creature - 14. Nov, 16:18

die "leistungsträger", *würg*, wenn ich diese wort höre sehe ich mehdorn oder ackermann vor mir!
dabei sind es viele, krankenschwestern, altenpfleger, kindergärtnerinnen, müllfahrer, polizisten, rettungsdienst, lokfahrer etc. etc. die um geld schuften um mal eben überleben zu können.
da wird die autoindustrie gefördert als mittel gegen den abschwung, wer soll den all die autos kaufen oder überhaupt all das zeug das da produziert wird?
das ist die große frage!

monoma - 14. Nov, 20:16

"leistungsträger"

ja, es ist schon bezeichnend, für wie wahnsinnig wichtig sich diese leute halten - das dann bezgl politikern gerne mal die narzissmus-diagnose im raum schwebt, kann niemanden überraschen. schon gar nicht bei solchen aussagen:

(...)"Im Namen der SPD wies Dieter Wiefelspütz den Ärztepräsidenten zurecht. Er habe zwar hohen Respekt vor der Arbeit der Mediziner, sehe aber ihre Rolle im Staatsgebilde als untergeordnet gegenüber der Arbeit von Abgeordneten und Strafverteidigern: "Das Parlament ist ein wenig wichtiger als ein Arzt."

der unverletzliche supermann. bei leuten wie ihm hilft offensichtlich nur noch die brachialtherapie: bei seiner nächsten ernsten krankheit sollte er ohne ärztliche behandlung im reichstag eingesperrt werden - da kann er dann über wichtigkeiten sinnieren.
sansculotte - 15. Nov, 21:33

verkehrte Werte

Mir wollte schon als Kind nicht einleuchten, warum derjenige, der die Arbeit anderer in Anspruch nimmt, ArbeitGEBER genannt wird (wo er doch die Arbeit von anderen nimmt), während derjenige, der seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt, also Arbeit hergibt, ArbeitNEHMER genannt wird. Es sollte genau umgekehrt sein.

So ähnlich verhält es sich mit den sogenannten "Leistungsträgern". Sobald wir den Mund aufmachen und offen aussprechen, was alle sehen, dass nämlich der Kaiser keine Kleider anhat, bröckelt der Mythos vom Leistungsträger. Alles was wir dazu benötigen, ist eine realitätsgerechte Definition von Arbeit und ihrem Wert, und die würde ungefähr so lauten: Arbeit ist umso höher zu bewerten, je mehr Menschen sie nützt, je mehr Menschen davon profitieren. In diesem Sinne erbringt der Schienenarbeiter, der in der Nacht die Tramwayschienen verschweisst, damit tausende Menschen am nächsten Tag wieder ihrer Arbeit nachgehen können, eine ungleich höher zu bewertende Leistung als der Nadelstreifträger, der für den Profit einiger weniger arbeitet und demnach einem Großteil der Menschen sogar Schaden zufügt.

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