sansculotte - 7. Sep, 01:57

Na endlich...

Das Gedankenexperiment ist vollzogen. Sollte hier ein kleines Erwachen stattfinden? Auf jeden Fall ist die rekonstruierte situative Beurteilung durch die Eliten so und nicht anders vorzunehmen. Ist stimmig. Dazu Congrats.

Anders als du bin ich allerdings der Meinung, dass ein Masterplan vorliegt. Plattformen, informelle Einrichtungen und durchschlagskräftige Organisationen zu seiner Formierung, Formulierung und Durchsetzung gibt es genug, seien diese nun völlig klandestin, halb- oder ganz öffentlich. Die Elite trifft sich regelmäßig zum informellen Austausch und bedient sich nachgeordneter, tw. sehr populärer Organisationen, um den erzielten Konsens umzusetzen.

Ich möchte nur ein Beispiel und einige Anhaltspunkte liefern: so ist der "1001 Club" der innere Kern des World Wildlife Fund und die vorgeordnete Organisation des "Club of Rome". Gegründet wurde dieser Club von ein paar hundertprozentigen Elitisten und Nazis wie Bernhard zur Lippe-Biesterfeld ("Prinz Bernhard"), Philip Mountbatten, Duke of Edinburgh ("Prince Philip", der sich eine Wiedergeburt als tödliches Virus herbeiwünscht, um möglichst vielen Menschen den Garaus machen zu können) und dem südafrikanischen Unternehmer Anton Rupert. Die vornehmste Unternehmung galt deshalb auch dem südafrikanischen Apartheidsregime. Mit dem "Project Lock" wurde vom WWF eine Militäroperation finanziert, die unter dem Vorwand des Schutzes der schwarzen Nashörner(grausamer Zynismus!) in den achtziger Jahren systematisch Oppositionelle in Südafrika ermorden ließ. Nur ein Testballon vor dem Hintergrund dessen, was der Club of Rome so vorhat.

Die Mitglieder des 1001 Clubs treffen sich jedenfalls zweimal jährlich zu einem großen Diner. Mit an Bord: David Rockefeller, Wiliam Astor (übrigens Schwiegervater von David Cameron, man bleibt unter sich), bedeutende Industriellenfamilien, bedeutende Bankiersfamilien und Alexander King, der gemeinsam mit Aurelio Peccei den "Club of Rome" gründete. In seinem Buch The First Global Revolution, das als programmatisch für den Club of Rome gilt, stellt Alexander King eben jene im Beitrag oben skizzierten Überlegungen zur Bevölkerungskontrolle an.

Ich stelle fest: es gibt informelle Hintergrundorganisationen, die sich über gemeinsames Personal zu öffentlichen und teilweise sehr populären Aktionsorganisationen formieren. In diesen Organisationen wird dann unter falschem Vorwand umgesetzt, was in den informellen Gremien beschlossen wurde.

Ähnliche personelle Bäumchen-wechsle-dich-Spielchen ließen sich mit folgenden Organistionen spielen: Pilgrim Society-Bilderberg-Chatham House-Trilateral Commission-Council of Foreign Relation werden umgesetzt in: Bank of England, Rockefeller Foundation, OECD, Handelsorganisationen, Banken, Versicherungen und nicht zuletzt Regierungen. Die Geheimbünde und ihre Frontdesks sind zu zahlreich, um sie hier zu entwirren. Eine erster, gut recherchierter Versuch findet sich hier: http://www.isgp.eu/

Edit: Noch ein Wort dazu, wie ich auf die Seite des "Institutes for the Study of Globalization and Covert Politics" gestoßen bin. Im Zuge meiner Recherchen zu den Wurzeln organiserter Kindesmisshandlung und im Zusammenhang mit den nicht enden wollenden Gerüchten, die in Österreich zum "Fall Kampusch" grassieren, bin ich immer wieder auch auf den notorischen Fall Dutroux gestßen. Auffällige Widersprüche, Ungereimtheiten, Vorfälle und Geschehnisse (um es mal gelinde auszudrücken) legen nahe, dass hier Ermittlung und Prozessverlauf vorsätzlich und geplant behindert und manipuliert wurden - und zwar ganz offensichtlich von ziemlich mächtigen und einflussreichen Stellen. Eine der umfassendsten, detailliertesten und penibelsten Recherchen im Netz befand sich auf der Seite des Niederländers Joel van der Rejden, der dieses Portal damals noch unter PEHI (Project for the Exposure of Hidden Instutions) betrieb. Das Dutroux-Dossier hat er jedenfalls auf die neue ISGP-Seite hinüber gerettet (Achtung bei Lektüre Triggergefahr!):
http://www.isgp.eu/dutroux/Belgian_X_dossiers_of_the_Dutroux_affair.htm


