von "nationaler identität" als identitätskrücke - ein paar grundsätzliche anmerkungen
ein beitrag von quirinus zum thema globalisierung hat mich zu einer längeren antwort angeregt, die ich wg. ihrer für mich grundsätzlichen aussagen auch hier veröffentlichen möchte:
*
na, dann müssen wir uns mal wieder streiten:
"daß es nur im Interesse der internationalen Konzerne sei, die Nationalstaaten zu zerschlagen; daß also jeder Linke zumal hier in Deutschland, der Nationalstaat und National(sozial)ismus miteinander vermenge, sich wider Willen zum Diener derer mache, die er bekämpfe."
erstmal: es ist schlicht unmöglich, den nazismus ohne bezug auf die idee des nationalstaates zu verstehen. ganz im gegenteil haben hitler & co. das eigentliche wesen des nationalstaates als zwangskollektiv - und zwar auch (@"traditionslinke": aber nicht nur) im interesse des nationalen kapitals - so sehr auf den punkt gebracht, dass es eigentlich keine zweifel mehr über diese veranstaltung geben sollte.
das postulierte interesse an der "zerschlagung der nationalstaaten" seitens der multis (mal hypothetisch angenommen) basiert auf einer überaus pragmatischen überlegung: dass nämlich die staatlichen machtapparate momentan (noch) als einzige potenzielle instanz erscheinen, die ihrem treiben einhalt gebieten könnten - "könnten" deshalb, weil sich die weitaus meisten staatsapparate schon längst klar positioniert haben: auf seiten eben dieser multis.
ich bestreite dabei, dass ein staat nach heutigem verständnis überhaupt die einzig mögliche form darstellt, speziell mit dem außer rand und band geratenen kapitalismus fertigzuwerden, und allgemein für möglichst alle menschen lebenswerte und -freundliche verhältnisse zu garantieren. die form des staates (und zwar unabhängig von seiner jeweiligen struktur) als angeblich "überparteilicher" gewaltapparat überhaupt ist bereits der ausdruck einer letztlich überholten stufe der evolutionären entwicklung unserer spezies. und zwar deswegen, weil wir endlich kapieren müssen, dass diese ganzen halluzinierten und zwanghaften grenzziehungen namens "nation", "volk" und schlimmstenfalls sogar "rasse" immer nur identitätskrücken für in ihrer vollen authentischen subjektivität ernsthaft geschädigte menschen darstellen, also als produkt pathologischer bzw. im weitesten sinne traumatischer verhältnisse zu begreifen sind (in einem eingeschränkten sinne zähle ich auch die kategorie "klasse" dazu, zumindest wenn sie als quelle zwanghafter als-ob-identitäten - wie sie bspw. der sog. "reale sozialismus" gefördert hat - herhalten muss. ansonsten besitzt sie wesentlich mehr realistischen gehalt als die anderen genannten oben).
dazu kommt der aspekt, dass wir schlicht dazu verdammt sind, global zusammenzuarbeiten - die planetaren notwendigkeiten lassen schon seit langem jeden rückzug aufs "nationale" als schlichte realitätsverweigerung erscheinen.
eine volle authentische subjektivität bedeutet nun für mich, dass einerseits im innen (psychophysisch) und außen (soziale verhältnisse) der menschen der nötige freiraum für die entwicklung vielfältigster individualität vorhanden ist, die sich keinesfalls als gegenpol, sondern als bedingung für und eingebettet in das menschliche bedürfnis nach gesellschaft/sozialität begreift, und sich demnach zwanglose, aber verbindliche kollektive ausdrucksformen sucht und schafft -basiert auf freude, neugier, liebe, mitgefühl, schöpferischer kreativität sowie produktiver aggression und der fähigkeit, selbstbewußt sowohl eigene positonen entwickeln und vertreten zu können als auch eigene fehler und sackgassen wahrzunehmen, zu benennen und ändern zu können.
ich halte das nun keinesfalls für ein übertrieben positives und utopisches menschenbild, das ich hier vertrete, sondern für eine realitische option innerhalb der menschlichen möglichkeiten - unser unvermögen, uns dieser option nähern zu können, hat nachvollziehbare gründe in den letzten jahrtausenden, in denen wir gelernt haben, gerade die übelsten und pathologischten varianten des menschlichen lebens als "normalität" fehlwahrzunehmen. aber diese "normalität" ist alles andere als normal, wie ich u.a. durch mein blog aufzuzeigen versuche.
