inneschweizgeld (Gast) - 14. Feb, 19:18

1400 Mal muss es piepsen

http://www.woz.ch/artikel/2007/nr33/wirtschaft/15279.html
Der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, Paul Rechsteiner, schrieb im Mai dieses Jahres in einer Mitteilung an die Medien: «Wenn Aldi Suisse Verkäuferinnen grundsätzlich nur zu einem Pensum von fünfzig Prozent beschäftigt, um sich die Altersvorsorge und das BVG sparen zu können, die betroffenen Personen gleichzeitig zu Überstunden ohne Lohnzuschlag verpflichtet und eine 'Nebenbeschäftigung' als bewilligungspflichtig erklärt, dann handelt es sich um diskriminierende Knebelungsverträge, die nicht nur amoralisch sind, sondern auch elementaren arbeitsrechtlichen Schutzbestimmungen spotten.»
Die verlangte Verfügbarkeit, die Teilzeitanstellungsbedingungen und die Kontrolle der Angestellten, so, wie sie Aldi ausübt, haben indes System. Der Preisbrecher sorgt nicht nur für eine verschärfte Konkurrenzsituation im Detailhandel, sondern kurbelt auch die Deregulierung an. Denn im Discountgeschäft ist der Umgang mit dem «Kos tenfaktor» Arbeitszeit wettbewerbsentscheidend. Zumindest in Deutschland verschafft sich das Unternehmen seinen Wettbewerbsvorteil unter anderem durch den Einsatz einer intelligenten Verwaltungssoftware
Die erfahrene Managementfrau und heutige Psychotherapeutin Ursula Brühwiler bezeichnet die Produktwerbung der Firma Atoss als «menschenverachtend»: «Es geht hier darum, Menschen zu Marionetten zu machen. Es ist eine Frage der Ethik, wo die Grenze der technischen Verwaltung des Menschen zu ziehen ist.» Die Verwendung der Software «Time Control» und die Teilzeitanstellung mit Konkurrenzverbot in Kombination mit Überzeit auf Abruf spielen zusammen. Denn die Software ist mit dem Kassensystem verlinkt und wertet die gemessene Scanleistung der KassierInnen stosszeitengerecht aus. Damit können die Einsätze des Personals «den schwankenden Kundenzahlen auch kurzfristig angepasst werden.» Mit anderen Worten: So lassen sich die VerkäuferInnen kurzfristig dann einplanen, wenn Umsatz zu erwarten ist. Durch die Automatisierung bleibe «mehr Zeit für die effiziente Steuerung des Personals». Das Personal zu steuern, klingt wie ein Programmierungsmodell, das auch in der Technologie der Gehirnwäsche seine Anwendung findet: Menschen so intensiv zu beschäftigen, bis sie keine Zeit mehr für sich selbst haben und deshalb so stark unter Stress kommen, dass sie nicht mehr selbst denken können.

monoma - 15. Feb, 01:31

danke für die ergänzung...

...die auch gut deutlich macht, dass es sich bei diesen arbeitsbedingungen letztlich um ein strukturelles und globales problem, wenn auch in verschiedenen ausprägungen, handelt.
INNESCHWEIZGELD (Gast) - 15. Feb, 10:04

Eine mit wohl sehr wichtige Aussage im Text
Es geht hier darum, Menschen zu Marionetten zu machen.
Hier geht es nun um ein Kassensystem und nun schauen wir noch mals genauer hin..
Damit können die Einsätze des Personals «den schwankenden Kundenzahlen auch kurzfristig angepasst werden.»
was mag das wohl bedeuten..?
Die Frage mag nun Rhetorisch klingen, aber ist sie das..?
Sind wir beim Thema"König Kunde" nicht ein wenig, na sagen wir mal doch nicht König / Königin? Hier im Blog so wie ich das sehe geht es doch um den den Bereich der Psychologie, und was der P.Hund ist dürfte doch mittlerweile allgemein bekannt sein..
Ich erinnere mich an einem Bild von "Du bist Deutschland" wo ein Pastor oder so hinter dem Initiator dieser Kampagne steht, und in einem PC starren. Zumindest kam bei mir sehr schnell diese Assoziation.
Übrigens sind wir hier auch bei dem Thema Mittelstand, der hat da wohl weniger Chancen. Ich frage mich ja auch schon lange nicht mehr warum man gerade Kinder in Werbung positioniert.
Neuromarketing nimmt Kinder ins Visier
http://www.lifegen.de/newsip/shownews.php4?getnews=2006-05-02-4409&pc=s01
Verführung des gläsernen Kunden
http://www.taz.de/pt/2006/04/28/a0186.1/textdruck
Warum ich das nun hier anspreche..
In den Kommentaren (Anne Will) findet man dann auch so etwas:
Ernst
30. Januar 2009 16:43 Uhr
Die Redaktion fragt: “Wer schützt die Arbeitnehmer vor unzumutbaren Bedingungen? ”

Es ist eine solide und gute Bildung und Ausbildung.