monoma - 7. Sep, 13:14

ja und nein

ich kenne die beschriebenen zusammenhänge bzw. klüngel sehr grob und kann mir schon vorstellen, dass die an diversen stellen einen gewissen einfluß ausüben (können und wollen). aber: der punkt, der auch unten von yurun angesprochen wird, ist für mich entscheidend - die schlichte komplexität der situation macht es schier unmöglich, da mit einem umfassendem (!) - denn das implizieren Deine aussagen - masterplan zu agieren.

ich würde es als eine art anthropologische konstante betrachten, dass wir menschen uns einbilden, kontrolle zu haben, egal in welchen bereichen, obwohl wir real nichts und niemanden kontrollieren können (die soziopathischen großversuche zur widerlegung dieser tatsache, v.a. in form von durchorganisierten diktaturen, scheitern deshalb regelmässig in historisch recht kurzer zeit) . es lassen sich höchstens temporäre, also räumlich und zeitlich sehr begrenzte, zonen schaffen, in denen bestimmte aspekte kontrolliert werden. mehr nicht. und das gilt auch und gerade für leute mit antisozialen, narzisstischen und sonstigen störungen, die sich in den "eliten" gehäuft tummeln. ich würde das geschilderte ebenfalls als kontrollversuche betrachten, betonung auf "versuche". und die finden oft genug in der diesen störungen - sehr eingeschränkte bis nicht vorhandene beziehungsfähigkeiten aufgrund verzerrter selbst- und fremdwahrnehmung - adäquaten form von pseudosozialität statt: dem verschwörungsmodus (ich glaube mittlerweile, dass sich das tatsächlich als eine variante quasi soziopathischer gesellschaftlichkeit begreifen lässt; dazu mehr in den kommenden beiträgen zur soziopathie).

stichwort dutroux: ja, dass das bis zum himmel stinkt, ist schon seit jahren klar - ich habe vor langer zeit dazu auch ein paar bemerkungen gemacht.
monoma - 7. Sep, 13:54

etwas ot

wo Du den "fall kampusch" und die entsprechenden gerüchte (die mir nur bruchstückhaft bekannt sind) erwähnst: hat natascha kampusch nicht alle thesen bezgl. mehrerer täter und auch sexualisierter gewalt ihr gegenüber recht überzeugend dementiert?
sansculotte - 8. Sep, 01:08

Andersherum

Komplexität und Masterplan: wäre es nicht denkbar, dass gerade die Komplexität der Verhältnisse ein motivierender Faktor zur Erstellung eines Masterplans ist? Vielfalt durch Einfalt, Multipolare Verhältnisse durch Monopole zu ersetzen ist ja nachgerade das Arbeitsprogramm der Globalisierung. Einfach gedacht. Dialektisch: die Existenz eines Masterplans hat keineswegs seine Emergenz zur Folge. Sie bedeutet nicht, dass der Masterplan sich durch Einfachheit auszeichnet, durch leichte Durchsetzbarkeit, durch das Nicht-In-Rechnung-Stellen der Tatsache, dass seine Verwirklichung die Mitwirkung im großen Schachspiel erfordert. Der Masterplan kann ebenso komplex sein wie es die Situation gerade erfordert. Es wäre absolut folgerichtig, wenn er so gestaltet wäre, dass mehrdimensionales Vorgehen jederzeit möglich ist, alle Optionen offenstehen und seine Umsetzung gleichzeitig eine komplexe Matrix erzeugt. Ich sehe absolut keinen Widerspruch zwischen bestehender Komplexität und Masterplan.

An den Ressourcen soll's auch nicht liegen. Vermögende Menschen müssen nicht in die Mühlen der Erwerbsarbeit. Ihnen steht mehr als genug Zeit zur Verfügung, sie können den ganzen Tag damit verbringen, ihren Einfluss geltend zu machen. Und wenn man einmal ein Vermögen erworben hat, ist der nächste folgerichtige Schritt der, sich damit zu beschäftigen, es abzusichern, es zu verwalten und zu erweitern.

Ich habe keine Angst und keinen Respekt vor den reichen Säcken. Will heißen: nichts liegt mir ferner, als in ihnen omnipotente Wesen zu sehen, weswegen auch der Vorwurf der Projektion bei mir nicht verfängt. Aber ich warne eindringlich davor, diese Leute leichtsinnig zu unterschätzen.

