Yurun (Gast) - 3. Mai, 09:08

Großtechnologie zum Misstrauen

Ich möchte mal etwas Generelles zur "Großtechnologie" als einer historisch gewachsenen Situation schreiben, für die außerhalb der betreffenden Fachbereiche kaum ein Bewusstsein existiert.

In allen Industriestaaten hat sich mit der technischen Entwicklung neben den sich daraus ergebenden Veränderungen für die ganze Gesellschaft immer auch eine ganz besondere Entwicklung innerhalb der für diese Technik bzw. für ihre Wissenschaften verantwortlichen Berufsgruppen herausgebildet. Diese Naturwissenschaftler und Ingenieure besitzen das Wissen über und die Verantwortung für das Funktionieren all jener technischen Abläufe, die ihre Gesellschaft an ihrer Basis prägen. Sie verwalten dabei über die konzentrierten Mittel dieser Gesellschaft und bauen unter anderem Anlagen, die an Größe und Mittelaufwand alles übertreffen, was sonst so in den Himmel ragt. Diese Leute bilden also sozusagen das technische Rückgrat einer vollkommen technisierten Gesellschaft. Das wichtige und oft übersehene dabei ist: sie sind sich dessen durchaus bewusst, sind also mit einem Selbstverständnis als natürliche Elite ausgestattet, dass sie auch entsprechend handeln lässt. Das muss dabei gar nicht so offensichtlich sein, wie bei den französischen cadre aus ihren Elitenhochschulen, die dem Ganzen dann eher einen aristokratischen Beigeschmack geben.

Solche Generalisierungen sind freilich grob und auch das Bild des "Homo Faber" (insofern dieser Begriff passt) wandelt sich mit der Zeit, was also vor 30 Jahren noch ganz normal war wäre heute (zumindest in Europa/Nordamerika) vollkommen undenkbar. Dennoch ist das selbst heute noch eine Welt für sich, dabei umso mehr je weiter die Gesellschaft psychologisch als auch vom reinen Wissen her von ihrer industriellen Basis entfremdet ist. Das gilt ganz besonders dank der Globalisierung für Mitteleuropa, denn unsere Fabriken als deutlichster und vor allem arbeitsintensivster Teil der Industrie stehen dank Arbeitsteilung häufig in Asien (die Bergwerke in Südamerika, Australien oder Afrika). Deutschland kommt dabei noch vergleichsweise industriell weg, wenn es auch eher eine Art Edelindustrie ist.

Während es dabei um Geldsummen geht, die die meisten Banken in den Schatten stellen, ist die Grundlage dieses Führungsanspruchs aber immer noch Wissen. Da es zudem um die Basis des Wirtschaftens innerhalb einer Gesellschaft geht, wirkt sich dieses Wissen bzw. die auf ihm beruhenden Praktiken und Entscheidungen auf jeden innerhalb dieser Gesellschaft aus. Diese Entscheidungen werden auch zwangsläufig von denen gefällt, die dieses Wissen haben (also in der Regel den Konzernen, egal ob Privat oder Staatlich), wobei ich mich an ein Fernsehduell zwischen den französischen Präsidentschaftskandidaten bei der letzten Wahl erinnere, die beide nicht einmal wussten, wie groß der Anteil an Atomenergie in der Energieversorgung ihres Landes ist.

Eine Minderheit von Personen entscheidet hier also Kraft ihres Wissens über die wirtschaftliche Basis ihres Landes. Man fühlt sich in diesem Bereich seitens der Bevölkerung zu Recht nicht gerade wenig über die eigenen Köpfe hinweg regiert. Eine recht ähnliche Situation gibt es ansonsten eigentlich nur noch im Militär, jedenfalls bei halbwegs stark militarisierten Gesellschaften.

Da es sich hier nicht um irgendein Pillepalle handelt, sondern um Größenordungen, die bei einer mittleren Volkswirtschaft mit ein paar hundert Millionen Tonnen anfangen, wird eben geklotzt und nicht gekleckert. Wer sich dabei der Natur so bedient wie wir das heute tun, der muss schon sehr naiv sein, wenn er denkt, er würde es hier nur mit etwas Landschaftsumgestaltung und romantisch rauchenden Schloten zu tun haben. Je schneller es dabei gehen soll, je größer die Ausbeute, desto größer auch der Schaden. Ich habe in Freiberg studiert, da gibt es Böden die vor hundert(en) Jahren so verseucht wurden, dass auch heute noch ein Speiselöffel eine wohl tödliche Vergiftung zur Folge hätte. Da ein Zaun aber billiger ist als ausbaggern und ab auf Sondermülldeponie bleibt ein solches Kleinod neben seinen neueren Geschwistern erhalten.

