assoziation: von leaks, lügen, (falschen) verschwörungen und virtuellem widerstand (2)

(zum ersten teil)

*

geleaktes: eine weitere folge der depeschen sehe ich darin, dass in vielen fällen auch bereits gewusstes, aber bisher ignoriertes und verdrängtes, wieder zum vorschein kommt - in der art der zusammenballung mit den weiteren materialien könnte das bei großen teilen der öffentlichkeit zu interessanten reaktionen führen - später mehr.

aber wenn man sich alleine das treiben von
"shell" und dem pharmakonzern "pfizer" in einem land wie nigeria betrachtet, sollte das alleine für ausreichend übelkeit sorgen. sicher, der komplex "shell in nigeria" ist lange und alt bekannt, wenn ich auch für mich sagen muss, dass ich das tatsächliche ausmaß der präsenz von shell dort dann doch überraschend finde - es sollte klar sein, dass es sich bei nigeria nicht mehr um einen souveränen staat handelt, sondern um eine staatssimulation unter maßgeblicher kontrolle von shell, wobei letztere mittels der kontrolle von shell in so ziemlich jeden nigerianischen ministerium sichergestellt wird. es ließe sich auch sagen, dass sich shell dann in der folge dort eine kaste von wahren marionetten hält, die nach außen als "regierend" verkauft wird, sich jedoch im großen und ganzen in der rolle von his masters voice wohlfühlt.

bei so einem szenario ist dann nicht weiter überraschend, dass sich eine gleichfalls international tätige kapitalistische vereinigung wie pfizer auf einem derart bereiteten boden wohl fühlt und die eigenen kriminellen aktivitäten dort für sicher hält, incl. der inanspruchnahme der örtlichen korrupten institutionen im falle des falles. wer bei solchen und ähnlichen zuständen gelangweilt abwinkt "das ist ja alles nichts neues", sollte dann doch den eigenen zynismus- und verdrängungsgrad dringend überprüfen. mich macht jedenfalls das meiste, was bisher aus dem us-bestand bekannt ist, noch wütender als eh schon. und nein, ich glaube nicht, dass die probleme der menschen in nigeria mit einem "souveränen staat" wirklich lösbar wären - aber das wäre möglicherweise ein erster schritt hin zu den allernötigsten verbesserungen der dortigen lebensumstände, weil das die entmachtung der kapitalistischen kolonisatoren bedeuten könnte.

*

wl/assange: hinsichtlich der vergewaltigungsvorwürfe muss ich sagen, dass ich mich da zu einer persönlichen wertung aufgrund eines absoluten infooverkills schlicht und einfach nicht in der lage sehe. das netz ist voll von teils sich absolut einanander ausschließenden versionen, behauptungen und (angeblichen) tatsachen - das beispiel der einen betroffenen frau, anna a., reicht dafür schon aus - ich habe berichte gesehen, in denen sie a) als funktionärin der schwedischen christdemokraten, b) mitglied der dortigen piratenpartei, c) feministin, d) anti-abtreibungsaktivistin, e) radikale linke und f) aktiv in der arbeit gegen die castro-regierung auf cuba bezeichnet wird. wahlweise auch noch mit cia-kontakten, wie die geheimrätin weiter unten in den kommentaren zu einem älteren beitrag ausgeführt hat. ebenfalls sind die berichte über die angeblichen abläufe des als vergewaltigung bezeichneten geschehens derart grotesk, dass ich mich schlicht weigere, da noch eine eigene wertung zu wagen. als sicher finde ich im moment nur das folgende: natürlich ist assange als westlich sozialisierter mann keineswegs frei von den üblichen patriarchalen und sexistischen verhaltens- und denkmustern. also ist jede bestrebung, ihn von vorneherein als unbedingt unschuldig anzusehen, unsinnig. zweitens ist das verhalten der schwedischen justiz gelinde gesagt seltsam. drittes ist das ganze timing bei dieser geschichte - wer hat wann wie gehandelt - etwas, was nochmals dringend der genaueren recherche bedarf (so habe ich momentan bspw. nicht die ressourcen zu überprüfen, ob es tatsächlich einen zeitlichen zusammenhang zwischen assanges erster ankündigung des bank-leaks nächstes jahr und der herausgabe der fahndungsorder von "interpol" gab). und viertens steckt darin auch eine wahre bombe, nämlich wiederholt die frage nach dem definitionsrecht von betroffenen frauen. fünftens ist das teils extrem frauenverachtende und sexistische gekreische, wie es teils zb. in den telepolis-foren zu lesen ist, wenn es um diesen aspekt der wikileaksgeschichte geht, schlicht widerlich. und das wäre es selbst dann noch, falls sich anna a. bspw. tatsächlich als agentin herausstellen sollte.