Zu Kampusch: es war der Leiter der Untersuchungskommission, der ehemalige VfGh-Präsident Ludwig Adamovich, der die Einzeltäterthese im Fall Kampusch in Frage stellte. Adamovich hat seine Thesen nie zurückgenommen, er musste lediglich seine Zurufe an Kampusch im Sinne des Opferschutzes einstellen. Und Kampusch selbst war vom Gericht niemals aufgefordert worden, in der Sache zu entgegnen. Sie hat zwar dementiert, aber dies keineswegs beweiskräftig.
monoma - 8. Sep, 14:03

...wird ein schuh draus ;-)

Komplexität und Masterplan: wäre es nicht denkbar, dass gerade die Komplexität der Verhältnisse ein motivierender Faktor zur Erstellung eines Masterplans ist?

kann sein. aber der sehr grundsätzliche haken an der sache ist und bleibt dieser: jeder angenommene plan beruht implizit auf wahrnehmungs- und komplexitätsreduktionen, weil derartige pläne geradezu paradigmatisch den größenwahn und die selbstüberschätzung der instrumentellen vernunft und ihres produzenten, dem objektivistischen modus, manifestieren. und aufgrund dessen ist es egal, wie ausgefeilt und komplex solche angenommenen pläne auch daher kommen mögen: sie werden immer gegenüber der gesamten existierenden realität hoffnungslos unterkomplex bleiben. das liegt meiner meinung nach sozusagen in der natur der sache.

Vielfalt durch Einfalt, Multipolare Verhältnisse durch Monopole zu ersetzen ist ja nachgerade das Arbeitsprogramm der Globalisierung.

und gerade die letztgenannte ist ja wohl eher ein beispiel dafür, dass solche absichten auf dauer gesehen nicht funktionieren können. es sei nur mal auf die sozioökonomischen, psychosozialen und ökologischen folgen der "globalisierung" hingewiesen.

ich glaube, dass das problem, über das wir hier meinem verständnis nach gerade reden, zu einem großen teil darin liegt, wie der "erfolg" eines solchen angenommenen plans (bzw. fragmenten eines solchen) definiert wird. aus elitärer sicht "funktioniert" ja alles bestens bisher, die im ausgangsbeitrag erwähnten prämissen - sicherung der eigenen positionen und v.a. des eigenen überlebens und seiner speziellen bedingungen bei derart gestörten menschen - können selbst unter krisenbedingungen nicht nur fortgesetzt, sondern sogar noch gesteigert werden, wenn ich mir zb. nur mal den finanz- und bankensektor betrachte. die protagonisten verhalten sich im sinne der von ihnen selbst geschaffenen und für sie existenziell notwendigen systemlogik völlig rational und vernünftig.

wenn und da diese logik aber eine im kern wahnsinnige (in durchaus klinischer bedeutung) ist, enthält sowohl der erwähnte "erfolg" als auch die defekte art der "vernunft" genau diesen wahnsinn als kern, aus dem heraus sich alles andere entwickelt. ich glaube, ich habe im verlauf des blogs schon oft genug versucht zu skizzieren, was für konsequenzen diese besondere und gefährlichste art wahnsinn produziert, der in der maske der objektivistischen vernunft steckt: er richtet sich zwangsläufig aufgrund seiner herkunftsstruktur gegen alles lebendige und dessen grundlagen, egal ob in der sozialen menschlichen sphäre oder aber im weiteren kreis gegen die ökologie, von der unser aller existenz abhängt.

und der wahnsinn bei relevanten teilen der "eliten" steckt genau auch in dem punkt, an dem ihre wahrnehmungsdefekte ihnen eine position der irrealen unabhängigkeit von der genannten basis auch ihrer existenz vorgaukeln. die existiert einfach nicht, und die unfähigkeit, diese tatsache zu registrieren, lässt sie die wirkliche bedeutung der existenz von auch quasi natürlichen grenzen - die bedeuten im kern immer endlich- und vergänglichkeiten sowie kreislaufprozesse - regelmässig ignorieren. genau diese vorgänge aber stecken zwangsläufig auch in jedem eventuellen plan, der auf dieser basis entwicklet wird.

ihre "erfolge" und ihre "vernunft" lassen sich also im kern als teils durchaus komplizierte art und weise des (selbst-)mordes begreifen, weil ihre projekte regelmässig, wenn nicht direkt darauf hinauslaufend (atomwaffen bspw.), so doch in sehr vielen bereichen massenhaften tod und globale verwüstungen als mögliche bis wahrscheinliche folgen mit sich bringen.