Die Energie, die in so einem Liter Öl oder einem Kilo Kohle steckt, all die Dinge die man mit Metallen anfangen kann, all dies war unseren Vorfahren und ist uns auch heute noch einfach zu verführerisch, um es schlicht im Boden zu lassen. Das Wirtschaftssystem hat darauf nur sehr randwertigen Einfluss, ganze Mittelgebirge abzuholzen war schon vor 500 Jahren möglich, weshalb der deutsche Waldbestand ja auch lange Zeit weit unter dem heutigen Niveau lag. Eine Alternative dazu ohne weit reichenden Verzicht auf Wohlstand und Bequemlichkeit gibt es trotz zahlreicher Ansätze im Bereich EE bis heute nicht.

Die technische Elite ist dabei sozusagen ein selbstgefälliger Wünscheerfüller für die ganze Gesellschaft, auch wenn diese gern verdrängt welche Folgen ihre Wünsche haben. Im Heimatmuseum meines Heimatdorfes gibt es einen altes Wohnfeuer, wobei diese derart viel Schmutz produzieren, dass man sich hier entscheiden muss: entweder Wärme oder frische Luft, beides geht nicht. Solcherlei Entscheidungen müssen ständig gefällt werden, auch wenn es zum Beispiel darum geht für einen Staudamm (besonders in China) oder einen Tagebau (Braunkohle in Deutschland) ganze Städte und Dörfer umzusiedeln.

Ein paar Dinge haben sich dabei verändert, denn mit all ihrem technischen Wissen ist die technische Elite durch die Mangelhaftigkeit dieses Wissens, die Folgen seiner Anwendung sowie eine systematische Ignoranz gegen natürliche, soziale und gesundheitliche Fragen in Ungnade gefallen. Wobei dies gerechterweise aber auch ganz wesentlich damit zusammenhängt, dass der durch die Industrialisierung erzeugte Wohlstand die Not erheblich gemildert hat. Ohne sie fehlt aber ein wesentlicher Antrieb zur verstärkten Ausbeutung, weshalb die Nachteile dieser Ausbeutung (besonders dank Bildung und Demokratie) immer mehr ins Blickfeld geraten. So passt der globale Atommüll eben nicht wie versprochen in einen Kofferraum, Atombomben sind eine üble Sache, krebserregende Atemluft und stinkende Flüsse unschick, Asbest sowie Industrierückstände verschiedenster Art eine Gefahr für Leib, Leben und Umwelt, einige Medizin (Contergan) eher blankes Gift, der Klimawandel eine Heimsuchung usw. Insbesondere schießen selbstgerechte Eliten sich selbst in die Belanglosigkeit, wenn sie sich allzu wichtig nehmen und dabei die Interessen vieler Menschen verletzten, dazu gar noch die Ängste dieser Menschen als Spinnerei abtun.

Die Folge kann zerstörerischer sein als so manche Ölpest: Misstrauen. Wo sich dieses verselbstständigt wird es schnell zum Krebs, der sich in eine Gesellschaft frisst und hier sein Eigenleben entwickelt, bishin zur Selbstzerfleischung. Dabei gibt es sehr sehr viele Leichen innerhalb der über Jahrzehnte bewährten Praxis in der Industrie, die einer breiten Bevölkerung kaum bekannt sind (die nennt man dann PR-Altlasten). Was man sich allein mit den Weltmeeren in Punkto billige Müllentsorgung erlaubt hat, spottet jeder Beschreibung, da ist die Asse ein feuchter Kehricht. In alten Unterlagen von Aufsichtsbehörden finden sich auch mal schöne Briefwechsel, die sich so lesen als wäre eine Genehmigung als Abmachung unter Kollegen innerhalb der gleichen Abteilung getroffen worden. Viele dieser Altlasten findet heute schlicht in China statt, haben sich also nicht wirklich überlebt. Andere Praktiken sind bei allem Schaden schlichtweg zu fundamental an die industriellen Prozesse geknüpft, eingeschlossen der Landwirtschaft. Viele Stoffe werden genehmigt und verwendet, obwohl man weiß das diese problematisch sind, einfach weil es keinen Ersatz gibt und den Laden nicht deswegen stoppen will oder kann. Oftmals wird dabei auch gemauschelt, um das Ganze nicht an die große Glocke zu hängen. Die Folgen industrieller Tätigkeit werden als nicht öffentlichkeitsfähig eingestuft, wodurch diese Öffentlichkeit dann noch mehr von den Konsequenzen der eigenen Lebensweise entfremdet wird.

