als-ob-leben ?

Das Nettblog ist aus 2 Gründen eingestellt: zum einen ist das Blog irreparabel kaputt, Kommentare hinterlassen ging nur nach einer Art Zufallsprinzip, so daß der Eindruck entstehen konnte, daß nur "Auserwählte" kommentieren können. Das war mir zu blöd. Zum anderen habe ich nicht genügend Zeit, mehr als nur zu klagen und herumblödeln. ;-)

Zum Zitat "Sorry, aber die Welt, wie sie ist, geht nicht mehr, und nichts von Wert kommt ohne eine Art von Kampf."- ja, das ist schon wahr. Aber wer davon ausgeht, daß die beschimpfte "Linke" keinen Plan hat, vergißt, daß sie viele Pläne hat und viele Vorstellungen [das ist auch eine ihrer "schönen" Seiten :-)]. Diese lassen sich nicht unter einen Hut bringen, und das ist nicht per se schlecht. Anscheinend schwebt vielen Menschen vor, daß es eine Art sichtbare Massenbewegung alten Stils mit Demonstrationen u.ä. geben muss, mit Führergestalten, Leuten mit Charisma (solche Leute deprimieren mich). Vieles geschieht jedoch abseits der Straße, die an linken, vor allem linksradikalen Themen nicht interessiert ist, oder Angst vor Umwälzungen hat (nicht unbegründet, der "Normalo" fühlt sich immer verarscht, immer betrogen, ich vermute, weil er zu egoistisch denkt). Es gibt zahlreiche kleine und kleinste Aktivitäten, ob Sozialforen oder Erwerbsloseninitiativen oder irgendwelche Stiftungen und ihre Ableger. In diesen gibt es aber auch zahllose Eifersüchteleien und Postenkämpfe. Hierarchisches Denken und Kampf ums Einkommen auch im Zusammenhang mit linker Aktivität behindern die Entstehung eines breiten Widerstandes, und allein die Rangeleien um Posten oder Einfluss vergällen mir jegliche Teilnahme an Zusammenarbeit, außerdem die sozialdemokratische Ausrichtung vieler Linker - es gibt kaum linksradikale Leute. Ich kann mir ein Leben ohne Geld, ohne Lohnarbeit, ohne Hierarchie, ohne Autos (stattdessen: Esel! Pferde!) sehr gut vorstellen; sobald ich das kundgebe, sind die Zuhörer im besten Fall betreten, im schlimmsten Fall lachen sie sich schief. Wie soll das gehen? Ein Leben ohne Geld! Ohne Lohnarbeit! Ohne AUTOS! HA HA HA HA H A HA..... allerdings zweifle ich manchmal an mir selbst: die anderen sind normal, du bist es nicht. Sie kapieren, daß sie anders nicht können; du willst das nicht akzeptieren. Wer ist hier also der Dumme?

Naja.

Ich habe hier ein schönes Zitat, woher, weiß ich grad nicht: "Der Unterscheid zwischen einem guten und einem schlechten Menschen - der gute macht das Schlechte nur ungern."

Ein paar interessante Anmerkungen zur Krisenangst, manche auch doof und sehr ichbezogen: Bis jetzt macht mir die Krise keine Angst. Wenn man nichts hat, kann man auch nichts verlieren.