(btw: ich sehe hier auch die mir einzig plausibel erscheinende anwendung solcher begriffe wie "nekrophil" (e. fromm) oder auch des freudschen "todestriebs". sie haben da jeweils etwas durchaus reales in seinen wirkungen registriert, waren aber innerhalb des psychoanalytischen theoriegebäudes unfähig, die tatsächlichen quellen dieser neigung zum tödlichen zu verorten).

von daher also: wenn ich sage, dass solche eventuellen pläne zwangsläufig wegen der realen komplexität dieser welt zum scheitern verdammt sind, dann betrachte ich das vor dem hintergrund des gerade skizzierten. dieser widerspruch zwischen uns ergibt sich also für mich aus den beiden, durchaus nicht kompatiblen ebenen, der definition von "erfolg": zugespitzt ist das einmal derjeniges von soziopathen, die in ihrer logik hochdestruktive aktionen zum einen nicht als solche wahrnehmen (können), zum anderen alleine ihren plan verfolgen, der aus den genannten gründen regelmässig früher oder später scheitert. das gegenteil könnte man vielleicht erfülltes leben bei authentisch beziehungsfähigen menschen nennen. das wort erfolg greift dafür eigentlich nicht nur zu kurz, sondern ich finde das auch irgendwie unangemessen.

*

betreff natascha k.: ich wüßte jetzt nicht so recht einen grund dafür zu nennen, warum sie bei dieser geschichte ausweichen oder gar lügen sollte. mag sein, dass ihre aussagen dazu im juristischen sinne nicht "beweiskräftig" sind, aber ich finde sie glaubwürdig.
monoma - 8. Sep, 14:53

ein anderer aspekt noch:

ich hoffe, dass es für interessierte leserInnen deutlich ist, dass ich hier mit einem modell arbeite - tatsächlich sehe ich genügend belastbare hinweise darauf (sind z.t. auch im blog dokumentiert), dass sich ein relevanter teil der "eliten"real in den beschriebenen desolaten inneren zuständen befindet; ohne diese annahme lassen sich ihre aktionen nicht wirklich befriedigend erklären (das argument, dass sie lediglich "gezwungen" seien, den gesetzen der kapitalistischen profitmaximierung zu folgen, lässt m.m. außer acht, dass für das daraus folgende nötige reale handeln in der realen welt durchaus bestimmte psychophysische dispositionen notwendig sind, die sich in geradezu paradigmatischer form voll ausgeprägt bei klinischen soziopathen finden lassen. wer diese dispositionen entweder strukturell nicht hat oder aber funktionell nicht entwickeln kann - seltener: will -, hat auf dem weg nach "oben" früher oder später mit existenziellen problemen zu tun, die wie ein selektionswerkzeug wirken. dazu kommt noch: sie reproduzieren den angeblichen zwang immer wieder selbst).

das obige heisst nun aber nicht, dass ich von einem quasi monolithischen block ausgehe - nicht nur, dass es verschiedene grade von störungen und entsprechende fraktionierungen gibt; nicht nur, dass gleichzeitig auch jene innerelitären konkurrenzstrukturen greifen, die ich im ausgangsbeitrag skizziert habe - nein, es dürfte auch eine in relation minderheit geben, die, aus welchen gründen und voraussetzungen auch immer, etwas mehr realitätswahrnehmung praktizieren kann als der fatale rest. aufgrund dessen würde ich @sansculotte auch solche vereine wie den "club of rome" nicht grundsätzlich als reines "tarnprojekt" begreifen, sondern viele prognosen dieser art eben tatsächlich als ernstzunehmenden ausdruck von problembewusstsein betrachten. das es dann "von außen" so scheinen mag, als würden derartige prognosen und die skizzierten antisozialen reaktionen darauf eine art ideales zusammenspiel ergeben, ist zwar verständlich, schreibe ich jedoch eher der immanenten tendenz unseres gehirns zu, überall gestalten konstruieren zu wollen (das ist auch der punkt, der bei vielen vt eine fatale rolle spielt. nicht alles geschieht aus berechnung, und ebenso werden zufälle gerne umgedeutet).

als beispiele für das gemeinte würde ich auch leute wie den teppichproduzenten in "the corporation", den kürzlich verstorbenen investmentbanker und bushberater matthew simmons (peak oil) oder auch hierzulande götz werner von der "dm"-kette (stichwort grundeinkommen) nennen - sie benennen durchaus realistisch verschiedene fundamentale probleme. ihre lösungen hingegen überzeugen wenig bis gar nicht, weil allesamt systemimmanent und damit den beschriebenen grundsätzlichen problemen verhaftet, aber genau das mag ihrem status geschuldet sein. trotzdem würde ich das nicht aus dem blick verlieren wollen.
sansculotte - 9. Sep, 10:39

Nur kurz zum Fall K.