Das hat einen Berg von Lügen zur Folge, die bis in den Alltag hinein wirksam sind und zumindest als Bauchgefühl durchaus wahrgenommen werden, also dazu noch eine bedrückende Kultur des Wegschauens benötigen. Das geht im Gegenzug aber auch soweit, dass die Menschen ihre Lebensumwelt und die Produkte, die sie konsumieren, sogar noch als bedeutend giftiger einstufen, als es diese wirklich sind. Es gibt ganze Vereine, die dies als Geschäftsgrundlage haben, um dann Spendengelder für „Verbraucherschutz“ oder ähnliches abzugreifen (nicht einmal Greenpeace kann sich dem gänzlich entziehen). So wird aus dem Misstrauen auch schnell eine durch Halbwissen gespeiste Angsthysterie. Das alles mischt sich mit andere Entwicklungen in einer Art ungesunder Hintergrundpsychologie: alle und alles wollen mich belügen und vergiften, man wird überall beschissen und darf niemandem trauen, alles was du anfasst oder isst kann dich krank machen, alles was du siehst oder hörst ist Lug und Trug. Klar dass dann Industrieunternehmen in so einer Atmosphäre nicht auf vorauseilende Transparenz setzen und gar noch offen mit Problemen sind und diese zu Diskussion und Lösung in die Gesellschaft hinein tragen, insbesondere wenn es eben keine Lösungen gibt, nur Entscheidungen. Wege zu gehen wie mit FSC-Holz, „naturverträglich“ produzierten Lebensmitteln oder Projekten ala Desertec sind die ersten zaghaften und meist eher mängelbehafteten Versuche diesem Teufelskreislauf zu entkommen und so etwas wie eine vertrauenswürdige und längerfristig zukunftsfähige Industrie zu errichten.

Bisweilen wird es aber auch dadurch nichts besser, eher nehmen die Ignoranz und das allgemeine Unbehagen in der Kultur noch weiter zu. Es gehört dabei allerdings auch keine Kunst dazu, dieses Unbehagen dadurch zu untermauern und zu rechtfertigen, sich aller Schweinereien habhaft zu machen, die man nur finden kann. Das folgt dann nur dem Grundmuster, dass ich meine Ablehnung gegen die Welt vor mir selbst umso besser „beweisen“ kann, je verdorbener und schicksalhaft dystopischer ich sie auszumalen imstande bin. Dieser letzte Eindruck beschleicht mich zumindest ein klein wenig, wenn ich manches lese was in diesem Blog steht.

monoma - 3. Mai, 15:25

@yuron

interessante darstellung der entwicklungsgeschichte der wissenschaftlich-technologischen "eliten", danke. in der groben tendenz sehe ich das ähnlich.

aber zum punkt misstrauen:

"Bisweilen wird es aber auch dadurch nichts besser, eher nehmen die Ignoranz und das allgemeine Unbehagen in der Kultur noch weiter zu. Es gehört dabei allerdings auch keine Kunst dazu, dieses Unbehagen dadurch zu untermauern und zu rechtfertigen, sich aller Schweinereien habhaft zu machen, die man nur finden kann. Das folgt dann nur dem Grundmuster, dass ich meine Ablehnung gegen die Welt vor mir selbst umso besser „beweisen“ kann, je verdorbener und schicksalhaft dystopischer ich sie auszumalen imstande bin. Dieser letzte Eindruck beschleicht mich zumindest ein klein wenig, wenn ich manches lese was in diesem Blog steht."

letzteres finde ich kein zwar kein wunder, aber ich kann sagen, dass das ein falscher eindruck ist:

ich finde die meisten entwicklungen keineswegs "schicksalhaft", sondern in letzter konsequenz - für mich - sehr verständlich als ausdruck der akkumulierten gewalt innerhalb der spezies ("traumatische matrix") sowie der - eben auch entscheidend durch wissenschaftlich-technologische fortschritte möglichen - zunehmenden verifikationsmöglichkeiten für diese these. auch, wenn´s aus beiträgen wie dem aktuellen nicht unbedingt explizit herauszulesen ist: schwerpunkt ist für mich nach wie vor die menschliche psychophysische struktur mitsamt allen konsequenzen, die sich aus ihrer existenz ergeben. und ein zentraler teil darin besteht für mich in den möglichkeiten und grenzen der menschlichen wahrnehmung, weil hier unser aller schnittstelle "zur welt" liegt. psychophysische störungen wirken sich eigentlich immer, wage ich zu behaupten, auch auf die selbst- und fremdwahrnehmung aus, gerade was das spektrum der beziehungskrankheiten (aka "psychische krankheiten") betrifft. und da liegt für mich ein sehr entscheidender schlüssel zum verständnis dessen, was in dieser welt eigentlich passiert.