"der - ich wiederhole! gesunde Menschenverstand hat mir schon immer gesagt, daß all, die uns einreden wollen, es gebe keine nationale Identität, bewußt oder auch nur unbewußt Übles im Schilde führen: so wie einer, der uns einreden wollte, es gebe keine Ich-Identität."
naja, der "gesunde menschenverstand" kann dir auch ganz plausibel erzählen, dass die erde eine scheibe ist...
was bitte soll denn das sein, "nationale identität"? woran soll etwas so objektivistisches/konstruiertes (ganz im sinne von mertz) festgemacht werden?
ich habe mit den weitaus meisten leuten in diesem land soviel oder so wenig gemeinsam wie mit leuten in paris, detroit, lima oder sydney - der hauptunterschied liegt vielleicht noch in der sprache, aber sich daraus eine identität basteln zu wollen, halte ich für quatsch.
bezug auf "deutsche kultur"? auch hier: was soll das sein? goethe, schiller, beethoven etc.? einen zugang schaffe ich mir entweder aus meinen eigenen - individuellen - vorlieben heraus oder eben nicht. ich sehe weit und breit keinen grund dafür, warum ich - mit betontem bezug auf das angeblich "deutsch identitäre" - eine sinfonie von beethoven alleine aus diesem grund irgendwie "besser" oder "bedeutungsvoller" finden soll als einen spät-70er-funk von herbie hancock, einen jungle-track der 90er aus dem londoner underground oder detroit-techno alá carl craig. beethoven - genauso wie tangerine dream, um mal ein anderes "deutsches" beispiel anzuführen - kann mir in bestimmten situationen durchaus viel geben, aber das können auch die anderen genannten. und die "nationale" herkunft des jeweils schönen ist dabei aber sowas von egal, mir käme jeglicher versuch, daraus irgendwelche bezüge herzustellen, absurd vor. ähnliches gilt auch für bücher und filme, vermutlich überhaupt alle künstlerischen produktionen. wenn sie "gehaltvoll" sind, sind sie eigentlich auch immer in einem sehr positiven sinne - universell, global ansprechend, kosmopolitisch - nenn es wie du willst.
bezug auf die heimatregion? hier würde ich noch am ehesten folgen können, allerdings nicht mit irgendwelchen wiederum konstruierten und mythisch überhöhten bezügen auf "scholle" und "heimatboden" - sondern ganz realistisch-materiell auf ein zuhause-gefühl bezogen, wozu sekundär die schönen eigenarten der jeweiligen landschaft gehören. ich halte das aber nicht für etwas zwanghaftes, sondern meine erfahrung ist eher die, dass die jeweilige qualität des sozialen umfeldes - die heimat ist u.a. da, wo meine freundInnen sind - primär darüber bestimmt, wo "zuhause" ist. in diesem sinne kann ich mir auch durchaus andere orte vorstellen, die zum zuhause werden können. und die rauhe tiefebene, in der wir beide uns befinden ;-), hat für mich durchaus eine eigene schönheit - aber das haben auch noch sehr viele andere ecken auf dem planeten.
diese ecken nun als "deutschen" wald, "schottische" highlands, "norwegische" fjorde oder auch "brasilianischen" amazonas zu bezeichnen, ist lediglich eine schlechte und gefährliche gewohnheit, ja eine fatale verwechslung von "landkarte und territorium" (ich hoffe, dass diese metapher hier verständlich ist). in letzter konsequenz also eine bestimmte wahrnehmungsposition, die durchaus halluzinatorische qualitäten hat. es gibt schlicht und einfach kein realistisches merkmal, anhand dessen bspw. ein unterschied zwischem "deutschen" und "holländischen" rheinwasser nachvollziehbar wäre (und nein, ich meine jetzt nicht die unterschiedlichen einleitungen der chemischen industrie...).
