoma - 22. Mai, 21:53
Mit Drohnen bedacht
Mit Chips besteckt
Schlupf unter die Deck ...