auch den umgang mit der nichtmenschlichen "umwelt" sehe ich primär durch unsere wahrnehmung bestimmt, und wenn ich den zwang zum exponentiellen wachstum innerhalb unserer aktuellen ökonomie u.a. als ausdruck von massiven und verbereiteten kompensationsbedürfnissen (kompensation eigener psychophysischer dysfunktionalitäten bspw. durch konsum, gesteigert in suchtverhalten mit beliebigen zielobjekten), gekoppelt mit fragmentierungs- und dissoziationstendenzen begreife, dann
wird der katastrophale umgang mit unseren eigenen lebensgrundlagen mir eben kein großes rätsel mehr bleiben - von den konsequenzen der sehr wahrscheinlichen existenz von völlig beziehungsunfähigen (und das betrifft alle nur denkbaren beziehungen bzw. ihre wahrnehmung) soziopathen in entscheidenden schlüsselpositionen der hierarchien mal ganz abgesehen. das sehe ich als impliziten subtext eigentlich in jedem beitrag vorhanden, und ich schreibe primär nicht deshalb von dingen wie den obigen, um "die schlechtigkeit der menschen" zu "beweisen", sondern um die fatalen konsequenzen unserer art des lebens deutlich zu machen, sowie in einem größeren kontext eben aus den hintergrund aus meiner perspektive. sekundär nutze ich das blog bei solchen themen natürlich auch als "klassische" multiplikatorenfunktion - ein weg, um eher versteckte und verschwiegene informationen in eine ( begrenzte) öffentlichkeit zu tragen.

misstrauen: hier ist für mich die entscheidende frage, ob es sich um begründetes misstrauen oder aber paranoia handelt - die grenzen zwischen beiden sind sehr fließend, dessen bin ich mir schon bewusst. aber anderersiet zeigt eine nähre beschäftigung mit den verhältnissen nicht nur in unserer gesellschaft, wie nötig mittlerweile eine grundsätzliche skepsis ist. und die ist bei mir in form von einer inzwischen durchaus generellen und massiven ablehnung dieses systems primär aus ganz persönlichen erfahrungen in allen möglichen lebensbereichen entstanden, incl. dessen, was ich als "biographische beschädigungen" umschreiben würde. das ist die basis, auf der erst sekundär vermittelte wahrnehmungen sozusagen aufsetzen. und das bei einer, wenn auch beschädigten, aber trotzdem grundsätzlich vorhandenen lebensbejahung.

das, was Sie / Du als allgemeines diffuses unbehagen bezeichnen, ist für mich die mindestanforderung an eine als "gesund" zu bezeichnende reaktion auf die verhältnisse, die ein maß an offener und verdeckter, subtiler destruktivität erreicht haben, welches eigentlich nicht mehr erträglich ist, wenn man sich denn eben traut, wahrzunehmen. dieses unerträgliche wird jedoch (noch) mit allerlei tricks handhabbar gemacht, auch von mir - und genau das ist zwar verständlich, aber ein fataler fehler. wie das aufgelöst werden kann, ist eine nach wie vor unbeantwortete frage, die mich seit beginn des blogs begleitet. und manchmal verzweifeln lässt.

später mehr, muss mich gerade mal sammeln.
Yurun (Gast) - 6. Mai, 09:29

@monoma

Das Problem ist für mich in Punkto Misstrauen weniger ob es denn "vernünftig" ist. Über so etwas kann man durchaus Zeitungsartikel in der FAZ füllen, mir ist es da aber ziemlich schnurz ob irgendein CEO nun meint das Misstrauen gegen sein Unternehmen sei unbegründet, selbst wenn er recht damit hat. Die Paranoia die inzwischen soweit geht, dass einige Salz von tibetischen Salzseen kaufen, weil ihnen das industrielle Bergwerkssalz zu unnatürlich ist - geschenkt. Solche Dinge sind immerhin noch die recht harmlos-folkloristische Seite des konsumierenden Individuums.

Dabei freilich: wo liegt die Grundlage des Misstrauens? Hier wurde einfach zu oft und zu systematisch Mist gebaut, nicht selten weit jenseits der Grenze zum Verbrechen. Gerade weil dies so systematisch ist, hat auch jeder Einzelne seine persönliche Geschichte dieses Misstrauens und seiner Gestaltwerdung, was jedoch gerade nicht bedeutet alle würden das gleiche Misstrauen teilen. Dies wird ebenso wenig geteilt wie ein Bewusstsein, ist also sehr persönlich. Deswegen ist es ja auch so enorm schwer aus einem Gefühl des Misstrauens heraus zu mobilisieren und Gemeinsamkeiten zu schaffen, anders beispielsweise als bei dem Gefühl des ausgebeutet Werdens, dass schon in der Entstehung in aller Regel sozial ist und ein Vertrauen zu anderen Ausgebeuteten einschließt. Da dieses Vertrauen so zentral ist, bekommt man ja auch den Eindruck jedes zweite Wort eines linken Flugblattes klassischer Prägung wäre "Solidarität". Dies aber eben gerade nicht, weil die Annahme unbegründet wäre, ein Arbeiter könnte den anderen übers Ohr hauen.

