Ja, dieser Diskussionsansatz ist in der Tat der einzig sinnvolle. Und ich finde es sehr erholsam wenn zwischen all dem Grellen mal ein durchdachter Artikel erscheint.
Leider befürchte ich aber, dass dieser Ansatz in der öffentlichen Debatte von den "islamkritischen" Krawallschlägern kampagnenartig instrumentalisiert (werden) wird, um gegen die hier lebenden Muslime zu hetzen - und nicht um Kindern aus der innerfamiliären Rechtlosigkeit herauszuhelfen.
Was für eine Macht die Kampagnen dieser Menschenhasser haben, zeigte sich erst kürzlich wieder in seiner erschreckenden Wucht, als Jens Jessen von der Zeit das deutsche Spießertum und den strukturellen Rassismus anprangerte. Erst hetzte das hochfrequentierte Weblog "Politically Incorrect" mehrmals gegen Jessen, dann griff die Bild-Zeitung die gleiche Argumentation auf und bald berichteten auch viele Privatsender über Jessens "Entgleisung".
Drüben bei Citronengras kann man was darüber lesen, hier und hier.
Aber auch abseits von derartig krassem Menschenhass denke ich, dass eine solche Diskussion sich in unserer Gesellschaft schwierig gestalten wird, da mE Abwehren und Selbsterhöhung durch die Erniedrigung Anderer durchaus als pathologisch bezeichnet werden kann.
Ich finde es bemerkenswert, wenn auch nicht verwunderlich, dass "Opfer" ein Schimpfwort geworden ist.
Vor einiger Zeit sah ich mir eine Dokumentation über ein Erziehungsheim in NRW an.
Ich habe das kaum ertragen können, da einerseits vieles an persönlichen Erinnerungen von mir gerührt hat und ich andererseits Brechreiz vor Wut über solche staatlich geförderten Erziehungsmethoden bekommen habe.
Gleich die erste Szenen ist unerträglich: Der 13jährige Oleg läuft unflätig schimpfend den Flur hinunter, hinter ihm her die Kamera und ein drohender Erzieher. Das Geschrei ist grauenhaft. Der Junge wird in sein Zimmer getrieben. Mehrmals beschimpft Oleg den Kameramann und bringt zum Ausdruck, dass er nicht gefilmt werden will. Weder Erzieher noch Filmteam interessieren sich dafür, stattdessen dringt der Erzieher, vom Kameramann gefolgt, in Olegs Zimmer. Mehrmals macht der Erzieher, der ebenfalls vor Wut fast platzt, Drohgebärden, als wolle er dem Junge eine reinhauen. Der Junge brüllt in ohnmächtiger Wut, dann wird seine Zimmertür zugeschlagen und abgeschlossen. Der Erzieher zieht sich kopfschüttelnd zurück, aus Olegs Zimmer hört man verzweifelte Schreie: "Sie können mich doch hier nicht einschließen! Machen Sie sofort die Tür auf!" Und wieder Flüche.
Selbst jetzt beim Beschreiben dieser Szene, die ich vor ein paar Wochen gesehen habe, überkommen mich noch derselbe Ekel und dieselbe Wut wie beim Ansehen.
Ich habe übrigens hier einen Link zu einem Download der Doku gefunden, weiß allerdings nicht ob das legal ist. Auf dieser Seite steht als Information zu der Sendung: "Die Jugendämter befürworten diese Erziehungsmethoden, daher ist die Nachfrage nach einem Platz groß."
Leider befürchte ich aber, dass dieser Ansatz in der öffentlichen Debatte von den "islamkritischen" Krawallschlägern kampagnenartig instrumentalisiert (werden) wird, um gegen die hier lebenden Muslime zu hetzen - und nicht um Kindern aus der innerfamiliären Rechtlosigkeit herauszuhelfen.
Was für eine Macht die Kampagnen dieser Menschenhasser haben, zeigte sich erst kürzlich wieder in seiner erschreckenden Wucht, als Jens Jessen von der Zeit das deutsche Spießertum und den strukturellen Rassismus anprangerte. Erst hetzte das hochfrequentierte Weblog "Politically Incorrect" mehrmals gegen Jessen, dann griff die Bild-Zeitung die gleiche Argumentation auf und bald berichteten auch viele Privatsender über Jessens "Entgleisung".
Drüben bei Citronengras kann man was darüber lesen, hier und hier.
Aber auch abseits von derartig krassem Menschenhass denke ich, dass eine solche Diskussion sich in unserer Gesellschaft schwierig gestalten wird, da mE Abwehren und Selbsterhöhung durch die Erniedrigung Anderer durchaus als pathologisch bezeichnet werden kann.
Ich finde es bemerkenswert, wenn auch nicht verwunderlich, dass "Opfer" ein Schimpfwort geworden ist.
Vor einiger Zeit sah ich mir eine Dokumentation über ein Erziehungsheim in NRW an.
Ich habe das kaum ertragen können, da einerseits vieles an persönlichen Erinnerungen von mir gerührt hat und ich andererseits Brechreiz vor Wut über solche staatlich geförderten Erziehungsmethoden bekommen habe.
Gleich die erste Szenen ist unerträglich: Der 13jährige Oleg läuft unflätig schimpfend den Flur hinunter, hinter ihm her die Kamera und ein drohender Erzieher. Das Geschrei ist grauenhaft. Der Junge wird in sein Zimmer getrieben. Mehrmals beschimpft Oleg den Kameramann und bringt zum Ausdruck, dass er nicht gefilmt werden will. Weder Erzieher noch Filmteam interessieren sich dafür, stattdessen dringt der Erzieher, vom Kameramann gefolgt, in Olegs Zimmer. Mehrmals macht der Erzieher, der ebenfalls vor Wut fast platzt, Drohgebärden, als wolle er dem Junge eine reinhauen. Der Junge brüllt in ohnmächtiger Wut, dann wird seine Zimmertür zugeschlagen und abgeschlossen. Der Erzieher zieht sich kopfschüttelnd zurück, aus Olegs Zimmer hört man verzweifelte Schreie: "Sie können mich doch hier nicht einschließen! Machen Sie sofort die Tür auf!" Und wieder Flüche.
Selbst jetzt beim Beschreiben dieser Szene, die ich vor ein paar Wochen gesehen habe, überkommen mich noch derselbe Ekel und dieselbe Wut wie beim Ansehen.
Ich habe übrigens hier einen Link zu einem Download der Doku gefunden, weiß allerdings nicht ob das legal ist. Auf dieser Seite steht als Information zu der Sendung: "Die Jugendämter befürworten diese Erziehungsmethoden, daher ist die Nachfrage nach einem Platz groß."