insgesamt wäre etwas zur klärung hilfreich, was zumindest ich nicht einfordern kann und werde: eine persönliche und öffentliche stellungnahme der beiden frauen nämlich. es wäre vielleicht eine aufgabe feministischer frauen / organisationen, da nachzuhaken - ansonsten steht nämlich zu befürchten, dass zukünftig ein gewaltiger flurschaden für viele beteiligte entsteht, wenn es um vergewaltigungen bzw. sexualisierte gewalt auf der ebene von "promis" geht. ich finde diesen ganzen komplex in allen teilen schlicht deprimierend.

*

verschwörungen: in den kommentaren von sansculotte zu den beiträgen weiter unten existiert ja schon eine variante; ähnlich ablehnend hat sich in mehrere beiträgen drüben das
opablog geäussert. die argumentation dreht sich zunächst zentral darum, dass das alles ja verdächtig nach der vorbereitung eines angriffs auf den iran aussehen würde. ich habe nun weiter unten in mehreren kommentaren ebenfalls schon etwas dazu gesagt; und muss heute dazu anmerken, dass ich diese hypothese inzwischen für noch größeren unsinn halte als in der letzten woche schon. zu meinen argumenten, die ich nicht wirklich widerlegt finde, kommt zwischenzeitlich noch die tatsache hinzu, dass das thema iran im zusammenhang mit dem leak weitgehend wieder aus den schlagzeilen verschwunden ist - und damit ein für die entsprechende vt zentraler punkt schlicht nicht mehr existiert. und das die veröffentlichung der depeschen aus der botschaft in tel aviv noch bevorsteht, hatte ich ebenfalls schon erwähnt.

das opablog hat in einem beitrag drüben auf einen gewissen oliver jannich verwiesen, seines zeichens ein ultrakapitalist (das wort "libertärer" für solche leute finde ich eine überflüssige und falsche auszeichnung), 9/11-skeptiker und sog. "klimaskeptiker" (das wikileaks damals das sog. "climategate" mit internen e-mails von klimaforschern ins rollen gebracht hat, scheint er inzwischen vergessen zu haben...). ebenfalls in der illustren runde der cia-wikileaks-verschwörungstheoretiker findet sich der notorische peak-oil-leugner und kopp-autor william engdahl. hingegen ist bspw. ein ebenfalls in der szene der 9/11-skeptiker bekannter matthias bröckers sehr begeistert von wl. diese hier bereits sichtbare deutliche spaltung quer durch die fraktionen finde ich einen der interessanteren aspekte des leaks. es ließe sich fortsetzen mit dem berühmt-berüchtigten "alles-schall-und-rauch-blog" (pro wl), der sog. infokrieger-szene (contra), dann den einzelnen positionen in der republikanischen partei in den usa, wo sich bspw. eine sarah palin und ein ron paul (ultra"libertärer") ebenfalls schroff gegenüberstehen. hierzulande wittern einige kommunistische splittergrüppchen ebenfalls eine "imperialistische verschwörung" (gegen wen auch immer), und selbst die szene der sog. antideutschen ist gespalten - während sich einige der dortigen protagonisten anfangs freudig auf die iran-depeschen gestürzt haben, vermuten andere schlicht antiamerikanischen geheimnisverrat. die jeweiligen links finden Sie mit ein paar recherchekenntnissen leicht selbst heraus; ich möchte hier nicht auf die genannten direkt linken.

insgesamt also ein gar lustiges bild, welches sich in gewisser weise auch weltpolitisch wiederspiegelt - die reaktionen des türkischen ("verschwörung") und iranischen ("verschwörung") präsidenten passen da genaus hinein wie die
reaktionen von pakistanischen medien und staat, die nicht nur ebenfalls eine verschwörung vermuten, sondern gleich noch ihr eigenes verschwörungsprojekt mittels gefälschter depeschen gegen indien starteten.