diese angeblich "natürlichen" unterschiede bestehen schlicht "nur" in unseren köpfen/körpern, als objektivistische konstrukte mit sekundären emotionen. und da sind sie weder unveränderbar noch zufällig hineingeraten, sondern vermutlich eine konsequenz unserer bisherigen mörderischen gewohnheit, uns selbst das soziale leben zur hölle zu machen. oder anders, wie ich oben schon skizziert hatte: eine der vielen möglichen kompensationsversuche traumatischer erfahrungen.
die gleichsetzung von ich-identität mit "nationaler" fake-identität ist dabei besonders ärgerlich, weil letztere eigentlich immer erst dann zum vorschein kommt, wenn die erstere bereits schwer geschädigt ist.
*
nun noch kurz zum aspekt des gefährlichen: alle weiter oben aufgeführten pseudoidentitären kategorien arbeiten als typisch objektivistische konstrukte vor allem mit dem binären modus: DAS gehört zu "uns", DAS gehört NICHT zu "uns". "nationen" können sich mangels eigener realistischer inhalte nicht von selbst definieren, sondern tun das - und dazu reicht ein blick in die geschichte - immer in abgrenzung von "den fremden/anderen". und diese struktur ist bis heute verantwortlich für einige der destruktivsten exzesse der spezies - es ließe sich auch sagen, sie ist ausdruck einer "geisteskrankheit" (gell, schäuble).
und darum ist jedes reden von einer wie auch immer gefüllten positiven "nationalen identität" bewußt oder auch unbewußt immer auch ein portal für die einzigen, die von solchen diskursen tatsächlich profitieren: die nazis.
und zu dem punkt spare ich mir jetzt weitere worte und verweise einfach auf eine textsammlung, in der die versuchte verquickung von nötiger kapitalismuskritik einerseits und rechter globalisierungskritik mit ausdrücklichem bezug aufs "nationale" ausführlich dargestellt ist. die verwischung der absolut notwendigen grenze zwischen beidem musst du dir als vorwurf gefallen lassen.
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na, dann müssen wir uns mal wieder streiten:
"daß es nur im Interesse der internationalen Konzerne sei, die Nationalstaaten zu zerschlagen; daß also jeder Linke zumal hier in Deutschland, der Nationalstaat und National(sozial)ismus miteinander vermenge, sich wider Willen zum Diener derer mache, die er bekämpfe."
erstmal: es ist schlicht unmöglich, den nazismus ohne bezug auf die idee des nationalstaates zu verstehen. ganz im gegenteil haben hitler & co. das eigentliche wesen des nationalstaates als zwangskollektiv - und zwar auch (@"traditionslinke": aber nicht nur) im interesse des nationalen kapitals - so sehr auf den punkt gebracht, dass es eigentlich keine zweifel mehr über diese veranstaltung geben sollte.
das postulierte interesse an der "zerschlagung der nationalstaaten" seitens der multis (mal hypothetisch angenommen) basiert auf einer überaus pragmatischen überlegung: dass nämlich die staatlichen machtapparate momentan (noch) als einzige potenzielle instanz erscheinen, die ihrem treiben einhalt gebieten könnten - "könnten" deshalb, weil sich die weitaus meisten staatsapparate schon längst klar positioniert haben: auf seiten eben dieser multis.
ich bestreite dabei, dass ein staat nach heutigem verständnis überhaupt die einzig mögliche form darstellt, speziell mit dem außer rand und band geratenen kapitalismus fertigzuwerden, und allgemein für möglichst alle menschen lebenswerte und -freundliche verhältnisse zu garantieren. die form des staates (und zwar unabhängig von seiner jeweiligen struktur) als angeblich "überparteilicher" gewaltapparat überhaupt ist bereits der ausdruck einer letztlich überholten stufe der evolutionären entwicklung unserer spezies. und zwar deswegen, weil wir endlich kapieren müssen, dass diese ganzen halluzinierten und zwanghaften grenzziehungen namens "nation", "volk" und schlimmstenfalls sogar "rasse" immer nur identitätskrücken für in ihrer vollen authentischen subjektivität ernsthaft geschädigte menschen darstellen, also als produkt pathologischer bzw. im weitesten sinne traumatischer verhältnisse zu begreifen sind (in einem eingeschränkten sinne zähle ich auch die kategorie "klasse" dazu, zumindest wenn sie als quelle zwanghafter als-ob-identitäten - wie sie bspw. der sog. "reale sozialismus" gefördert hat - herhalten muss. ansonsten besitzt sie wesentlich mehr realistischen gehalt als die anderen genannten oben).
