solche phrasen hängen mir zum hals heraus, und ich betrachte sie zu einem großen teil bereits als symptom der erwähnten überlastung.
und zwischen leben und über leben gibt es bekanntlich große unterschiede.
hf - 29. Jun, 22:25
ob "sterben" es trifft, Mo? wobei: ich schließe nichts aus. Eine warlordisierung Europas, die Zertrümmerung einer Welt...ist natürlich alles möglich.
Das Schlimme am Verballern all dieser Ressourcen ist ja dies (und man muss kein Geowissenschaftler sein, um das einzusehen): Rohstoffe (auch Kohle, Eisenerz, Uran - was passiert eigentlich, wenn das Uran zuende geht, was machen die Krnwaffenbesitzer dann?!), die in geologisch unvorstellbar langen zeiträumen entstanden sind, werden innerhalb weniger menschlicher Generationen einfach so übern Deister gebracht.
Laut wiki-Artikel hat Christoph Rühl (Öl-Industrie) allen Ernstes behauptet: "„Ich sehe keinen Grund, die ‚Peak-Oil’-Theorie als stichhaltig anzuerkennen, weder auf theoretischer, noch wissenschaftlicher oder ideologischer Basis […] Tatsächlich ist die ganze These, wonach es nur eine gewisse Menge Öl im Boden gibt, das mit einer gewissen Rate verbraucht wird und dann zu Ende geht, mit nichts gerechtfertigt." Das ist schlicht unfassbar
...mit leider langer verzögerung naomi kleins "schock-strategie", und habe das auch unter dem eindruck der bisherigen lektüre (bin noch nicht durch) geschrieben - ich sehe schon einige kritikpunkte, u.a. den, dass sie meiner meinung nach den charakter der bewussten traumatisierung (nichts anderes sind die schocks) als instrument der herrschaftsssicherung zu sehr an friedmans zombies festmacht. das ist eine methode, die imo schon sehr alt ist. ausserdem unterschätzt sie die auswirkungen dieser praxis in ihren spätfolgen bei den betroffenen bevölkerungen. aber mehr dazu am wochenende, ich werd wohl ne kleine rezension schreiben.
aber was das buch so wertvoll und erschreckend macht, ist nicht nur die pure informationsfülle und die plausible herausarbeitung des systemcharakters als korporatistisch (in der klarheit hab ich´s vor her nicht wahrgenommen), sondern v.a. die logische weiterentwicklung des letzteren: das verschmelzen von ökonomischer, politischer und repressiver macht zu einem einzigen kern (vielleicht passt hier auch das wort cluster), weltweit dürften das hypothetisch dann vermutlich drei bis vier solcher elitären kerne werden - mit abstrichen die usa, dito russland, aber v.a. die eu und china.
im verhältnis winzige minderheiten, abgeschottet und vor allem mit einer ganz offenen antisozialen bösartigkeit, die sich gewaschen hat - und vor allem das letztere wird einfach von vielen immer noch nicht adäquat wahrgenommen, die simulationen greifen noch.
bzgl. peak oil: was werden diese kerne nun in einer situation machen, in der die immer teurer werdenden ressourcen für ihre bevorzugte gesellschaftsform immer mehr auch zum synonym für macht (beim öl ist es schon lange so, wasser u.a. werden in kürze folgen) werden? und wie werden sie sich mit ihrer ganzen fundamentalen a-sozialität und den ihnen zur verfügung stehenden machtmitteln in den anstehenden verteilungskämpfen verhalten?
nein, ich finde meine aussage keinesfalls übertrieben.
und zum rühl-zitat: klassischer fall von "was nicht sein darf, kann auch nicht sein".
hf - 30. Jun, 00:09
Sehe ich anders, das mit Rühl, Mo. Bei Rühl dürfen wir zumindest eine gewisse instrumentelle Intelligenz voraussetzen. Dass er nicht weiß, wie langsam Erdöl entsteht und wie schnell es jetzt verbraucht wird, können wir wohl ausschließen. Der Mann lügt ganz einfach.
...warum sollte das erstere die bewusste lüge ausschließen? zumindest als motiv? da sehe ich nicht unbedingt einen widerspruch.
hf - 30. Jun, 00:58
Das stimmt natürlich - wenn wir daran denken, dass das Phänomen des betrogenen Betrügers, der sich selber zu seinen albernen und dummen Lügen überredet, vermutlich sogar eine der wirkungsmächtigsten psychischen Phänomene ist. Halb zog es ihn, halb sank er hin...
Ganz ernsthaft: Lebbe geht weiter
auch ganz ernsthaft:
und zwischen leben und über leben gibt es bekanntlich große unterschiede.
Das Schlimme am Verballern all dieser Ressourcen ist ja dies (und man muss kein Geowissenschaftler sein, um das einzusehen): Rohstoffe (auch Kohle, Eisenerz, Uran - was passiert eigentlich, wenn das Uran zuende geht, was machen die Krnwaffenbesitzer dann?!), die in geologisch unvorstellbar langen zeiträumen entstanden sind, werden innerhalb weniger menschlicher Generationen einfach so übern Deister gebracht.
Laut wiki-Artikel hat Christoph Rühl (Öl-Industrie) allen Ernstes behauptet: "„Ich sehe keinen Grund, die ‚Peak-Oil’-Theorie als stichhaltig anzuerkennen, weder auf theoretischer, noch wissenschaftlicher oder ideologischer Basis […] Tatsächlich ist die ganze These, wonach es nur eine gewisse Menge Öl im Boden gibt, das mit einer gewissen Rate verbraucht wird und dann zu Ende geht, mit nichts gerechtfertigt." Das ist schlicht unfassbar
ich lese gerade...
aber was das buch so wertvoll und erschreckend macht, ist nicht nur die pure informationsfülle und die plausible herausarbeitung des systemcharakters als korporatistisch (in der klarheit hab ich´s vor her nicht wahrgenommen), sondern v.a. die logische weiterentwicklung des letzteren: das verschmelzen von ökonomischer, politischer und repressiver macht zu einem einzigen kern (vielleicht passt hier auch das wort cluster), weltweit dürften das hypothetisch dann vermutlich drei bis vier solcher elitären kerne werden - mit abstrichen die usa, dito russland, aber v.a. die eu und china.
im verhältnis winzige minderheiten, abgeschottet und vor allem mit einer ganz offenen antisozialen bösartigkeit, die sich gewaschen hat - und vor allem das letztere wird einfach von vielen immer noch nicht adäquat wahrgenommen, die simulationen greifen noch.
bzgl. peak oil: was werden diese kerne nun in einer situation machen, in der die immer teurer werdenden ressourcen für ihre bevorzugte gesellschaftsform immer mehr auch zum synonym für macht (beim öl ist es schon lange so, wasser u.a. werden in kürze folgen) werden? und wie werden sie sich mit ihrer ganzen fundamentalen a-sozialität und den ihnen zur verfügung stehenden machtmitteln in den anstehenden verteilungskämpfen verhalten?
nein, ich finde meine aussage keinesfalls übertrieben.
und zum rühl-zitat: klassischer fall von "was nicht sein darf, kann auch nicht sein".
aber...