statt vieler weiterer worte dazu nur noch diese: klar kann jede "leakende" plattform theoretisch auch für desinformation benutzt werden. in diesem fall jedoch zeichnet sich immer deutlicher ab, dass das leak für so ziemlich alle involvierten seiten unverdauliche brocken enthält (und ähnliches sage ich auch für israel voraus). und genau dieser fakt spricht für mich als deutlichstes gegen jede vt. es müsste schon eine schar von auserlesenen dummköpfen gewesen sein, die die bisher nur ansatzbar sichtbaren und übrigens in ihren langzeitkonsequenzen für viele staaten und gesellschaften schlicht uneinschätzbaren fern- und nebenwirkungen dieser veröffentlichung bewusst einkalkuliert hätte. sollte das trotz aller unwahrscheinlichkeiten so gewesen sein: herzlichen glückwunsch für einen beitrag zur weiteren destabilisierung des weltweiten kapitalismus! orden gibt´s dafür aber später eher nicht.

ansonsten empfehle ich die lektüre vieler bücher von robert anton wilson, besonders seine interviews in "die illuminati-papiere", wo er u.a. empfiehlt, auch und besonders skeptisch gegenüber der eigenen skepsis zu sein. einfach deshalb, weil übertriebene skepsis in eine alptraumhafte welt voll von paranoia und ohne jegliche feste basis führt. das hat schlußendlich viel mit den funktionsweisen des objektivistischen modus zu tun, aber das thema würde jetzt den rahmen sprengen. suchen Sie im blogindex, wenn Sie dazu mehr erfahren möchten.

*

wl/assange: interessant fand ich ja die selbstcharakterisierung des julian a., die sich in einem seiner
zitate über sinn und zweck von wikileaks kenntlich macht:

(...) "Mit den neuen Enthüllungen von Wikileaks wird es Assange zufolge für ehrliche Spitzenmanager einfacher, ihre Unternehmen zu führen. Unehrliche Firmen seien von Veröffentlichungen stärker negativ betroffen. "Und genau darum geht es." Er empfahl Unternehmen, so offen und ehrlich wie möglich zu sein und Mitarbeiter gut zu behandeln. "Wikileaks ist dazu da, mehr Freiheit und Ethik in den Kapitalismus zu bringen." (...)

das ist eigentlich eine handfestes sozialdemokratisches unterfangen, lässt sich aber auch von dem wl unterstützenden teil der sog. "anarcho"kapitalisten alá ron paul als bekenntnis gegen staat und für "freie märkte" interpretieren. wo sind eigentlich die explizit marxistischen stimmen, die allen drei oben genannten verständlich nachweisen, dass das nicht klappen kann? und wo ist eine radikale linke, die die depeschen als das nötige material nutzt, welches bei vielen noch vorhandene zweifel an der grundsätzlich perversen, kriminellen und a-sozialen grundhaltung des systems beseitigen kann?

assange wird, allem zum trotz, nun immer mehr zum tatsächlichen popstar, in der folge leibhaftig beim rappen zu sehen:



ein wie ich finde wirklich großartiges video, noch vor "cablegate" produziert, voller boshafter kleiner und großer anspielungen auf aktuelle und vergangene us-politik und vor allem auf die us-medien. dieses video und die darin untergebrachte popkulturelle symbolik - "the matrix" und "soma" sollten zb. bekannt sein - lassen mich zusammen mit dem im ersten teil skizzierten rund um "anonymous" vermuten, dass hier etwas zu sehen ist, was vielleicht später im rückblick einmal als erster authentischer ausdruck von gesellschaftlichem bewusstsein seitens mit popkultur und virtuellen welten aufgewachsenen generationen bezeichnet wird. die große frage: wie virtuell wird das alles bleiben? letztlich wird sich das schicksal von plattformen wie wikileaks und möglichen nachfolgern sowie auch die wirksamkeit der aktuellen und künftiger proteste, noch mehr die möglichen reaktionen auf die durch die dokumente sichtbar gewordenen zustände, allesamt im "real life" manifestieren müssen - das virtuelle ist dabei nur begleitung, illustration, vorbereitung. die von anonymous inszenierten demonstrationen am wochenende in europa und südamerika weisen da aus meiner perspektive schon den richtigen weg.