dazu kommt der aspekt, dass wir schlicht dazu verdammt sind, global zusammenzuarbeiten - die planetaren notwendigkeiten lassen schon seit langem jeden rückzug aufs "nationale" als schlichte realitätsverweigerung erscheinen.
eine volle authentische subjektivität bedeutet nun für mich, dass einerseits im innen (psychophysisch) und außen (soziale verhältnisse) der menschen der nötige freiraum für die entwicklung vielfältigster individualität vorhanden ist, die sich keinesfalls als gegenpol, sondern als bedingung für und eingebettet in das menschliche bedürfnis nach gesellschaft/sozialität begreift, und sich demnach zwanglose, aber verbindliche kollektive ausdrucksformen sucht und schafft -basiert auf freude, neugier, liebe, mitgefühl, schöpferischer kreativität sowie produktiver aggression und der fähigkeit, selbstbewußt sowohl eigene positonen entwickeln und vertreten zu können als auch eigene fehler und sackgassen wahrzunehmen, zu benennen und ändern zu können.
ich halte das nun keinesfalls für ein übertrieben positives und utopisches menschenbild, das ich hier vertrete, sondern für eine realitische option innerhalb der menschlichen möglichkeiten - unser unvermögen, uns dieser option nähern zu können, hat nachvollziehbare gründe in den letzten jahrtausenden, in denen wir gelernt haben, gerade die übelsten und pathologischten varianten des menschlichen lebens als "normalität" fehlwahrzunehmen. aber diese "normalität" ist alles andere als normal, wie ich u.a. durch mein blog aufzuzeigen versuche.
"der - ich wiederhole! gesunde Menschenverstand hat mir schon immer gesagt, daß all, die uns einreden wollen, es gebe keine nationale Identität, bewußt oder auch nur unbewußt Übles im Schilde führen: so wie einer, der uns einreden wollte, es gebe keine Ich-Identität."
naja, der "gesunde menschenverstand" kann dir auch ganz plausibel erzählen, dass die erde eine scheibe ist...
was bitte soll denn das sein, "nationale identität"? woran soll etwas so objektivistisches/konstruiertes (ganz im sinne von mertz) festgemacht werden?
ich habe mit den weitaus meisten leuten in diesem land soviel oder so wenig gemeinsam wie mit leuten in paris, detroit, lima oder sydney - der hauptunterschied liegt vielleicht noch in der sprache, aber sich daraus eine identität basteln zu wollen, halte ich für quatsch.
bezug auf "deutsche kultur"? auch hier: was soll das sein? goethe, schiller, beethoven etc.? einen zugang schaffe ich mir entweder aus meinen eigenen - individuellen - vorlieben heraus oder eben nicht. ich sehe weit und breit keinen grund dafür, warum ich - mit betontem bezug auf das angeblich "deutsch identitäre" - eine sinfonie von beethoven alleine aus diesem grund irgendwie "besser" oder "bedeutungsvoller" finden soll als einen spät-70er-funk von herbie hancock, einen jungle-track der 90er aus dem londoner underground oder detroit-techno alá carl craig. beethoven - genauso wie tangerine dream, um mal ein anderes "deutsches" beispiel anzuführen - kann mir in bestimmten situationen durchaus viel geben, aber das können auch die anderen genannten. und die "nationale" herkunft des jeweils schönen ist dabei aber sowas von egal, mir käme jeglicher versuch, daraus irgendwelche bezüge herzustellen, absurd vor. ähnliches gilt auch für bücher und filme, vermutlich überhaupt alle künstlerischen produktionen. wenn sie "gehaltvoll" sind, sind sie eigentlich auch immer in einem sehr positiven sinne - universell, global ansprechend, kosmopolitisch - nenn es wie du willst.
