notiz: langsam aber sicher...

...kommt auch in teilen der sog. gesellschaftstragenden bürgerlichen schichten unruhe auf:

"Ich bin 38 Jahre alt und Allgemeinarzt mit einer gut gehenden Hausarztpraxis in Neuötting, Oberbayern, geistig gesund und ein völlig normaler Bürger mit einer Lebensgefährtin und einem 15 Monate altem Sohn, bin seit 12 Jahren Gemeinderat und seit sechs Jahren Kreisrat der CSU, einer Partei, die sicherlich weit entfernt ist vom Ruf, linkspolitische und revolutionäre Gedanken zu pflegen.(...)

Ich bin von tiefstem Herzen Demokrat und, wie mir in den letzten Tagen bewusst geworden ist, ein hoffnungsloser Idealist."(...)


und aus dieser position heraus kommt dieser arzt bei seiner einschätzung der sog. "gesundheitsreformen" zu bemerkenswerten ergebnissen:

(...)"Ab dann würden nicht mehr die Krankenkassen den Preis diktieren, sondern der Monopolist, denn niemand anderes kann die Sicherstellung der medizinischen Versorgung garantieren. Die Gelder der Beitragszahler werden reichlich in die Taschen der Besitzer fließen und der mündige Bürger wird in seiner Versorgung komplett auf die Bestimmungen des jeweiligen Konzerns angewiesen sein.

Rechte wie die freie Arztwahl will ich hier gar nicht erwähnen, man wird froh sein, dass sich überhaupt noch jemand der Bürger annimmt. Unsere breit gefächerte Arztlandschaft soll also ganz bewusst umgebaut werden zu einer reinen Monokultur, die nur der Gewinnerzielung dient und den einzelnen Patienten als Wertschöpfungsfaktor und nicht als Mensch behandelt."(...)


immerhin - selbst die nachvollziehbare betriebsblindheit gegenüber den abhängigkeiten (zb. von der pharmaindustrie) der eigenen zunft von haus- und fachärzten einbezogen, ist diese meinung eines konservativen absolut lesenswert.

achja: von der im text erwähnten kundgebung von tausenden von ärzten habe ich übrigens medial tatsächlich nichts mitbekommen. aber sagen Sie selbst: haben Sie am vergangenen wochenende etwas von den tausenden gehört, die - friedlich - gegen die sog. "sicherheitskonferenz" in münchen demonstriert haben? die medien als vierte gewalt - ja, aber brav an der seite ihrer herrschaft.

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