Es ist schwer in einer Welt nicht zu misstrauen, in der Bereicherung ohne Sättigungsgrenze eine Leitmaxime ist, einzig durchsetzbar durch die Herrschaft über Andere. Umso mehr je allgemeiner diese Maxime wirkt, wie viele Menschen sie also zu ihren Agenten macht. Heute geschieht dies mehr als früher über Betrug und Intransparenz, als durch klare Machtstrukturen. Die Folge ist dann umso größere Ohnmacht, man hat ja noch nicht einmal einen Gegner, dem man als Einzelner gegenüber unterlegen sein könnte. Der Versuch Spekulanten und behaupteter Maßen reiche griechische Rentner zu Gegnern zu machen, so wie wir es gerade erleben, ist dahingehend ebenso folgerichtig wie dämlich. Nichts viel anderes machen aber auch ein paar linke Autonome, wenn sie ersatzhalber Bullen oder Neonazis verprügeln. Die Hälfte der ganzen linken Szene scheint damit beschäftigt, möglichst wohlbegründete Feindbilder zu konstruieren, an denen man dann seine Frustration abbauen kann und vielleicht noch wichtiger: durch die man innerhalb einer Enklave schöpferisch soziales Leben gestaltet. Ob es dabei den Richtigen trifft und ob wir dadurch am Ende in einer schöneren und gerechteren Welt leben, steht in den Sternen. Man könnte also sagen, dass unser modernes soziales Leben in manchen Dingen Phänomene moderner Kriege übernommen hat: man wird aus Kilometern Entfernung beschossen, ohne sich wehren zu können, versucht sich also in seiner Hilflosigkeit möglichst tief in die Erde zu graben und erlebt es gleichzeitig als einen Moment der Befreiung, beim Angriff des Gegners dann endlich etwas zu haben, auf das man schießen kann. In aller Regel sind das dann aber eben keine Hunnen, die mich umbringen und mir alles nehmen wollen, sondern so arme Gestalten wie ich selbst, die nur in ein paar Kilometern Entfernung jenseits der Grenze in einer anderen Gesellschaft groß wurden, darin aber nicht weniger benachteiligt sind.

Es ist zudem, auch da stimme ich zu, nicht gut in so eine Welt zu vertrauen. Dies allerdings nur in erster Instanz, was diesen kleinen Text hier wohl mal wieder ausufern wird.

Dabei ist es sogar recht gleich ob es nun persönliche Bereicherung ala Kapitalismus oder „öffentliche“ Bereicherung ala Sozialismus ist, beides geschieht in jeweils eigener Art auf Kosten ohnmächtiger Mitmenschen und ihrer Lebensumwelt. Beides ignoriert zudem wesentliche Teile dessen, was man Leben nennen könnte, will Menschen also immer auf irgendetwas reduzieren und normen. Dadurch werden Menschen trotz vielfältiger Folgen noch lange nicht zu beziehungsunfähigen Psychopathen, doch es entstehen Strukturen, die Dinge wie Bhopal oder Drückerkolonnen (Kundendienst) sowie all die vertuschten Katastrophen des Ostblocks nicht nur ermöglichen, sondern geradezu einschließen. Es ist eben jene Destruktivität, welche letztlich auch bis in die Familie hinein kriecht oder in Glücksfällen nur kurz vor ihr halt macht.

Die großen Katastrophen sind dabei die deutlichsten Symptome, nicht aber die schädlichsten Auswirkungen. Genau dies wird im Journalismus (bzw. in unserer Aufmerksamkeit für die Dinge, durch unsere Art Geschichten zu erzählen und zu hören) durch sein ganzes Wesen so verdeckt, dass darin eine der wesentlichsten Probleme "unserer" Bewusstmachung verborgen liegt. Zum Glück möchte man fast sagen bieten aber Krisen neben allem Schaden auch einen besonderen Anlass zur Introspektive. Sie können, müssen allerdings auch nicht, zum nachdenken, bewusst machen und letztlich handeln bewegen, denn so natürlich wie das für einige aus eigenen Gründe sein mag, ist das für die Mehrheit ja lange nicht. Auch hier gibt es aber fließende Unterschiede, während einige sich also durch Schöne-Welt-Berichterstattung oder auch durch weltanschaulich mundgerechte Elendsreportagen eher geborgen fühlen, fühlen sich andere dadurch eher belogen. Was das eine und was das andere ist bestimmt die persönliche Perspektive, der objektive Zustand der Welt reicht oft nur zur Schimäre.

Man kann als Reaktion auf all das nun von begründeten Misstrauen oder Paranoia sprechen, doch ist dieser Unterschied denn so wesentlich? Es ist gut möglich einem Produkt, einem Menschen, einer Regierung oder einer Firma, sagen wir Monsanto, recht begründet zu misstrauen. Doch das eigentliche Grundmisstrauen ist weder begründet noch Paranoia, es ist atmosphärisch. Inwieweit der Einzelne hier wohlbegründete Unterscheidungen fällen kann richtet sich nach dessen Wissen bzw. Bewusstsein, Charakterstruktur (oder eben Seele) und persönlichen Lebensgeschichte, was insbesondere die kulturelle Prägung einschließt.