*

geleaktes: wiederum bestätigtes bzw. neu in die erinnerung gerufenes (und für die beteiligten absolut unwillkommen) - einmal zur rolle und verhalten der us-administration beim
klimagipfel in kopenhagen, zum anderen zum verhalten des vatikans bei der versuchten aufklärung der tausenden übergriffe gegen kinder und jugendliche in katholischen institutionen in irland.

ich hatte in einem der vorherigen beiträge schon irgendwo geschrieben, dass ich als eine mittel- und langfristige folge des leaks die eh schon vorhandene legitimationskrise von politik, wirtschaft/banken und kirchen nochmals verschärft sehe - wir werden die nächsten monate eine nicht mehr abreissende kette von meldungen wie den obigen erleben, wenn nicht noch seitens der usa eine nicht vorstellbare notbremse in form einer massiven intervention im netz gezogen wird. das aber würde vermutlich nur noch öl ins feuer gießen. jedenfalls wird die schon wahrnehmbare gesellschaftliche polarisierung in den westlichen staaten ebenfalls schärfer werden in dem sinne, dass die informationsstände zwischen denjenigen, die das netz nutzen (können) und der offline bleibenden gemeinde extrem auseinander klaffen werden. ebenfalls vermute ich, das bei der genannten ersteren gruppe ebenfalls das spektrum zwischen resignation/verdrängung im angesicht der fratze des systems und einer zunehmenden radikalisierung andererseits sich ebenfalls schärfer ausprägen wird. und das alles findet ja nicht im luftleeren raum statt, sondern in einer scharfen wirtschafts- und allgemeinen systemkrise. ich sehe "wikileaks" - in diesem fall als synonym für alles damit verbundene - keinesfalls getrennt von entwicklungen wie den massiven schüler- und studentenportesten in großbritannien und italien, den teils massiven streiks und protesten in südeuropa, der enormen und breiten verarmung in den usa... die inhalte vieler depeschen können dort und an vielen anderen konfliktpunkten, zur richtigen zeit und im passenden kontext bekannt gemacht, als krasser verstärker in richtung von bewusstseinszuständen wirken, die einerseits die eigene wut und den zorn endlich die eigenen (und überaus verständlichen) ängste überwinden lassen können, und andererseits den blick soweit klären, dass am ende vielen deutlich wird: dieses system unter quasi kontrolle von weltweit tätigen mafiös agierenden staatlichen institutionen und konzernen ist nicht mehr in irgendeiner form "reformfähig", sondern muss restlos abgewickelt werden. doch, das sehe ich als eine mögliche variante an - und letztlich als vollentwickeltes ziel einer aufklärung, für die wikileaks momentan an erster stelle und im kreuzfeuer steht.
monoma - 13. Dez, 20:34

nachtrag

ich habe für den moment erstmal schluß gemacht, obwohl ich einiges geplante nicht geschrieben habe und mir auch ständig neue aspekte in den sinn kommen. aber schließlich und endlich will ich nicht den ganzen raum des blogs für dieses, ohne zweifel wichtige thema, nutzen - es passiert auch noch vieles andere, was ebenso wichtig ist.

Nörgler (Gast) - 13. Dez, 22:12

Das Video ist ist der Tat excellent – sophisticated, professionell, intellektuell, gnadenlos.
"Popkultur und virtuelle welten" – da könnte was dran sein; ich sehe allerdings erst einmal "Spitting Image" und die "Muppetts Show" als visuelle und dramaturgische Wurzeln.

Die Hypothese von der Irakkriegsvorbereitung halte auch ich für abwegig, auch darum, weil die USA militärisch bereits jetzt jenseits der Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit sich bewegen. Schon vor Jahren berichtete Spon, dass etwa die Zusagen über die Dauer des Irak-Dienstes gegenüber den US-Soldaten nicht eingehalten werden (können). Da wird einfach verlängert, obwohl man weiß, dass sich damit die Quote der ihre Familien und sich selbst ermordenden Soldaten erhöht wird.

