Ich beziehe mich allein auf das Nachwort, an der Idee eines "Radikalen Humanismus" mäkele ich nicht:
Seine Formulierung schließt aus, daß andere als "postmoderne Pseudodiskurse" stattfinden. Dies ist jedoch nicht der Fall. In etlichen Diskursen wird die Postmoderne und ihre Geschichtsvergessenheit kritisiert.
Mertz scheint nach meiner Auffassung in einer ziemlich eigenen Welt eingeschlossen, die vielleicht aus den Erfahrungen mit seinen PatientInnen beruhen - Theoriebildung (s. zB Wertkritik) und Kritische Wissenschaften scheint er nicht zu kennen.
Die Formulierung schließt ausserdem aus, daß es echte emanzipatorische Theorien (bzw. Werke wie "Studien zum autoritären Charakter" u.a.) gibt. Ich empfinde das als große Ignoranz gegenüber allen hunderte Jahre alten Anstrengungen in Theologie, Philosophie, Sozial- und Politikwissenschaften, Psychologie und weiß der Teufel was, Menschsein zu begreifen, zu kritisieren und zu würdigen.
Mertz formuliert, als wären seine Gedankengänge aus dem Nichts gekommen, jedoch jede Theorie benötigt ein Fundament, das Vor-DenkerInnen erbaut haben. Es besteht auch aus "negativen Bausteinen" wie jenen eines Descartes.
Und er ignoriert die ökonomischen Verhältnisse, in denen der Mensch ein ausgebeutetes, erniedrigtes Nichts ist - ohne daß diese Verhältnisse: i.e. der Kapitalismus gekippt werden, kann man getrost alle Theorien, die im Grunde auf einem "Der Mensch ist schlecht und muß verbessert werden" vergessen.
Im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, daß Mertz nicht weiß, wie Diskurse von statten gehen. Seine eigene Theorie würde Akzeptanz erfahren können, würde er nicht von vornherein Ausschlußkriterien einbauen. Seine Forderungen im Nachwort sind zwar aus der Kritik am autistischen Weltbild/autistischen Mensch heraus verständlich, aber ausserordentlich unpraktisch. So, wie er sich diesen Diskurs vorstellt, läuft dieser auf Nabelschau und Elitarismus aus.
Zu hinterfragen ist auch seine Auffassung von "echter" Revolution. Wer bestimmt Echtheit?
"Er erzählt von Hintermännern auf einem Mutterschiff, von Strukturen der Piraterie."
Danfu - 2. Sep, 21:15
Texte E.Mertz
Schönen guten Tag allerseits,
ich bin seit geraumer Zeit auf der Suche nach den einst hier veröffentlichten Texten von Erik Mertz (Das sympathische Weltbild/Paradigma).
Vielleicht habe ich Glück und irgend jemand, der sich die Texte seinerzeit kopiert hat schaut hier vorbei und liest diese Zeilen.
Meine Mailadresse ist 512dbe@gmx.de. Falls jemand weiß, wie`s Stefan geht (oder er selbst diesen Eintrag liest) würde ich mich
ebenfalls sehr über eine Nachricht freuen.
Zum Nachwort
Seine Formulierung schließt aus, daß andere als "postmoderne Pseudodiskurse" stattfinden. Dies ist jedoch nicht der Fall. In etlichen Diskursen wird die Postmoderne und ihre Geschichtsvergessenheit kritisiert.
Mertz scheint nach meiner Auffassung in einer ziemlich eigenen Welt eingeschlossen, die vielleicht aus den Erfahrungen mit seinen PatientInnen beruhen - Theoriebildung (s. zB Wertkritik) und Kritische Wissenschaften scheint er nicht zu kennen.
Die Formulierung schließt ausserdem aus, daß es echte emanzipatorische Theorien (bzw. Werke wie "Studien zum autoritären Charakter" u.a.) gibt. Ich empfinde das als große Ignoranz gegenüber allen hunderte Jahre alten Anstrengungen in Theologie, Philosophie, Sozial- und Politikwissenschaften, Psychologie und weiß der Teufel was, Menschsein zu begreifen, zu kritisieren und zu würdigen.
Mertz formuliert, als wären seine Gedankengänge aus dem Nichts gekommen, jedoch jede Theorie benötigt ein Fundament, das Vor-DenkerInnen erbaut haben. Es besteht auch aus "negativen Bausteinen" wie jenen eines Descartes.
Und er ignoriert die ökonomischen Verhältnisse, in denen der Mensch ein ausgebeutetes, erniedrigtes Nichts ist - ohne daß diese Verhältnisse: i.e. der Kapitalismus gekippt werden, kann man getrost alle Theorien, die im Grunde auf einem "Der Mensch ist schlecht und muß verbessert werden" vergessen.
Im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, daß Mertz nicht weiß, wie Diskurse von statten gehen. Seine eigene Theorie würde Akzeptanz erfahren können, würde er nicht von vornherein Ausschlußkriterien einbauen. Seine Forderungen im Nachwort sind zwar aus der Kritik am autistischen Weltbild/autistischen Mensch heraus verständlich, aber ausserordentlich unpraktisch. So, wie er sich diesen Diskurs vorstellt, läuft dieser auf Nabelschau und Elitarismus aus.
Zu hinterfragen ist auch seine Auffassung von "echter" Revolution. Wer bestimmt Echtheit?
Ciao,
W-Day
Menschsein, Teil 6.121.503.662
Texte E.Mertz
ich bin seit geraumer Zeit auf der Suche nach den einst hier veröffentlichten Texten von Erik Mertz (Das sympathische Weltbild/Paradigma).
Vielleicht habe ich Glück und irgend jemand, der sich die Texte seinerzeit kopiert hat schaut hier vorbei und liest diese Zeilen.
Meine Mailadresse ist 512dbe@gmx.de. Falls jemand weiß, wie`s Stefan geht (oder er selbst diesen Eintrag liest) würde ich mich
ebenfalls sehr über eine Nachricht freuen.
Danfu