Der Mangel an Bildung schließt Menschen aus und zwar dauerhaft.

Mit mehr Bildung ist mehr Produktivität möglich, mehr Produktivität führt zu größerer Wettbewerbsfähigkeit, diese führt zu mehr Wachstum und Beschäftigung, mehr Beschäftigung führt zu Mangel an Arbeitskräften, erhöht so die Preise für die Arbeitskräfte und schützt vor unzumutbaren Bedingungen.

@2. Reini

Reini, immer sind die anderen Schuld: “Alles von der Oberschicht so gewollt!”

27% der Deutschen über 25 Jahre hatten 2007 keinen Berufsabschluss. Sollten die sich nicht auch mal etwas mehr anstrengen? Gute, solide Berufsausbildung, genau so wie Hochschulausbildung sind der beste Garant für ein auskömmliches Einkommen.

Warum sollte die Oberschicht daran kein Interesse haben einigen/vielen den Zugang zum Wohlstand zu verwehren? Denn je mehr sich möglichst viele Bürger leisten können, um so bessere Geschäfte sind auch für die Oberschicht möglich. Und bekanntlich können ja nicht nur diese oberen Zehntausend nicht genug kriegen. Ist halt eine menschliche Eigenschaft, mehr haben zu wollen, das gilt für alle Schichten der Bevölkerung. Die Oberschicht würde sich doch der Möglichkeit, mehr zu erreichen, berauben, wenn sie Teilen der Bevölkerung den Zugang zu Wohlstand verweigern würde.
Je mehr die gesamte Volkswirtschaft an Wohlstand erreicht, je mehr hat doch auch die Oberschicht.
Wir reden also noch nicht einmal über die schlechten Arbeitsbedingungen, und wir reden auch nicht über die Qualität der Lebensmittel.
Massive Vorwürfe gegen Aldi-Zulieferbetriebe
http://www.social-times.de/nachricht.php?nachricht_id=14080&newsrubrik_id=6
Warum haben wir z.B. ein so verschleiertes Verbraucherschutzgesetz, welches sein Name nicht wert ist?
Ich könnte jetzt übertreiben, und z.B. einmal aus dieser Übertreibung heraus den Gedanken spinnen, das "Humankapital" über diesen Weg mehrfach ausgeplündert werden kann. Irgendwann geht es da auch um Gesundheit.
Oder ich könnte mir so etwas zusammen spinnen und sagen Grosskonzerne haben grandiose Lobbyarbeit betrieben. Hartz4 ist eine davon.
Ich stelle im Kontext aslo einmal mehr die Frage. " Wer lässt die Marktteilnehmer "Unterschicht" aus diesem Marktgeschehen ausbrechen?" Schließlich ist es eine Konsumentengruppe, die fleissig umworben wird.
Welche Zusammenhänge gibt es also bezüglich des "Sofa sitzenden Chips Esser" und genau solcher Werbung?
Oder anders Umschrieben, was kann man denn da so alles steuern?
Sozialphobien, schlechte Ernährung, Gesundheitsmarkt, u.s.w. u.s.w.
Und nun kommt bestimmt wieder Verschwörung.. :-)
Es sind solche Kommentare wie oben, die mir einen weiteren K.Reitz erbringen. Und wer genau hinschaut sieht dann auch noch den Wiederspruch, schließlich ist von Bildung die Rede.
Und nun hängen wir alle in dieser dollen Falle, es denen nachzumachen, schlechte Arbeitsbedingungen zu fördern. Einer fängt ja schließlich damit an, wie im Artikel der WOZ sehr leicht zu erkennen ist, und anderen Firmen bleibt da nichts anderes übrig nachzuziehen.
Klar ich kann entscheiden, so als König oder Königin(?) kann ich das denn wirklich?
Ich behaupte einmal (heute) nein. Dazu wurden "wir" alle schön zu solchen Konsumäffchen konditioniert, und die Oberschicht bemerkt gar nicht wie sie selber in diese Falle tappen.
Denn ..
Man betrachte sich einmal de Herstellung dieser Nahrungsmittel (Lebensmittel?).Seit Jahren ist immer wieder von Pestizid Verseuchten Nahrungsmitteln die Rede, also demnach auch Felder, die anschließend nicht mehr zu gebrauchen sind etc.
Das "Wir" dieses Zeugs dann auch noch Konsumieren (Verbraucherschutz?) liegt wohl an den schönen beleuchteten Auslagen.
Wer weiß denn schon, das die Nahrungsmittel die zur Tafel gehen ansonsten als Sondermüll (per Tonne €) entsorgt werden müssen.
Und wenn ich nun über den Nährwertgehalt nachdenke, und dessen Verfall bei längerer Lagerung, müssten wir mindestens das doppelte essen, um überhaupt die Notwendigen Nährstoffe aufzunehmen.
Ich möchte mit einer Abschließenden Frage (Die "Toxische" Wirtschaftskrise") wird viele Opfer haben, wer aber sind denn die Gewinner, und wollen wir das?

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