Wie albern und infantil: "Hätte man erfinden müssen", wenn's die erwischt, die man nicht leiden kann; "Verschwörung", wenn man selber hingehängt wird. Ich bin gespannt, welche Verschwörung die Regierung Nehatjanu identifizieren wird, wenn es so weit ist.

sansculotte - 14. Dez, 00:10

Ich bin mir nun nicht ganz schlüssig, ob "Spitting Image", die "Muppet-Show" oder die Büttenreden des Mittelalters die visuellen und dramaturgischen Wurzeln des Videos bilden, aber wahrscheinlich bin ich einfach zu wenig Schnösel, um diese Frage für wirklich bedeutsam zu halten. Möglich auch, dass die Faszination, die offensichtlich von der popkulturellen Beschaffenheit des Videos ausgeht, vor einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit demseleben bewahren soll, dem Verfasser des Vorposts wäre sonst zweifellos aufgefallen, dass Robert Foster von den "eyes fixed on the Iran" rappt und Donald Rumsfeld als Urheber dieses Planes bezeichnet.

Auch meine Karriere als exzellenter Militärexperte ist offensichtlich nicht so weit gediehen wie die meines VoPos, daher wage ich nicht zu beurteilen, ob die USA "bereits jetzt jenseits der Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit sich bewegen." Nur ein paar Anmerkungen: die Armut greift in den USA tief in den Mittelstand hinein, daher wird es auf Jahre hinaus auch Menschen, vor allem junge Leute, geben, die eine Militärkarriere als "rettenden Strohhalm" ergreifen - und sei es, um an ein Stipendium zu kommen. Für "Menschenmaterial" ist also gesorgt und auch die Geldmittel werden vorläufig nicht versiegen: für 2007 wird Obama ein Militärbudget von 708 Milliarden (offiziell) zur Verfügung haben, das entspricht einer jährlichen Aufstockung seit 2007 (622 Milliarden) um 3,3 Prozent. Die Finanzierung von Altersversorgung und Sold der Soldaten wird "ausgelagert", die Zahl der privaten "Sicherheitskräfte" ist im Irak innerhalb nur weniger Monate von etwa 2700 auf 7000 aufgestockt worden, wodurch diese Auslagen zumindest aus dem Militärbudget draußen wären und nun unter Wirtschaftsförderung verbucht wird.

Der sogenannte "Abzug" der US-Truppen aus dem Irak ist ohnehin nur eine Verlagerung. Unter Barack Obama wurde im Ausgleich dazu die Truppenstärke der Afghanistan-Kräfte auf 100.000 erhöht, was einer Verdreifachung gleichkommt. Auffällig ist jedenfalls die militärische Einschließung des Iran. Über die Fortentwicklung von und Hochrüstung mit technischen, biologischen, biotronischen und hybriden Kampfstoffen seitens der USA kann nur gemutmaßt werden, da die meisten Programme höchster nationaler Sicherheit unterliegen und aus black budgets finanziert werden.

Zum Schluß: Dank an Mo für die vielen Informationen.
Geheimrätin (Gast) - 13. Dez, 23:18

sehr gut, erstmal einfach nur Danke Mo, für deine Mühe.

Nörgler (Gast) - 14. Dez, 10:58

" ...bin ich einfach zu wenig Schnösel, um diese Frage für wirklich bedeutsam zu halten."
Ich hinwiederum bin zu wenig Schnösel, um ästhetische Fragen für schnöselhaft zu halten.
che2001 (Gast) - 14. Dez, 18:23

Adorno, Horkheimer, Lukasc, Benjamin (vor allem, als der noch so klein war, dass er sich selbst "Böm Böm" nannte), alles Schnösel;-)
sansculotte - 14. Dez, 22:02

Du meine Güte, vor solch großen Namen geh' ich natürlich in die Knie. Ich sag's ja: Studentenmentalität...
che2001 (Gast) - 15. Dez, 12:57

Sansculotte beweist da ungewollt prophetische Einsichten: Der Zeitpunkt, wo man Mittvierziger mit überdurchschnittlichem Einkommen sein muss, um sich ein Studium leisten zu können ist nicht mehr fern;-)
Klingelhella (Gast) - 14. Dez, 02:51

Climategate

Ich wollte nur anmerken, dass Wikileaks mit dem als "climategate" bekannten Vorgang nichts zu tun hatte. Sonst vielen Dank für deine Gedanken! Ich denke, insbesondere die Beobachtungen zur Affäre Assange/Ardin waren das Sachlichste, was dazu bisher zu lesen war und wird allen Beteiligten gerecht.