Wer an Borreliose erkrankt und von etlichen Ärzten falsch beraten wird, bis es ihn fast das Leben kostet, wird der Kompetenz von Ärzten misstrauischer gegenüber stehen, als jemand der diese Erfahrungen nicht gemacht hat. Begründet ist das im Einzelnen trotzdem nicht, was wohl genau jener fließende Grenzverlauf zur Paranoia ist, der von Ihnen angesprochen wurde. Die letztlich Vorraussetzung vollkommen begründeten Misstrauens oder auch Vertrauens ist Allwissenheit, dazu gar noch eine Art von Allbewusstheit. So etwas hat kein Mensch, als Alternative treiben es einige aber bis zum "Bulgaren sind faul" oder "Griechen sind Gauner".

Dabei ist es noch recht einfach zum Beispiel Sippenhaft aus dem Strafrecht zu entfernen, schon etwas schwieriger hingegen es aus dem Empfinden der Menschen zu tilgen. Ganz schwierig wird es wenn es darum geht selbst den Einzelnen als Menschen wahrzunehmen und die Dinge auch mit seinem Bewusstsein betrachten zu können, nicht nur mit meinem. Filme wie "12 angry men" sind da gutes Anschauungsmaterial.

Insofern ist das eine Frage wie bewusst Menschen wirklich sein können, wobei ich selbst hier jeden Menschen als Krüppel betrachte, mit unterschiedlicher Fähigkeit zu seinen zahlreichen Behinderungen zu stehen, ihrer Herr zu werden, sie in sein Leben zu integrieren und vielleicht dank einiger hilfreicher Prothesen gar bis zu den Paralympics zu streben. Letzteres ist aber auch nicht nötig, der alltägliche Wettkampf zählt sowieso mehr, auch wenn man dadurch nicht berühmt wird.



Skepsis ist also ganz grundlegend notwendig, denn anders als man sich das als Kind vielleicht noch denkt (bzw. erzählt bekommt), geht es meistens nicht darum, das Beste zu sagen und zu tun. Selbst wenn das mal der Fall ist dreht es sich um das, was man selbst eben für das Beste hält, womit es bei ziemlich vielen aber eben nicht zum Besten steht. Ich habe dabei den Eindruck, dass man sich umso mehr fragt was aus dem Besten eigentlich geworden ist, je langsamer man davon entwöhnt wurde, insbesondere bei Kindern. Dabei ganz zentral nicht nur dem Besten in der großen weiten Welt, sondern dem Besten das ich für mich beansprucht habe und weiter beanspruchen will. Zweifel sind hier eben keine Sünde, wobei allerdings auch hier die Dosis das Gift bestimmt.

Doch welche Konsequenz hat eine solche Skepsis und das daraus resultierende Misstrauen? Sie ist kein Ausgangspunkt einer „neuen Welt“, lediglich die Verkörperung der Krisentendenz der „alten Welt“, aus deren Ablehnung heraus sie ja entstammt. Eine Welt nach deren Regeln und Kultur man sich nicht orientieren kann, wenn einem Gegenwart und auch Zukunft etwas wert sind. Insbesondere wenn einem die Menschen innerhalb dieser Gegenwart und Zukunft etwas wert sind, wenn man den Eindruck hat, dass das Leben es wert ist gelebt zu werden, und zwar für alle. Frei nach Erich Fromm, glücklich wer ein Symptom hat, gehört ein Unbehagen in dieser Kultur zu jedem Menschen, der sich einer Lebensbejahung verpflichtet fühlt, und zwar einer Lebensbejahung auf Basis der eigenen Definition von persönlicher Freiheit, nicht irgendeiner von außen für einen bestimmten. Auch hier also Zuspruch.

