kontext 44: nennen wir es doch beim namen...

in allgemeinen info-overkill gerade finden sich immer wieder interessante gedanken:

(...)"Die wichtigste in den USA angewendete Technik ist es, die Menschen so geschäftig zu halten, dass sie nicht die Zeit haben, über irgendetwas anderes nachzudenken; und man muss sich vor Augen führen, dass ein Bürger eine Stimme hat, es muss also nicht zwangsläufig jeder sein, sondern nur die Mehrheit. Daher werden Männer und Frauen ermutigt, lange Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen und sie werden genötigt, Arbeit zu akzeptieren, für die so gut wie kein Urlaub vorgesehen ist. Eine beachtliche Menge ihrer Freizeit wird von bürokratischen Angelegenheiten verschlungen, wie zum Beispiel Rechnungen bezahlen etc. In der wenigen Zeit, die ihnen bleibt, sind sie oft zu müde, etwas anderes zu tun und machen schließlich Dinge wie zum Beispiel einen Film schauen. Lange Arbeitszeiten und fehlender Urlaub bedeuten zudem zusätzliche Profite für die Freunde und Kollegen der Politiker in der Wirtschaft. Bei einer anderen Technik geht es um etwas, dass wir Atomisierung nennen, die dazu dient, das Gefühl für Gemeinschaft zu unterminieren sowie auch jene Macht, die ein Zusammengehörigkeitsgefühl bringt. Dies wird wiederum durch Ablenkung erreicht, hier ist die wichtigste Waffe der Fernseher, aber auch Belanglosigkeiten wie Videospiele.

Ein einfaches Beispiel, wie das funktioniert, wäre zum Beispiel eine Person, die sich entschieden hat, lieber zu Hause zu bleiben und ein Videospiel zu spielen, als rauszugehen und mit dem Nachbar zu plaudern. Eine weitere wichtige Technik, die angewendet wird, wäre da noch die Verschleierung und das Stiften von Verwirrung - sie erschwert es dem normalen Bürger, sich mit dem Ziel bestimmter Aktionen zusammenzuschließen und so als Gruppe oder über Vermittler zu wirken. Der vielleicht größte Einflussfaktor, der zur Machtkonzentration und dem drohenden Ende der Demokratie in den USA beiträgt, ist jedoch die Bequemlichkeit. Der Großteil der Bürger hat seit mehreren Jahrzehnten ein bequemes Leben im Überfluss geführt. Dies hat zu einem unhinterfragten Vertrauen in die Politiker geführt und zu einer "Lass die das mal machen"-Haltung. Viele Leute haben wichtigere Sachen zu tun, als ständig im Auge zu behalten, was ihre Politiker tun und machen; wichtigere Sachen wären zum Beispiel Ballspiele anschauen oder mit Freunden bei Sportveranstaltungen zu trinken. Die Standpunkte "Wer das Geld hat, hat die Macht" und "Macht geht vor Recht" wurden quer durch alle Klassen der Gesellschaft kultiviert."(...)


...soziale trance:

(...)"Weil es sowohl den herschenden wie den beherschten Menschen überfordert, genauer zu differenzieren, flüchten sie sich in vorgegebene Formen der eingeengten Wahrnehmung, wo feste Meinungen bereits vorgegeben sind, die "Welt" bereits geordnet ist, wo Informationen gefiltert werden oder geschönt wird, in Religionen, in Parteien, in Arbeit, in Konsum, zum Fernseher, in (heterosexuelle) Liebesbeziehungen, in Sucht.

Diese soziale Trance beeinhaltet also in sich einen sich selbst aufrechterhaltenden Loop, angefangen beim kranken Individuum, über die leidende Familie, über den Arbeitsplatz, der verloren geht, zur maroden Institutionen, von dort wieder zum Individuum .
Sie schränkt die Wahrnehmung ein, jeder kümmert sich nur um seinen Part und verhindert gleichzeitig Kommunikation."(...)


die frage ist: wie lässt sich das auflösen? die wahl zwischen blauer und roter pille haben wir schlicht nicht. brauchen viele menschen tatsächlich eine art schock mit all den unerfreulichen und gefährlichen konsequenzen? oder hätten "wir" (in der "besten aller welten (TM)" existierend) uns das vielleicht aufgrund unseres mehrheitlichen desinteresses, der ignoranz, gleichgültigkeit und auch mitverantwortlichkeit gegenüber dem planetaren leiden sogar - verdient?
creature - 10. Okt, 17:37

sicher ist es in amerika extrem, da läuft in jeden zimmer ein fernseher.
aber wenn ich mir die gespräche der menschen bei uns anhöre bekomme ich auch den eindruck wir leben in einem aquarium, die welt ist so, so klein für die meisten von uns, nichts vom "ozeanischen" zu sehen oder zu hören, dabei könnte genau das unserem leben einen kick geben, der kostet nichts und macht einen nicht kaputt und hebt bewußtsein und wahrnehmung auf eine höhere ebene!

monoma - 12. Okt, 13:21

ich weiß nicht, ob ich das unbedingt "höhere ebene" nennen würde. kommt uns vielleicht aus unserer position so vor ja - aber unsere position ist meiner meinung nach die von mehr oder weniger schwer wahrnehmungsgestörten. deshalb ist die angesprochene ebene eher ein synonym für gesundheit.

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