kontext 62: wenn eine gesellschaft das objektive...
...bzw. die sog. objektivität als fetisch behandelt, als götze anbetet und die wahrnehmung im objektivistischen modus mit seinen verdinglichenden wirkungen als "normalität" betrachtet, so wird sie erstens zwangsläufig auf die dauer ver-rückt, was sich dann zweitens u.a. in solchen beobachtungen manifestiert:
(...) "Und was beiden sowohl dort als auch bei den Hausbesuchen auffalle, sei der geistige Gesundheitszustand ihrer Klienten. "Wir haben es immer mehr mit jungen Menschen zu tun, die psychische Probleme haben", sagt Urfels. "Und wir reden hier nicht vom Liebeskummer, sondern von einem absolut massiven Anstieg von suizidgefährdeten Jugendlichen und Borderline-Patienten", fügt Zenner hinzu. Zudem gebe es immer häufiger Fälle von Wahrnehmungsstörungen, "sowohl im Selbstbild als auch in der Fremdwahrnehmung". (...)
anfügen möchte ich noch, dass ich eigentlich keine "psychischen probleme" kenne, die nicht auch mit selbst- und fremdwahrnehmungsstörungen einhergehen bzw. sich in symptomen innerhalb dieses bereiches manifestieren können. umgekehrt müssen funktionale wahrnehmungsstörungen nicht unbedingt gleich eine psychiatrische diagnose nach sich ziehen; eher könnten ihre auswirkungen auf die sozialen beziehungen des betroffenen dann eine solche nach sich ziehen. einige interessante abschnitte aus einem buch zu kindlichen wahrnehmungsstörungen machen mögliche ausmaße und folgen ganz gut deutlich - wenn Sie ab der seite 34 runterscrollen, gibt es jeweils kurze und knappe zusammenfassungen aller relevanten möglichen wahrnehmungsstörungen und ihrer ursachen.
und nicht zufällig sind viele der beschriebenen auswirkungen einzeln oder in kombinationen auch in den symptombeschreibungen vieler psychiatrischer diagnostischer modelle zu finden - unruhig, ablenkbar, unkonzentriert, schnell in konflikte mit anderen ohne erkennbare ursache verwickelt, rückzugs- und isolationstendenzen etc.
es wäre zur abwechslung mal eine wirklich vernünftige politische forderung, selbst- und fremdwahrnehmungskompetenzen sowie entsprechendes training in möglichst vielen gesellschaftlichen bereichen - von den schulen angefangen - zu verankern und die strukturen und mittel dafür einzufordern. das wäre dann im weitesten sinne auch schon als beitrag einer lebensnotwendigen traumaprävention zu begreifen (immerhin scheint es bereits in vielen sportarten normal zu werden, speziell propriozeptives training in ihren jeweiligen bereich zu integrieren. auch, wenn das meist unter dem aspekt der leistungssteigerung gesehen werden sollte, ist das aufgrund der elementaren bedeutung sehr begrüssenswert).
(...) "Und was beiden sowohl dort als auch bei den Hausbesuchen auffalle, sei der geistige Gesundheitszustand ihrer Klienten. "Wir haben es immer mehr mit jungen Menschen zu tun, die psychische Probleme haben", sagt Urfels. "Und wir reden hier nicht vom Liebeskummer, sondern von einem absolut massiven Anstieg von suizidgefährdeten Jugendlichen und Borderline-Patienten", fügt Zenner hinzu. Zudem gebe es immer häufiger Fälle von Wahrnehmungsstörungen, "sowohl im Selbstbild als auch in der Fremdwahrnehmung". (...)
anfügen möchte ich noch, dass ich eigentlich keine "psychischen probleme" kenne, die nicht auch mit selbst- und fremdwahrnehmungsstörungen einhergehen bzw. sich in symptomen innerhalb dieses bereiches manifestieren können. umgekehrt müssen funktionale wahrnehmungsstörungen nicht unbedingt gleich eine psychiatrische diagnose nach sich ziehen; eher könnten ihre auswirkungen auf die sozialen beziehungen des betroffenen dann eine solche nach sich ziehen. einige interessante abschnitte aus einem buch zu kindlichen wahrnehmungsstörungen machen mögliche ausmaße und folgen ganz gut deutlich - wenn Sie ab der seite 34 runterscrollen, gibt es jeweils kurze und knappe zusammenfassungen aller relevanten möglichen wahrnehmungsstörungen und ihrer ursachen.
und nicht zufällig sind viele der beschriebenen auswirkungen einzeln oder in kombinationen auch in den symptombeschreibungen vieler psychiatrischer diagnostischer modelle zu finden - unruhig, ablenkbar, unkonzentriert, schnell in konflikte mit anderen ohne erkennbare ursache verwickelt, rückzugs- und isolationstendenzen etc.
es wäre zur abwechslung mal eine wirklich vernünftige politische forderung, selbst- und fremdwahrnehmungskompetenzen sowie entsprechendes training in möglichst vielen gesellschaftlichen bereichen - von den schulen angefangen - zu verankern und die strukturen und mittel dafür einzufordern. das wäre dann im weitesten sinne auch schon als beitrag einer lebensnotwendigen traumaprävention zu begreifen (immerhin scheint es bereits in vielen sportarten normal zu werden, speziell propriozeptives training in ihren jeweiligen bereich zu integrieren. auch, wenn das meist unter dem aspekt der leistungssteigerung gesehen werden sollte, ist das aufgrund der elementaren bedeutung sehr begrüssenswert).
monoma - 20. Feb, 14:26
Mal ganz allgemein ...