als-ob-leben ?

Das Zitat von indymedia bestätigt leider nur, dass das Problem, das ich und ein paar andere mit den Occupy-Bewegungen haben, überhaupt nicht begriffen wurde. Dass da "Antisemitismus" im Spiel sei, dass die Bewegung einer "Spielart des westlichen Marxismus" nicht genug huldigen würde, das ist überhaupt nicht der Punkt.

Der Punkt ist, und das begreift halt auch der Zitatautor nicht, wenn er vom "Übergreifen des Ökonomischen auf das Politische" faselt und dass es dagegen "anzukämpfen" gelte, und sowas kommt nun mal davon, wenn man meint, das Verständnis ökonomischer Zusammenhänge durch bl0ßen Aktionismus ersetzen zu können, erstens, dass "das Politische" im Kapitalismus doch nun mal nie anders denn als Wurmfortsatz des "Ökonomischen" überhaupt möglich und denkbar war, mithin in keinster Weise erst ein Problem des "Neoliberalismus" ist, und dass das natürlich im 21. Jahrhundert erst recht nicht mehr denkbar ist, und wenn die halbe Welt sich in der Wall Street versammelt.

Im 21. Jahrhundert, in Krise und Globalisierung, hat "das Politische" doch ganz real nur noch die Wahl zwischen a) immer mehr Zumutungen für die Bevölkerung zu beschließen, um der Wirtschaft entgegenzukommen, und b) immer mehr Zumutungen für die Bevölkerung zuzulassen, weil die Wirtschaft, der man nicht verstärkt entgegenkommt, immer weniger abschöpfbares Geld abwirft. Solange die Welt kapitalistisch produziert, solange geht es halt nicht ohne das Drecks-Geld.

Und deswegen ist es nun mal so, dass, wenn "das Politische" jemals wirkmächtig werden soll, das nur nach einem c) Wechsel des Wirtschaftssystems je möglich sein wird. Aber das will keiner wahrhaben.