bezug auf die heimatregion? hier würde ich noch am ehesten folgen können, allerdings nicht mit irgendwelchen wiederum konstruierten und mythisch überhöhten bezügen auf "scholle" und "heimatboden" - sondern ganz realistisch-materiell auf ein zuhause-gefühl bezogen, wozu sekundär die schönen eigenarten der jeweiligen landschaft gehören. ich halte das aber nicht für etwas zwanghaftes, sondern meine erfahrung ist eher die, dass die jeweilige qualität des sozialen umfeldes - die heimat ist u.a. da, wo meine freundInnen sind - primär darüber bestimmt, wo "zuhause" ist. in diesem sinne kann ich mir auch durchaus andere orte vorstellen, die zum zuhause werden können. und die rauhe tiefebene, in der wir beide uns befinden ;-), hat für mich durchaus eine eigene schönheit - aber das haben auch noch sehr viele andere ecken auf dem planeten.
diese ecken nun als "deutschen" wald, "schottische" highlands, "norwegische" fjorde oder auch "brasilianischen" amazonas zu bezeichnen, ist lediglich eine schlechte und gefährliche gewohnheit, ja eine fatale verwechslung von "landkarte und territorium" (ich hoffe, dass diese metapher hier verständlich ist). in letzter konsequenz also eine bestimmte wahrnehmungsposition, die durchaus halluzinatorische qualitäten hat. es gibt schlicht und einfach kein realistisches merkmal, anhand dessen bspw. ein unterschied zwischem "deutschen" und "holländischen" rheinwasser nachvollziehbar wäre (und nein, ich meine jetzt nicht die unterschiedlichen einleitungen der chemischen industrie...).
diese angeblich "natürlichen" unterschiede bestehen schlicht "nur" in unseren köpfen/körpern, als objektivistische konstrukte mit sekundären emotionen. und da sind sie weder unveränderbar noch zufällig hineingeraten, sondern vermutlich eine konsequenz unserer bisherigen mörderischen gewohnheit, uns selbst das soziale leben zur hölle zu machen. oder anders, wie ich oben schon skizziert hatte: eine der vielen möglichen kompensationsversuche traumatischer erfahrungen.
die gleichsetzung von ich-identität mit "nationaler" fake-identität ist dabei besonders ärgerlich, weil letztere eigentlich immer erst dann zum vorschein kommt, wenn die erstere bereits schwer geschädigt ist.
*
nun noch kurz zum aspekt des gefährlichen: alle weiter oben aufgeführten pseudoidentitären kategorien arbeiten als typisch objektivistische konstrukte vor allem mit dem binären modus: DAS gehört zu "uns", DAS gehört NICHT zu "uns". "nationen" können sich mangels eigener realistischer inhalte nicht von selbst definieren, sondern tun das - und dazu reicht ein blick in die geschichte - immer in abgrenzung von "den fremden/anderen". und diese struktur ist bis heute verantwortlich für einige der destruktivsten exzesse der spezies - es ließe sich auch sagen, sie ist ausdruck einer "geisteskrankheit" (gell, schäuble).
und darum ist jedes reden von einer wie auch immer gefüllten positiven "nationalen identität" bewußt oder auch unbewußt immer auch ein portal für die einzigen, die von solchen diskursen tatsächlich profitieren: die nazis.
und zu dem punkt spare ich mir jetzt weitere worte und verweise einfach auf eine textsammlung, in der die versuchte verquickung von nötiger kapitalismuskritik einerseits und rechter globalisierungskritik mit ausdrücklichem bezug aufs "nationale" ausführlich dargestellt ist. die verwischung der absolut notwendigen grenze zwischen beidem musst du dir als vorwurf gefallen lassen.
monoma - 26. Mai, 20:45
zerschlagen transnationale multis wirklich den nationalstaat?