Erdnah (Gast) - 19. Dez, 06:09

"der krug geht so lange zum brunnen, bis er bricht."

Nur denke ich nicht, dass Menschen sich um 180 Grad drehen, sobald die Lage nur schlimm genug wird. Es kommt auch auf die Meinung an, die Leute sich über ihre Situation bilden. Beim Hitler fraßen viele Gras und haben sich für den Laden abschießen lassen.

monoma - 22. Dez, 13:08

ja. wobei das "brechen" für mich keinesfalls und immer etwas positives bedeutet. zusammenbrechen kann im falle des falles bekanntlich auch immer die simulation von "freedomanddemocracy", wie wir sie bis heute kennen, zugunsten ihres unverhüllten barbarischen kernes. ich bezweifle allerdings auch, dass dafür lediglich die "meinung der leute" verantwortlich ist.
Erdnah (Gast) - 23. Dez, 19:37

Das ist wahr. Ich mache nicht allein die Meinungen für 'barbarische Entwicklungen' verantwortlich. Eine vielleicht treffendere Vorstellung von dem, worin man sich wie bewegt, mag man ja sogar haben und äußern können. Dass es nicht reicht, Kritik äußern zu können, solange sie keine positive Berücksichtigung findet, wird auch klar sein. Ebenso dass Meinungen nicht im luftleeren Raum enstehen, wenn man sich für deren Zustandekommen auf ein Erfahrungswissen stützt, das man sich beim Vergesellschaften aneignet. Soll man bitte nicht deterministisch misverstehen.

Woran denkst du aber, wenn du mehr als die "Meinung der Leute" für eine Barbarisierung verwantwortlich siehst? An fehlende Möglichkeiten der Abwehr - z.B. Kreativität, Macht über die Dinge/Sachzwänge?
monoma - 23. Dez, 21:01

re:

"Woran denkst du aber, wenn du mehr als die "Meinung der Leute" für eine Barbarisierung verwantwortlich siehst? An fehlende Möglichkeiten der Abwehr - z.B. Kreativität, Macht über die Dinge/Sachzwänge?"

eine für mich ganz zentrale antwort steht im letzten beitrag:

(...)"ergänzend würde ich heute anfügen, dass die fatalen entwicklungen zwar von den "eliten" forciert und institutionell umgesetzt werden - sie benötigen aber bei der mehrheit aller menschen einen entsprechenden resonanzraum, meistens in form (versteckter) psychophysischer bedürfnisse - und das ist in meinen augen das entscheidende."(...)

das - der "resonanzraum" - beschreibt imo die eigentliche basis jedes hierarchischen machtsystems. dadrin steckt u.a. auch die idee der hier schon öfter erwähnten täter-opfer-dialektik mit ihren impliziten zwängen zur re-inszenierung.

und dieser raum ist mehr oder weniger in allen von uns vorhanden. das ist vermutlich das größte problem.

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