Warum sie ausweichen oder lügen sollte... Weil hochrangige Personen aus Politik, Wirtschaft, Justiz verwickelt sind? Weil K. ein kluges Kind ist und mitbekommen hat, dass es besser ist, zu schweigen bzw. die jugendfreie Version der Geschichte zu erzählen? Weil K. eine solide Existenzabsicherung bezieht, die allerdings davon abhängig ist, ob sie in der Öffentlichkeit 'das Richtige' tut und sagt? Weil sie immer noch im Griff diverser Kreise ist? Weil sie nicht selbstgemordet in der Badewanne aufgefunden werden will? Weil K. Angst hat?

Warum suizidierte Priklopil wirklich (bzw. war es überhaupt Selbstmord)? Was wusste Nataschas Mutter? Hatte sie Kontakt zu P. und anderen?

Ein seltsamer Todesfall mehr im Fall K.:

http://derstandard.at/1282979242486/Toter-Chef-der-Sonderkommission-glaubte-an-Mittaeter

Zum anderen: ich habe vom bloßen Vorliegen eines Planes gesprochen, nicht von seinem Erfolg. Ich stimme deinen Argumenten hinsichtlich seiner 'Erfolgsperspektive' definitiv zu, befürchte aber, dass der Versuch seiner Realisierung uns alle in Leid und Tod gerissen haben wird, und dies erst das Ankommen an die natürlichen Grenzen markiert.

Zur Verschwörungstheorie: Natürlich hat unser Gehirn musternentdeckende Mechanismen entwickelt. Ebendas hat den Homo s. so erfolgreich gemacht. Das Gehirn bildet ständig Modelle und gleicht sie dann mit der Wirklichkeit ab. Einige funktionieren, andere nicht.

Das Falsifikationsprinzip sagt uns, dass ein Modell immer nur solange gilt, solange es nicht widerlegt wurde. Wird das Modell nur in Teilen widerlegt, genügen kleine Anpassungen, andere Widerlegungen fordern eine Revision des gesamten Modells.

Kommt also immer darauf an, was unser Modell ist. Ein Modell besagt, dass Eliten andere Interessen verfolgen als der Rest der Menschlein. Die Eliten werden versuchen, ihre Interessen durchzusetzen. Das erreichen sie unter anderem auch durch Absprachen, Vereinbarungen, gemeinsames Verfolgen gemeinsamer Ziele. Das Modell legt außerdem nahe, dass die Akteuere soweit Bewusstheit darüber haben, dass es sich dabei um ihre je eigenen Partikularinteressen handelt, dass sie daher a) ihre Motive nicht groß ausplaudern werden und b) deshalb am besten gleich Geheimhaltung wahren. Für alle anderen bedeutet das, dass sie durch forensische Methoden und deduktive Verfahren versuchen müssen, diese Motive zu erforschen. Was daran "Verschwörungstheorie" sein soll, und was dieser Terminus (VT) überhaupt aussagen soll, außer die mit ihm Etikettierten zu diskreditieren, erschließt sich mir nicht.