monoma - 14. Dez, 08:32

@klingelhella

die entsprechenden mails wurden zuerst auf einem russischen server veröffentlicht, waren dann aber ab 21.11.2009 auch bei wikileaks zu finden, und meiner meinung nach dadurch erst wirklich bekannt. die uni, an der das institut sitzt, meldete den hack am 20.11. bei der polizei (quelle wikipedia).

hier äussert sich assange selbst dazu:



(ich weise unabhängig von jeder persönlichen einschätzung der betreffenden mails auf die veröffentlichungswege hin - nicht, dass es hier missverständnisse gibt).
Lemmy Caution (Gast) - 14. Dez, 09:00

manches ist auch

... eher erheiternd.
Der Innenminister der von Bachelet geführten Mitte-Links Koalition Edmundo Pérez Yoma wollte den US-Stellen im Land immer davon überzeugen, dass das z.T. aufständische Pueblo Origionario (Indianer-Volk) der Mapuche gefährliche Verbindungen zur FARC oder ETA aufbauen wolle. Der Innenminister der mitte-links Koalition forderte geheimdienstliche Unterstützung der USA. Die US-Geheimdienstler wollten davon allerdings nichts wissen. Sie informierten nach Washington, dass das Problem deutlich von den chilenischen Medien und der Regierung hochgespielt wurde. Es gab zwar die gewaltsame Abfackelung einzelner Farmen, man könne aber nicht davon sprechen - wie Sebastián Pinera im Wahlkampf - dass die Araucanía (da wo die mapuche leben) brenne.

kranich05 - 17. Dez, 14:09

Alter Mann ist kein D-Zug

Ein paar aktuelle Diskussionsbemerkungen auf meinem Blog.
Bald, hoffe ich, etwas mehr.

Gruß!

kranich05 - 19. Dez, 19:34

Nun habe ich auch etwas zu VT geschrieben.
http://opablog.twoday.net/stories/11497691/

Gruß!

monoma - 19. Dez, 22:16

@kranich

danke schon mal, werde demnächst drauf antworten.

gruß zurück!
kranich05 - 22. Dez, 21:35

Auch wenn die Diskussion hier relativ angeschlossen ist, geht die Selbstbeschäftigung mit dem Thema weiter. Auch steht ja bei mir noch ein drittes Posting zum Problemkreis (wie ich ihn auffasse) noch aus.
Jetzt jedoch ist mir wichtig, daß ein Update zum von mir letzens genannten eigenen Posting nicht untergeht. Es lautet:
*Update 22.12.2010:
Heute habe ich mir endlich etwas Zeit genommen, die Janich-Website näher zu betrachten. Näher betrachtet habe ich sowohl die Diskussion, die sich dort an den von mir genannten Artikel anschloß, als auch die Website gesamt.
Zur Diskussion darf ich ganz pauschal sagen, daß es doch immer wieder bemerkenswert ist, wieviel Argumente und Überlegungen in solchen Diskussionen vertreten werden. Es ist immer wieder so, als könne man in einen sozialen "Miniaturkosmos" hineinschauen. Meine Bewertung des Janich Artikels als ganz anregend, möchte ich stehen lassen.

Mit seiner Gesamtposition zu Gesellschaftsfragen stimme ich GANZ UND GAR NICHT überein. Seine Kritik am gegenwärtigen Gesellschaftszustand erfolgt von einem rücksichtslos auf die Spitze getrieben Neoliberalismus. FDP zum Quadrat. Damit brauche ich mich hier nicht weiter auseinanderzusetzen.

Es ist ein Mangel meines Postings, diese Zusammenhänge nicht von Anfang an gesehen und dargestellt zu haben.
Zwar kann man auch in Äußerungen des politischen oder weltanschaulichen Gegners Punkte der Übereinstimmung finden, man sollte diese sogar suchen, jedoch sehe ich damit die Pflicht verbunden zugleich Grenzenlinien nicht zu verwischen. Alles andere stiftet nur Verwirrung.
Meinen Kommentatoren habe ich zu danken, die mich so oder so auf die Problematik meines Postings aufmerksam gemacht und so meine Nachprüfung veranlaßt haben.

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