notiz: der neue bundesinnenminister...
... thomas de maiziére lässt sich anhand einer interessanten nebensächlichkeit tief in sein menschenbild blicken:
(...) "Auch würde de Maiziere die angeblich gestiegene Gewalt gegen Polizisten gern härter bestrafen - "ich halte das für nötig" - auf der nächsten Innenministerkonferenz werde es dazu "intensive Beratungen" geben. Er watschte nebenbei auch die Forscher des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen ab, die derzeit eine Studie zur Gewalt gegen Polizisten erstellen. In den ersten Fragebögen waren offenbar Fragen zum Privatleben der Beamten enthalten - etwa ob sie in Jugend oder Kindheit selbst Opfer von Gewalt waren. Damit würde suggeriert, die Polizisten trügen selbst Verantwortung für gegen sie gerichtete Gewalt, sagte de Maiziere. Es werde "diese Fragen, die das Privatleben ausforschen" mit ihm nicht geben." (...)
nun, von "suggestion" kann in diesem falle nur jemand reden, der keine ahnung von traumadynamiken, insbesondere dem phänomen der re-inszenierung traumatischer erfahrungen und der damit verbundenen täter-opfer-dialektik, hat. sachlich halte ich eine solche frage nicht nur für gerechtfertigt, sondern in bezug auf die - wie auch immer - "legitimierten" trägerInnen des staatlichen gewaltmonopols geradezu für geboten. es gibt einfach eine hohe wahrscheinlichkeit dafür, dass leute, die mit entsprechenden biographien im polizeidienst landen, dieses "gewaltmonopol" tatsächlich zum ausagieren nutzen könnten, was allerdings, wie in anderen bereichen auch, nicht mit irgendwelchen schuldfragen vermischt werden sollte. das de maiziére offensichtlich nicht anders als in kategorien von schuld als reaktion auf eine solche frage nach wichtigen biographischen einflüssen zu denken vermag, verstärkt nicht nur meinen eindruck von ihm, sondern dürfte auch generell repräsentativ für die - sozusagen instinktive ? - abwehr grosser teile der "eliten" gegen alle bestrebungen, die tieferen motivationen der in ihrem system mithandelnden besser zu begreifen, stehen.
(...) "Auch würde de Maiziere die angeblich gestiegene Gewalt gegen Polizisten gern härter bestrafen - "ich halte das für nötig" - auf der nächsten Innenministerkonferenz werde es dazu "intensive Beratungen" geben. Er watschte nebenbei auch die Forscher des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen ab, die derzeit eine Studie zur Gewalt gegen Polizisten erstellen. In den ersten Fragebögen waren offenbar Fragen zum Privatleben der Beamten enthalten - etwa ob sie in Jugend oder Kindheit selbst Opfer von Gewalt waren. Damit würde suggeriert, die Polizisten trügen selbst Verantwortung für gegen sie gerichtete Gewalt, sagte de Maiziere. Es werde "diese Fragen, die das Privatleben ausforschen" mit ihm nicht geben." (...)
nun, von "suggestion" kann in diesem falle nur jemand reden, der keine ahnung von traumadynamiken, insbesondere dem phänomen der re-inszenierung traumatischer erfahrungen und der damit verbundenen täter-opfer-dialektik, hat. sachlich halte ich eine solche frage nicht nur für gerechtfertigt, sondern in bezug auf die - wie auch immer - "legitimierten" trägerInnen des staatlichen gewaltmonopols geradezu für geboten. es gibt einfach eine hohe wahrscheinlichkeit dafür, dass leute, die mit entsprechenden biographien im polizeidienst landen, dieses "gewaltmonopol" tatsächlich zum ausagieren nutzen könnten, was allerdings, wie in anderen bereichen auch, nicht mit irgendwelchen schuldfragen vermischt werden sollte. das de maiziére offensichtlich nicht anders als in kategorien von schuld als reaktion auf eine solche frage nach wichtigen biographischen einflüssen zu denken vermag, verstärkt nicht nur meinen eindruck von ihm, sondern dürfte auch generell repräsentativ für die - sozusagen instinktive ? - abwehr grosser teile der "eliten" gegen alle bestrebungen, die tieferen motivationen der in ihrem system mithandelnden besser zu begreifen, stehen.
monoma - 29. Nov, 18:09