Das hat dann weniger mit abstrakten Fragen wie Umweltverschmutzung oder Ressourcenverbrauch zu tun, sondern mit der individuellen Erfahrung der Lebbarkeit einer solchen Kultur. Dabei steht für uns als soziale Wesen das menschliche Umfeld im Vordergrund. Ein wesentliches Problem dabei dies zu verstehen und nachzuvollziehen, ist das die „traumatische Matrix“ der Gesellschaft bzw. die „psychophysische Struktur“ des Einzelnen für unsere Gesellschaft und ihre Makroprobleme das sind, was die DNA für unseren Körper ist, eingeschlossen aller neurologischen oder „glialogischen“ Vorgänge. Wie die DNA uns zu dem Menschen macht der wir sind, welche Verschränkung es mit der Entwicklung des Fetus im Mutterleib gibt, wodurch wir schließlich im Laufe unseres Lebens durch unsere Erfahrungen und unser soziales Umfeld geprägt werden, all dies ergibt einen irrsinnigen Mischmasch an Einflüssen, derer man nur schwer habhaft werden kann. Was lässt sich da am Ende noch durch die DNA erklären (übrigens eine lustige Frage an einen Biologielehrer)? Das auch mit einer Wissenschaft, die andernorts kaum in der Lage ist mehr als die einzelne Wirkung eines Stoffes in der Umwelt zu betrachten und in die Knie geht, wenn es um eine Mixtur aus einigen dutzend Stoffen mitsamt ihrer Wechselwirkungen geht. Da dann allzu schnell Dinge von unten nach oben ihrem Einfluss auf das Gesamtbild nach beurteilen zu wollen, also beispielsweise die Makroprobleme der Gesellschaft durch ihre traumatische Matrix zu erklären, führt dann leicht zur Über- oder Unterbewertung irgendeiner Sache. Ich kann mir nur schwer vorstellen mir selbst bei so einem Versuch über den Weg zu trauen, insofern mir nicht irgendein Detail ganz gezielt ins Auge springt. Gleichzeitig halte ich diese Betrachtungsschiene für äußert vielversprechend, kann dies doch ein veritabler Weg sein die Mechanik unserer Welt zu entmystifizieren, sie menschlich zu machen und so insbesondere das Bild von Geschichte wie es im 20. Jahrhundert dominant war, gerade auch bei Marx mit seinem historischen Materialismus, zu entkräften. Wäre das anders würde ich hier nicht schreiben. Aber egal, darum soll es hier nicht gehen.

Das Unbehagen gegenüber der Kultur ist jedenfalls nur folgerichtig, es ist gleichzeitig aber auch wirkungslos bis destruktiv, wo es nicht vom Behagen in einer anderen Kultur begleitet wird, im Zweifelsfall eben meiner Kultur. Insofern ist auch ein Misstrauen bisweilen schädlich, wo es im Gegenzug nicht von einem Vertrauen begleitet wird. Ganz egal welche Art von Misstrauen es ist.

In der ersten Instanz ist dieses Misstrauen also gut, denn wir haben es mit einer Welt zu tun in der fehlendes Misstrauen sehr leicht zur Machtgrundlage schlimmster Exzesse werden kann, wenn hier Furcht auch ein ebenso probates Mittel ist. Das bedeutet aber nicht, dass damit eine lebbare Welt geschaffen worden wäre. Dazu muss diese Welt bewusst gemacht werden und wo man ihrer bewusst wird muss man ihr dann auch vertrauen. Ebenso wie man sich aus einer Wirtschaftskrise nicht einfach so heraussparen kann, sondern sich ihrer höchstens entwächst, wird man durch Misstrauen auch einer misstrauenswerten Welt nicht habhaft werden können. Auch werden wir keine neue, schönere Welt von außerhalb der unseren geschenkt bekommen, wir stehen also vor dem Problem unsere vertrauenswerte Welt innerhalb dieser misstrauenswerten Welt zu entwickeln, sie in der Folge aber auch über sie hinaus wachsen so lassen, bis das Misstrauenswerte letztlich aus ihr getilgt ist (in grober Vereinfachung, Menschen werden sich immer gegenseitig Leid zufügen). Das Ganze dabei möglichst ohne unsere Welt erst in Schutt und Asche zu legen, denn bei derlei Aktionen geht immer so viel verloren, dass nur der Segen des Vergessens daraus eine einseitige Erfolgsgeschichte macht. Aussichtslos ist dies nicht, denn es ist ja gerade eine der Anmaßungen dieser misstrauenswerten Welt sich als „die Welt“ aufzuspielen, ganz so als könnten Menschen nicht anders, nicht auch besser leben. Was sie ja dann auch oft genug tun. Jede Welt ist hier ja nur Erlebnis und Wahrnehmungskonstrukt, nicht etwa das Absolute oder auch nur das Salz der Erde. Gleichzeitig beruht eine Wahrnehmung aber auch auf etwas Wahrgenommenem, es reicht also nicht einfach die Dinge anders zu betrachten, die müssen schon auch an sich verändert werden.

Und genau hier finde ich es etwas merkwürdig, den eigenen Wunsch das unerträgliche ertragbarer zu machen, als fatalen Fehler einzuschätzen. Um es auf Deutsch zu sagen: auch ich will mir bewusst halten, was es bedeutet Menschen Zug um Zug in eine Gaskammer zu sperren und wie Ungeziefer umzubringen, was es bedeutet Nachbar um Nachbar zu überfallen und zum Sklaven zu machen. Da bin ich heilfroh, dass Deutschland den Krieg damals verloren hat, dazu noch das dem Panzer meines Großvaters der Treibstoff ausging, bevor er zerschossen wurde. Als Herrenmensch über Sklavenmenschen wollte ich nicht leben, ganz gleich ob mit der Waffe in der Hand oder dem Euro im Geldbeutel. Das ist das eine. Etwas anderes ist es mich selbst zu dieser Welt zu machen, mich selbst in eine wandelnde, atmende Gaskammer zu verwandeln. Genau das würde ich nämlich eine unlebbare Welt nennen, also etwas was ich ja gerade durch meine Anstrengungen zu vermeiden suche.

