perfectcrime (Gast) - 17. Jul, 20:28

Ein Schöner rundumschlag

war das. Ich wünschte ich hätte auch mal etwas mehr zeit um mal wieder allen gestalten dieser Welt mein ungeteilte aufmerksamkeit zukommen zu lassen, aber die uni raubt mir selbst die letzten freien Sekunden.

Zum Spiegel-Artikel und den Schlüssen daraus bin ich nicht ganz deiner Meinung. Ich finde nämlich, dass die Aktionen von FBI und Co in dieser Sache zwar nicht vorbildlich, aber dennoch positiv sind. Dort wird von hohen Stellen versucht, etwas gegen die Moral- und Gesetzlosigkeit in der Wirtschaft zu unternehmen. Viele Wirtschaftskriminelle sitzen dort Haftstrafen von 40 oder mehr Jahren ab, aktuell werden Großbanken wegen Hilfe bei der Steuerhinterziehung rangenommen (und auch dort wurde schon persönlich gegen Täter vorgegangen - ein Banker der UBS wurde schon seit längerem in Amerika von der Ausreise gehindert und quasi unter "Hausarrest" gestellt. Und auch in dem aktuellen Fall werden sicher ein paar Gestalten "bluten" müssen. Die Ansicht, dass es solche Taten nur in - und vor allem wegen - des Umfelds gebe stimmt sicherlich, ich finde aber, dass es in dieser Sache eben nicht gilt. Die Amerikaner greifen durch, und deine Sichtweise ist sehr deutsch. Hier laufen nämlich Herren wie Hartz, Kleinfeld und von Pierer noch frei herum. Ich würde wetten, dass dies im amerikanischen Umfeld nicht so sein würde.

Richtig ungemütlich wird allerdings der von dir angeführte Fall des US-Soldaten Elliot, der "volltrunken" eine Schießerei mit der Polizei angezettelt hat. In diesem Fall steckt die ganze Niederträchtigkeit der US-Behörden drin. Denn Elliot war einer der als "Versuchskanninchen" mißbrauchten Kriegsveteranen, die von der Veteranenbehörde VA als Versuchspersonen für das gefährliche Medikament Chantix anwarben. Zu den Nebenwirkungen dieses Medikaments gehören Selbstmordgedanken - dieses Medikament einer Risikogruppe mit erhöhter Selbstmordrate zu verornden halte ich für kaltblütigen Mord. Die Masse der Verabreichungen, 32.000 Soldaten wurden diesem Medikament ausgesetzt lässt einen ob der kaltblütigkeit und Hinterlistigkeit erschaudern. Denn die Veteranenbehörde wusste mehrere Monate um die gefährlichen Nebenwirkungen, ohne die betroffenen EX-Soldaten zu informieren. Wenn man der Behörde nun wirklich bösartigkeit unterstellen wolle, man könnte glatt auf die Idee kommen, man versuchte so, die geschätzten 300 Milliarden an zukünftigen Versorungskosten für die Veteranen etwas zu drücken.

monoma - 18. Jul, 11:41

@perfectcrime

"Die Ansicht, dass es solche Taten nur in - und vor allem wegen - des Umfelds gebe stimmt sicherlich, ich finde aber, dass es in dieser Sache eben nicht gilt. Die Amerikaner greifen durch, und deine Sichtweise ist sehr deutsch. Hier laufen nämlich Herren wie Hartz, Kleinfeld und von Pierer noch frei herum. Ich würde wetten, dass dies im amerikanischen Umfeld nicht so sein würde."

jein. nein zum postulierten "durchgreifen" - das tun sie eben nur scheinbar, denn ein reales durchgreifen würde sofort die systemfrage aufwerfen. hier geht´s eher um bauernopfer - eben diejenigen, die sich zu dumm angestellt haben. die anderen werden gleichfalls weiter "frei herumlaufen". das die von dir genannten hier noch frei herumlaufen, stimmt natürlich.
und ich halte fbi und co. nebenbei gesagt durchaus selbst für quasikriminelle organisationen.

danke auf jeden fall für den hinweis auf die geschichte mit dem medikament, die ist offenbar an mir vorbeigegangen.

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