monoma - 9. Sep, 12:51

schwierig

klar kann man solche fragen stellen (bezgl. natascha k.) - allerdings würde eine beantwortung im positiven (?) sinne dazu führen, dass man sie als eine art ferngesteuerte marionette ansehen müsste (und zwar nicht in dem sinne, wie man auch etliche leute in der lobbybeeinflussten "politischen klasse" derart bezeichnen kann, sondern eher auf der ebene, wie sie zb. hier thema ist). das würde ein ausmaß an kalkulation und weitsicht erfordern, welches ich mir zwar theoretisch, aber nicht als umgesetzte praxis vorstellen kann. natascha kampusch ist eine öffentliche person von relativ hoher bekanntheit, nicht nur im deutschsprachigen raum. jedes geschehen um sie herum, was auch nur ansatzweise irgendwie auffällig sein sollte, dürfte sehr schnell zu medialer aufmerksamkeit führen - etwas, was bei unterstellter präsenz bisher im verborgenen gebliebener mitwisser und -täter genau das ist, was solche leute regelmässig am meisten fürchten. wenn ich mich nicht irre, befindet oder befand sie sich auch in therapie - auch der oder die therapeutIn müsste dann involviert sein, weil die "gefahr" recht hoch ist, dass innerhalb einer therapeutischen situation mittels druck, angst oder gar der im obigen link thematisierten techniken verankerte verbote und blockaden ins blickfeld geraten oder gar gelöst werden. weitergedacht, würde das alles eine form der organisation bedeuten, die schlicht als ultratotalitär bezeichnet werden müsste, eine echte krake. dafür aber sehe ich keine anzeichen - versuche (verschiedenster ausprägungen) in die richtung ja, umsetzung u.a. aus weiter oben benannten gründen nicht möglich.

es gab zu natascha k. vor ein paar monaten mal eine interessante ard-dokumentation:

3096 tage gefangenschaft

meiner wahrnehmung nach ist eine überaus intelligente, deutlich traumatisierte und u.a. deshalb auch schwer selbstkontrollierte und -reflektierte frau zu sehen, die mir - mit der einschränkung der medialen vermittlung dabei - nicht den eindruck macht, als würde sie sich ohne weiteres in ein szenario wie von Dir umrissen einpassen lassen. das sage ich selbst vor dem hintergrund darüber, dass bestimmte "mind-control-techniken" angeblich zu schwer überzeugenden ergebnissen führen können.

danke für den hinweis auf den standard-artikel - ist durchaus interessant, aber wie ich finde, auch nicht wirklich belastbar wg. zuvieler möglichkeiten.

*

...befürchte aber, dass der Versuch seiner Realisierung uns alle in Leid und Tod gerissen haben wird...

ja, das ist auch mein punkt dabei. deshalb meine wertung "komplizierte art des massen(selbst-)mords".

*

zu vt: ich sage ja gar nicht, dass es nicht reale verschwörungen geben würde, und da bleibt immer noch "gladio" das paradebeispiel. aber vt like "das kartell der jüdischen banker an der us-ostküste"; "neuschwabenland und die reichsflugscheiben" oder auch die "gefakte" mondlandung bleiben genau das - vt im negativen sinne, meistens reaktionär, desorientierend und von tatsächlichen problemen ablenkend.
sansculotte - 10. Nov, 02:46

kein ende der seltsamkeiten im fall k.


Da erschießt sich ein rechtshänder mit links:

http://derstandard.at/1288659976194/Suizide-von-Ermittler-und-Priklopil-werfen-Fragen-auf

Und ein ehemaliger Präsident des Obersten Gerichtshofes stellt fest:

Die fachlich plausibel nicht zu erklärenden Besonderheiten des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens zum sogenannten Fall Kampusch liegen:

- in einer konsequenten und beharrlich fortgesetzten Vernachlässigung entscheidender polizeilicher Ermittlungsergebnisse ...


http://diepresse.com/layout/diepresse/mediadb/pdf/rzeszut25.pdf

http://diepresse.com/home/panorama/wien/606878/Fall-Kampusch_Ermittlungen-gegen-fuenf-Staatsanwaelte

Parallelen zum Fall Dutroux ? - Sicher unerwünscht und ganz und gar zufällig.

Gruß, s

monoma - 11. Nov, 01:00

danke für die links

habe noch nicht alles durch, aber das bisherige klingt schon nach mehr als bloßen zufällen - trotzdem irritiert mich der (medial vermittelte) eindruck, den ich von natascha k. habe. wenn einer der erahnbaren plots realität sein sollte, dann müsste sie entweder tatsächlich selbst nichts von relevanz wissen, oder aber unter einen unvorstellbaren druck gesetzt worden sein. und letzteres mag ich mir bezgl. der dann fälligen konsequenzen einfach bis dato nicht vorstellen...
monoma - 26. Feb, 15:38

eine ganze zeit später...

...nach dem obigen dialog zum geschehen um natascha kampusch kommt aktuell "spon" mit neuen zweifeln an der einzeltäterhypothese in form von ermittlungen eines parlamentarischen ausschusses in wien - es sieht so aus, als müsste ich meinen letzten satz aus der letzten antwort oben nun als ernste option ansehen und ein sorry @sansculotte geben - die sache fängt an, übelst zu stinken. und klar ist hier "dutroux" ein stichwort.

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