Ja, Hauptsache, wir alle produzieren fleissig weiter, egal wie tief wir in der Scheiße sitzen... Sich ein mittelmässiges Fahrrad zu kaufen, nur um ein Zeichen zu setzen, das kann sich der reiche Europäer ja leisten.
ich glaube, dass wir bei der einschätzung von zwangslohnarbeit nicht sehr weit auseinander sind. in diesem fall jedoch gibt es für mich einige argumente für diese aktion:
1. die erfahrung überhaupt, dass sich mit widerständigem verhalten etwas bewegen lässt. das ist in zeiten allgemeiner resignation nicht wenig.
2. eine mögliche selbstorganiserte bzw- verwaltete produktion eröffnet potenziell (!) räume auch für andere entwicklungen und fragen innerhalb der belegschaft - warum produzieren wir wie unter welchen umständen für wen was? gefallen uns die bedingungen unserer arbeit?
3. ich gehe davon aus, dass fahrräder auch in einer anderen gesellschaftsform weiter ein produkt sein werden, welches durchaus akzeptabel ist - im gegensatz zu vielen anderen explizit destruktiven produkten. ich würde die gleiche aktion in einer rüstungsfirma nicht unterstützen (wobei die auch nie in solche situationen kommen...)
4. ein aspekt, den ich mittelbar wichtig finde: thüringen hat ein großes naziproblem. und diese geschichte in nordhausen erfüllt alle klischeés der poptenziell völkischen pseudo-kapitalismus"kritik": us-"heuschrecke" schlachtet "deutschen" betrieb aus... die belegschaft dort nicht alleinestehen zu lassen, sondern durch reale und spürbare solidarität (von der viel aus dem "ausland" kommt) deutlich machen, dass es gerade auch ohne rassismus und nationalismus klappen kann, sich gegen globalisierungsfolgen zu wehren, lässt sich durchaus auch als praktische antifa-arbeit begreifen. die gerade in solchen regionen dringend nötig ist.
dazu frage ich mich, was die "mittelmäßigkeit" des rades (imo ein solides stadtrad - nicht mehr und nicht weniger) für eine bedeutung hinsichtlich deiner bewertung der aktion hat - würde die etwa anders ausfallen, wenn das rad irgendwie "anspruchsvoller" wäre? und was wäre das für ein bescheuertes kriterium?
*nörgel*
@w-day
1. die erfahrung überhaupt, dass sich mit widerständigem verhalten etwas bewegen lässt. das ist in zeiten allgemeiner resignation nicht wenig.
2. eine mögliche selbstorganiserte bzw- verwaltete produktion eröffnet potenziell (!) räume auch für andere entwicklungen und fragen innerhalb der belegschaft - warum produzieren wir wie unter welchen umständen für wen was? gefallen uns die bedingungen unserer arbeit?
3. ich gehe davon aus, dass fahrräder auch in einer anderen gesellschaftsform weiter ein produkt sein werden, welches durchaus akzeptabel ist - im gegensatz zu vielen anderen explizit destruktiven produkten. ich würde die gleiche aktion in einer rüstungsfirma nicht unterstützen (wobei die auch nie in solche situationen kommen...)
4. ein aspekt, den ich mittelbar wichtig finde: thüringen hat ein großes naziproblem. und diese geschichte in nordhausen erfüllt alle klischeés der poptenziell völkischen pseudo-kapitalismus"kritik": us-"heuschrecke" schlachtet "deutschen" betrieb aus... die belegschaft dort nicht alleinestehen zu lassen, sondern durch reale und spürbare solidarität (von der viel aus dem "ausland" kommt) deutlich machen, dass es gerade auch ohne rassismus und nationalismus klappen kann, sich gegen globalisierungsfolgen zu wehren, lässt sich durchaus auch als praktische antifa-arbeit begreifen. die gerade in solchen regionen dringend nötig ist.
dazu frage ich mich, was die "mittelmäßigkeit" des rades (imo ein solides stadtrad - nicht mehr und nicht weniger) für eine bedeutung hinsichtlich deiner bewertung der aktion hat - würde die etwa anders ausfallen, wenn das rad irgendwie "anspruchsvoller" wäre? und was wäre das für ein bescheuertes kriterium?