An einem Punkt wegzusehen, zwar zur Kenntnis zu nehmen, wie menschenverachtend ein paar amerikanische Soldaten von einem Hubschrauber aus ein paar Menschen abknallen, aber eben nicht das ganze Spektakel in Zeitlupe und mit Vergrößerung anzuschauen, dass ist für mich selbst nicht fatal, sondern lebensnotwendig. Dabei traue ich mir zu, mehr wegzustecken als wohl die meisten Anderen, gerade Frauen haben mit so etwas oft erhebliche Probleme, doch geht es mir da wie wohl auch durchaus vielen nicht einfach darum, mir meine Ignoranz in meiner rosa Plüschwelt zu erhalten. Es geht eher darum sich an einer traumatischen Welt für die man durchaus ein Bewusstsein entwickeln will, nicht selbst so zu traumatisieren, dass einem jede andere Welt undenkbar wird. Sich komplett über seinen Instinkt hinwegzusetzen, der einen genau davor warnt, weil man "wissen will wie es wirklich ist", halte ich für ebenso destruktiv wie vieles was einen in unserer Kultur dann eben Unbehagen macht. Es ist nicht nötig dem noch eigenproduzierte Gründe für Unbehagen zuzufügen. Ich glaube sogar, dass sich die fatale Tendenz, sich eine rosa Plüschwelt inmitten schlimmster Barbarei zu erhalten, größtenteils in Wohlgefallen auflöst, wenn diese Barbarei ihrer Allmacht und Alternativlosigkeit beraubt wird. Jedenfalls innerhalb des menschlichen Bewusstseins, welches ja perse kein globales Bewusstsein ist und sich viel mehr für das eigene Dorf interessiert, als für irgendeine Fabrik in Taiwan aus der mein Schlagbohrer stammt. Schweift man allzu weit in die Ferne wird eben selbst ein Genozid zu einem Sack Reis in China.

Da Barbarei selten Einhalt geboten wird, ohne dass man sich dagegen wehrt, muss man sich den Dingen stellen, was viel zu wenige tun. Einerseits weil eine Alternative zur herrschenden Barbarei voraussetzt, sich diese vorstellen zu können (und zu wollen, die traumatische Matrix lässt grüßen), andererseits weil man sich mit fast allem arrangieren kann, dass nicht die eigene Vernichtung betreibt. Auch die meisten Juden hätten mit den Nazis schließlich ihr Auskommen gefunden, wenn sie diese nicht systematisch entrechtet und umgebracht hätten. Die meisten Deutschen wären den Nazis auch treu geblieben, wenn diese nicht hell bent gewesen wären, sich und ihr Land aus der Geschichte zu radieren. Insofern passen sich Menschen eben an, dadurch hat unsere Art schließlich überlebt. An eine schönere im Vergleich zu einer schlechteren Welt passen sich aber Menschen nur an, wenn sie diese auch sehen. Genau dies ist unser Problem und genau da hilft es nur begrenzt sich der schlechteren Welt bis auf den letzten Hungerkrampf bewusst zu machen. Solange wie aber keine bessere Welt in Aussicht steht, wird man sich diesem Hungerkrampf besonders vehement verschließen, denn er ist Teil der Welt an die man sich Mangels Alternativen notgedrungen anpassen muss, insofern die Traumata dieser Welt nicht auch die eigenen Traumata sind und man sich insofern unter seinesgleichen gemeinsam gleich schlecht fühlt. Jeder Mensch will eben in einer schönen Welt leben, auch innerhalb einer schlechten Welt. Es ist deswegen kein Wunder, dass jene, die sich vor diesen Hungerkrämpfen nicht verschließen, schon nicht mehr ganz in dieser schlechten Welt leben (es gibt ja auch so unendlich viele verschiedene) und sich noch weniger an sie anpassen wollen. Die Anderen sehen diese Wahl für sich nicht oder haben zuviel Angst vor ihr, genug von ihnen gehen daran folglich auch kaputt. Ein Glück es gibt Kinder, die sehen nämlich oft besser als Erwachsene wo Unglück offen sichtbar liegt und sagen sich Dinge wie „ich werde niemals ein Säufer“. Ich wünschte nur so viele dieser Kinder würden nicht Lebensumständen begegnen, die sie am Ende doch zu Säufern machen, wobei man diesen Säufern dann auch nicht so böse sein kann, wie es diese Kinder noch sind.

Viele Grüße
Yurun

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